Imperialismus

Stell dir eine Welt vor, in der der Wunsch nach Macht und Einfluss nicht an Landesgrenzen endet – sondern den gesamten Globus umspannt. Genau darum geht es beim Imperialismus: Mächte, die ihre Kontrolle weit über das eigene Territorium hinaus ausdehnen wollen. In diesem Artikel tauchst du tief in die Geschichte und Bedeutung des Imperialismus ein, lernst prägende Motive und Akteure kennen und erforschst die weitreichenden Folgen – bis heute.

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Springe zu einem wichtigen Kapitel

    Imperialismus: Definition und Grundverständnis

    Imperialismus – ein Begriff, den du garantiert schon in Geschichtsbüchern, Nachrichten und hitzigen Debatten gehört hast. Aber was steckt wirklich dahinter? Im Kern bezeichnet Imperialismus das Streben von Staaten danach, ihre Macht, ihren Einfluss und ihr Territorium über die Grenzen des eigenen Landes hinaus auszudehnen – oftmals auf Kosten anderer Gesellschaften und Kulturen.

    Das Wort stammt vom lateinischen "imperium" ab, das so viel wie Herrschaft oder Reich bedeutet. Historisch gesehen wird der Begriff meist mit dem europäischen Machtstreben im 19. und frühen 20. Jahrhundert verbunden – besonders in der sogenannten Epoche des Hochimperialismus (ca. 1870–1914). Dabei zeigte sich Imperialismus in unterschiedlichen Formen: militärisch, politisch, wirtschaftlich oder kulturell. Immer aber zielte er auf Dominanz und Kontrolle, nicht selten verkleidet als "Zivilisierungsmission".

    Wichtig für das Verständnis ist die Abgrenzung zum Kolonialismus: Während Kolonialismus eher die direkte Besetzung und Ausbeutung fremder Territorien meint, umfasst Imperialismus auch indirekte Machtausübung – etwa durch wirtschaftliche Abhängigkeit oder kulturelle Beeinflussung. Imperialismus ist also der breitere, umfassendere Begriff.

    Zusammengefasst: Imperialismus beschreibt das systematische Bestreben eines Staates, andere Regionen politisch, wirtschaftlich oder kulturell zu kontrollieren und zu beherrschen – eine Entwicklung mit enormen Folgen für die Weltgeschichte.

    Phasen und Formen des Imperialismus: Vom Kolonialismus zu Neokolonialismus

    Um Imperialismus wirklich zu verstehen, lohnt sich ein Blick auf seine Entwicklung und Ausprägungen. Der Imperialismus ist keineswegs ein einheitliches Phänomen, sondern wurde von verschiedenen Staaten, Akteuren und zu unterschiedlichen Zeiten sehr verschieden ausgestaltet.

    Die wohl bekannteste Phase ist der sogenannte Hochimperialismus zwischen 1870 und 1914. In dieser Epoche lieferten sich vor allem europäische Großmächte – wie Großbritannien, Frankreich und später Deutschland – einen regelrechten Wettlauf um die Aufteilung Afrikas und Asiens. Kennzeichnend war, dass wirtschaftliche Interessen, nationale Prestigeüberlegungen und rassistische Ideologien vielfach Hand in Hand gingen.

    Aber Imperialismus verschwand nach dem Ende des Kolonialismus nicht einfach. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts prägte sich mit dem Begriff Neokolonialismus eine moderne Form imperialistischer Dominanz heraus – vor allem durch wirtschaftliche und politische Abhängigkeiten ehemaliger Kolonien von den ehemaligen Kolonialmächten oder neuen Wirtschaftsgiganten (Stichwort: Globalisierung). Auch kulturelle Einflüsse („Kulturimperialismus“ etwa durch Hollywood oder westliche Konsummarken) gelten heute als Formen imperialistischer Machtausübung.

    Diese Entwicklung macht klar: Imperialismus war und ist ein dynamisches, wandelbares Phänomen, das bis in die Gegenwart – etwa in Debatten um Postkolonialismus und globale Machtstrukturen – eine zentrale Rolle spielt.

    Imperialistische Akteure und Regionen: Wer trieb den Imperialismus an?

