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Hormone und Psyche

"Deine Hormone spielen gerade wohl wieder verrückt!" Diesen Satz hast Du bestimmt auch schon einmal gehört oder benutzt, wenn jemand an einem Tag irgendwie komisch drauf war. An der Aussage ist tatsächlich etwas dran. Im menschlichen Körper gibt es viele verschiedene Hormone, die einen sehr großen Einfluss auf die Psyche und das Verhalten von Menschen haben können. Oft schwanken Hormone aufgrund natürlicher Ursachen, aber manchmal können auch Faktoren wie Stress oder zu wenig Schlaf Hormone durcheinanderbringen. Dann kann es schon mal vorkommen, dass eine Person ein bisschen schlechter gelaunt ist oder sich irgendwie merkwürdig verhält.

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"Deine Hormone spielen gerade wohl wieder verrückt!" Diesen Satz hast Du bestimmt auch schon einmal gehört oder benutzt, wenn jemand an einem Tag irgendwie komisch drauf war. An der Aussage ist tatsächlich etwas dran. Im menschlichen Körper gibt es viele verschiedene Hormone, die einen sehr großen Einfluss auf die Psyche und das Verhalten von Menschen haben können. Oft schwanken Hormone aufgrund natürlicher Ursachen, aber manchmal können auch Faktoren wie Stress oder zu wenig Schlaf Hormone durcheinanderbringen. Dann kann es schon mal vorkommen, dass eine Person ein bisschen schlechter gelaunt ist oder sich irgendwie merkwürdig verhält.

Psyche und Hormone – Definition und Grundlagenwissen

Weil Hormone an fast jedem biochemischen Prozess im Menschen beteiligt sind, spielen sie für die Funktionstüchtigkeit des menschlichen Körpers eine wesentliche Rolle.

Hormone sind Botenstoffe im menschlichen Körper, die für einen Informationsaustausch zwischen verschiedenen Bereichen des Körpers zuständig sind und an Körpervorgängen wie dem Stoffwechsel, der Sexualfunktion oder auch dem Blutdruck beteiligt sind.

Die vielen verschiedenen Hormone im menschlichen Körper bilden keine einheitliche Gruppe, können aber auf zwei verschiedene Weisen eingeteilt werden:

  • Einteilung nach Entstehungsort
  • Einteilung nach chemischer Struktur

Werden Hormone nach ihrem Entstehungsort eingeteilt, kann man zwischen hypothalamischen und hypophysären Hormonen (gebildet im Hypothalamus oder der Hypophyse) oder zwischen glandulären und aglandulären Hormonen (gebildet in Drüsen oder außerhalb von Drüsen) unterscheiden. Populärer ist aber die Einteilung nach der chemischen Struktur, wonach sich vier Hauptgruppen von Hormonen unterscheiden lassen.

Der Hypothalamus und die Hypophyse befinden sich beide im Gehirn. Der Hypothalamus steuert unter anderem die Hormonproduktion der Hirnanhangsdrüse. Die Hypophyse dagegen produziert selbst Hormone und andere Botenstoffe und gibt die dann frei. Zudem gibt es im menschlichen Körper eine Vielzahl von Drüsen. Das sind Zellen, die je nach Funktion bestimmte Stoffe produzieren und dann ins Blut oder an andere Zellen abgeben. Eine sehr bekannte Drüse ist die Schilddrüse.

Die vier Hauptgruppen eingeteilt nach der chemischen Struktur sind:

  1. Aminosäurederivate (z. B. Schilddrüsenhormone, Serotonin, Histamin)
  2. Peptidhormone (z. B. Insulin)
  3. Fettsäurederivate (z. B. Prostaglandine)
  4. Isoprenoidderivate (z. B. Cortisol, Östradiol)

Vielleicht kannst Du das aus dem Alltag: Es gibt Hormone, die glücklich machen und es gibt welche, die eher unruhig machen. Die Hormone werden dann entweder als Glückshormone oder als Stresshormone bezeichnet. In der Medizin wird diese Einteilung allerdings nicht so oft verwendet, weil die Wirkung von Hormonen sich nicht immer in beobachtbaren Verhalten sehen lässt. Im Kontext der Psychologie werden die Begriffe Glückshormone oder Stresshormone aber hin und wieder genutzt.

