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Die Quellenarbeit gehört zur wichtigsten Aufgabe von Geschichtswissenschaftlerinnen und Geschichtswissenschaftlern. In der Schule musst Du im Geschichtsunterricht vielleicht manchmal Quellenanalysen und Quellenkritiken schreiben. In der Quellenarbeit sind beide Aufgabenteile im Aufbau enthalten und werden gemeinsam unter einer leitenden Fragestellung zusammengeführt und bearbeitet.An dieser Stelle kannst Du Dir schon einmal einen kurzen Überblick darüber verschaffen, wie eine Quellenarbeit in der Regel aufgebaut ist.…
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Jetzt kostenlos anmeldenDie Quellenarbeit gehört zur wichtigsten Aufgabe von Geschichtswissenschaftlerinnen und Geschichtswissenschaftlern. In der Schule musst Du im Geschichtsunterricht vielleicht manchmal Quellenanalysen und Quellenkritiken schreiben. In der Quellenarbeit sind beide Aufgabenteile im Aufbau enthalten und werden gemeinsam unter einer leitenden Fragestellung zusammengeführt und bearbeitet.
An dieser Stelle kannst Du Dir schon einmal einen kurzen Überblick darüber verschaffen, wie eine Quellenarbeit in der Regel aufgebaut ist. Nach einer Einführung in die Bedeutung der Quellenarbeit in der Geschichtswissenschaft und einem Überblick über die verschiedenen Quellenarten, findest Du alle wichtigen Infos dazu, wie Du bei den einzelnen Schritten vorgehen musst.
Quellen sind für die Arbeit von Geschichtswissenschaftlerinnen und Geschichtswissenschaftlern unerlässlich. Sie stellen die Grundlage ihrer Forschungen dar und werden immer wieder aufs neue betrachtet und ausgewertet, um so etwas wie einen "Blick in die Vergangenheit" zu ermöglichen. Natürlich handelt es sich dabei bloß um eine Deutung der jeweiligen Historikerinnen und Historiker. Wie genau die Vergangenheit ausgesehen hat, kann heute niemals mit 100-prozentiger Sicherheit gesagt werden.
Quellen können jedoch dazu genutzt werden, um möglichst viele Hinweise auf Geschehnisse/ Personen etc. der Vergangenheit zu sammeln und sie wie ein Puzzle zu einem großen Ganzen zusammenzusetzen. Dieses große Ganze ändert sich allerdings immer wieder. Entweder durch neue Quellen, die bisherige Erkenntnisse ergänzen / infrage stellen oder aber durch andere Blickwinkel, die von der neuen Historiker*innen-Generation angebracht werden.
Die Geschichte ist daher kein Fach, das schon lange abgeschlossen ist und dessen Inhalte immer wieder gleich weitergegeben werden. Die geschichtswissenschaftliche Forschung schreitet ständig weiter voran und eröffnet neue Forschungsfelder mit zuvor nicht behandelten Nischen. Selbst lange bekannte Quellen können aufgrund dessen stets aufs Neue untersucht werden und neue Erkenntnisse liefern. Die Quellenarbeit ist also in der Wissenschaft die zentrale Disziplin, die es zu beherrschen gilt, wenn in der Vergangenheit geforscht werden soll.
Du wirst Historikerinnen und Historiker also nie sagen hören, "Genau so ist es gewesen!" Sie werden Dir immer bloß sagen, "So könnte es gewesen sein."
Quellenrecherche
Aber wie finden Historikerinnen und Historiker eigentlich ihre Quellen? Auf diese Frage gibt es leider keine eindeutige Antwort, da es natürlich ganz unterschiedliche Wege geben kann, auf Quellen zu stoßen, die für die Wissenschaft interessant sind. Es kann sein, dass sie durch Zufall entdeckt werden, etwa wenn die Person gerade eigentlich nach einer anderen Thematik forscht, oder die Historikerinnen/Historiker begeben sich gezielt in die Quellenrecherche.