    Wer waren eigentlich die Drahtzieher und Profiteure des Imperialismus? Der Blick auf die Akteure offenbart, wie vielschichtig und global Imperialismus betrieben wurde – und immer noch wird.

    Im 19. Jahrhundert dominierten europäische Großmächte das Spiel um den Einfluss: Allen voran Großbritannien, das zeitweise ein Viertel der Landfläche der Erde beherrschte („Das Empire, in dem die Sonne nie untergeht“), gefolgt von Frankreich, Russland, dem deutschen Kaiserreich, Italien, den Niederlanden, Belgien, Portugal und Spanien. Ihr Ziel: Rivalen ausstechen, Kolonialbesitz vermehren, wirtschaftliche Profite sichern, Macht demonstrieren.

    Doch imperialistische Akteure gab es längst nicht nur in Europa. Die USA expandierten nach Westen und später über den Pazifik, Russland formte sein eigenes Imperium Richtung Zentralasien, Japan stieg im späten 19. Jahrhundert zur ostasiatischen Kolonialmacht auf. Heute treten China, multinationale Großkonzerne und internationale Organisationen (zum Beispiel IWF oder Weltbank) als neue Akteure in Erscheinung – oft mit ähnlicher Wirkung wie klassische Kolonialherrscher, nur subtiler und komplexer.

    Ein prägnantes Beispiel: Der 'Kongo-Freistaat' war Ende des 19. Jahrhunderts offiziell Privatbesitz des belgischen Königs Leopold II. und wurde brutal ausgebeutet – ein dunkles Kapitel, das zeigt, wie eng individuelle Interessen und staatliche Expansionspolitik verknüpft sein konnten.

    Der Blick auf die Akteure verrät: Imperialismus ist nie nur ein staatliches, sondern immer auch ein wirtschaftliches, gesellschaftliches und sogar individuelles Projekt – stets eingebettet in globale Wechselwirkungen.

    Motive des Imperialismus: Warum wollten Staaten Weltmacht werden?

    Hinter jedem imperialistischen Projekt standen konkrete Motive – eine Mischung aus wirtschaftlichen, politischen, gesellschaftlichen und ideologischen Beweggründen. Spannend: Viele dieser Motive wirken bis heute nach und prägen aktuelle geopolitische Auseinandersetzungen.

    1. Wirtschaftliche Motive:

    Industrialisierung und das rasante Wirtschaftswachstum im 19. Jahrhundert ließen den Bedarf westeuropäischer Staaten an Rohstoffen (Kautschuk, Baumwolle, Metalle usw.) und neuen Absatzmärkten explodieren. Kolonien galten als wichtige Quellen billiger Ressourcen und als neue Märkte für heimische Produkte. Beispiel: Die britische Kolonisierung Indiens diente auch dazu, Baumwolle günstiger zu beziehen und britische Industriewaren zu exportieren.

    2. Politische und militärische Motive:

    Koloniale Expansion war ein Instrument im Wettbewerb der Großmächte. Jede neue Kolonie bedeutete Prestige, strategische Vorteile (z.B. Stützpunkte für die Marine) und ein Signal der Stärke. Viele Staaten fürchteten außenpolitische Isolation oder wirtschaftliche Abhängigkeit – der „imperialistische Wettlauf“ galt als Überlebenskampf auf der internationalen Bühne.

    3. Gesellschaftliche und ideologische Motive:

    Imperialismus wurde oft mit dem Argument der „Zivilisierungsmission“ legitimiert: Europäer glaubten, fortschrittlicher zu sein und angeblich „rückständige“ Gesellschaften zur westlichen Kultur, Religion und Ordnung „erziehen“ zu müssen. Der Begriff des „White Man’s Burden“ verdeutlicht diese Attitüde. Gleichzeitig wirkten rassistische und sozialdarwinistische Ideologien als Rechtfertigung für Unterdrückung und Ausbeutung.

    4. Innenpolitische Motive:

    Imperialismus diente häufig auch der Ablenkung von innenpolitischen Problemen: Wirtschaftliche Krisen, soziale Spannungen oder politische Unzufriedenheit konnten durch den „Erfolg“ in Übersee relativiert werden.

