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Du hast vom Nahostkonflikt wahrscheinlich nicht nur in deinen Geschichtsbüchern gelesen, sondern auch in der aktuellen Medienberichterstattung davon gehört. Deshalb stellst du dir vielleicht die Frage, warum sich der Nahostkonflikt bis heute zieht? Schließlich arbeitet die internationale Gemeinschaft schon lange daran, den Konflikt zu beenden. Der Oslo Friedensprozess, mit den Oslo Abkommen, war ein Versuch in den 1990ern den Frieden zwischen…
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Jetzt kostenlos anmeldenDu hast vom Nahostkonflikt wahrscheinlich nicht nur in deinen Geschichtsbüchern gelesen, sondern auch in der aktuellen Medienberichterstattung davon gehört. Deshalb stellst du dir vielleicht die Frage, warum sich der Nahostkonflikt bis heute zieht? Schließlich arbeitet die internationale Gemeinschaft schon lange daran, den Konflikt zu beenden. Der Oslo Friedensprozess, mit den Oslo Abkommen, war ein Versuch in den 1990ern den Frieden zwischen Palästinensern und Israelis herzustellen.
Zunächst erhältst du einen kleinen Überblick zu der Lage im Nahen Osten zur Zeit des Oslo Friedensprozess und du lernst die Konfliktparteien kennen. Danach erhältst du ein tieferes Verständnis der beiden Oslo-Abkommen im Oslo-Friedensprozess und ihren Folgen.
1993 begann im Nahostkonflikt der „Osloer Friedensprozess“. Im Zuge dessen wurden die zwei Oslo-Abkommen verabschiedet, die den Konflikt und die Gewalt zwischen Palästinensern und Israelis beilegen sollten. Der Friedensprozess wurde am 13. September 1993 durch den Friedensvertrag Oslo 1 zwischen dem Verhandlungsführer der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO), Mahmoud Abbas, und dem Außenminister Israels, Shimon Peres, eingeläutet. Der Nahostkonflikt wurde durch Oslo 1 jedoch nicht beendet.
Im September 1995 unterzeichneten die Konfliktparteien das "Interimsabkommen über das Westjordanland und den Gazastreifen", auch bekannt als Oslo 2. In Oslo 2 wurden die Vereinbarungen der Prinzipienerklärung weiter ausgeführt.
Die PLO, übersetzt Palästinensische Befreiungsorganisation, vertritt die palästinensischen Araber politisch. Sie fordern, dass der Staat Israel ihnen ihre Heimat zurückgibt. Unter PLO lassen sich alle politisch-militärischen Gruppierungen, die für einen unabhängigen arabischen Staat Palästina kämpfen, zusammenfassen. Die palästinensischen Gruppierungen innerhalb der PLO leisten Widerstand gegen den Staat Israel.
Im Oslo Friedensprozess sollten Palästinenser und Israelis darin unterstützt werden, Kompromisse für die Themen des Nahostkonflikts zu finden und die gewaltsamen Ausschreitungen der Intifada zu beenden.
Die Palästinenser nennen ihren Aufstand gegen die israelische Besatzung Intifada. Die palästinensischen Gebiete Gaza, Westjordanland und Ost-Jerusalem waren davon betroffen. Das arabische Wort "Intifada" heißt übersetzt "abschütteln". Bezogen auf den Nahostkonflikt wird unter Intifada der Aufstand lokaler Gruppen sowie der gewalttätige, politisch-organisierte Protest von Palästinensern gegen das israelische Militär zusammengefasst. Die erste Intifada umfasste den Zeitraum von 1987 bis 1993, die zweite Intifada dauerte von 2000 bis 2004.
Die folgenden Konfliktpunkte der Intifada mussten dafür geklärt werden: Die Entscheidungen über die jüdischen Siedlungen, den Verbleib der palästinensischen Geflüchteten, die Grenze zwischen den beiden Staaten sowie den Status Jerusalems standen aus und sollten durch den Oslo Friedensprozess friedlich getroffen werden.
Auf StudySmarter findest du eine eigene spannende Zusammenfassung, in der die Intifada genau erklärt wird!
