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Aggressionskontrolle Biologie

Aggressionskontrolle bringt einen evolutionären Vorteil, da sich die Tiere durch das Töten von Artgenossen der gleichen Gruppe gegenüber Feinden angreifbarer machen würden. Einfach, weil sie sich dadurch zahlenmäßig selbst schwächen.

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Aggressionskontrolle bringt einen evolutionären Vorteil, da sich die Tiere durch das Töten von Artgenossen der gleichen Gruppe gegenüber Feinden angreifbarer machen würden. Einfach, weil sie sich dadurch zahlenmäßig selbst schwächen.

Verhaltensweisen, die unter die Aggressionskontrolle fallen, werden meist vor einem Kampf oder währenddessen angewendet.

Statt Aggressionskontrolle spricht man oftmals auch von Aggressionshemmung.

An dieser Stelle ist noch wichtig zu erwähnen, was Aggressionen überhaupt sind. Dabei ist es schwierig eine einheitliche Definition zu geben, da verschiedenen Verhaltensweisen unter den Begriff der Aggression fallen können.

Unter Aggression fallen alle Verhaltensweisen eines Lebewesens, die einem oder mehreren anderen Lebewesen Schaden zufügen. Außerdem kann zwischen verbaler (mündlicher) und körperlicher Aggression unterschieden werden.

Aggressionskontrolle Biologie Definition

Unter Aggressionskontrolle fallen Verhaltensweisen, die vor allem im Tierreich angewendet werden, um einen Kampf mit Artgenossen zu vermeiden oder frühzeitig abzubrechen. Dadurch soll verhindert werden, dass sich die Tiere untereinander verletzen oder töten.

Aggressionskontrolle Biologie Erklärung

Typische Verhaltensweisen bei der Aggressionskontrolle sind das Fluchtverhalten, Unterwerfungen oder ein sogenanntes Demutsverhalten. Letzteres wirkt aggressionshemmend und soll weitere Angriffe verhindern, indem das unterlegene Individuum durch verschiedene Verhaltensweisen signalisiert, dass es aufgibt.

Aggressionskontrolle Biologie Aufbau

Zur Vermeidung von Aggressionen können Verhaltensweisen wie die Demutshaltung sowie Beschwichtigungs- und Unterwerfungsgebärden verwendet werden. Das Demutsverhalten soll eine aggressive Auseinandersetzung sofort beenden, bzw. im besten Fall sogar komplett vermeiden.

Grundsätzlich soll eine Beschwichtigung eine Angriffs- und Tötungshemmung beim stärkeren Individuum auslösen. Es soll also verhindert werden, dass der Überlegenere den Unterlegenen verletzt oder tötet. Dementsprechend wird ein solches Verhalten immer vom unterlegenen Part ausgeführt.

Das Demutsverhalten kann unterteilt werden in:

  • Demutshaltung

  • Demutsgebärde

  • Demutshandlung

  • Demutslaute

Demutshaltung

Eine Demutshaltung ist statisch und zeigt sich meistens durch klein machen, Waffen verstecken, also bspw. Klauen einziehen. Eine weitere typische Haltung ist das Abwenden, also die Flucht vom Gegenüber.

Auf der Demutshaltung baut im Grunde die sogenannte Demutsgebärde auf.

Demutsgebärde

Die Demutsgebärde ist gestisch und äußert sich meistens dadurch, dass einer der Individuen sich in irgendeiner Art angreifbar zeigt. Das geht bspw. durch auf den Rücken legen oder bei Weibchen durch die Präsentation der Genitalien. Zudem wird größtenteils ein eher kindliches Verhalten gezeigt.

Anders formuliert: Es werden Verhaltensweisen gezeigt, die das Tier in einer leicht angreifbaren Position zeigen. Somit wird es für verletzlich, unterlegen und letzten Endes auch für ungefährlich gehalten.

Demutshandlung

Eine Demutshandlung ist taktil und zeichnet sich bspw. durch Streicheln, Speichel lecken oder lausen aus. Also durch eine aktive Handlung, die das überlegenere Gegenüber beschwichtigen soll.

Demutslaute

Bei Demutslauten handelt es sich um akustische Signale, die sich in Bettel- oder Angstlauten äußern. Auch diese sollen das Gegenüber beschwichtigen und signalisieren, dass man keine Gefahr darstellt.

Ein Beispiel dafür wären Weißstörche, die ihre Artgenossen durch Schnabel klappern und präsentieren der Kehle beschwichtigen. Ein weiteres Beispiel sind Seeschwalben, die zur Brutablösung als ein symbolisches Geschenk ihrem Partner einen Fisch mitbringen.

Aggressionskontrolle – Grundlagen

Bezüglich der Aggressionskontrolle solltest Du außerdem schon einmal Begriffe wie die Rangordnung oder auch Reviere/Territorien gehört haben. Diese Konzepte sollen – vor allem im Tierreich – dazu beitragen, möglichen Aggressionen vorzubeugen.

Rangordnung

Um Aggressionen grundsätzlich vorzubeugen, kommt es im Tierreich oftmals zur Bildung einer Rangordnung, bzw. einer Hierarchie. Die Ränge richten sich in der Regel nach Merkmalen wie der Körpergröße, der physischen Verfassung und der körperlichen Kraft.