    Die Motive des Imperialismus lassen sich also nicht auf ein einfaches Interesse reduzieren, sondern ergeben sich aus einem komplexen Zusammenspiel vieler Faktoren – ein Knoten, der die globale Geschichte entscheidend geprägt hat.

    Auswirkungen und Folgen des Imperialismus: Eine Bilanz mit Licht und Schatten

    Kaum ein Kapitel der Weltgeschichte hat so tiefgreifende Spuren hinterlassen wie der Imperialismus. Seine Auswirkungen sind bis heute in vielen Ländern und internationalen Beziehungen spürbar – nicht selten mit dramatischen Konsequenzen.

    Wirtschaftliche Folgen:

    Koloniale Ausbeutung führte in vielen Regionen zu extremer wirtschaftlicher Ungleichheit. Industrielle Zentren Europas und Nordamerikas profitierten enorm, während in Afrika, Asien und Lateinamerika jahrzehntelang Lebensgrundlagen zerstört wurden. Kolonien wurden zu Rohstofflieferanten und Absatzmärkten degradiert – mit bis heute spürbaren Entwicklungshemmnissen.

    Politische Folgen:

    Imperialismus riss künstliche Grenzen, zerstörte gewachsene Strukturen und schuf instabile Staaten. Noch heute sind viele Konflikte – etwa in Nahost oder Zentralafrika – auf koloniale Grenzziehungen und die Aufteilung von Einflusssphären zurückzuführen. Kolonialisierte Völker wurden oft politisch entrechtet und verloren ihre Souveränität.

    Gesellschaftliche und kulturelle Folgen:

    Imperialismus zerschlug traditionelle Lebensweisen, förderte Rassentrennung und Diskriminierung (z.B. Apartheid in Südafrika) und löste massive Bevölkerungsverschiebungen aus. Gleichzeitig führte der erzwungene kulturelle Austausch zu Hybridisierung, Widerstand und neuen Identitäten – beispielsweise in kreolischer Musik, Literatur und Sprache. Auch diese Prozesse sind oft widersprüchlich: Während neue Bildungschancen entstanden, gingen viele indigene Traditionen und Sprachen verloren.

    Die Auswirkungen des Imperialismus sind ambivalent: Neben Ausbeutung und Zerstörung entstanden auch globale Verflechtungen, Wissenstransfer und soziale Bewegungen, die bis in die Gegenwart wirken.

    Imperialismus heute: Neokolonialismus, globale Macht und Postkolonialismus

    Wer denkt, Imperialismus sei ein abgeschlossenes Kapitel der Geschichte, irrt. Viele Muster, Machtformen und Abhängigkeiten des Imperialismus wirken bis heute fort. Zwei Begriffe spielen dabei eine zentrale Rolle: Neokolonialismus und Postkolonialismus.

    Neokolonialismus:

    Gemeint ist hier die neuzeitliche Form imperialer Kontrolle, die nicht mehr primär militärisch, sondern wirtschaftlich, finanziell und politisch funktioniert. Beispiele reichen von unfairen Handelsbeziehungen, Rohstoffabhängigkeiten und Auslandsschulden bis hin zu geopolitischen ‚Deals‘ – man denke etwa an den Einfluss Chinas in Afrika oder die kritische Rolle von Weltbank und Internationalem Währungsfonds (IWF) im globalen Süden.

    Postkolonialismus:

    In Wissenschaft, Politik und Kultur werden seit den 1990ern die Nachwirkungen koloniaperiodischer Herrschaft kritisch aufgearbeitet. Welche Spuren haben Diskriminierung, Rassismus, Identitätsverluste und Sprachverdrängung hinterlassen? Und wie gelingt eine Hinwendung zur globalen Gerechtigkeit? Autor:innen wie Frantz Fanon, Edward Said oder Achille Mbembe geben wichtige Denkanstöße zu den fortbestehenden Ungleichheiten und Machtdynamiken.

    Auch Konsumkultur, Medien und internationale Beziehungen werden zunehmend durch eine postkoloniale Perspektive betrachtet: Wer profitiert heute? Welche Herrschaftsmuster wurden adaptiert oder neu erfunden? So bleibt der Imperialismus – ob in Form von Konzernmacht, Medienhegemonie oder Migration – bis heute ein brisantes und aktuelles Thema internationaler Debatten.

