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Dieser Artikel handelt von der Zionismus Bewegung. Du erfährst, wie der Zionismus entstand, was genau das überhaupt ist, welche Ziele der Zionismus verfolgt und was Israel damit zu tun hat.Abb. 1 - Davidstern Zionismus ist ein Sammelbegriff für viele verschiedene Interpretationen und Ideale, die jedoch alle gemeinsam haben, dass sie den Staat Israel für Juden als Ende der Flucht vor Antisemitismus…
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Abb. 1 - Davidstern
Zionismus ist ein Sammelbegriff für viele verschiedene Interpretationen und Ideale, die jedoch alle gemeinsam haben, dass sie den Staat Israel für Juden als Ende der Flucht vor Antisemitismus sehen und dort auch die Selbstverwirklichung der Juden verorten. Laut Zionisten ist das Gebiet zwischen Mittelmeer und Jordanien das Heimatland der Juden und eine Rückführung aller Juden nach Israel ist ihr Ziel.
Es gibt verschiedene Arten von Zionismus. Der politische Zionismus, mit Theodor Herzl als Hauptbegründer, ist von allen am erfolgreichsten gewesen. Die Zionismus Bewegung entstand, weil die Emanzipation von Juden vielerorts fehlgeschlagen ist und sie durch Antisemitismus bedroht wurden. In Osteuropa behielten sie ihre nationalen Merkmale gänzlich bei, wodurch ihre nationale Kultur erhalten blieb.
Antisemitismus: Feindschaft gegenüber Juden
Emanzipation: Befreiung aus Abhängigkeit; Gleichstellung;In diesem konkreten Fall:
Juden durften lange keine Staatsbürgerschaft in den Ländern erlangen, in denen sie wohnten. Durch die Emanzipation war es ihnen möglich die Staatsbürgerschaft ihres Landes zu erhalten und damit auch die Rechte eines Staatsbürgers.
Hier ein kurzer Überblick über die Entstehung des Zionismus:
Der Versuch von Juden, sich in andere Nationen zu integrieren, scheiterte vielerorts. Selbst wenn sie sich anpassten, wurden sie dennoch als Fremde angesehen und viele Juden wollten ihre Kultur, ihr Selbstbild als Nation nicht ablegen, sondern hatten stets die Sehnsucht in die Heimat Israel, das Land ihrer Vorfahren zurückzukehren. Dazu kam die Bedrohung der Juden durch den Antisemitismus, der sich verbreitete und an vielen Orten schon als legitime Anschauung der Juden betrachtet wurde.
Der Name "Zion" stammt aus dem Alten Testament und beschreibt einen Hügel im Südosten Jerusalems. Später wurde der Begriff aber auch als Synonym für Jerusalem genutzt. Juden haben eine enge emotionale Bindung zu Israel. Diese enge Bindung beginnt laut jüdischer Auffassung in der Bibel. Dort heißt es, Gott habe das Land Israel an Abraham und seine Nachkommen verheißen. In anderen Worten: Gott hat das Gebiet um Israel Abraham, dem Urvater aller Juden und seinen Nachkommen, also den Juden, versprochen.
Historisch lässt sich eine Verbindung zwischen Juden und Israel bis zur Zeit des babylonischen Exils im
6. Jahrhundert vor Christus zurückverfolgen. Die Juden hatten in der Diaspora stets den Wunsch in ihre Heimat Israel zurückzukehren.
Abbildung 2: Jerusalems Altstadt und Berg ZionQuelle: wikimedia.com
Diaspora: Region, in der eine religiöse Minderheit lebt.
Das babylonische Exil
Die Babylonier eroberten 597 vor Christus das Königreich Judäa (heute Israel) und vertrieben die israelische Oberschicht aus dem Reich. Die Vertriebenen siedelten sie in Mesopotamien (heute Irak und Nordosten Syriens) in kleinen Kolonien an, so versiegte die Hoffnung der Juden, irgendwann in ihre Heimat zurückkehren zu können nicht. Das Exil endete 539 vor Christus, durch eine Ablöse von persischer Herrschaft, die die Rückkehr der Verbannten zwar gestatteten, dennoch fühlten sich viele Juden in ihrer alten Heimat Israel wie Knechte behandelt.
