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Allergie

Etwa 60 Millionen Menschen in Europa haben eine Allergie – in Deutschland sind etwa 20 bis 30 Millionen Menschen betroffen. Das ist etwa jeder Vierte, Tendenz steigend. 

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Etwa 60 Millionen Menschen in Europa haben eine Allergie – in Deutschland sind etwa 20 bis 30 Millionen Menschen betroffen. Das ist etwa jeder Vierte, Tendenz steigend.

Allergien sind im Grunde Überreaktionen des Körpers, das heißt: Der Körper kommt in Berührung mit einem eigentlich harmlosen Fremdstoff (z. B. Pollen) und reagiert darauf, als wäre dieser gefährlich – er wird also abgewehrt. Das führt dazu, dass der Körper immer wieder auf dieselbe Art von Fremdkörpern reagiert. Dadurch können sich typische Allergie-Symptome, z. B. eine laufende Nase oder häufiges Niesen, entwickeln.

Allergie – Definition

Eine Allergie ist eine Fehlfunktion des Immunsystems, das auf theoretisch harmlose Stoffe wie Blütenpollen so reagiert, als wären diese eine Bedrohung.

Allergien sind in der Regel chronisch und können sich mit der Zeit verschlimmern, wenn sie nicht vernünftig behandelt werden. Hast Du eine Allergie, reagiert Dein Immunsystem übermäßig auf eigentlich harmlose Stoffe. Die Stoffe, die eine Allergie auslösen können, bezeichnet man als Allergene.

Allergie – Entstehung

Warum einige Menschen Allergien entwickeln und andere nicht, ist noch nicht völlig klar. Gegenwärtig existieren eine Reihe von Thesen dazu. So werden genetische Veränderungen als möglich Ursache für eine Allergie diskutiert. Denkbar sei auch eine erbliche Vorbelastung.

Diese tritt hauptsächlich im Zusammenhang mit Immunglobulin E (IgE) auf, auf das weiter unten im Text noch genauer eingegangen wird.

Eine weitere Rolle spielen verschiedene Umweltfaktoren, wie die Luftverschmutzung in Städten durch Auto- und Industrieabgase oder auch chemische Stoffe im Haushalt.

Auch die Rolle der Mikroorganismen, die in Deinem Körper leben (das Mikrobiom), wird besonders in den letzten Jahrzehnten vermehrt in den Mittelpunkt gerückt. So geht man davon aus, dass eine Störung des körperlichen Ökosystems, etwa durch Antibiotika, ebenfalls das Auftreten von Allergien begünstigen könnte.

In der Regel wird davon ausgegangen, dass mehrere Faktoren zusammenwirken, um letzten Endes eine Allergie auszulösen.

Allergie – Symptome

Allergien können sich durch verschiedene Symptome zeigen. Dabei kann fast alles von leichteren Hautausschlägen bis zu lebensbedrohlichen Reaktionen (anaphylaktische Reaktionen) auftreten. Die typischen Symptome bei Allergien können sich zum einen von Mensch zu Mensch und zum anderen je nach Allergie unterscheiden.

Heuschnupfen / Hausstauballergie / TierhaarallergieNahrungsmittelallergienKontaktallergien
Typische Symptome- Juckende oder tränende Augen- Gerötete, geschwollene Schleimhäute- Schnupfen- Niesen- Juckreiz im Bereich des Gaumens- Magen-Darm-Beschwerden- Geschwollene Schleimhäute (Mund und Rachen)- Juckreiz und Ausschlag- Rötungen

Pollenallergie Symptome

Mit zu den häufigsten Allergien zählt die Pollenallergie, die auch als Heuschnupfen bezeichnet wird. Deswegen soll darauf kurz genauer eingegangen werden. Übrigens: Etwa 15 bis 20 Prozent der Erwachsenen leiden im Laufe ihres Lebens an Heuschnupfen.

Heuschnupfen ist grundsätzlich eine Allergie gegen verschiedene Pflanzenpollen, darunter fallen z. B. Blütenstaub von Baumarten wie Birken, Erlen oder auch Kräutern oder Gräsern.

