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Britische Mandatszeit Palästina

Das britische Mandat über Palästina, sprich die britische Mandatszeit Palästina betreffend, war ein Mandat der Vereinten Nationen, welches nach der Auflösung des Osmanischen Reiches und nach dem Ersten Weltkrieg an Großbritannien übertragen wurde. Auf dem ehemaligen Mandatsgebiet entstanden, der Gazastreifen, das Westjordanland, Jordanien, Israel und Transjordanien. 

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Das britische Mandat über Palästina, sprich die britische Mandatszeit Palästina betreffend, war ein Mandat der Vereinten Nationen, welches nach der Auflösung des Osmanischen Reiches und nach dem Ersten Weltkrieg an Großbritannien übertragen wurde. Auf dem ehemaligen Mandatsgebiet entstanden, der Gazastreifen, das Westjordanland, Jordanien, Israel und Transjordanien.

Dieser Artikel gehört zu dem Fach Geschichte und wird dir bei der Vertiefung deines Wissens bezüglich des Nahostkonfliktes helfen.

Wie entstand das Palästinamandat?

Noch während des ersten Weltkrieges gehörte Palästina zum Osmanischen Reich. Das Osmanische Reich unterstütze Deutschland während des ersten Weltkrieges. Die Briten befanden sich auf der Seite der Alliierten, sprich auf Deutschlands Gegenseite und somit auch auf der Gegenseite des Osmanischen Reiches.

Das Osmanische Reich war das Reich der Dynastie der Osmanen und existierte von 1299 bis 1922.

General Edmund Allenby führte die britische Armee zum Sieg gegen die die Deutschen, Osmanen und Österreich-Ungarer an der palästinensischen Front. Im selben Jahr, 1917 besetzten die Briten Palästina und den Irak. Dem ein Jahr zuvor abgeschlossenen Abkommen (Sykes-Picot-Abkommen) zur Folge bekam Großbritannien das Mandat Mesopotamien. Dieses schloss den heutigen Irak, sowie Palästina, den südlichen Teil Syriens und Jordanien ein. Frankreich bekam das Mandat für Syrien und den Libanon.

Ein Mandat ist im Völkerrecht der Auftrag zur treuhänderischen Verwaltung fremden Territoriums durch ein anderes Land.

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Abbildung 1: Britisches Mandatsgebiet Palästina

Während des ersten Weltkrieges hatten die Briten den palästinensischen Arabern garantiert, dass sie ein unabhängiges Königreich gründen könnten. Gleichzeitig hatten sie den Zionisten zugesagt, dass diese einen jüdischen Staat in Palästina gründen könnten. Diese Zugeständnisse sollten dafür sorgen, dass die jeweiligen Bevölkerungsgruppen den Briten ihre Unterstützung garantierten.

Der Zionismus bezeichnet eine Nationalbewegung und eine nationalistische Ideologie, die einen jüdischen Nationalstaat innerhalb palästinensischer Grenzen als Ziel hat.

Das sogenannte Faisal-Weizmann-Abkommen sollte die die neuen Staatsgrenzen für das geplante arabische Königreich und den jüdischen Staat festlegen. Dieser Teil des Abkommens trat allerdings nie in Kraft. Ein Teil der allerdings in Kraft trat, war der der jüdische Bürger*innen nach Palästina immigrieren ließ. Hierzu kannst in dem Artikel Palästinakrieg noch mehr erfahren.

Am 24. Juli 1923 legalisierte die Türkei als das britische Mandat mittels des Vertrages von Lausanne. Dieser Vertrag wurde aber erst am 5. August 1925 wirksam bzw. gültig.

Das Mandatsgebiet wurde in für die Vereinfachung der Verwaltung in Regionen aufgeteilt. 1918 waren dies noch dreizehn Gebiete. 1924 war die Zahl allerdings auf drei gesunken.

Nicht-Osmanen zu Beginn des Palästinamandats

Die vorerst integrierte Besatzungsmacht der Briten OETA (Occupied Enemy Territory Administration) nahmen den Staatsangehörigen sogenannter feindlicher Nationalitäten ihr Eigentum weg. Erst die Zivilverwaltung (Public Custodian of Enemy Property), geleitet von Edward Keith-Roach, kümmerte sich um einen strukturieren Ablauf. Die Verwaltung übernahm das Eigentum und vermietete es weiter an Dritte. Dieses wurde nach der dem 5. August 1925 zurück an seine Vorbesitzer gegeben.

