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In diesem Artikel geht es um Gender Issues. Du lernst, was Gender Issues sind, auf welche Art und Weise sie Menschen global beeinträchtigen und was die United Nations damit zu tun haben. Außerdem erfährst du, was du gegen Geschlechterklischees tun kannst. Dieser Artikel hilft dir, die Herausforderungen der heutigen Welt besser zu verstehen.
Dieses Thema gehört zum Fach Englisch und erweitert das Themengebiet Speaking.
Was genau versteht man eigentlich unter dem Begriff „gender“? Bevor du dir die verschiedenen Arten und Ursachen von gender issues anschaust, solltest du zunächst einmal die wichtigsten Begriffe zum Thema verstehen.
Mit dem englischen Begriff „gender“ werden die gesellschaftlichen Geschlechtsaspekte gemeint. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) der United Nations, bzw. der Vereinten Nationen, definiert „gender“ folgendermaßen:
Gender bezieht sich auf die Eigenschaften von Frauen, Männern, Mädchen und Jungen, die sozial konstruiert sind. Dazu gehören Normen, Verhaltensweisen und Rollen [...]. Als soziales Konstrukt variiert das Geschlecht von Gesellschaft zu Gesellschaft und kann sich im Laufe der Zeit ändern. (Quelle: who.int)
Demzufolge dürfen Individuen sich das eigene Geschlecht aussuchen, mit dem sie sich am meisten identifizieren. Diese sogenannte Geschlechtsidentität kann entweder mit dem bei der Geburt zugeteilten Geschlecht übereinstimmen oder nach Bedarf auch geändert werden.
Gender equality, bzw. Geschlechtergleichheit, ist ein internationales Menschenrecht. Jedes Individuum hat das Recht, in gleicher Weise behandelt zu werden. Frauen, Männer und auch nicht-binäre Menschen, die sich keinem dieser Geschlechter zugehörig fühlen, sollen dieselben Chancen auf Bildung, finanzielle Unabhängigkeit, die persönliche Weiterentwicklung und vieles mehr erhalten.
Global sorgt gender equality für wirtschaftliches Wachstum und zahlreiche Fortschritte in der Gesellschaft. Ohne gender equality ist ein friedliches Miteinander nahezu unmöglich. Die vollständige Gleichberechtigung der Geschlechter zu erreichen ist jedoch leichter gesagt als getan. Eine der größten Herausforderungen der heutigen Zeit ist die Verwirklichung der Geschlechtergleichheit für Menschen auf der ganzen Welt.
Gender inequality bedeutet Ungleichheit der Geschlechter. Mit gender inequality wird der unfaire Umgang mit Menschen gemeint, die aufgrund ihres Geschlechts bevorzugt oder benachteiligt werden.
Gender issues sind die Probleme, die aus dieser Geschlechterungleichheit entstehen.
Was viele Menschen falsch verstehen ist, dass global nur Frauen von den Problemen der Geschlechterungleichheit betroffen sind. Jedoch geht es bei den gender issues vielmehr um das Verhältnis zwischen allen Geschlechtern in unserer Gesellschaft.
Obwohl unsere Gesellschaft in den letzten Jahrzehnten viele positive Veränderungen durchlebt hat und der Geschlechtergleichstellung deutlich näher gekommen ist, haben Frauen global dennoch weniger Rechte und Chancen als Männer. Gender issues kommen in unterschiedlichen Bereichen des Alltags vor, sei es Bildung, Wirtschaft, Politik oder Gesundheit und Sicherheit. Auch in der Kunst und anderen kulturellen Bereichen lassen sich Probleme der Geschlechterungleichheit erkennen.
Bildung wird von Tag zu Tag zugänglicher für Kinder und Jugendliche auf der ganzen Welt. In einigen Ländern kommt es jedoch vor, dass Mädchen nicht in die Schule gehen dürfen. Besonders in ärmeren Regionen bevorzugen Familien, dass nur ihre Söhne gebildet werden, während Töchter oftmals zu Hause bleiben und arbeiten müssen.
