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Das Unbewusste begegnet uns in unserem Alltag regelmäßig. Zum Beispiel langweilst Du Dich und jemand fragt, ob Du müde bist, da Du gerade gegähnt hast. Dabei ist es Dir selbst gar nicht aufgefallen, dass Du aus Langweile gegähnt hast. Diese Handlung passiert oft ganz unbewusst.
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Aber was genau ist das Unbewusste eigentlich? Und was bedeutet unbewusstes Handeln?
Das Unbewusste ist ein erdachtes Gebilde, das das menschliche Denken, Handeln und Fühlen außerhalb von bewussten Vorgängen und Entscheidungen bestimmt. Dazu gehört unbewusstes Handeln wie das Atmen, aber beispielsweise auch Angstreaktionen auf Situationen, die wir unbewusst mit etwas Negativem verbinden. Die Definition vom Unbewussten lautet demnach:
Als unbewusst wird der kognitive Vorgang oder die motorische Handlung bezeichnet, die nicht im Bewusstsein stattfinden und nicht von diesem gesteuert werden. Hier werden bspw. traumatische Erlebnisse verortet, die von der Person verdrängt wurden.
Das Unbewusste ist aber nicht direkt gleichzusetzen mit dem Unterbewusstsein, wie die folgende Definition zeigt:
Das Unterbewusstsein beschreibt einen (nicht physischen) Bereich der Psyche, der dem Bewusstsein nicht (direkt) zugänglich ist. Darunter fallen bspw. Erinnerungen, die jederzeit wieder aufgerufen werden können. Freud nennt diesen Bereich auch "vorbewusst".
Weiteres erfährst Du im Kapitel "Was ist der Unterschied zwischen unbewusst und unterbewusst?".
Im Gehirn finden ständig verschiedene Prozesse statt, manche davon unbewusst, manche bewusst.
Das Gehirn eines erwachsenen Menschen besteht aus etwa 86 Milliarden Nervenzellen, auch Neuronen genannt, die mit ca. 100 Billionen Synapsen verbunden sind.
Bewusst nutzen wir gerade mal 10 % des mentalen Potentials – die restlichen 90 % schlummern unbewusst vor sich hin.
Der Mensch verfügt über zwei Wahrnehmungssysteme, das Bewusstsein, das für unsere bewussten Wahrnehmungen und die daraus resultierenden Handlungen zuständig ist, und das Unterbewusstsein.
Letzteres nimmt bis zu 80.000 Informationen pro Sekunde auf.
Es verarbeitet und speichert 10.000 Mal schneller als unser Bewusstsein.
Das Unterbewusstsein steuert zu circa 99 % die Funktionen unseres Organismus und die Ausführung unserer Handlungen.
Es funktioniert gewohnheitsmäßig und routinemäßig.
Es reagiert auf die gleichen Lebenssignale immer mit dem gleichen Verhaltensmuster.
Entwicklung des Unbewussten in der Prägephase
Reize, die wir nur unbewusst bzw. unterschwellig wahrnehmen, nennt man auch subliminale Reize. Das bedeutet, dass diese wahrgenommenen Reize die Schwelle des Bewusstseins nicht überschreiten. Menschen können die ihnen dargebotenen, subliminalen Reize nicht bewusst wahrnehmen und trennen. Diese Reize finden sich zum Beispiel in der Werbung:
Unterschwellige Werbebotschaften im Fernsehen, die durch das kurze Aufblinken eines Bildes des zu bewerbenden Produktes während einer laufenden Fernsehserie durchgeführt wird.
Auch die Darbietung eines Reizes zu einem ungünstigen Zeitpunkt, zum Beispiel während Sakkaden, kann dazu führen, dass man einen Reiz nur unbewusst wahrnimmt. Zudem kann die Wahrnehmbarkeit durch ablenkende Reize beeinträchtigt werden.
Bei Sakkaden handelt es sich um schnelle, ruckartige Rückbewegungen des Augapfels nach einer Augenbewegung, bei der ein Gegenstand mit dem Blick fixiert wird.