Viele der nicht osmanische Bürger*innen wurden als feindlich angesehen. Dies kam vor allem im Süden Palästinas vor und betraf die nicht osmanischen Männer. Sie wurden oft interniert und in ein Lager in der Nähe von Gaza gebracht. Später wurden die internierten Menschen nach Sidi Bishr und Helwan gebracht. Sidi Bishr ist ein Viertel in Alexandria in Ägypten und Helwan ist eine Stadt nicht weit davon entfernt.

Nach dem Vertrag von Versailles konnten die meisten die Internierungslager verlassen. Ausgeschlossen davon waren Bürger*innen, die sich auf einer britischen schwarzen Liste befanden und im Landesinneren nicht erwünscht waren.

Der Vertrag von Versailles ist der Friedensvertrag von der Pariser Friedenskonferenz 1919. Mit der Unterzeichnung dieses Vertrags endete der Erste Weltkrieg.

Die jüdische Einwanderung nach Palästina

In den zwanziger Jahren immigrierten um die 100.000 jüdische Bürger*innen nach Palästina. Jüdische Vereine kauften palästinensisches Land auf. Dieses wurde ausschließlich an Juden verpachtet mit der Bedingung, dass lediglich Juden auf diesem Land arbeiten durften.

Britische Mandatszeit Palästina, Jüdische Einwanderung nach Palästina, StudySmarterAbbildung 2: Jüdische Einwanderung nach Palästina

Zunächst gab es kaum Widerspruch bezüglich der jüdischen Einwanderung. Als die Einwanderungsströme aber nicht abnahmen und es zu sozialpolitischen Spannungen kam, nahm auch der Widerstand auf arabischer Seite zu. Die Briten versuchten die Stimmung und drohenden Konflikte durch Einwanderungszertifikate in den Griff zu bekommen. Diese Zertifikate zielten auf eine gesteuerte Einwanderung der jüdischen Bürger*innen.

Die Befürchtung von Konflikten erwies sich als berechtigt. Sowohl die Zionisten als auch die arabische Bevölkerung versuchten immer noch ihren eigenen unabhängigen Staat durchzusetzen. So kam es zu mehreren gewaltsamen Auseinandersetzungen, wovon einige als Massaker endeten.

Nach diesen Auseinandersetzungen kam es dem Arabischen Aufstand. Dieser hielt von 1936 bis 1939 an. Mohamed Amin al-Husseini agierte als Führer dieses Aufstandes und fing an Aktionen gegen die Juden und die Briten zu planen. In diesem Aufstand äußerte sich die Empörung der arabischen Bevölkerung über die Massen Einwanderern. Durch den jüdischen Landkauf wurden viele arabische Bürger*innen der Unterschicht aus ihren Heimatstätten gedrängt.

Der Konflikt wurde weiterhin vertieft, da die Besitzer das Land nicht wirklich besaßen, sondern nur die Bäume darauf. Die europäischen Juden waren nicht mit dieser Version des Besitzrechts vertraut und akzeptierten dieses nicht. Zudem stieg auch die arabische Einwanderungsquote an, wodurch die Konfliktherde noch weiter ausgebaut wurden.

Die Beschränkung der jüdischen Einwanderungsquote sorgte für eine große Ablehnung der jüdischen Bevölkerung gegenüber der arabischen Bevölkerung und der britischen Mandatsmacht. Das wiederum führte dazu, dass sich terroristische Gruppen wie die Lechi und die Irgun bildeten. Diese Gruppen griffen vermehrt die Briten und die Araber an.

Entwicklung des Landes während des Palästinamandats

Die britische Regierung vor Ort errichtete eine Zivilverwaltung und etablierte das Gewaltmonopol.

Das Gewaltmonopol ist das Staatsrecht bzw. das alleinige Recht des Staates, auf seinem Hoheitsgebiet bzw. dem Staatsgebiet Gewalt anzuwenden oder zuzulassen. Gewalt ist in diesem Fall keine physische Gewalt sondern die Befugnis Macht auszuüben.