Wenn Du schon eine thematische Richtung im Kopf hast oder sogar schon eine Frage, die Du gerne mithilfe einer historischen Quelle beantworten möchtest, dann bietet sich die Quellenrecherche an. Um Quellen zu finden, die für Dich hilfreich sein könnten, gibt es verschiedene Herangehensweisen:
In der Erklärung "Recherchemethoden" findest Du weitere hilfreiche Tipps zum richtigen Recherchieren!
Aber was für Quellenarten gibt es überhaupt in der Geschichte? Prinzipiell kann beinahe alles als Quelle dienen, es gibt allerdings ein paar Kategorien, die bei der Einordnung von Quellen helfen. Sie können dazu dienen, einzuschätzen, wie aussagekräftig die Quellen sein können.
Besonders wichtig ist die Unterscheidung zwischen Primärquellen und Sekundärquellen, es kann aber auch zwischen Traditionsquellen sowie Überrestquellen unterschieden werden.
Bei einer Primärquelle handelt es sich um eine Quelle, die direkt aus der Zeit des historischen Ereignisses stammt. Also ein Schriftstück/Bild/Film etc., das nicht erst im Nachhinein angefertigt wurde.
Wenn Du zum Beispiel in Geschichte etwas über die "Machtergreifung" Hitlers lernst und Dir dazu einen Zeitungsartikel aus dem Jahr 1933 über Hitlers Ernennung zum Reichskanzler durchliest, dann handelt es sich dabei um eine Primärquelle. Auch das Tagebuch einer Zeitzeugin / eines Zeitzeugen wäre eine Primärquelle.
Als Sekundärquelle werden Darstellungen von historischen Ereignissen, Entwicklungen oder Prozessen bezeichnet, die mit zeitlichem Abstand auf das Geschehene verfasst wurden. Bei dieser Arbeit beziehen sich die Autoren oft auf Primärquellen, fassen ihre Kernaussagen zusammen und interpretieren diese.
Ein Beispiel für eine Sekundärquelle wäre der Text einer Historikerin / eines Historikers, die/der sich mit Hitlers "Machtergreifung" beschäftigt und dafür den Zeitungsartikel genauer untersucht hat.
Sogenannte Traditionsquellen sind Quellen, die mit der Absicht geschaffen wurden, später einmal der historischen Unterrichtung zu dienen.
Bei dem Zeitungsartikel über Hitlers Ernennung zum Reichskanzler würde es sich beispielsweise auch um eine Traditionsquelle handeln. Denn sie wurde mit dem Wissen und der Intention verfasst, nicht nur von Zeitgenoss*innen gelesen, sondern auch für folgende Generationen archiviert zu werden. Auch Chroniken, Autobiografien etc. zählen zu den Traditionsquellen.
Eine Überrestquelle ist, wie es der Name schon verrät, ein Überrest, der nicht mit der Absicht geschaffen wurde, einmal der historischen Unterrichtung der Nachwelt zu dienen. Es handelt sich um eine Quelle, die für das Private und Gegenwärtige der Zeitgenoss*innen geschaffen wurde.
Ein Brief oder Tagebucheintrag wären etwa passende Beispiele für eine Überrestquelle.
Neben der Quellenart gibt es natürlich noch verschiedene Quellentypen, zwischen denen Du unterscheiden musst: Textquellen, Bildquellen, Sachquellen.
Quellentyp | Beispiele für Quellentyp |
Textquelle | Briefe, Bücher, Tagebucheinträge etc. |
Bildquelle | Gemälde, Karikaturen, Fotografien, Filmaufnahmen etc. |
Sachquelle | Gegenstände, Münzen, Briefmarken, Bauwerke etc. |
Neben den Quellentypen können geschichtliche Quellen auch nach der Quellengattung unterschieden werden. Dabei werden sie nach der Art des Gegenstands geordnet. Die wichtigsten Quellengattungen für Geschichtswissenschaftler sind:
Quellengattung | Beispiele |
literarische Quellen | Briefe, Gedichte, Epen etc. |
Dokumente/Urkunden | Geburtsurkunden, Verträge etc. |
Münzen/Medaillen | Geldmünzen, Gedenkmünzen, Kunstmedaillen etc. |
Archäologische Funde/Gegenstände | Tonkrüge, Waffen, Schmuck, Kunstwerke etc. |
Geografische Quellen | Geländeform, Bewuchs etc. |
Zu Beginn konntest Du bereits lesen, wie sich der Aufbau der Quellenarbeit gliedert. Im Folgenden findest Du nun eine Anleitung dafür, was in den einzelnen Schritten von Dir erwartet wird.