Psyche und Hormone Wirkung – Tabelle

Im menschlichen Körper gibt es eine Vielzahl von Hormonen. Sie alle haben verschiedene Funktionen und werden in den unterschiedlichsten Situationen ausgeschüttet. Allerdings entfalten sie ihre Wirkung auf die gleiche Art und Weise. Hormone können ihre Wirkung nur dann entfalten, wenn sie an einem Rezeptor gebunden sind. Die Bindung mit einem Rezeptor kann man sich vorstellen wie einen Schlüssel und ein Schloss. Für jeden Rezeptor (Schloss) gibt es genau ein Hormon (Schlüssel), das passt und das eine Bindung mit dem Rezeptor eingehen kann. Der Wirkmechanismus wird auch als Schlüssel-Schloss-Prinzip bezeichnet. Der Rezeptor kann dabei auf einer Zellmembran sitzen oder auch in einer Zelle. Sind Rezeptor und Hormon einmal verbunden, dann lösen sie eine Reaktion in der Zelle aus.

In der psychologischen Forschung sind vor allem die hormonellen Reaktionen interessant, die einen großen Einfluss auf die Psyche und auf das Verhalten von Menschen haben können. Dazu zählen Glückshormone, Stresshormone und Sexualhormone.

Die folgende Tabelle führt zusammengefasst nur einige der wichtigsten Hormone und einzelne Funktionen auf:

HormonFunktion
SerotoninBeeinflusst Schmerzempfinden, Sexualverhalten und Schlaf
DopaminReizweiterleitung bei Glücksgefühlen (Neurotransmitter)
EndorphinUnterdrückung von Schmerz
OxytocinStress- und Angstreduzierung
NoradrenalinSteigerung der Aufmerksamkeit und Motivation
Adrenalinerhöhte Herzfrequenz, angeregter Stoffwechsel
Cortisolerhöhter Blutzucker für Energieversorgung
ÖstrogenSteuerung der Serotoninproduktion und des Menstruationszyklus
TestosteronSteuerung des Sexualtriebs, des Stoffwechsels und der Blutbildung

Glückshormone

Es werden maximal sechs verschiedene Glückshormone unterschieden, die allesamt einen großen Einfluss auf das Wohlbefinden von Menschen haben. Die sechs Glückshormone, die im menschlichen Körper am häufigsten vorkommen, sind:

  • Serotonin: Damit Serotonin gebildet werden kann, braucht der Körper Sonnenlicht, was der Grund dafür ist, dass viele Menschen im Winter einen sehr geringen Serotoninspiegel haben. Das Hormon wirkt vor allem am Zentralnervensystem und beeinflusst das Schmerzempfinden, das Sexualverhalten, den Schlaf und gibt Menschen das Gefühl, produktiv und motiviert zu sein.
  • Dopamin: Es wird ausgeschüttet, wenn Du Dich richtig über etwas freust. Die Hauptaufgabe des Dopamins ist es, Gefühle und Empfindungen im Körper weiterzuleiten, damit Reaktionen ausgelöst werden können.
  • Endorphine: Endorphine sind die Schmerzmittel des Körpers und werden bei Verletzungen ausgeschüttet, wodurch die verletzte Person in eine Art Rausch kommt. Der Körper kann Endorphine aber auch ohne eine Verletzung produzieren. Zum Beispiel kann die Produktion durch Sport angeregt werden, weswegen viele Menschen nach dem Sport ein gutes Gefühl verspüren.
  • Oxytocin: Das Hormon sorgt dafür, dass Stress und Angst reduziert werden. Bei Frauen wird Oxytocin vermehrt bei der Geburt ausgeschüttet und ist wichtig, damit eine Mutter-Kind-Bindung nach der Geburt entwickelt werden kann.
  • Phenethylamin: Phenethylamin wird ausgeschüttet, wenn Personen viel Sport machen oder wenn sie verliebt sind. Es steuert das menschliche Lust- und Glücksempfinden.
  • Noradrenalin: Das Hormon wird aus Dopamin gebildet und wird vor allem bei geistigen und körperlichen Stresssituationen ausgeschüttet. Noradrenalin steigert die Aufmerksamkeit und die Motivation einer Person.