Obwohl etwa die Hälfte der gesamten Bevölkerung aus Frauen besteht, gehören insgesamt nur acht Frauen zu den 100 reichsten Menschen der Welt. In der Arbeitswelt verdienen Frauen häufig weniger Geld und werden seltener befördert als Männer. Darüber hinaus haben viele Frauen mit Diskriminierung, geschlechtsspezifischen Klischees und Vorurteilen am Arbeitsplatz zu kämpfen.
Auf die Politik haben Frauen ebenfalls deutlich weniger Einfluss als Männer. Nur wenige Frauen befinden sich in Machtpositionen, in denen sie wichtige Entscheidungen treffen dürfen. Aufgrund des geringen Anteils an Frauen in der Politik könnten wichtige Themen wie Abtreibung oder Gleichstellungsgesetze vernachlässigt werden. Daher ist die politische Beteiligung von weiblichen Wählerinnen und Politikerinnen für gender equality und eine funktionierende Demokratie notwendig.
Weltweit haben Frauen weniger Rechte, was die medizinische Versorgung und die persönliche Sicherheit angeht. Auch Transmänner und -frauen werden im Gesundheitswesen immer wieder benachteiligt. Eine Studie der Agentur der Europäischen Union für Grundrechte zeigt, dass etwa ein Fünftel aller Transgender schon einmal Diskriminierung im Gesundheitswesen erfahren hat.
Transgender people, bzw. transsexuelle Menschen, identifizieren sich mit einem Geschlecht, das vom biologischen Geschlecht (Geschlecht bei der Geburt) abweicht.
Vor allem in ärmeren Ländern erhalten Frauen keine gesundheitliche Aufklärung, was schlimmstenfalls zu Geschlechtskrankheiten wie AIDS führt. Zusätzlich dazu werden viele Medikamente nicht ausreichend an Frauen getestet oder speziell für Männer entwickelt, wodurch Frauen mehr Nebenwirkungen erleiden. Auch während einer Schwangerschaft oder nach der Geburt erhalten Frauen in bestimmten Kulturen kaum finanzielle, ärztliche oder emotionale Unterstützung.
Des Weiteren leiden Frauen oftmals unter sexueller Belästigung und häuslicher Gewalt. Studien zeigen, dass durchschnittlich drei von vier Frauen bereits Erfahrungen mit sexueller Belästigung machen mussten. Dies kann in verschiedenen Formen vorkommen und unter anderem Beleidigungen oder Schimpfwörter, unerwünschte Berührungen und schlimmstenfalls Angriffe und Vergewaltigungen beinhalten.
In der Welt der Kunst lassen sich ebenfalls gender issues erkennen. Die New York Times berichtete zum Beispiel, dass nur etwa 11% aller Kunstwerke in Museen von weiblichen Künstlerinnen erstellt wurden. Auch die Musikindustrie wird überwiegend von Männern beherrscht. Insgesamt sind nur ungefähr 12,3% der Songwriter und 2% aller Produzenten*innen Frauen.
Weitere gender issues kommen in der Filmkunst vor. In Hollywood ist der große gender pay gap, bzw. der Verdienstunterschied zwischen den Geschlechtern, besonders auffällig.
Die bestbezahlte Schauspielerin Scarlett Johansson verdiente im Jahr 2019 etwa 56 Millionen US-Dollar, während der bestbezahlte Schauspieler Dwayne Johnson fast 90 Millionen US-Dollar einnahm.
Viele gender issues sind auf soziale Strukturen zurückzuführen. In unserer Gesellschaft gibt es zahlreiche Erwartungen, Verhaltensweisen und Aufgaben, die bestimmten Geschlechtern zugeteilt werden. Je nach Land und Kultur variieren die Geschlechterrollen. Eines haben sie jedoch häufig gemeinsam: Die sogenannten gender roles beeinträchtigen sowohl Frauen als auch Männer und haben großen Einfluss auf die Persönlichkeit, Berufswahl und vieles mehr.
