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Ernst Neef trug vielseitig zur Wissenschaft der Geographie und besonders den Bereichen der physischen Geographie und Humangeographie sowie der Landschaftsökologie bei. Auf Basis seiner Forschungen konnte Neef eine Klimakarte der Erde erstellen, die seither von anderen Geographen und Geographinnen weiterentwickelt wurde.
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Jetzt kostenlos anmeldenErnst Neef trug vielseitig zur Wissenschaft der Geographie und besonders den Bereichen der physischen Geographie und Humangeographie sowie der Landschaftsökologie bei. Auf Basis seiner Forschungen konnte Neef eine Klimakarte der Erde erstellen, die seither von anderen Geographen und Geographinnen weiterentwickelt wurde.
Der Geograph Ernst Neef kam am 16. April 1908 in Dresden auf die Welt. Bereits vor seinem Studium interessierte er sich für Geographie und Landeskunde.
Die Geographie ist die Wissenschaft der Erde und ihres Aufbaus sowie der Erdoberfläche. Zudem untersucht sie die Wechselwirkungen zwischen dem Menschen und der Erde.
Die Landeskunde beschäftigt sich mit den gestaltenden Faktoren, wie der historischen Entwicklung oder natürlichen Gegebenheiten, eines bestimmten Gebiets.
Nach seiner Schulzeit studierte Ernst Neef in Innsbruck und Heidelberg sowohl Geographie als auch Landeskunde. Im Jahr 1932 promovierte er in Heidelberg mit seiner Arbeit „Landformung des Bregenzer Waldes“. Im Jahr 1935 verfasste Neef seine Habilitation zum Thema „Studien zur Landwirtschaftsgeographie von Sachsen“. Danach war er bis zum Jahr 1939 Dozent für Geographie an der TU Danzig.
Im Jahr 1939 wurde Neef in die Wehrmacht einberufen und agierte während des 2. Weltkriegs unter anderem als Kriegsmeteorologe in der Luftwaffe.
Ein Kriegsmeteorologe agiert während Kriegshandlungen und erstellt umfassendes Informationsmaterial über geographische Gegebenheiten wie das Wetter, Klima und Relief im jeweiligen Kriegsgebiet. Mithilfe dieser Informationen werden Prognosen erstellt, die während der Kriegsführung zu Vorteilen verhelfen sollen.
Der 2. Weltkrieg war ein global geführter Krieg zwischen den Großmächten der Welt und dauerte vom 1. September 1939 bis zum 2. September 1945. Mehr dazu findest Du im Fach Geschichte.
Nach dem Ende des 2. Weltkriegs kam Neef in seine Heimatstadt Dresden zurück und war dort zu einer Umschulung gezwungen, da er aufgrund seiner Mitgliedschaft bei der NSDAP seiner früheren Arbeitsstelle verwiesen wurde. Er arbeitete in dieser Zeit sowohl als Maurer als auch in der Stadtplanung.
Die NSDAP - die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei - wurde in der Weimarer Republik gegründet. Ihre Ideologie baute auf antisemitischem und nationalistischem Gedankengut auf. Für mehr Informationen schau gerne im Fach Geschichte vorbei.
Während er in den folgenden Jahren wieder als Dozent in Dresden tätig war, setze er sich viel mit landschaftsökologischen Themen auseinander und gründete daraufhin die Schule der Landschaftsökologie an der Universität Leipzig.
Bis zu seinem Tod agierte Neef weiterhin als Dozent und Wissenschaftler in den Bereichen der physischen Geographie und Humangeographie sowie der Landschaftsökologie.
Mehr zu seinen Fachgebieten findest Du im Kapitel zu den Lehr- und Forschungsgebieten.
Neef wurde für seine Forschungsarbeit mit zahlreichen Auszeichnungen gewürdigt. Unter anderem erhielt er im Jahr 1978 die Goldene Carl-Ritter-Medaille der Gesellschaft für Erdkunde zu Berlin.
Nach langer Krankheit verstarb Ernst Neef am 7. Juli 1984 in Dresden.
Der Geograph Ernst Neef war bereits kurz nach Beendigung seines Studiums jahrelang als Dozent tätig. Nebenbei forschte er zudem in den Bereichen der physischen Geographie, Humangeographie und Landschaftsökologie und verschriftlichte einige seiner Theorien.
Ausgangspunkt seiner Forschungen war für Ernst Neef die physische Geographie als Grundlage vieler Teilforschungsgebiete der Geographie.
Die physische Geographie beschäftigt sich mit den unterschiedlichen Sphären der Erde und den Wechselwirkung zwischen ihnen.