Die typischsten Symptome bei Heuschnupfen sind:

  • Schnupfen
  • Niesattacken
  • Juckende/tränende Augen

Allergische Reaktion – Ablauf

Unter einer allergischen Reaktion versteht man eine "unangemessene" Reaktion vom körpereigenen Immunsystem auf Fremdkörper. Allergische Reaktionen können auch als Überempfindlichkeitsreaktion bezeichnet werden.

Im Folgenden wird Dir erklärt, was eigentlich eine anaphylaktische Reaktion ist, was bei einer Allergie grundsätzlich für Vorgänge im Körper ablaufen und wie genau diese Vorgänge aufgebaut sind.

Anaphylaktische Reaktionen

Eine anaphylaktische Reaktion ist eine relativ heftige, plötzliche allergische Reaktion, die lebensbedrohlich sein kann.

Anaphylaktische Reaktionen beginnen meist mit leichteren Symptomen, wie Kribbeln und Schwindel und entwickeln dann schnell schwerere Reaktionen, wie Juckreiz, Atemschwierigkeiten oder auch Ohnmachtsanfälle. Da diese Symptome lebensbedrohlich werden können, sollte schleunigst ein Arzt aufgesucht werden.

Auch anaphylaktische Reaktionen treten, wie eine normale Allergie, nicht direkt beim ersten Kontakt mit dem Auslöser auf.

Wie das genau abläuft, erfährst Du weiter unten in diesem Artikel im Abschnitt zum "Ablauf einer allergischen Reaktion".

Der schwerwiegendste Verlauf einer anaphylaktischen Reaktion ist der anaphylaktische Schock. Dieser kann im schlimmsten Fall innerhalb weniger Minuten tödlich enden.

Neben den anaphylaktischen Reaktionen gibt es noch die sogenannten anaphylaktoiden Reaktionen. Dabei handelt es sich um eine Überempfindlichkeit, die von den Symptomen her einer anaphylaktischen Reaktion ähnelt. Allerdings können anaphylaktoiden Reaktionen bereits beim Erstkontakt zu Symptomen führen, z. B. bei Medikamenten.

Vorgänge im Körper bei einer Allergie

Du bist ständig in Kontakt mit Deiner Umwelt. Besonders durch Deine Atemwege, aber auch durch die Haut und über den Magen-Darm-Trakt nimmst Du täglich eine Vielzahl von unterschiedlichsten Stoffen auf. Die Substanzen wandern aber nicht ungeprüft durch Deinen Körper. Dein Immunsystem prüft kontinuierlich, ob es sich bei einem Stoff beispielsweise um einen Krankheitserreger handelt und reagiert, wenn nötig.

Es kommt jedoch vor, dass das Immunsystem die Unterscheidung zwischen harmlos und gefährlich nicht zuverlässig treffen kann. Es reagiert mit einer Abwehrreaktion auf harmlose Stoffe, wie Blütenpollen oder bestimmte Lebensmittel. Ist diese Reaktion durch typische Merkmale, wie Entzündungen, geschwollene Schleimhäute und eine erhöhte Sekretproduktion gekennzeichnet, spricht man von einer Allergie.

Ablauf einer allergischen Reaktion

Das Immunsystem reagiert bei einer allergischen Reaktion prinzipiell wie bei einer normalen Immunabwehr: Der Fremdkörper wird als Gefahr identifiziert und es wird versucht, den Eindringling irgendwie wieder loszuwerden. Bei einer Allergie entscheidet sich der Körper im Grunde einfach falsch und bekämpft Stoffe, die eigentlich nicht bekämpft werden müssten.