Das folgende Beispiel zeigt Dir, wie die kurzen Tage im Winter einen Einfluss auf die Stimmung haben können:

Jedes Jahr ist es das Gleiche. Theodor ist schon wieder genervt vom Winter. Die Tage sind so kurz und es ist ständig kalt und dunkel. In dieser Zeit hat er irgendwie immer schlechte Laune. Seine Eltern haben entschieden, mit ihm mal zum Arzt zu gehen, um zu prüfen, ob alles in Ordnung ist.

Der Arzt gibt gleich Entwarnung. Dass Theodor im Winter so eine schlechte Stimmung hat, ist völlig normal. Das haben sogar sehr viele Menschen. Die sogenannte Winterdepression stellt sich ein, weil die Tage immer kürzer werden und es immer weniger Sonnenlicht gibt. Dadurch wird die Serotoninproduktion eingeschränkt und man fühlt sich irgendwie unmotiviert und schlapp. Der Arzt gibt Theodor eine Packung mit Vitamin D Tabletten mit, die können dafür sorgen, dass die Serotoninproduktion wieder etwas mehr angeregt wird. Nach ein paar Tagen geht es Theodor auch schon wieder besser, aber die Kälte mag er trotzdem nicht.

Stresshormone

Stresshormone haben die Aufgabe, die Ressourcen des Körpers zu mobilisieren und ihn in Stresssituationen auf eine Fight-or-Flight-Reaktion vorzubereiten.

Eine Fight-or-Flight-Reaktion ist eine körperliche Reaktion auf gefährliche oder stressige Situationen. Es werden verschiedene Hormone ausgeschüttet, die es ermöglichen sollen, sich schnell aus der Situation zu befreien.

Die zwei wichtigsten Stresshormone sind:

  • Adrenalin: Das Adrenalin erhöht die Herzfrequenz und sorgt dafür, dass Muskeln und Organe besser durchblutet werden, was eine schnelle Flucht ermöglicht. Es regt zusätzlich den Stoffwechsel an, damit so viele Ressourcen wie möglich mobilisiert werden können.
  • Cortisol: Der Stoff Cortisol ist in der Lage, den Blutzucker zu erhöhen, in dem vermehrt Eiweiß abgebaut wird. Das dient dazu, dass der Körper in Stresssituationen mehr Glukose zur Verfügung hat. Der Zucker wird benötigt, um bei einer Flucht oder einem Kampf die Organe, Muskeln und das Gehirn mit Energie zu versorgen.

Sieh Dir mal an, wie Theodors Körper darauf reagiert, wenn ihn jemand erschreckt:

Theodor läuft ganz entspannt durch die Schule, schaut aus dem Fenster und freut sich darüber, dass heute endlich mal wieder die Sonne scheint. Seine Freundin Ella schleicht sich von hinten an und erschreckt ihn. Theodor zuckt zusammen und will sofort instinktiv weglaufen. Da sieht er aber, dass es nur Ella ist und fasst sich an die Brust. Sein Herz schlägt total schnell und laut. Der Grund dafür ist das Adrenalin, das sein Körper bei dem Schrecken ausgeschüttet hat.

Das Adrenalin wäre überlebenswichtig, wenn es nicht Ella gewesen wäre, die Theodor erschreckt, sondern etwas Gefährliches, wie beispielsweise ein wildes Tier. Das Hormon sorgt dafür, dass das Herz schneller schlägt und somit das Blut im Körper schneller zirkuliert. Denn dann sind die Organe und Muskeln optimal mit Sauerstoff versorgt und Theodor hätte vor der Gefahr fliehen können. Da sein Körper ja nicht wusste, dass es nur Ella und keine Gefahr ist, hat sein Körper das Adrenalin trotzdem ausgeschüttet. Nach ein paar Sekunden lässt die Wirkung aber schon wieder nach und Theodor kann mit Ella darüber lachen.

Sexualhormone

Die drei Sexualhormone Östrogen, Progesteron und Testosteron können die menschliche Psyche stark beeinflussen. Alle drei Hormone kommen sowohl bei Frauen als auch bei Männern vor und beeinflussen das Erleben und Verhalten. Das heißt, je nachdem wie viel oder wenig Sexualhormone in einer Situation produziert werden, hat das einen Einfluss auf die Stimmung und das Verhalten der Person.