Das Sphärenmodell unterteilt die Erde und ihre unmittelbare Umgebung nach verschiedenen Umweltfaktoren, wie Wasser und Gestein, in verschiedene Teilbereiche – die sogenannten Sphären.
In der physischen Geographie werden die Lithosphäre, Pedosphäre, Hydrosphäre, Kryosphäre und Atmosphäre und ihre Wechselwirkungen genauer betrachtet. Auch die belebte Biosphäre wird mit ihren Zusammenhängen zu den anderen Sphären in die Forschung einbezogen.
Die Forschungsgebiete der physischen Geographie, die diese Sphären untersuchen, sind die Geomorphologie, Hydrogeographie, Bodengeographie, Vegetationsgeographie, Biogeographie und Klimatologie.
Mehr zu den Themen Lithosphäre, Hydrosphäre, Atmosphäre, Biosphäre, Kryosphäre und Klimatologie findest Du in den gleichnamigen Erklärungen dazu.
Im Jahr 1956 veröffentlichte Ernst Neef sein Nachschlagewerk "Das Gesicht der Erde". Darin skizziert er die Grundlagen der physischen Geographie und verfasste gleichzeitig ein umfangreiches Verzeichnis wichtiger Grundlagen- und Fachbegriffe.
Ernst Neef war Mitbegründer der Landschaftsökologie, oder auch Landschaftslehre, und wirkte durch seine Forschungen in diesem Gebiet aktiv bei den Theorien und Methoden dieser Wissenschaft mit. Im Jahr 1967 veröffentlichte er dazu sein Werk "Die theoretischen Grundlagen zur Landschaftslehre".
Die Landschaftsökologie untersucht die Wechselwirkungen zwischen Lebewesen und ihrem Lebensraum mit Hinblick auf geographische Gegebenheiten wie Relief, Klima und Aufbau eines Gebiets.
Zudem beschäftigte sich Neef umfassend mit dem Fach der Humangeographie.
Die Humangeographie beschäftigt sich mit der Gesellschaft der Menschen und den Wechselwirkungen sowie Beziehungen mit ihrer Umwelt.
Im Besonderen untersuchte Neef die Wechselwirkungen zwischen den Menschen und der Natur. Er sprach dabei von einem Stoffwechsel zwischen Natur, Technik und Gesellschaft. Damit beschrieb er das Zusammenwirken zwischen der unberührten Natur und der Technik der Menschen. Auch das gesellschaftliche Verhalten der Menschen bezog er in seine Ansätze mit ein.
Neef sah in diesem Zusammenwirken vor allem ein Problem, denn die Menschen tendieren dazu, die Natur zu stark zu beanspruchen und so zu zerstören.
Durch die Nutzung von Ressourcen wie Erdöl oder Holz greift der Mensch unter anderem stark in die Natur ein und zerstört wichtige Ökosysteme.
Dem entgegen steht der Grundsatz der Nachhaltigkeit, den Neef in seinen Werken immer wieder ansprach und forderte. Der Mensch sollte also trotz seiner Technik und Möglichkeiten Rücksicht auf die Natur und Landschaft nehmen, um den Planeten Erde so zu erhalten.
Mehr zur Humageographie, Natur und Nachhaltigkeit findest Du in den gleichnamigen Erklärungen.
Neef erstellte auf Basis seiner Forschungen eine Klimaklassifikation und anhand dieser das Modell der Klimazonen der Erde. Die Klimaklassifikation nach Neef ist eine sogenannte genetische Klassifikation.
Eine Klimazone umfasst Gebiete, in denen gleichartige Klimaverhältnisse herrschen.
Bei einer Klimaklassifikation wird anhand bestimmter Kriterien die Erde in bestimmte Klimazonen eingeteilt. Zu diesen Kriterien gehören Frost, Sonneneinstrahlung, Niederschläge, Lufttemperaturen und Windverhältnisse.
Bei der genetischen Klassifikation basiert die Einteilung der Klimazonen auf dem Einfluss sogenannter Wind- und Luftdruckgürtel.
Wind- und Luftdruckgürtel beschreiben zu den Breitengraden parallel verlaufende Zonen, zu denen generalisierte Aussagen über Luftdruckverhältnisse und den daraus resultierenden Wind gemacht werden können.
Ein Wind- oder Luftdruckgürtel zieht sich also wie ein Ring um die Erde. Dabei herrschen innerhalb dieses Rings bestimmte Luftdrücke und Wind. An den gleichen Breitengraden überall auf der Erde herrschen damit zur gleichen Zeit identische Wind- und Druckverhältnisse.