Von Männern wird generell erwartet, dass sie stark und mutig sind, ohne Gefühle zu zeigen. Demnach trauen sich viele Männer zum Beispiel nicht, vor anderen Menschen zu weinen und behalten ihre Sorgen für sich. Dementsprechend werden aufgestaute Emotionen von Männern oftmals in Form von Gewalt und körperlichen Aggressionen ausgedrückt.
Diese Verhaltensweise ist ein möglicher Grund dafür, dass mehr Männer als Frauen Selbstmord begehen, obwohl Frauen allgemein mehr Selbstmordversuche unternehmen.
In vielen Gesellschaften erwartet man von Frauen, dass sie sich stets nett und höflich verhalten. Oftmals müssen Frauen das eigene Selbstbewusstsein und Durchsetzungsvermögen unterdrücken, um diesen Erwartungen zu entsprechen. Folglich ist diese Zurückhaltung ein möglicher Grund dafür, dass nur wenige Frauen sich politisch beteiligen oder bestimmte Berufe auswählen, die normalerweise von Männern ausgeübt werden.
Außerdem wird Frauen in vielen Kulturen die Aufgabe zugeteilt, zu Hause zu bleiben und sich um Geschwister, Kinder oder den Haushalt zu kümmern. Dies führt besonders in ärmeren Ländern dazu, dass Mädchen nicht in die Schule gehen dürfen und aus diesem Grund später keinen guten Job bekommen. Des Weiteren müssen einige Frauen häusliche Gewalt ertragen, weil sie vom Ehepartner finanziell abhängig sind und sich deshalb nicht trennen können.
Seit 2010 veröffentlichen die United Nations regelmäßig den sogenannten Gender Inequality Index (GII). Mit dem GII wird die Geschlechterungleichheit global gemessen und verglichen.
Der Gender Inequality Index der United Nations besteht aus Daten verschiedener Bereiche, die auch als Dimensionen bezeichnet werden. Welche drei Dimensionen gemessen und unter den Ländern verglichen werden, erfährst du hier:
Obwohl viele Länder in den letzten Jahren enorme Fortschritte gemacht haben, gibt es in keinem Land eine vollständige Gleichstellung von Geschlechtern. Die ersten Plätze in der GII-Liste werden vorwiegend von Ländern in Europa belegt. In diesen Ländern ist die Benachteiligung von Frauen am geringsten:
1. Schweiz
2. Schweden
3. Dänemark
4. Niederlande
5. Norwegen
Allgemein sind skandinavische Länder Spitzenreiter, wenn es um gender equality geht. Deutschland belegt den 19. Rang in dieser Liste, die USA den 18. Länder mit dem höchsten Gender Inequality Index befinden sich vorwiegend im Mittleren Osten und Afrika. In diesen Ländern ist die soziale Ungleichheit von Geschlechtern besonders hoch:
158. Mali (Westafrika)
159. Zentralafrikanische Republik (Zentralafrika)
160. Tschad (Zentralafrika)
161. Papua-Neuguinea (Australien)
162. Jemen (Mittlerer Osten)
In den letzten Jahrzehnten hat sich in den USA vieles zum Positiven entwickelt, was die Gleichberechtigung angeht. Es gibt eine Vielzahl an Bewegungen, die gender issues sichtbar machen und immer mehr Menschen beteiligen sich aktiv daran die gender inequality zu beenden.
Doch es gibt auch im 21. Jahrhundert noch viele Baustellen. Frauen sind, wie auch in vielen anderen Ländern, in Machtpositionen oder der Politik noch immer unterrepräsentiert und verdienen in den meisten Berufen weniger als Männer in der gleichen Position. Kamala Harris ist beispielsweise die erste US-amerikanische Vizepräsidentin – eine weibliche Präsidentin gab es noch nie. Auch Mitglieder der LGBTQ-Community müssen sich oft gegen Vorurteile und Ungleichheit wehren.