  • Östrogen: Das Sexualhormon hat einen Einfluss auf das Wohlbefinden, weil es die Serotoninproduktion beeinflusst. Sinkt der Östrogenspiegel, dann wird auch weniger Serotonin produziert, was zu Niedergeschlagenheit und depressiven Stimmungen führen kann. Generell wirkt Östrogen aktivierend und aufheiternd. Östrogen wird häufig auch als weibliches Sexualhormon bezeichnet, weil Frauen eine höhere Östrogenkonzentration im Blut haben als Männer.
  • Progesteron: Progesteron ist ein Sexualhormon, das z. B. am Menstruationszyklus, an der Schwangerschaft und an der Entwicklung des Embryos beteiligt ist. Es hat eine beruhigende Wirkung. Ein Mangel kann also zu Unruhe und Schlafproblemen führen.
  • Testosteron: Das männliche Sexualhormon sorgt für ein maskulines Aussehen bei Männern und auch für die Steuerung der sexuellen Lust. Wissenschaftler*innen vermuten, dass das Hormon auch das Verhalten beeinflusst. Bei Tieren und Menschen konnte festgestellt werden, dass ein hoher Testosteronspiegel für aggressiveres Verhalten sorgen kann. Testosteron kommt auch bei Frauen vor. Allerdings haben Männer in der Regel einen deutlich höheren Testosteronspiegel, weswegen es auch als männliches Sexualhormon bezeichnet wird.

Hormone und Stimmungsschwankungen

Stimmungsschwankungen hat jeder Mensch schon des Öfteren erlebt. In den meisten Fällen sind die Hormone dafür verantwortlich, wenn man mal etwas launenhaft ist. Fast kein Hormon ist immer in der gleichen Konzentration vorhanden und wenn es zu Hormonschwankungen kommt, dann kann das auch Auswirkungen auf die Stimmung bzw. die Laune haben. Besonders auffällig sind solche Hormonschwankungen in Phasen wie der Pubertät oder in den Wechseljahren. In beiden Fällen ändert sich die Hormonkonzentration, was das Gefühlserleben ganz schön durcheinanderbringen kann. Diese Veränderungen sind aber völlig normal.

Das Klischee, dass Frauen mehr unter Stimmungsschwankungen leiden, kann aufgrund ihrer Hormone bestätigt werden. Da die meisten Frauen einen Menstruationszyklus durchlaufen, kann sich ihre Stimmung im Laufe des Monats stark verändern. In der ersten Phase des Zyklus der Frau steigt der Östrogenspiegel, was dazu führt, dass die meisten Frauen sich in dieser Zeit attraktiver, motivierter und glücklicher fühlen. In der zweiten Zyklushälfte nimmt der Östrogenspiegel wieder ab und genau das Gegenteil setzt ein. Viele Frauen haben in dieser Zeit mit Selbstzweifeln zu kämpfen, sind deprimiert und schlecht gelaunt. Außerdem steigt der Progesteronspiegel in der zweiten Zyklushälfte, was zusätzlich dazu führt, dass Frauen eher müde sind und weniger Lust auf Aktivitäten haben.

Hormone im Tagesverlauf am Beispiel Cortisol

Die Konzentration des Stresshormons Cortisol im Blut schwankt über den Tag hinweg. Diese Schwankungen sind allerdings nicht unwillkürlich, sondern folgen immer ein und demselben Muster. Cortisol wirkt auf den Körper beruhigend. Am Morgen zwischen sechs und acht Uhr, also nach dem Schlafen, sind die Cortisolwerte demnach am höchsten und man fühlt sich generell ausgeruht sowie wenig gestresst. Im Laufe des Tages sinken die Werte. Gegen Mitternacht erreicht der Cortisolwert seinen Tiefpunkt und beginnt dann wieder langsam zu steigen.

Neben den verschiedenen Konzentrationen des Cortisols im Tagesverlauf ist die Konzentration ebenso vom Alter abhängig. Der Arzt kann die Cortisolkonzentration im Blut, im Urin oder auch im Speichel messen und mit jeweiligen Normwerten vergleichen. Allerdings muss dabei beachtet werden, dass bei Blutuntersuchungen eine Angst vor Nadeln oder die Nervosität bei Arztbesuchen zu einem erhöhten Cortisolspiegel führen kann. Darum untersuchen die meisten Ärzte sowohl das Blut als auch den Urin und den Speichel.