Vergiss bei Deiner Quellenarbeit nicht, Fachliteratur heranzuziehen, um Deine Aussagen zu bekräftigen/belegen. Dabei ist es wichtig, dass Du einen möglichst breiten Pool an wissenschaftlichen Darstellungen nutzt. Im Quellen- und Literaturverzeichnis Deiner Arbeit muss alles aufgeführt werden, was Du genutzt hast.
Dabei ist es wichtig, dass Du richtig zitierst, wenn Du Aussagen von anderen Autorinnen oder Autoren übernimmst oder paraphrasierst. Nur so können Leserinnen und Leser Deiner Arbeit erkennen, welche Abschnitte Deines Textes auf Deinem geistigen Vermögen basieren und welche die Erkenntnisse einer anderen Person sind. Ansonsten würde es als Diebstahl von geistigem Eigentum angesehen werden.
Schau gern in den Erklärungen "Recherchemethoden" und "Literaturverzeichnis" vorbei, um zu erfahren, wie Du dabei am besten vorgehst. In der Erklärung "Literaturverzeichnis" lernst Du auch alles Wichtige zum richtigen Zitieren!
Der Ausgangspunkt jeder Quellenarbeit in der Geschichtswissenschaft ist die Findung einer leitenden Fragestellung. Die sollte Dir vor dem Beginn Deines Arbeitsprozesses immer schon klar sein, da sie Dein weiteres Vorgehen bestimmt. Deine Fragestellung legt fest, mit welchem Blick Du Deine Quelle untersuchst. So kann ein und dieselbe Quelle durch unterschiedliche Fragen ganz verschiedene Antworten bieten.
Du könntest etwa einen Zeitungsbericht danach untersuchen, was der Schreibstil des Artikels auf der Zeitungsseite über die politische Positionierung des Autors/Herausgebers verraten könnte. Jemand anderes könnte den gleichen Zeitungsbericht nutzen, um einen Vergleich anzustellen, wie sich die Berichterstattung zwischen verschiedenen zeitgenössischen Zeitungen unterscheidet.
Es ist wichtig, dass Du vollständige Fragesätze formulierst – deine Frage sollte also ein Fragewort zu Beginn und ein Fragezeichen zum Schluss haben.
Fragestellungen für Deine Quellenarbeit könnten beispielsweise so formuliert werden:
Die leitende Fragestellung solltest Du Dir bei Deinem Schreibprozess stets vor Augen behalten und bei Deiner Arbeit berücksichtigen. Nur so kannst Du sie am Ende passend beantworten.
Nachdem nun also die leitende Fragestellung feststeht und Du sie vorgestellt hast, kannst Du mit der Quellenkritik beginnen. Bei einer Quellenkritik geht es vor allem darum, die Authentizität (Echtheit/Glaubwürdigkeit) dieser Sach-, Bild- oder Textquellen zu überprüfen. Dabei werden zum einen die äußeren Merkmale, wie Entstehungszeit und -ort, genauer untersucht. Und zum anderen geht es bei einer Quellenkritik darum zu überprüfen, ob der Inhalt glaubwürdig ist und mit welcher Motivation die Quelle entstanden ist. Auf Grundlage dessen können auch die Thesen einer Quelle überprüft werden.
Bei einer Bildquelle kannst Du zum Beispiel infrage stellen, ob die Kleidung eines einzelnen den Kleidungsstil einer ganzen Generation widerspiegelt, nur weil damals noch nicht so viele Fotos geschossen wurden.