Eine Allergie läuft meistens nach dem gleichen Schema ab:

  1. Ein Allergen gelangt in den Körper und wird dort durch das Immunsystem fälschlicherweise als gefährlich erkannt.
  2. Plasmazellen werden aktiviert und produzieren spezifische, gegen das Antigen gerichtete Antikörper. Diese gehören meist zur Klasse der IgE-Antikörper (Immunglobulin E-Antikörper), die wiederum verantwortlich sind für die Vermittlung von allergischen Reaktionen.
  3. Die IgE-Antikörper binden an spezielle Rezeptoren auf sogenannte Mastzellen. Die Antikörper binden so, dass ihre Antigen-Bindestelle nach außen zeigt.
  4. Kommt man nun ein weiteres Mal in Kontakt mit dem Antigen, werden die mit Antikörpern bestückten Mastzellen aktiviert und setzt unter anderem Histamin aus sogenannten Golgi-Vesikeln frei.
  5. Histamin sorgt für Juckreiz und eine Schwellung des betroffenen Gewebes.

Mastzellen sind körpereigene Zellen, die dabei helfen, Krankheitserreger und andere Fremdkörper abzuwehren.

Der Unterschied zwischen Menschen, die allergisch auf bestimmte Stoffe reagieren und denen, die keine solche Reaktion zeigen, liegt in der Aktivität sogenannter regulatorischer T-Zellen. Bei Allergiker*innen funktioniert die Unterdrückung der Immunreaktion durch diese T-Zellen nicht oder nur bedingt. Wie stark eine allergische Reaktion abläuft, hängt auch vom Allergietyp ab.

Allergietypen

Dein Immunsystem reagiert nicht immer gleich auf unterschiedliche Allergene. Du kannst grob vier Reaktionstypen einteilen.

Typ I – Der Soforttyp

Der Soforttyp einer Allergie ist dadurch gekennzeichnet, dass die Reaktion des Immunsystems innerhalb weniger Sekunden oder Minuten einsetzt.

Allergien dieses Typs richten sich oft gegen Nahrungsmittel, Gräser oder Blütenpollen.

Beim Soforttyp spielen die oben bereits erwähnten IgE-Antikörper eine wichtige Rolle. Diese hängen sich an die Oberflächen anderer Zellen (z. B. an die Mastzelle) und speichern dort Informationen ab, die beim erneuten Andocken von Allergenen an den Antikörper Entzündungsreaktionen auslösen.

Wissenschaftler*innen gehen davon aus, dass eine gesunde Person geringere Mengen an IgE-Antikörpern besitzt als ein Allergiker.

Typ II – Der zytotoxische Typ

Eine zytotoxische Allergie, oder auch Typ-II-Allergie tritt bei der Transfusion einer falschen Blutgruppe auf. Etwa sechs bis zwölf Stunden nach der Transfusion machen sich die ersten Symptome bemerkbar.

Zytotoxisch ist altgriechisch und bedeutet so viel wie "toxische Zelle".

Auch hier bildet der Körper Antikörper, und zwar gegen die Antigene der übertragenen Blutkörperchen (Erythrozyten). Die Antikörper binden an die fremden Blutkörperchen und es kommt zur Verklumpung des Blutes. So können sich Gerinnsel bilden, die Blutgefäße verschließen – eine lebensgefährliche Situation.

Typ lll – Der Immunkomplex-Typ

Bei diesem Typ der Allergie kommt es zur Ausbildung von großen Komplexen aus Antikörpern und Antigenen. Diese bewegen sich entweder frei im Blut oder lagern sich an Zellen und Gewebe an. Die Antikörper-Antigen-Komplexe können Entzündungen der Gefäße und der Niere auslösen.

Der Typ III ist eher selten, sorgt aber für relativ heftige Reaktionen, wie Hautausschlag am ganzen Körper, Fieber oder angeschwollene Lymphknoten.

Typ IV – Der Spättyp

Meistens treten die allergischen Beschwerden recht schnell nach Kontakt mit dem Allergen auf. Bei Allergien des Typs IV, auch Spättyp genannt, kommt es jedoch erst nach einem bis drei Tagen zu ersten Symptomen. Allergien des Spättyps betreffen häufig Duftstoffe oder Medikamente. Ursächlich für das späte Einsetzen der Symptome sind T-Helfer-Zellen, die länger im Körper verbleiben.

