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Hast Du Dich schon mal gefragt, warum es auf einem Marktplatz in einem Dorf nur einen Bäcker gibt und nicht vielleicht fünf verschiedene? Dann könntest Du, wenn die Schlange bei einem Bäcker zu lang ist, einfach zu einem der anderen vier Bäcker gehen. Der Grund, weshalb es keine fünf, sondern nur einen Bäcker gibt, ist Geld. Die fünf Bäcker würden wahrscheinlich…
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Jetzt kostenlos anmeldenHast Du Dich schon mal gefragt, warum es auf einem Marktplatz in einem Dorf nur einen Bäcker gibt und nicht vielleicht fünf verschiedene? Dann könntest Du, wenn die Schlange bei einem Bäcker zu lang ist, einfach zu einem der anderen vier Bäcker gehen.
Der Grund, weshalb es keine fünf, sondern nur einen Bäcker gibt, ist Geld. Die fünf Bäcker würden wahrscheinlich nicht genügend verdienen, wenn alle auf dem Marktplatz stehen würden, deshalb gibt es nur einen.
Es gibt eine Theorie, die erklärt, warum das so ist. Dabei handelt es sich um die Theorie der Zentralen Orte. Der Mann, der diese Theorie aufgestellt hat, heißt Walter Christaller und war Geograph. Eine Zeit lang gab es sogar einen Preis, der nach ihm benannt wurde. Doch wer ist eigentlich der Mann hinter dieser Theorie und wie sieht seine Biographie aus? Hat er vielleicht noch in weiteren Forschungsgebieten geforscht?
Walter Christaller ist ein bekannter Geograph der bereits 1969 verstorben ist. Dennoch sind seine Entdeckungen und Theorien bis heute bedeutsam. Er forschte unter anderem in der Geographie und entwickelte im Bereich der Raumplanung die Theorie der zentralen Orte.
Christaller lebte vom 21. April 1893 bis zum 9. März 1969. Er wurde in Berneck im Schwarzwald geboren und ist in Königstein in Hessen verstorben.
Während seines Lebens studierte er Geographie und Volkswirtschaft in Heidelberg und München. Daraufhin war er in vielen Berufen tätig, unter anderem als Bergmann, Maurer oder Journalist. Während des Ersten Weltkrieges wurde er als Soldat eingezogen und musste dafür sein Studium unterbrechen.
Der Erste Weltkrieg dauerte von 1914 bis 1918. Falls Du mehr darüber erfahren möchtest, kannst Du Dir die Erklärung im Fach Geschichte näher anschauen.
Mit circa 30 Jahren nahm er sein vorheriges Studium wieder auf und schloss es im Jahr 1930 ab. Bereits zwei Jahre später reichte er seine Dissertation in Erlangen ein. Sie trägt den Titel "Die zentralen Orte in Süddeutschland" und dient als Vorstufe seiner später veröffentlichten Theorie. Eine Dissertation ist eine wissenschaftliche Arbeit, die zum Erlagen eines Doktortitels eingereicht werden muss.
Nach seiner Dissertation verfasst Christaller eine Habilitation – dabei handelt es sich ebenfalls um eine wissenschaftliche Arbeit. Allerdings erreicht man durch eine erfolgreiche Habilitation den Grad eines Professors oder Professorin, der akademisch höher ist als der eines Doktors oder einer Doktorin. Walter Christallers Habilitation trägt den Namen "Die ländlichen Siedlungen des Deutschen Reiches".
Vielleicht wunderst Du Dich, warum er vom Deutschen Reich spricht und nicht von Deutschland. Walter Christaller lebte zur Zeit des NS-Regimes.
Im Zeitraum von 1933 bis 1945 regierten die Nationalsozialisten unter der Führung von Adolf Hitler in Deutschland. Auch wenn Christaller eher sozialistische Überzeugungen vertat, arrangierte er sich mit dem NS-Regime und lieferte Vorarbeiten für den Generalplan Ost.
Der Generalplan Ost war ein Plan zur Umgestaltung Osteuropas, der von den Nationalsozialisten ausgearbeitet wurde. Er beinhaltete die Tötung und Umsiedlung vieler Menschen, damit Osteuropa den Deutschen zur Verfügung stehe.
Genauere Informationen und Hintergründe zu diesen Themen findest Du im Fach Geschichte.
Noch während des Zweiten Weltkrieges verbreiteten sich seine Überlegungen zu den zentralen Orten im skandinavischen und auch im amerikanischen Bereich. Später in der Nachkriegszeit verbreiteten sich seine Überzeugungen dann auch im deutschen Bereich.