Bei einer Textquelle kannst Du Dich gegen die Aussagen eines Autors / einer Autorin stellen und diese mit Argumenten begründet entkräften. Wenn der Autor etwa vorgibt, der Zweite Weltkrieg sei unvermeidbar gewesen, kannst Du Dich auf andere Historikerinnen und Historiker beziehen, die behaupten, der Zweite Weltkrieg sei vermeidbar gewesen und somit die These des ersten Autors zur Debatte stellen.
Allgemein ist es immer wichtig, historische Quellen auf ihre Echtheit zu überprüfen und auch infrage zu stellen, ob sie dem Zeitgeist entsprechen. Du solltest Dich nie der Meinung eines Autors hingeben, ohne die Thesen infrage zu stellen. Das Beleuchten von historischen Ereignissen und Prozessen aus verschiedenen Perspektiven ist insofern wichtig, als Du nur so zu einem fundierten Urteil kommen kannst.
Die Quellenkritik in Geschichte besteht aus vier zentralen Schritten:
Quellenkritik Schritte | Inhalte |
1. Quellenbeschreibung | Quellentyp, Quellenart, Überlieferung/Fundort, Erhaltungszustand |
2. Textsicherung | Lesbarkeit, Echtheit/Authentizität |
3. Äußere Kritik | Entstehungszeit und -ort, Verfasser*in, Adressat*in |
4. Innere Kritik |
|
Nach der Quellenkritik ist es nun Zeit für die Quellenanalyse. In der nimmst Du den Inhalt der Quelle besonders unter die Lupe und nutzt Dein eigenes Wissen, um die Quelle in ihren historischen Kontext einzuordnen und zu interpretieren. Hier siehst Du eine Auflistung der Punkte, die Du in Deiner Quellenanalyse in Geschichte abarbeiten musst:
Quellenanalyse Schritte | Inhalt |
1. Inhaltsangabe | Zusammenfassung der wichtigsten Aussagen/Argumente etc., im Präsens und Konjunktiv formuliert |
2. Historischer Kontext | Einordnung der Quelle in geschichtlichen Kontext (eigenes Wissen einbringen) |
3. Interpretation | eigene Beurteilung/Einordnung der Quelle |
4. Sach-/Werturteil | abschließendes Urteil, Beantwortung der leitenden Fragestellung |
Vielleicht ist Dir schon aufgefallen, dass in der Erklärung zur Quellenanalyse vor dem Schritt "Inhaltsangabe" noch das Schreiben einer Einleitung gefordert wird, in der die Quelle vorgestellt wird. In der ausführlicheren Quellenarbeit hast Du diesen Schritt zuvor im Rahmen der Quellenkritik schon erledigt, weshalb Du ihn hier weglassen kannst.
Ausführliche Erklärungen dazu, wie genau Du eine Quellenanalyse schreibst oder ein historisches Urteil verfasst, findest Du ebenfalls, hier auf StudySmarter!
Es gibt folgende Quellenarten:
Eine Textquelle lässt sich wiederum in eine Primär- und Sekundärquelle unterteilen. Eine Primärquelle ist eine von einem Zeitzeugen verfasster Text. Eine Sekundärquelle ist eher eine Darstellung von historischen Ereignissen, Prozessen und Entwicklungen und eine Auswertung einer Primärquelle.
Bei Quellenarbeit geht es darum sich im Bezug auf eine geschichtliche Fragestellung mit unterschiedlichen Quellen auseinanderzusetzen, um sich später eine fundierte Meinung zu einem Thema bilden zu können. Quellenarbeit ist für wissenschaftliche Studien notwendig und eine kritische Auseinandersetzung mit Quellen ebenso erforderlich.
Quellen sind immer unterschiedlich aufgebaut. Dies ist auch stark abhängig vom Quellentyp. Während man bei einer Bildquelle oft die Komposition der Bildelemente untersucht, sind es bei einer Textquelle vielmehr die Kernaussagen des Autors die es zu analysieren gilt.
Historische Quellen sind nach Paul Kirns „alle Texte, Gegenstände oder Tatsachen, aus denen Kenntnis der Vergangenheit gewonnen werden kann“.
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