Allergie – Behandlung

Eine simple "Behandlung" von Allergien ist es, den Auslöser der Allergie zu meiden. Das mag bei Tier- oder Nahrungsallergien noch machbar sein, bei Heuschnupfen wird es jedoch schon schwieriger. Nicht mehr vor die Tür zu gehen, kann da ja nicht die Lösung sein. In solchen Fällen wird häufig mit Medikamenten (z. B. Antihistaminika) gearbeitet, die helfen sollen, die Symptome zu lindern.

Beim Reaktionstyp I besteht zudem die Möglichkeit einer Immuntherapie. Diese hat zum Ziel, das Immunsystem an die Allergene zu gewöhnen und dadurch die allergische Reaktion zu verringern. Dafür wird in bestimmten Abständen das entsprechende Allergen gespritzt, alternativ können auch Tabletten oder Tropfen verwendet werden. Die Dosierung des Allergens wird mit der Zeit immer weiter erhöht.

Immuntherapien werden auch Hyposensibilisierung oder Desensibilisierung genannt.

Allergie – Beispiele

Insgesamt sind über 20.000 verschiedene mögliche Auslöser für Allergien bekannt. Zu den bekanntesten zählt dabei die Pollenallergie, auch als „Heuschnupfen“ bezeichnet wird. Weitere mögliche Allergien findest Du in der nachfolgenden Tabelle.

Beispiele
KontaktallergeneFedern, Haare, Pollen, Formaldehyd, Latex, Metalle (z.B. Nickel), Zusatzstoffe in Kunststoffen
Inhalationsallergene Blütenpollen, Hausstaubmilbenkot, Proteine aus Speichel und Hautschuppen von Tieren („Tierhaarallergie“), Pilzsporen, Lösungsmittel in Lacken und Leimen
Nahrungsmittelallergene Gluten
Insektengifte Bienen- und Wespengift
Allergene MedikamenteAntibiotika

Allergie - Das Wichtigste

  • Eine Allergie ist eine Fehlfunktion des Immunsystems, das auf theoretisch harmlose Stoffe wie Blütenpollen so reagiert, als wären diese eine Bedrohung.
  • Allergien sind in der Regel chronisch und können sich mit der Zeit verschlimmern, wenn sie nicht vernünftig behandelt werden.
  • Eine anaphylaktische Reaktion ist eine relativ heftige, plötzliche allergische Reaktion, die lebensbedrohlich sein kann.
  • Typische Symptome unterscheiden sich je nach Allergie. Die typischsten Symptome bei Heuschnupfen sind z. B.: Schnupfen, Niesattacken sowie juckende, tränende Augen.
  • Es gibt insgesamt vier verschiedene Allergietypen: der Soforttyp, der zytotoxische Typ, der Immunkomplexe Typ und der Spättyp.

Nachweise

  1. Allergiecheck.de: Fakten zur Allergie. (27.05.2022)
  2. Ecarf.org: Was passiert bei einer Allergie in meinem Körper? (27.05.2022)

Häufig gestellte Fragen zum Thema Allergie

Bei einer allergischen Reaktionen können auf der Haut ein juckender Ausschlag, geschwollene Stellen oder auch Quaddeln auftreten. 

Zu den häufigsten Allergien zählen Heuschnupfen (Pollenallergie), Nahrungsmittelallergien, Insektengiftallergien oder Kontaktekzeme (Kontaktallergien).

Allergien werden durch verschiedene Allergene (z. B. Pollen, Schimmelpilzen oder Staubbestandteile) ausgelöst. Meist ist ein mehrmaliger Kontakt erforderlich, bis eine allergische Reaktion auftritt. 

Eine allergische Reaktion ist eine Abwehrreaktion des Körpers (Immunsystems) auf eigentlich harmlose Stoffe, die als Allergene bezeichnet werden. Diese Allergene werden vom Immunsystem als potenziell gefährlicher Fremdkörper angesehen und es werden Antikörper gebildet. Bei erneutem Kontakt mit dem Stoff tritt dann eine allergische Reaktion auf. 

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