Zum Oslo Friedensprozess gehören nicht nur die beiden Oslo Abkommen, sondern auch die vorhergehenden Friedensverhandlungen, die damals geheim gehalten wurden und bereits Anfang 1993 begannen. Der norwegische Diplomat Jan Egeland stand den Konfliktparteien in den Friedensverhandlungen als Vermittler und Unterstützer zur Seite. Der Premierminister Jitzchak Rabin und der Diplomat Uri Savir waren die israelischen Verhandlungschefs. Auf der palästinensischen Seite nahmen der damalige Palästinenserpräsident Jassir Arafat, der in Israel lange als Terrorist galt, und Ahmed Kureia, ein Mitglied der PLO, am Verhandlungstisch Platz.
Das Ziel der neunmonatigen Osloer Friedensverhandlungen war es, eine Vertrauensbasis zwischen den Konfliktparteien zu schaffen und auf dieser ein Friedensabkommen aufzubauen. Im September 1993 hatten die Vertreter der israelischen und palästinensischen Führung Oslo 1 entworfen. Sie stimmten damit einer gemeinsamen Grundsatzerklärung zu. In der "Prinzipienerklärung über die vorübergehende Selbstverwaltung" (auch: "Oslo I") erkannten sich Israel und die PLO gegenseitig an. Unter dem Motto „Land für Frieden“ fanden sie einen Kompromiss, mit dem die erste Intifada enden sollte. Israel sollte sich Stück für Stück aus den besetzten palästinensischen Gebieten zurückziehen.
Abbildung 1: Entwicklung der Gebietsverteilung zwischen Israel und Palästina vor und während dem Oslo Friedensprozess
Stattdessen würde die neu gegründete Palästinensische Autonomiebehörde übergangsweise die Gebiete verwalten.
Am 13. September 1993 unterzeichneten Jitzchak Rabin und Yassir Arafat Oslo 1 in Washington. Später erhielten Rabin und Arafat dafür den Friedensnobelpreis. Jassir Arafat wurde im Juli 1994 als Präsident der Palästinensischen Autonomiebehörde vereidigt.
Ab der Unterzeichnung des Gaza-Jericho-Abkommens am 4. Mai 1994, in dem Gebietsstreitigkeiten geregelt (Artikel 1) und die Details zu einem "beschleunigten Rückzug" des israelischen Militärs festgelegt wurden (Artikel 2), liefen fünf Jahre Verhandlungszeit im Oslo Friedensprozess. In diesen fünf Jahren sollten Israel und Palästina langfristig über die palästinensischen Gebiete entscheiden und den Status Jerusalems, die Flüchtlingsfrage, den Verbleib der israelischen Siedlungen und den Grenzverlauf klären. Die Ergebnisse würden dann in Oslo 2 festgehalten.
Auf beiden Seiten gab es Gegner der Friedensverhandlungen. Israelische Siedler und rechte, israelische Politiker protestierten nach der ersten Intifada gegen den Staat Palästina. Religiöse palästinensische Bewegungen, die Israel nicht als Staat akzeptieren wollten, standen dem gegenüber. Sowohl Israelis als auch Palästinenser zeigten ihren Protest nach Ende der Intifada durch brutale Angriffe. Die Ausgangssperren, die das israelische Militär verhängte und die Straßenkontrollen stoppten die Protestierenden nicht.
Im Februar 1994, während den fünf Jahren Verhandlungszeit zwischen dem Gaza-Jericho-Abkommen und Oslo 2 wurden die Friedensgespräche zu den Konfliktthemen der Intifada unterbrochen, weil Baruch Goldstein, ein jüdischer Siedler, ein Attentat in einer Moschee verübte. Er schoss mit einem Schnellfeuergewehr auf die Betenden. 29 Menschen starben und über 100 palästinensische Moscheebesucher wurden zum Teil schwer verletzt.
Die Eskalation der Gewalt nahm auch auf israelischer Seite kein Ende. Bei den Anschlägen radikaler Palästinenser starben dutzende Israelis. Obwohl die Situation extrem angespannt war, versuchte der israelische Ministerpräsident Jitzchak Rabin die Eskalation abzuwenden. Der Likud-Politiker Benjamin Netanjahu, ein Konkurrent Rabins provozierte Eskalationen und demonstrierte gegen Rabins Politik.