Hormone und psychische Erkrankungen

Wie Du nun weißt, haben die Hormone einen großen Einfluss auf das menschliche Verhalten und auch auf die Psyche. Dieser Einfluss kann aber auch zu Problemen führen und somit zum Beispiel psychische Erkrankungen auslösen oder fördern. Besonders Angststörungen und Depressionen stehen oft im Zusammenhang mit hormonellen Auffälligkeiten.

Hormone und Angststörungen

Hormone sind in der Regel nicht die Hauptursache für Angststörungen. Dennoch können sie bei der Entwicklung von Angstsymptomen beitragen und somit Angststörungen fördern. Besonders eine Schilddrüsenüberfunktion kann Angstsymptome wie etwa eine erhöhte Nervosität oder Schreckhaftigkeit verstärken oder hervorrufen. Welche Hormone dabei genau beteiligt sind, konnte in der Medizin noch nicht eindeutig geklärt werden. In Kombination mit viel Stress im Alltag oder Schicksalsschlägen kann eine Schilddrüsenüberfunktion demnach auch zu Angststörungen führen.

Auch das Cortisol kann Angststörungen hervorrufen. Das Hormon wird normalerweise bei Stress ausgeschüttet und sorgt für eine bessere Konzentration und Leistungsfähigkeit. Kommt es aber zu einer dauerhaften Cortisolüberproduktion, dann kann das sowohl körperliche als auch psychische Folgen haben. Der Körper hat dann das Gefühl, dass er sich dauerhaft in Gefahr befindet und sich auf einen möglichen Kampf oder eine Flucht vorbereiten muss. Somit kann ein erhöhter Cortisolspiegel zur Nervosität führen, was wiederum die Entwicklung einer Angststörung begünstigen kann. Neben der Nervosität können auch Schlafprobleme entstehen, die dazu führen, dass Betroffene oft lange wach liegen und grübeln. Das wiederum fördert eine Angststörung.

Hormone und Depressionen

Auch bei Depressionen spielen die Hormone oft eine Rolle. Hormone haben einen großen Einfluss auf die Stimmung. Darum gehen Mediziner*innen und Wissenschaftler*innen davon aus, dass viele Depressionserkrankungen auch mit einem hormonellen Ungleichgewicht zusammenhängen. Besonders häufig treten dabei folgende Mängel auf:

  • Mangel an Schilddrüsenhormonen
  • Mangel an Nebennierenhormonen (hauptsächlich Cortisol)
  • Mangel an Hypophysenhormonen
  • Mangel an Progesteron

Frauen sind häufiger von hormonellen Depressionen betroffen als Männer, was vor allem an der Einnahme der Pille oder der Nutzung von anderen hormonellen Verhütungsmitteln liegt. Die können die körpereigene Hormonproduktion so durcheinander bringen, dass zu wenig Progesteron gebildet wird. Die niedrige Progesteronkonzentration kann sich dann negativ auf die Stimmung auswirken. Auch Frauen in den Wechseljahren leiden häufig unter depressiven Stimmungen, wenn die Produktion der Sexualhormone langsam zurückgeht.

Hier gilt aber, dass jeder Körper anders ist und nicht jede Frau, die hormonell verhütet oder in den Wechseljahren ist, solche Probleme haben muss. Nebenwirkungen sind sehr individuell.

Wenn Du aber merkst, dass Du eine Zeit lang unter depressiven Stimmungen, Angstzuständen oder Abgeschlagenheit leidest, dann sprich mit einem/einer Mediziner*in darüber.

Hormone beeinflussen

Hormone bzw. die körpereigene Produktion von Hormonen können beeinflusst werden, wodurch Hormonschwankungen besser ausgeglichen werden können. Es gibt die verschiedensten Tabletten oder Pulver, die den eigenen Hormonhaushalt angeblich wieder ins Gleichgewicht bringen können und es gibt einige Stoffe, die eventuell eine positive Wirkung auf den Hormonhaushalt haben können. Das Problem dabei ist jedoch, dass die Wirkung bei den meisten Stoffen wissenschaftlich nicht eindeutig bewiesen ist. Es gibt aber ein paar einfache Alltagstipps, die man berücksichtigen kann, damit die Hormone im Gleichgewicht bleiben.