Es gilt, dass derjenige mit dem höchsten Rang zuerst Zugriff auf Ressourcen wie bspw. Nahrung oder auch Fortpflanzungspartner bekommt. Gruppenmitglieder mit einem niedrigeren Rang werden hingegen eher von den anderen beschützt, müssen weniger kämpfen etc., haben aber dadurch meistens auch erst später Zugriff auf bestimmte Ressourcen.

Außerdem kann eine sogenannte Dominanz-Hierarchie gebildet werden. Darunter werden Dominanz-Beziehungen zwischen einzelnen Individuen verstanden. Meistens unterscheidet man zwischen den Geschlechtern, aber auch zwischen verschiedenen Altersklassen.

Ränge können auch vererbt werden. Dann spricht man von einer nepotistischen Rangordnung.

Reviere und Territorien

Das Besetzen von Revieren und Territorien dient ebenfalls zur Vermeidung von Aggressionen zwischen Artgenossen. In einem einmal erworbenem Gebiet gelten strikte Regeln und Grenzen, damit weitere Konfliktsituationen möglichst vermieden werden.

Von einem Revier spricht man in der Regel bei Vögeln, bei Säugetieren bezeichnet man ein besetztes Gebiet eher als Territorium. Neben den beiden Gebietsarten gibt es noch das sogenannte Streifgebiet. Dabei handelt es sich quasi um eine neutrale Zone, die von allen betreten werden darf.

Die Größe eines Reviers/Territoriums wird durch Faktoren wie die Größe der Tierart, der Funktion, aber auch durch die Menge der vorhandenen Ressourcen bestimmt. Eine Tierart kann durchaus auch mehrere Gebiete besetzen, bspw. für die Jagd, zum Schlafen oder für die Paarung.

Reviere lassen sich zudem noch untergliedern in:

  • Individualreviere

  • Gruppenreviere

Individualreviere werden nur von einem einzelnen Tier besetzt. Gruppenreviere beherbergen eine Gruppe von Tieren derselben Art.

Aggressionskontrolle Biologie – Beispiele

In den nachfolgenden Abschnitten werden Dir noch ein paar kurze Beispiele für Aggressionskontrolle vorgestellt.

Aggressionskontrolle bei Hunden

Aggressionskontrolle bei Hunden zeigt sich meistens durch das Einziehen des Schwanzes, Ohren anlegen, sich ducken, winseln aber auch durch Speichel lecken. Eine ausführlichere Übersicht der Verhaltensweisen eines Hundes bei einer aggressiven Handlung ihm gegenüber findest Du in Abbildung 1.

Aggressionskontrolle beim Menschen

Aggressionen können beim Menschen durch verschiedene Faktoren minimiert, bzw. vorgebeugt werden. Als vorbeugende Maßnahmen zählen dazu häufig Aspekte, die die Sozialkompetenz fördern. Also bspw. die Förderung der Empathie-Fähigkeit. Ebenfalls helfen können gute Vorbilder, eine gewaltfreie Kommunikation oder Meditation.

Mehr zu dem Thema menschliche Aggression und dessen Ursachen findest Du in den Artikeln "Ursachen aggressivem Verhaltens" oder "menschliche Aggression".

Kurz gesagt: Ein wichtiger Aspekt zur Minimierung von aggressivem Verhalten beim Menschen ist das Lernen.

Der Verhaltensforscher Konrad Lorenz hat Verhaltensweisen bei Tieren untersucht und diese später auch auf den Menschen übertragen. Dabei ging er davon aus, dass der menschliche Aggressionstrieb eher einem Instinktverhalten gleicht. Also einer instinktiv eingesetzten Handlung.

„Es ist nicht alles Menschliche im Tier, aber alles Tier ist im Mensch.“

Aggressionskontrolle Biologie – Das Wichtigste

  • Aggressionskontrolle bezeichnet ein Verhalten, das angewendet wird, um einen Kampf zu vermeiden oder frühzeitig zu beenden
  • Typische Verhaltensweisen bei einer aggressiven Verhaltensweise sind Flucht, Unterwerfungen oder das Demutsverhalten
  • Zum Demutsverhalten zählen die Demutshaltung, Demutsgebärden, Demutshandlungen und Demutslaute
    • Alle dienen dazu dem Überlegenerem zu signalisieren, dass man sich unterwirft und den Kampf aufgibt
  • Zur Vorbeugung von Aggressionen dienen im Tierreich die Rangordnung sowie das Besetzen von Revieren und Territorien

Häufig gestellte Fragen zum Thema Aggressionskontrolle Biologie

Es gibt verschiedene Formen, bzw. Verhaltensweisen, die - vor allem im Tierreich - dazu dienen Auseinandersetzungen zu vermeiden. Dazu gehören die Rangordnung und das Bilden von Revieren und Territorien.

Aggressionskontrolle soll grundsätzlich verhindern, dass sich Tiere untereinander verletzen oder töten. 

Zur Aggressionskontrolle zählen Verhaltensweisen, die eine Beschwichtigung beim Gegenüber und somit eine Angriffs- und Tötungshemmung beim stärkeren Individuum auslösen. Dazu gehören Beschwichtigungs- und Unterwerfungsgesten sowie Demutsverhalten.

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