Dabei kann zwischen beständigen und sich verändernden Verhältnissen unterschieden werden. Die Beständigkeit dieser Systeme hängt maßgeblich von der Temperatur der Land- und Wassermassen ab.
Die beständigen Verhältnisse finden sich in der Nähe des Äquators bis in die mittleren Breiten. Da sich dort die Sonneneinstrahlung kaum ändert, bleiben auch die Temperaturen fast immer gleich hoch. Auch die Luftdruckverhältnisse ändern sich so kaum und es entstehen beständige Wind- und Luftdruckgürtel.
Ein Beispiel für ein solch beständiges System ist die äquatoriale Tiefdruckrinne am Äquator der Erde. Durch den konstant senkrechten Sonnenstand dort verändern sich hier weder die Temperaturen noch die Luftdruck- und Windverhältnisse.
Die sich verändernden Wind- und Luftdruckgürtel befinden sich weiter in Richtung der Pole. Durch den sich jährlich stark verändernden Sonnenstand unterscheiden sich hier auch die Temperaturen der Land- und Wassermassen innerhalb eines Jahres. Damit ändern sich zugleich die Luftdruckverhältnisse und Winde in diesen Gebieten.
Das Gegenteil zur genetischen Klimaklassifikation ist die effektive Klimaklassifikation. Die Einteilung nach dieser Klassifikation basiert auf der Messung von Werten bestimmter Klimafaktoren wie Niederschlag und Temperatur.
Anhand dieser genetischen Klimaklassifikation hat Ernst Neef die Erde in 7 Klimazonen unterteilt. 4 davon werden von beständigen Wind- und Luftdruckgürteln beeinflusst, weshalb das Klima dort ganzjährig etwa gleich bleibt. 3 wiederum werden von den zwei benachbarten Klimazonen beeinflusst, wodurch sich das Klima in diesen Zonen im Jahresverlauf verändert.
Die 7 Klimazonen nach Neef sind:
Die polare, gemäßigte und äquatoriale Klimazone sowie die Passatklimazone werden jeweils von einem beständigen Wind- und Luftdruckgürtel beeinflusst.
Die subpolare und subtropische Klimazone sowie die Zone des tropischen Wechselklimas hingegen verändern sich im Laufe eines Jahres und werden maßgeblich von den benachbarten Klimazonen beeinflusst.
Ein paar der einzelnen Klimazonen können noch weiter in spezifischere Klimata unterschieden werden. Beispielsweise findet man vor allem in der gemäßigten Klimazone noch einige weitere Unterschiede, nach denen man spezifizieren kann.
Ernst Neef publizierte als Studierender, Dozent und Forscher einige seiner Theorien, Ansichten und Forschungsergebnisse und wirkte bei insgesamt über 180 Werken mit.
Zentrale Themen dieser waren wieder seine Hauptforschungsgebiete der physischen Geographie, Humangeographie und Landschaftsökologie.
Die wichtigsten Werke Neefs sind:
Das Gesicht der Erde, Leipzig 1956
Die theoretischen Grundlagen der Landschaftslehre, Gotha/Leipzig 1967
Ernst Neef ist bekannt für seine umfassenden Forschungen in der physischen Geographie, Humangeographie und Landschaftsökologie.
Auf Basis seiner Forschungen erstellte Neef eine genetische Klimakarte, gründete die Schule der Landschaftsökologie und wirkte bei über 180 schriftlichen Werken mit.
Das bekannteste Werk von Ernst Neef ist "Das Gesicht der Erde", welches er im Jahr 1956 in Leipzig veröffentlichte.
Auch das Werk "Die theoretischen Grundlagen der Landschaftslehre" gehört zu seinen bekanntesten Werken.
Ernst Neef hat von April 1908 bis Juli 1984 gelebt.
Karteikarten in Ernst Neef15
Lerne jetztWann lebte Ernst Neef?
Er wurde am 16. April 1908 in Dresden geboren und verstarb ebenda am 7. Juli 1984.
Wer war Ernst Neef?
ein bedeutender deutscher Geograph und Landschaftsökologe
Welche beiden Fächer studierte Ernst Neef direkt nach seiner Schulzeit?
Geographie und Landeskunde
Welche Schule begründete Neef?
die Schule der Landschaftsökologie
Ernst Neef forschte in...?
physischer Geographie
Seine Klimakarte erstellte Ernst Neef auf Basis einer ___ Klimaklassifikation.
Seine Klimakarte erstellte Ernst Neef auf Basis einer genetischen Klimaklassifikation.
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