Walter Christallers Theorie der Zentralen Orte wurde nach dem Zweiten Weltkrieg für die Raumplanung der Bundesrepublik Deutschland verwendet. Sie half dabei, den westlichen Teil des zerstörten Deutschlands wiederaufzubauen und die Städteplanung sinnvoll zu gestalten.
Trotz seinen vielen Forschungen und Erkenntnisse wurde Christaller eine Karriere als Professor an einer Hochschule verwehrt. Dementsprechend lebte er bis zu seinem Tod im Jahr 1969 von relativ geringen Einkünften als freischaffender Geograph.
Walter Christallers Erkenntnisse werden insbesondere in der Raumplanung angewendet.
Die Raumplanung ist das gezielte Einwirken auf die räumliche Entwicklung der Wirtschaft, der Gesellschaft und auf die Umwelt in einem festgelegten Gebiet.
Durch seine Herkunft aus Süddeutschland hat sich Christaller bei seinen Forschungen nur auf den südlichen Bereich Deutschlands konzentriert.
Weitere Informationen zur Raumplanung findest Du in einer eigenen Erklärung dazu.
Christaller hat 1950 gemeinsam mit Emil Meynen – ebenfalls ein bekannter Geograph – den Deutschen Verband für Angewandte Geographie (DVAG) gegründet. Im Zeitraum von 1996 bis 2015 vergab der DVAG den Walter-Christaller-Preis an junge Geographen und Geographinnen.
Allerdings wurde der Preis 2017 wegen Christallers Nähe zum NS-Regime zum DVAG-Preis für Angewandte Geographie umbenannt.
Wie Du bereits erfahren hast, hat Christaller ein Modell aufgestellt. Es heißt das Modell der zentralen Orte und beruht auf der gleichnamigen Theorie. Dabei handelt es sich um ein Versuch, die Lage, die Verteilung, die Größe und die Bedeutung von Städten zu erklären und vorauszuplanen.
Zu Beginn der Zeit nach der Veröffentlichung der Theorie wurde Christallers neue Betrachtungsweise kritisch aufgenommen, heute spielt sie bei der Raumplanung jedoch eine entscheidende Rolle.
Die Theorie der zentralen Orte beschreibt ein Konzept, in dem die unterschiedlichen Bedeutungen von Städten beschrieben werden. Wie bereits erwähnt, findet es Anwendung in der Raumplanung.
Die Theorie beziehungsweise das daraus resultierende Modell verfolgt das Ziel einer flächendeckenden Versorgung der Bevölkerung mit Arbeitsplätzen, Waren sowie öffentlichen Dienstleistungen.
Zentrale Orte sind laut Christaller Zentren, in denen Güter und Dienstleistungen über den eigentlichen Bedarf der eigenen Bevölkerung angeboten werden können. Die Orte sollen dementsprechend so zentral liegen, dass sie ihr Umland mitversorgen können.
Damit Christallers Modell bestehen kann, werden die Bedingungen in den Städten vereinfacht. So weisen alle Städte in seinem Modell folgende Merkmale auf:
Die Grundannahme des Modells ist die äußere und die innere Reichweite eines zentralen Ortes. Die äußere Reichweite ist die Grenze, bis zu der Menschen in die Stadt strömen, um etwa die angebotenen Güter zu erwerben. Die innere Reichweite hingegen ist der Bereich, in dem das Geschäft liegt, welches die Güter anbietet. In dem Bereich sollten keine weiteren Konkurrenten vorhanden sein, die dieselben Güter verkaufen.
Ein zentraler Ort bietet etwa Lederwaren an. Diese Lederware wird aber nicht nur von den Leuten gekauft, die im Ort leben, sondern auch von Leuten, die außerhalb des Ortes leben.
Der Bereich, aus dem Leute zum Kaufen der Lederware kommen, ist die äußere Reichweite des zentralen Ortes.
Die innere Reichweite des Ortes wäre beispielsweise der Marktplatz, an dem sich das Lederwarengeschäft befindet. Auf dem Platz sollten keine weiteren Geschäfte sein, die Lederware anbieten, damit das Beispielgeschäft genügend Geld verdient, um zu bestehen.
Falls Du noch mehr als die Grundannahme der Theorie der zentralen Orte kennenlernen möchtest, schau bei der passenden Erklärung vorbei, da wird Dir die Theorie noch mal genauer erklärt.
Walter Christaller war ein Geograph, der von 1893 bis 1969 gelebt hat.
Walter Christaller war bekannt für seine Theorie der Zentralen Orte.
Der Walter-Christaller-Preis war eine Auszeichnung für junge Geographen. Mittlerweile wurde der Preis in DVAG-Preis für Angewandte Geographie umbenannt.
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