Doch die US-amerikanische Politik versucht immer wieder mit Gesetzen dieser gender inequality entgegen zu wirken. Dank des "Lilly Ledbetter Fair Pay Act" können zum Beispiel Arbeitnehmer*innen, die unter Lohndiskriminierung leiden, eine Beschwerde bei der Regierung einlegen. Wenn das Gehalt also nicht fair und unabhängig vom Geschlecht ausgezahlt wird, wäre es möglich, gegen die Arbeitgeber*innen zu klagen.
Was kann man am besten gegen gender issues und Geschlechterklischees tun? Obwohl es dir vielleicht nicht so vorkommt, hast auch du einen enormen Einfluss auf die Welt und deine Mitmenschen. Indem du dich gegen die Geschlechterungleichheit stellst, kannst du andere Menschen ebenfalls dazu ermutigen. Vergiss dabei nicht, dass gender equality nicht nur ein endgültiges Ziel, sondern bereits ein Teil der Lösung ist.
Für Bekannte, Freunde und Familienmitglieder kannst du ein Vorbild sein, indem du jede Person mit Respekt behandelst. Lass andere wissen, dass sie sich bei dir sicher fühlen und sie selbst sein können, unabhängig von der Geschlechtsidentität. Demzufolge machst du dich nicht nur bei vielen beliebt, sondern kannst auch andere Menschen dazu bringen, respektvoll mit ihren Mitmenschen umzugehen.
Falls du hörst, wie jemand unangebrachte Witze oder geschlechtsbezogene Beleidigungen macht, solltest du diese Person direkt darauf ansprechen und über gender issues belehren. Möglicherweise weiß diese Person nicht, wie verletzend diese Worte für andere Menschen sein könnten. Auch über das Internet oder Demonstrationen kannst du auf gender issues aufmerksam machen und Menschen informieren.
Wenn du dich damit wohlfühlst, kannst du gerne alle geschlechtsspezifischen Klischees und Vorurteile brechen. Wenn du dich zum Beispiel als Junge identifizierst, sollten dich Geschlechterrollen nicht daran hindern, Emotionen zuzulassen und über die eigenen Gefühle zu reden. Falls du als Mädchen davon träumst, Mechanikerin zu werden, solltest du dieses Ziel auf jeden Fall weiter verfolgen.
In der folgenden Tabelle findest du ein paar nützliche Vokabeln zum Thema gender issues. Vielleicht kennst du bereits das ein oder andere Wort.
Englisch | Deutsch | Anmerkungen |
human rights | Menschenrechte | |
gender stereotype | geschlechtsspezifisches Klischee | |
maternal health | Gesundheit von Müttern | beinhaltet die Gesundheit von Frauen während der Schwangerschaft und nach der Geburt |
non-binary | nicht-binär | Person, die sich weder als Mann noch als Frau identifiziert |
sexual harassment | sexuelle Belästigung | |
women's empowerment | Ermächtigung von Frauen | Förderung von Selbstbewusstsein, Bildung, beruflichen und politischen Machtpositionen und gleichen Rechten für Frauen |
Geschlechtsspezifische Probleme, bzw. gender issues, sind die Probleme und Herausforderungen, die aufgrund von Geschlechterungleichheit entstehen. Dazu gehören zum Beispiel niedrige Löhne für Frauen, Diskriminierung am Arbeitsplatz oder sexuelle Belästigung.
Ja, gender issues beeinflussen die Berufswahl. Besonders durch Geschlechterrollen können sich Menschen unter Druck fühlen, bestimmte Aufgaben oder Berufe auszuüben. Vor allem Frauen haben im Beruf dann mit Diskriminierung oder niedrigeren Löhnen zu kämpfen.
Gender issues in der Bildung sind daran erkennbar, dass weniger Mädchen als Jungs in die Schule gehen dürfen. Familien bevorzugen es, dass ihre Söhne gebildet werden, während Töchter häufig zu Hause bleiben oder arbeiten müssen.
Beispiele für gender issues sind niedrige Löhne, Diskriminierung am Arbeitsplatz, sexuelle Belästigung oder häusliche Gewalt. Gender issues kommen in verschiedenen Bereichen des Alltags vor: Bildung, Wirtschaft, Politik, Gesundheit, Sicherheit und Kunst.
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