    Schlussfolgerung

    Der Imperialismus wirkt wie eine unterirdische Strömung, die Geschichte, Gegenwart und Zukunft maßgeblich mitprägt. Von seinen Ursprüngen als Bestreben einiger mächtiger Staaten, den Globus zu dominieren, bis hin zu subtilen Formen der Macht und Beeinflussung von heute: Die Motive, Akteure und Folgen des Imperialismus offenbaren ein vielschichtiges, spannungsreiches Geflecht, das weit über das 19. Jahrhundert hinausreicht. Für dich als Studierende:r öffnen sich damit nicht nur historische Zusammenhänge, sondern auch aktuelle Fragen und kritische Reflexionen über Globalisierung, Gerechtigkeit und kulturelle Identität. Wer die Mechanismen und Entwicklungen des Imperialismus versteht, kann Debatten rund um Neokolonialismus und Postkolonialismus kompetent einordnen – und sich eine fundierte Meinung zur Gestaltung der globalen Zukunft bilden. Der Blick zurück ist dabei immer auch ein Schritt nach vorne.

    Imperialismus - Das Wichtigste

    • Imperialismus bezeichnet das Streben von Staaten, ihren Einfluss über die eigenen Grenzen hinaus auszudehnen – ob politisch, wirtschaftlich, militärisch oder kulturell.
    • Die Hochphase des Imperialismus lag im 19. und frühen 20. Jahrhundert, doch seine Auswirkungen und modernen Varianten (Neokolonialismus, Postkolonialismus) sind bis heute weltweit spürbar.
    • Zentrale Motive des Imperialismus waren wirtschaftlicher Gewinn, politisches Prestige, ideologische Überzeugungen und gesellschaftliche Dynamiken.
    • Imperialismus hatte tiefgreifende ökonomische, politische und kulturelle Folgen für die betroffenen Regionen – darunter Kolonialismus, soziale Umwälzungen und neue Identitäten.
    • Eine kritische Auseinandersetzung mit Imperialismus eröffnet Perspektiven auf globale Machtverhältnisse und gesellschaftliche Verantwortung im 21. Jahrhundert.

    Quellenangaben

    1. Bundeszentrale für politische Bildung, Imperialismus | bpb.de, (2025-07-15)
    2. Sofatutor Redaktion, IMPERIALISMUS – Definition, Gründe und Auswirkungen | sofatutor.com, (2025-07-15)
    3. Duden Online Redaktion, Kolonialismus und Imperialismus | Duden, (2025-07-15)