Nach der amerikanischen Unabhängigkeit und der französischen Revolution wurden Juden erstmals als Staatsbürger in ihren Heimatstaaten akzeptiert. Diese Entwicklung setzte sich nach langwierigem Prozess auch in anderen Staaten in West- und Mitteleuropa während des 19. Jahrhunderts durch. Die Emanzipation fand nach dem Grundsatz der französischen Revolution statt, den Graf Clermont-Tonnerre 1789 verfasste. Demnach sollten Juden nichts als Nation, aber alles als Individuum erhalten. Das bedeutete, sie sollten sich davon verabschieden, sich als kollektive Nation innerhalb einer anderen Nation zu sehen und das Judentum auf rein religiöser Ebene neu definieren. Dazu kam, dass sie ihren Rückkehrwillen nach Israel ablegen sollten. Viele Juden akzeptieren diese Bedingungen und gliederten sich ein, bewahrten ihr Judentum als Glauben.
Anders sah es in Osteuropa aus. Dort setzte die Emanzipation der Juden komplett aus und zahlreiche Juden lebten dort in großer Armut. Sie wurden nicht als Staatsbürger integriert, behielten damit aber auch ihre eigene Sprache und ihre Kultur, die sie von ihrer Umwelt unterschieden. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts begannen Pogrome, also gewalttätige Ausschreitungen gegen jüdische Minderheiten, die von den Behörden toleriert wurden.
Die Integration der Juden wurde im Laufe des 19. Jahrhunderts immer wieder erschwert. Gesetzliche Einschränkungen blockierten lange den Weg zur Gleichberechtigung. Als dieses Hindernis dann aus dem Weg geräumt war, entstand eine neue Bedrohung: Der Antisemitismus. Erstmalig gebrauchte man diesen Begriff in einer Debatte über judenfeindliche Schriften des Journalisten Wilhelm Marr im Jahr 1879.
Im selben Jahr noch, wurde Antisemitismus durch den konservativen Historiker Heinrich von Treitschke gesellschaftsfähig gemacht, nachdem er in einem Beitrag in den "Preußischen Jahrbüchern" vor der Überfremdung Deutschlands durch "hosenverkaufende Jünglinge" warnte. Der Satz "Die Juden sind unser Unglück" fiel erstmals.
Zur gleichen Zeit wurde die Christlich-Soziale Arbeiterpartei gegründet. Ihr Vorhaben war zuerst, den Sozialdemokraten die Arbeiterschicht zu entreißen. Als ihnen dies nicht gelang, änderten sie ihren Kurs zur Ausgrenzung der Juden aus der Gesellschaft. Selbst kulturell nahm die Abneigung gegen Juden einen immer größeren Raum ein. So äußerte sich der Komponist Richard Wagner 1850 gegen das "Judentum in der Musik". Für die Ausbeutung der Arbeiter durch den Kapitalismus, machten französische Frühsozialisten, sowie Karl Marx ebenfalls die Juden verantwortlich, indem sie sie als "Kapitalisten" identifizierten.
In Russland hängte man den Juden die Ermordung ihres Zaren Alexander II. im Jahr 1881 an. Dies löste eine Pogromwelle gegen die Juden aus.
Hier ein kurzer Überblick über die Unterstützer des Zionismus:
Abbildung 3: Rechts Statue von Moses Hess am Kölner RathausQuelle: wikimedia.org
Nach der Pogromwelle in Russland erhielt die Idee der Errichtung eines Judenstaats Israel politische Unterstützung. Leon Pinsker, ein jüdischer Arzt, reagierte 1882 mit dem Pamphlet "Auto-Emanzipation" auf die Pogrome, in dem er den Weg der Emanzipation für gescheitert erklärte und die Selbstemanzipation der Juden als Nation forderte. Auch Moses Heß, ein enger Vertrauter von Marx, griff in seinem Buch "Rom und Jerusalem" aus dem Jahr 1862, die Idee eines Judenstaates auf.
Er teilte die Judenkritik von Marx nicht und führte die Situation der Juden darauf zurück, dass sie keinen eigenen Staat besaßen. Israel als ein sozialistischer Staat in Palästina schlug er als Lösung vor. In seinem Buch griff er Rom als Vergleich auf, um den die Italiener einen eigenen Staat aufgebaut haben und übertrug diese Idee auf Jerusalem, um das die Juden ihren eigenen Staat bilden könnten. Aus Maß' Idee entstanden zwei Gruppen im Zionismus: Der sozialistische Zionismus und der Arbeits-Zionismus.
Maß selbst verließ Europa in den 60ern, wegen dem steigenden Antisemitismus. In seinem Buch schrieb er: "Die Deutschen hassen weniger die Religion der Juden, als ihre Rasse, weniger ihren eigentümlichen Glauben, als ihre eigentümlichen Nasen."