Die Briten setzten Systeme nach dem europäischen Leitbild durch, welche sie durch Steuereinnahmen aus dem Land finanzierten. Diese Systeme umfassten europäische Gerichtssystem, sowie europäische Straßen, Elektrizität und Kulturbetriebe, wie zum Beispiel Museen und Theater.

Abzug aus dem Mandatsgebiet

Als der Zweite Weltkrieg wütete zogen sich die Konflikte in Palästina immer weiter zusammen und es kam zu häufigeren Angriffen der zionistischen Terrorgruppen. Zudem stieg die Rate der jüdischen Flüchtlinge weiter an.

Die britische Regierung bemerkte die Spaltung innerhalb des Landes und überlegte dieses tatsächlich zu teilen und sich im Anschluss zurückzuziehen. Der Kostenfaktor war hierbei ausschlaggebend. Die Soldaten und Polizisten vor Ort zu finanzieren verlangte insgesamt 40 Millionen Pfund. Zudem wollte sich Großbritannien den Vereinigten Staaten annähern, welche das Palästinamandat für erledigt hielten und einen Krieg in Palästina für unausweichlich.

Nach Beendigung des Zweiten Weltkrieges verschlimmerte sich die Situation um die jüdischen Terrorgruppen.Am 1. November 1945 starteten die Irgun mit bewaffneten Gewaltausbrüchen, woraufhin die Briten in Tel Aviv mittels Fallschirmjägern eine Blockade bzw. Ausgangsperre errichteten. Die terroristischen Aktivitäten hielten bis zum1. Juni 1945 an. Es handelte sich hierbei wohl um 47 Vorfälle.

Ein Jahr später im Juni 1946 verkeilte sich der Konflikt weiter. Am 17. Juni 1946 führten mehrere zionistische Gruppen Bombenanschläge durch. Am Tag darauf wurden sechs britische Offiziere als Geiseln genommen. Am 26. Juni 1946 raubten sie eine Schleiferei aus und nahmen sich Edelsteine mit einem Wert von 40.000 Pfund mit.

Dies führte zur Durchführung der Operation Agatha. Die Operation Agatha bestand daraus, dass das britische Militär und Polizei in drastischen Militäraktionen gegen die jüdischen Terrorgruppen vorging. Die Terrorgruppen wurden allerdings nicht zerschlagen und bestanden dementsprechend weiter. Auf den Versuch die Gruppen zu zerschlagen, antworten die Irgun indem sie eine Bombe im King David Hotel hochgehen ließen. Bei diesem Vorfall starben 92 Menschen und es wurden 69 schwer verletzt.

Britische Mandatszeit Palästina Bombenanschlag Hotel King David Jerusalem StudySmarterAbbildung 3: Bombenanschlag auf das Hotel King David in Jerusalem

Gespräche mit der jüdischen und der arabischen Seite scheiterten beziehungsweise fanden erst gar nicht statt, da sich beide Seiten weigerten mit einander zu verhandeln. Der damalige amtierende Kolonialminister musste aufgrund von massiver Kritik von den Vereinigten Staaten und den Jischuw zurücktreten. Daraufhin kam Athur Creech Jones an die Macht, welcher sehr pro-jüdisch eingestellt war.

Änderung der Politik im Palästinamandat

Arthur Creech Jones‘ Politik unterschied sich von der seines Vorgängers. Er ließ die Suche nach den jüdischen Terroristen stoppen. Zudem entließ er die Gefangenen und trat an einen Tisch mit der Jewish Agency. Allerdings forderte der Generalstabschef einen Wechsel bezüglich der Taktik und zielte damit auf eine erneute Aktion gegen die zionistischen Terrororganisationen.

Das wiederum veranlasste die Terrorgruppen zu vermehrten Angriffen auf Palästinenser und Briten. Jones ließ in Folge dessen die Sicherheitsmaßnahmen erhöhen. Am 2. Februar 1947 wurde jegliches verzichtbares Personal der Briten aus Palästina zurückberufen. Die Zurückgebliebenen verblieben in Sicherheitszonen.