    Häufig gestellte Fragen zum Thema Imperialismus

    Was ist Imperialismus?
    Imperialismus bezeichnet das Streben eines Staates, seine eigene Macht und seinen Einfluss über die Landesgrenzen hinaus auszudehnen. Staaten versuchten, andere Länder politisch, wirtschaftlich, kulturell oder sogar militärisch zu kontrollieren. Besonders deutlich wurde dies im sogenannten Zeitalter des Imperialismus (ca. 1880–1918), als europäische Mächte große Teile Afrikas und Asiens unter sich aufteilten. Warum das wichtig ist? Der Imperialismus hat die Weltkarte dauerhaft verändert und wirkt bis heute nach – zum Beispiel in der Verteilung von Reichtum und politischem Einfluss.
    Was waren die Motive des Imperialismus?
    Die wichtigsten Motive des Imperialismus lassen sich auf drei Bereiche zurückführen: Erstens wollten viele Staaten mehr Macht und Ansehen („Machtpolitisches Motiv“), indem sie neue Gebiete eroberten. Zweitens spielten wirtschaftliche Interessen eine große Rolle: Kolonien lieferten günstige Rohstoffe, neue Absatzmärkte und Chancen für Profite. Drittens gab es ideologische Motive: Viele Europäer glaubten, ihre Kultur sei anderen überlegen und fühlten sich berechtigt, diese zu 'verbreiten' – ein Argument, das oft zur Rechtfertigung diente. Diese Motive traten besonders ab dem späten 19. Jahrhundert durch die Industrielle Revolution verstärkt auf.
    Welche Folgen hatte der Imperialismus für die betroffenen Länder?
    Die Folgen des Imperialismus waren oft gravierend: Viele Länder in Afrika, Asien und Südamerika wurden unterdrückt, ihre Menschenrechte missachtet und ihre Rohstoffe ausgebeutet. Typisch waren auch Zwangsarbeit und Gewalt gegen die lokale Bevölkerung. Kulturelle Traditionen wurden häufig verdrängt. Auch nach der Unabhängigkeit blieben viele betroffene Staaten wirtschaftlich abhängig und haben zum Teil heute noch mit den Folgen zu kämpfen (z.B. Armut, ungleiche Entwicklung). Auf globaler Ebene führte Imperialismus zu Konflikten, Kriegen und neuen Machtverhältnissen, die das 20. Jahrhundert prägten.
    Wie unterschied sich Imperialismus vom Kolonialismus?
    Kolonialismus und Imperialismus werden oft verwechselt, bedeuten aber nicht genau das Gleiche. Kolonialismus bezeichnet die Kontrolle und Ausbeutung fremder Gebiete durch Siedler und direkte Herrschaft – meist über große Entfernungen. Imperialismus dagegen ist weiter gefasst: Er meint allgemein das Streben nach Macht- und Einflussvergrößerung, und beinhaltet neben Kolonialismus auch indirektere Herrschaftsformen (z.B. wirtschaftliche Abhängigkeit). Kurz: Kolonialismus ist meist eine spezielle Form von imperialistischer Politik.
    Wer waren die wichtigsten Akteure des Imperialismus?
    Zu den Hauptakteuren des Imperialismus zählten im 19. und frühen 20. Jahrhundert vor allem Großbritannien und Frankreich. Sie besaßen riesige Kolonialreiche. Später stiegen auch Deutschland, Belgien, Portugal, Italien sowie außereuropäische Länder wie die USA und Japan in den 'Wettlauf um die Welt' ein. Nicht zu vergessen: Auch lokale Eliten in den Kolonien spielten teils eine Rolle, zum Beispiel als Vermittler zwischen Kolonialherren und lokaler Bevölkerung.
    Wie wirkt Imperialismus heute noch nach? Was ist Neokolonialismus?
    Viele Probleme heutiger Gesellschaften – besonders in Afrika, Teilen Asiens und Südamerikas – haben mit dem Imperialismus zu tun. Auch nach der offiziellen Unabhängigkeit vieler ehemaliger Kolonien (vor allem nach 1945) bleiben viele Länder wirtschaftlich und politisch von den früheren Kolonialmächten oder modernen Industriestaaten abhängig. Das wird als Neokolonialismus bezeichnet: Obwohl keine direkte Herrschaft mehr besteht, beeinflussen internationale Konzerne, Handelsbeziehungen oder politische Abhängigkeiten weiterhin das Leben vor Ort. Die Debatte um Kolonialgeschichte, Entschädigung und gerechte Entwicklung ist deshalb bis heute hochaktuell.
    Welche Rolle spielte die Industrielle Revolution für den Imperialismus?
    Die Industrielle Revolution veränderte ab dem 18. Jahrhundert die Wirtschaft Europas grundlegend. Fabriken brauchten viele Rohstoffe (wie Baumwolle, Erz, Öl), und die Produktion schuf immer mehr Güter, für die neue Märkte gesucht wurden. Viele Industriestaaten suchten deshalb nach Übersee-Kolonien als Rohstofflieferanten und Absatzmärkte. Die neuen Technologien (z.B. Dampfschiffe, Eisenbahnen, Waffen) machten Eroberungen schneller und wirkungsvoller. Kurz gesagt: Die Industrielle Revolution war ein Motor für den Imperialismus.
    Wie wurden Kolonien im Imperialismus verwaltet?
    Kolonien wurden sehr unterschiedlich verwaltet. Oft setzten die Kolonialmächte europäische Beamte und Militärs als Verwalter ein, manchmal arbeiteten sie aber auch mit lokalen Eliten zusammen, die für sie regierten und dafür Vorteile bekamen. Die Herrschaft wurde fast immer notfalls mit Gewalt durchgesetzt – Widerstand wurde brutal unterdrückt. In einigen Fällen entstand eine eigene Verwaltungselite, die später eine große Rolle im Kampf um Unabhängigkeit spielte.
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