Im Jahr 1862 verfasste der deutsche orthodoxe Rabbiner Zwi Hirsch Kalischer die Schrift "Drischat Zion", in der er schrieb, dass die Erlösung der Juden und ihre Rückkehr in ihre Heimat Israel nur durch Eigeninitiative und Selbsthilfe geschafft werden könne. Er gab damit den Anstoß für die Gründung des religiösen Zionismus.
Der Schriftsteller Achad Ha'am, auch bekannt als Ascher Ginsberg kritisierte die Politisierung der Lösungsansätze und sah in der Selbstverwirklichung der kulturellen Natur der Juden und der Wiederbelebung ihrer Sprache die Antwort. Damit vertrat er den kulturell-sprachlichen Zionismus.
Die Entstehung des politischen Zionismus verschaffte der Bewegung den meisten Erfolg. Kopf dieser Gruppierung war der Wiener Redakteur der "Neuen Freien Presse" Theodor Herzl. Herzl erkannte, dass Juden trotz ihrer Integrationsbemühungen noch immer als Fremde angesehen wurden. Theodor Herzl entwarf in Büchern und Artikeln das Konzept eines jüdischen Staates, in dem Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau und zwischen Juden, Arabern und Angehöriger anderer Ethnien bestehen sollte. Die jüdische Religion war in Herzls Konzept eine wichtige, aber keine führende Rolle des neuen Staates.
Abbildung 4: Statue von Theodor HerzlQuelle: wikimedia.org
1897 organisierte Theodor Herzl dann den ersten zionistischen Kongress, bei dem Delegierte aus ganz Europa anreisten. Herzl formte aus der Bewegung eine politische Organisation. Der Kongress diskutierte auch darüber, ob der Judenstaat, den sie anstrebten, nicht auch in einem anderen Land, als in Palästina errichtet werden könnte. Die am meisten diskutierten Vorschläge waren dabei Argentinien und Uganda. Auch Herzl unterstützte diese Vorschläge, jedoch erhielten sie beim sechsten Kongress im Jahr 1903 nicht genügend Stimmen.
Nach dem Ersten Weltkrieg, im Jahr 1922 erhielt Großbritannien das Mandat für die Region Palästina. Aufgrund der Anerkennung der historischen Verbindung des jüdischen Volkes mit Palästina und dem Land Israel, sollte Großbritannien für die politischen, wirtschaftlichen und verwaltungstechnischen Voraussetzungen zur Gründung eines jüdischen Staates errichten.
Abb. 5 - Israelische Flagge
Extreme arabische Führer wehrten sich jedoch gegen die Errichtung eines Judenstaats und forderten zu Anschlägen auf Juden und Araber auf, die einer Koexistenz von Juden und Arabern zustimmten. Großbritannien versuchte durch Einwanderungsbeschränkungen von Juden die arabischen Führer zu beschwichtigen.
Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs bestanden diese Einwanderungsbeschränkungen noch immer, obwohl Palästina für Juden, die vor den Nationalsozialisten flohen oder den Holocaust entkommen konnten, einen wichtigen Zufluchtsort darstellte. Um die Einwanderungsrestriktionen zu umgehen, bildete sich ein illegales Einwanderungsnetz, genannt Aliyah Bet, durch das 85.000 Holocaustüberlebende ins Land kamen. Den Briten gelang es nicht, eine Einigung zwischen dem arabischen Widerstand gegen die jüdischen Siedlungen und der jüdischen Forderung nach der Aufhebung der Einwanderungsbeschränkungen zu erlangen.
Darauf übergab Großbritannien das Problem an die Vereinten Nationen, die im November 1947 die Errichtung Israels beschlossen. 1948 folgte die Gründung des Staates Israel in Palästina.
Heute dient der Zionismus der Erhaltung und Pflege eines demokratischen und modernen Israels.
Im Jahr 1948
Es gibt verschiedene Untergruppen des Zionismus mit verschiedenen Gründern. Die bekannteste Untergruppe ist der politische Zionismus, dessen Gründer Theodor Herzl ist.
Ein weiter wichtiger Name im Zionismus ist Moses Heß, der mit seiner Idee eines sozialistischen Staates in Palästina die sozialistische Zionismus Bewegung und die Arbeits-Zionismus Bewegung entstehen lassen hat.
Israel liegt zwischen Jordanien und dem Mittelmeer.
Herzl war Wiener Redakteur der Neuen Freien Presse und ist bekannt als der Gründer des politischen Zionismus.
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