Der Schlaf hat einen großen Einfluss auf die verschiedensten Hormone. Denn im Schlaf regeneriert sich der menschliche Körper und es werden verschiedene Hormone (z. B. Cortisol, Serotonin) ausgeschüttet, die auch noch Einfluss auf den Tag haben. Ohne genügend Schlaf ist es fast unmöglich, den Hormonspiegel auf Dauer im Gleichgewicht zu halten. In der Regel sollte ein Mensch sieben bis acht Stunden pro Nacht schlafen. Hier ist aber auch zu beachten, dass die benötigte Schlafdauer auch von Faktoren wie dem Alter abhängig ist.

Genügend Bewegung ist nicht nur für die körperliche Fitness gut, sondern auch für den Hormonhaushalt. Durch Sport kann das Stresshormon Cortisol abgebaut werden, was dazu führt, dass man sich im Allgemeinen ruhiger und ausgeglichener fühlt. Allerdings sollte man es beim Sport auch nicht übertreiben. Zu langes und intensives Training kann den Testosteronspiegel ansteigen lassen, was gerade für Frauen auf Dauer Nebenwirkungen verursachen kann.

In den letzten Jahren wurde deutlich, dass die Menschen im Alltag immer gestresst sind. Das führt dazu, dass Stressabbau ein immer wichtigeres Thema wird. Dabei muss jeder Mensch seinen eigenen Weg finden. Manche Menschen bauen Stress durch Sport ab, andere gehen spazieren und wieder andere meditieren. Es gibt kein Rezept dafür, wie man am besten Stress abbaut. Jede Person muss für sich etwas finden, was ihr hilft. Ein zu hoher Stresspegel kann nämlich zu einem hohen Cortisolspiegel führen, der wiederum einen Einfluss auf das körperliche und seelische Wohl haben kann.

Wenn Du mehr darüber erfahren willst, was Stress genau ist und wie er entsteht, dann lies Dir doch die Erklärung zum "Stress" durch.

Die drei Maßnahmen sind nur ein paar Beispiele dafür, wie die Hormone im Alltag untersützt werden können. Allerdings helfen diese Tipps nur bis zu einem gewissen Maße. Wenn Du Veränderungen in Deiner Stimmung, Deinem Wohlbefinden oder Ähnlichen feststellst, dann sprich mit Ärtz*innen darüber. Hormonelle Schwankungen können auch medizinische Ursachen haben und da helfen dann auch die Alltagstipps nichts mehr.

Hormone und Psyche – Das Wichtigste

  • Hormone sind Botenstoffe im menschlichen Körper, die für einen Informationsaustausch zwischen verschiedenen Bereichen des Körpers zuständig sind und an Körpervorgängen wie dem Stoffwechsel, der Sexualfunktion oder auch dem Blutdruck beteiligt sind.
  • Die wichtigsten Gruppen von Hormonen sind die Glückshormone (Serotonin, Dopamin, Endorphine, Oxytocin). Die Stresshormone (Cortisol) und Sexualhormone (Östrogen, Testosteron, Progesteron).
  • Die Hormonkonzentration im Blut schwankt über den Tag oder den Monat hinweg immer wieder, was zu Stimmungsschwankungen führen kann.
  • Hormone bzw. hormonelle Störungen können psychische Erkrankungen verursachen oder verstärken.
  • Besonders häufig treten hormonelle Störungen im Zusammenhang mit Depressionen und Angststörungen auf.
  • Mit genügend Schlaf, Bewegung und durch aktiven Stressabbau können die Hormone im Gleichgewicht gehalten werden.

Häufig gestellte Fragen zum Thema Hormone und Psyche

Es gibt verschiedene Hormone, die die Psyche beeinflussen können. Dazu gehören beispielsweise die Glückshormone, die Stresshormone und die Sexualhormone

Es gibt nicht das eine Hormon, das bei Depressionen immer fehlt. Allerdings wurde festgestellt, dass Depressionen oft mit einem Mangel an Schilddrüsenhormonen, Hypophysenhormonen, Nebennierenhormonen oder mit einem Mangel an Progesteron einhergehen. 

Das Hormon Östrogen macht mit der Psyche Folgendes: Es regt die Produktion des Glückshormons Serotonin, was das allgemeine Wohlbefinden steigert. Wenn der Östorgenspiegel sinkt, kann das dementsprechend zu Niedergeschlagenheit führen. Außerdem sorgt das Sexualhormon für sexuelle Lust und wirkt aktivierend

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