Wie im Kapitel zuvor beschrieben, findet ein großer Teil unserer Wahrnehmung unbewusst statt. Auch unsere Entscheidungen und Handlungen werden durch unbewusste Prozesse beeinflusst. Unbewusste Handlungen oder Entscheidungen sind durch Folgendes gekennzeichnet:
Wir handeln jeden Tag unbewusst. Viele Handlungen laufen ganz gewohnt und automatisch ab. Es lassen sich viele Beispiele wie das Folgende hierfür finden:
Wir nehmen Bremslichter anderer Autos vor uns anfangs bewusst war. Es kann auch passieren, dass wir diese nach einer Zeit zwar noch wahrnehmen, dies aber nicht mehr bewusst. Wir sehen die Bremslichter des Autos vor uns zwar noch aufleuchten, aber wir setzen uns nicht mehr bewusst mit dem Gedanken auseinander. Unbewusst nehmen wir sie jedoch wahr und unser Unterbewusstsein wendet die Erfahrung an, dass auch wieder auf die Bremse drücken müssen. Dies tun wir nun ganz automatisch und unbewusst.
Das Unbewusste ist nach Sigmund Freud ein Gehirnspeicher für meist inakzeptable Gedanken, Wünsche, Gefühle und Erinnerungen. - Stangl, 2021
In seiner Veröffentlichung "Das Unbewusste" spricht Freud davon, dass das Bewusstsein jederzeit nur einen geringen Inhalt umfasst. Freud war überzeugt, dass die meisten inneren Prozesse des Menschen vor allem unbewusst ablaufen. Er entwickelte auch ein dynamisches Modell, das aufzeigte, dass die menschliche Psyche Mechanismen anwenden kann, mit denen unangenehme oder unerträgliche Gedanken, Empfindungen und Impulse, die vom "Ich" oder von der Gesellschaft nicht erwünscht sind, ins Unbewusste verdrängt werden können.
Er führte die Unterscheidung zwischen drei Systemen, für die er Abkürzungen vorschlug, ein. Diese werden innerhalb der Psychoanalyse bis heute gebraucht. Hierbei handelt es sich um "Bw" für Bewusstsein, "Ubw" für das Unbewusste und "Vbw" für das Vorbewusste. Diese Bezeichnungen beziehen sich hier auf verschiedene Regionen des Psychischen und nicht auf anatomische Positionen innerhalb des Körpers.
Es existieren insgesamt drei Teile des Bewusstseins. Dazu gehören das Unbewusste, das Vorbewusste und das Bewusste. Sie unterscheiden sich vor allem darin, welche Prozesse innerhalb dieses Bewusstseins stattfinden und wie bewusst wir diese einzelnen Prozesse selbst wahrnehmen können.
Form des Bewusstseins | Inhalt |
Unbewusst (Ubw) |
|
Vorbewusst (Vbw) |
|
Bewusst (Bw) |
|
Die Zensurinstanz bezeichnet eine seelische Instanz, die den unbewussten Wünschen eines Menschen den Zugang zum Bewusstsein verwehrt.
Das Eisberg-Modell stellt den Zusammenhang zwischen dem Bewussten, Vorbewussten und Unbewussten nach Freud dar. Das Modell zeigt, dass das Verhältnis zwischen Bewusstem und Unbewusstem bei ungefähr20 % zu 80 % liegt.
Man sieht, dass uns nur ein kleiner Teil bewusst (oberhalb der Wasseroberfläche) und der größte Teil in unserem Leben unbewusst (unterhalb der Wasseroberfläche) ist. Abbildung 1 zeigt Dir eine Veranschaulichung des Eisberg-Modells.
Abbildung 1: Das Eisberg-Modell
Zum Eisberg-Modell oder Schichtenmodell findest Du auch einen Artikel auf StudySmarter.
Im bewussten Teil befinden sich Zahlen, Daten und Fakten. Wir können anderen unsere Namen oder unsere Adresse nennen. Gehen wir zum Arzt, weil wir uns krank fühlen, können wir ihm den Grund nennen, weswegen wir ihn aufsuchen. Dies alles ist uns bewusst. Auch unsere bewussten Emotionen und Wünsche befinden sich im bewussten Teil.