Da sich die britische Regierung ebenfalls vor einem Ansturm von Problemen in Indien sah und ein besonders harter Winter in Großbritannien die Strom- und Treibstoffrationierung ans Äußerste trieb, wurde entschlossen, dass das Mandat zurück an die Vereinten Nationen gehen solle. Im September 1947 sollte das Mandatsgebiet übergeben werden. In der Überbrückungszeit kam es aber wiederholt zu terroristischen Angriffen von Seiten Jischuw.

Britische Mandatszeit Palästina Ben-Yehuda-Straße StudySmarterAbbildung 4: Auseinandersetzung der jüdischen und arabischen Bevölkerung in der Ben-Yehuda-Straße

Die Angriffe veranlassten Jones dazu das Kriegsrecht auszurufen und eine Ausgangssperre für mehrere jüdisch bevölkerte Regionen zu verhängen. Als der September anbrach gab Großbritannien das Mandat zurück. Daraufhin wurde schnell ein neuer Teilungsplan erstellt, was große Unterstützung von den USA und der Sowjetunion bekam. Sie wollten, dass Großbritannien Palästina verlässt.

Das Kriegsrecht ist eine vorübergehende und direkte Auferlegung militärischer Kontrolle über zivile Funktionen.

Der UN-Teilungsplan wurde von der arabischen Seite nicht angenommen und Großbritannien gab auf, einen Lösungsweg zu finden, welcher von beiden Seiten akzeptiert würde. Am 14. Mai 1948 wurde bekannt gegeben, dass Großbritannien aus Palästina abzog.

Zwischen dem Frühling 1947 und dem britischen Abzug stiegen die einzelnen Konflikte immer weiter an. Auch weitere arabische Staaten befanden sich im Konflikt mit den Jischuw.

Am selben Tag des Abzugs der Briten, den 14. Mai 1948 erklärten sich die Jischuw für unabhängig bzw. gaben bekannt, sie seien ein unabhängiger Staat. Dieser jüdische Staat bzw. Israel wurde sofort von den USA und der Sowjetunion anerkannt. Die arabischen Staaten verweigerten die Anerkennung des neuen Staates. In kürzester Zeit hatten sich israelische, ägyptische, syrische, jordanische, irakische und libanesische Truppen in Palästina stationiert.

Den weiteren Verlauf der Geschehnisse kannst du in dem Artikel über den Palästinakrieg nachlesen.

Britische Mandatszeit Palästina - Das Wichtigste auf einen Blick

  • Nach dem Zerfall des Osmanischen Reiches bestand keine wirkliche Regierung in Palästina, da die Briten dieses Gebiet bereits besetzt hatten, bekamen sie das Mandat für Palästina.
  • Offiziell wurde das Mandat am 14. Mai 1948 beendet und am selben Tag veröffentlichte die jüdische Bevölkerung eine Unabhängigkeitserklärung.
  • Das britische Mandat war gescheitert, da die britische Regierung zu keiner Lösung kam, die sowohl die arabische als auch die jüdische Seite befriedigte.
  • Die Gewaltausbrüche, Terroranschläge und Auseinandersetzungen waren nur ein Symptom des Problems.

Nachweise

  1. Abbildung 3: Bombenanschlag auf das Hotel King David in Jerusalem (https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Aftermath_Bombing_King_David_Hotel_1946-07-22_001.jpg) by Gordon Trevor Moore licensed by CC BY-SA 4.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.en)
  2. Abbildung 4: Auseinandersetzung der jüdischen und arabischen Bevölkerung in der Ben-Yehuda-Straße (https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Ben_Yehuda_1948_-_2.jpg) (https://creativecommons.org/publicdomain/zero/1.0/deed.de)

Häufig gestellte Fragen zum Thema Britische Mandatszeit Palästina

Bis zum 14. Mai 1948 war Palästina unter britischer Mandatsherrschaft. Und wurde daher für den entsprechenden Zeitraum als Palästinamandat bezeichnet.

Der Zweck des Mandats in Palästina war es nach dem Zusammenbruch des Osmanischen Reiches eine administrative Landeshoheit zu schaffen. 

Das heutige Israel war damals noch Palästina und bestand unter einem britischen Mandat, daher wurde es als Palästinamandat bezeichnet.

Palästina wurde nach dem Ersten Weltkrieg und nach dem Zusammenbruch des Osmanischen Reiches zu einem Mandatsgebiet, da eine administrative Landeshoheit geschaffen werden musste.

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