Der Likud-Block (hebr. „Einheit“) entstand vor den Wahlen 1973, als sich die Parteien Freies Zentrum (Cherut), La’am und Gahal (seit 1988) zusammenschlossen. Der Likud ist seitdem die größte konservative Partei Israels.
Trotz der nach wie vor angespannten Lage verfassten Israel und Palästina das "Interimsabkommen über das Westjordanland und den Gazastreifen", auch bekannt als "Oslo II". Oslo 2 wurde am 24. September 1995 im ägyptischen Taba und am 28. September noch einmal in Washington D.C unterzeichnet. Das Vertragswerk Oslo 2 galt nun statt "Oslo I" und dem Gaza-Jericho-Abkommen. In Oslo 2 wurde die Funktionsweise der palästinensischen Regierung sowie die Verteilung der Gebiete des Westjordanlands nach drei Kategorien geregelt.
Kategorie A: palästinensische Zivil- und Sicherheitsverwaltung (vorwiegend große Städte)
Kategorie B: Palästinenser und Israelis teilen die Sicherheitsverwaltung (Region Ost-Jerusalem)
Kategorie C: Gebiete, die zivil- und sicherheitsrechtlich Israel unterstehen (heute 60 Prozent des Gebiets im Westjordanland)
Das Gebiet der Kategorie C hängt zusammen und grenzt an Israel.
Die Osloer Abkommen aus dem Oslo Friedensprozess konnten leider keine langfristige Lösung im Nahostkonflikt bringen. Da es sich lediglich um Grundsatzabkommen handelte, waren die Abmachungen zunächst nicht konkret genug. Das Ziel den Palästinensern mehr Autonomie zu geben, um den Israelis mehr Sicherheit zu garantieren, scheiterte an Terroranschlägen, israelischem Siedlungsbau und schließlich der Zweiten Intifada. Die Gewalt zwischen Israelis und Palästinensern eskalierte immer wieder und mündete im Jahr 2000 in die Zweite Intifada. Auch 2004 nach dem Ende der Zweiten Intifada beruhigte sich die Situation nicht auf lange Sicht. Trotz der Bemühungen um Friedensverträge wie "Camp David 2" und der "Roadmap", finden Israelis und Palästinensern bis heute kein gewaltfreies Miteinander und der Nahostkonflikt hält an. In den folgenden 16 Jahren wurde immer wieder eine dritte Intifada befürchtet.
Wenn du mehr über die Entwicklung im Nahostkonflikt 2007 bis 2020 erfahren willst, lies gerne unsere Zusammenfassung dazu! Da der Nahostkonflikt bis heute anhält, kannst du in Zeitungen oder der Tagesschau die aktuelle Situation recherchieren. Achte dabei darauf zu prüfen, ob die Quellen vertrauenswürdig sind – auch zu Recherche und Quellenarbeit findest du hilfreiche Artikel auf StudySmarter!
Der Oslo Friedensprozess umfasste die Friedensverhandlungen sowie die Oslo Abkommen Oslo 1 von 1993 und Oslo 2 von 1995 im Nahostkonflikt. In den Oslo Abkommen vereinbarten Palästinenser und Israelis Grundprinzipien, die ein gewaltfreies Miteinander ermöglichen sollten.
Im Oslo Abkommen von 1993 wurde geregelt, dass Israel sich Stück für Stück aus den besetzten palästinensischen Gebieten zurückziehen sollte. Stattdessen würde die neu gegründete Palästinensische Autonomiebehörde übergangsweise die Gebiete verwalten. Im Oslo Abkommen von 1995 wurde die Funktionsweise der palästinensischen Regierung sowie die Verwaltung der Gebiete des Westjordanlands festgelegt.
Der Oslo-Friedensprozess begann mit den Friedensverhandlungen in Oslo Anfang 1993.
Das Ziel des Oslo Friedensprozess war es, Palästinenser und Israelis darin zu unterstützen, Kompromisse für die Themen des Nahostkonflikts zu finden und die gewaltsamen Ausschreitungen der Intifada zu beenden.
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