Im Vorbewusstsein befinden sich automatische Gedanken, automatisches Verhalten und automatische Gefühle. Alle Handlungen, die wir schon so oft gemacht haben, dass wir sie nicht mehr bewusst wahrnehmen, befinden sich im Vorbewussten. Auch hier gibt es wieder ein Beispiel beim Autofahren:
Zum Beispiel schaltet man bei der Autofahrt, wenn man auf eine rote Ampel zufährt und abbremst, automatisch einen Gang runter.
Auch Bewegungsabläufe sind vorbewusst. Sie passieren, ohne darüber nachzudenken. Jedoch können wir uns diese ins Bewusstsein führen, wie beispielsweise bewusstes Atmen bei einer Meditation.
Ebenfalls können wir uns Erinnerungen aus dem Vorbewussten ins Bewusstsein zurückrufen.
Was sich im Unbewusstsein befindet, lässt sich nicht genau sagen. Aber man geht davon aus, dass sich dort verdrängte Erinnerungen befinden, die wir nicht mehr bewusst abrufen können (zumindest nicht ohne, dass sich nicht erst die Stufe zum Vorbewussten und von dort den Schritt ins Bewusste machen müssten). Alle Erinnerungen, Impulse und Empfindungen, die sich hier befinden, können unsere Handlungen, ohne dass wir es wissen, beeinflussen.
Es wurde herausgefunden, dass schon im Mutterleib Erfahrungen gespeichert werden. Man geht davon aus, dass eine immens große Menge an Erfahrungen, traumatischen und schönen Erlebnissen in der Ebene des Unbewussten gespeichert und verankert sind und uns diese in unserem Leben täglich unbewusst beeinflussen.
Im Alltag werden die Begriffe Unbewusstes und Unterbewusstes als Synonym gebraucht. Das "Lexikon der Psychologie" (Spektrum Akademische Verlag GmbH, Heidelberg, 2001) sieht den Unterschied darin, dass das "Unbewusstsein" eine Bewusstseinsebene ist, deren Inhalte uns nicht bewusst sind, die aber durch genaue Betrachtung bewusst gemacht werden können. Im Gegensatz zum Unterbewusstsein, dessen Inhalte auch durch Selbstreflexion nicht zugänglich gemacht werden können.
Das Unbewusste beschreibt kognitive Vorgänge oder die motorischen Handlungen, die nicht im Bewusstsein stattfinden und nicht von diesem gesteuert werden.
Im Alltag werden die Begriffe Unbewusstes und Unterbewusstes als Synonym gebraucht.
Das "Lexikon der Psychologie" (Spektrum Akademische Verlag GmbH, Heidelberg, 2001) sieht den Unterschied darin, dass das "Unterbewusstsein" eine Bewusstseinsebene ist, deren Inhalte uns nicht bewusst sind, die aber durch genaue Betrachtung bewusst gemacht werden können. Im Gegensatz zum "Unbewussten", dessen Inhalte auch durch Selbstreflexion nicht zugänglich gemacht werden können.
Automatisierte Handlungsabläufe finden unbewusst statt. Beispiele dafür sind grundlegende Handlungen wie das Atmen oder Zwinkern.
Das Unterbewusstsein ist ein Wahrnehmungssystem unseres Gehirns, das bis zu 80.000 Informationen pro Sekunde aufnimmt. Es verarbeitet und speichert diese. Das Unterbewusstsein steuert zu circa 99 % die Funktionen unseres Organismus und die Ausführung unserer Handlungen.
Karteikarten in Das Unbewusste15
Lerne jetztWas fand die Neurowissenschaft zur Jahrtausendwende zu den neuronale Prozesse in unserem Gehirn heraus?
Das die neuralen Prozesse und psychische Zuständen, welche wir bewusst wahrnehmen, sehr eng miteinander zusammenhängen und das unbewusste Prozesse den bewussten Prozessen in bestimmter Weise vorausgehen.
António Damásio wurde 25. Februar 1944 in Lissabon geboren und ist ein ..., der vor allem bekannt durch seine Arbeiten zur ... bekannt wurde.
Welche drei Begriffe führte Freud in diesem Zusammenhang ein?
Was findet in der unbewussten Ebene statt?
Seelentätigkeiten
Was findet in der vorbewussten Ebene statt?
Inhalte, die zwar derzeit nicht bewusst sind.
Was findet in der bewussten Ebene statt?
das subjektive Erleben
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