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Vor etwa 400 bis 450 Millionen Jahren entwickelten sich aus Grünalgen der Gezeitenzone die Moose. Somit gelten die Moose als die ersten Pflanzen an Land. Aber es gibt Moose nicht nur schon seit unfassbar langer Zeit, sie können auch bis zu mehrere tausend Jahre alt werden! So wurde zum Beispiel 1981 ein Rindenmoos in der Antarktis entdeckt, welches etwa 10.000…
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Jetzt kostenlos anmeldenVor etwa 400 bis 450 Millionen Jahren entwickelten sich aus Grünalgen der Gezeitenzone die Moose. Somit gelten die Moose als die ersten Pflanzen an Land. Aber es gibt Moose nicht nur schon seit unfassbar langer Zeit, sie können auch bis zu mehrere tausend Jahre alt werden! So wurde zum Beispiel 1981 ein Rindenmoos in der Antarktis entdeckt, welches etwa 10.000 Jahre alt war.
Moose sind grüne Landpflanzen und gehören, wie auch Farne und Flechten, zu den blütenlosen Sporenpflanzen. Die Wissenschaft der Moose nennt sich Bryologie.
Moose können Dir fast überall auf der Welt begegnen. Selbst in den Polgebieten kannst Du noch einige Moose finden, da sie auch bei Temperaturen unter 0 °C in der Lage sind Fotosynthese zu betreiben. In der Bryologie wird weltweit in etwa 16.000 verschiedene Moosarten unterschieden, wovon in Europa etwa 1.100 Arten vorkommen.
Moose werden nach Wuchsform und Aufbau in folgende drei Abteilungen unterteilt:
Die meisten Moosarten, welche in Europa zu finden sind, gehören zu den Laubmoosen. Aufgebaut sind Laubmoose aus einem Stämmchen, an dem sich mehrere Blätter befinden. Laubmoose, die Du in Deinem Garten oder einem Park finden kannst, sind etwa:
Während Laubmoose einen sehr klaren Aufbau haben, sind Lebermoose sehr vielgestaltig. So wie das Brunnenlebermoos gibt es einige Arten aus der Abteilung der Lebermoose, welche nur aus einem einzigen lappenartigen Pflanzenteil bestehen. Dieses bildet auf der Unterseite Rhizoide (wurzelähnliches Haftorgan, welches das Moos im Boden verankert).
Andere Arten der Lebermoose erkennt man an den typischen fleischigen, rundlichen Blättern, welche je nach Art und Standort relativ groß werden können. Zu den Lebermoosen gehören unter anderem:
Lebermoose haben ihren Namen bereits im Mittelalter verliehen bekommen, denn damals wurden diese Moose für genau das benutzt – die Leber!
Es handelt sich dabei um verschiedene Moosarten (alle aus der Abteilung der Lebermoose), die man damals Wein beisetzte. Dieser Wein wurde dann verabreicht, um Leberbeschwerden zu lindern. Man folgte mit dieser Heilpflanze dem Motto similia similibus curentur (Ähnliches heilt Ähnliches).
Die Abteilung der Hornmoose ist winzig. Diese Moose besitzen keine Blätter, sind rundlich bis unregelmäßig geformt und hornartig versteift. Am weitesten verbreitet sind die Hornmoose in den gemäßigten und tropischen Breiten, da sie nicht sehr kältebeständig sind.
Zu den Hornmoosen gehören etwa:
Die wichtigsten Informationen zu den Moosen findest Du im folgenden Steckbrief zusammengefasst:
Name | Moos |
Arten | etwa 16.000 aufgeteilt in drei verschiedene Abteilungen:
|
Vorkommen | weltweit sowohl an Land als auch im Wasser (sog. Wassermoose) |
Besonderheiten |
|
Moose haben viele einzigartige Eigenschaften, die so bei anderen Pflanzen nicht zu finden sind. Wie eine Moospflanze aufgebaut ist und wie es einige Moose schaffen, mehrere Jahre ohne Wasser auszukommen, erfährst Du in diesem Abschnitt!
Dass Moos eine Metapher für Geld ist und so auch im Sprichwort “Ohne Moos nix los” vorkommt, hat übrigens seine Ursache im Hebräischen!
Das hebräische Wort “ma-ot” (ausgesprochen) bedeutet Münze, wurde aber im Mittelalter von vielen Händlern “ma-os” ausgesprochen. Diese Aussprache klingt fast identisch wie die Wörter Moos und Mäuse, wodurch der Zusammenhang zum Geld entstand und die Wörter als Metaphern genutzt wurden.
Die Moose bilden dichte, grüne Teppiche, welche besonders in feuchten Gebieten vorkommen. Die Pflanzen besitzen in der Regel weder Stütz- noch Leitgewebe und wachsen daher nicht sehr hoch. Die größten Moosarten erreichen eine maximale Höhe von etwa einem halben Meter.
Moospflanzen besitzen nicht wie andere Pflanzen die typischen Organe Blätter, Sprossachse und Wurzeln. Daher wird der Körper der Moospflanze auch Vegetationskörper genannt. Statt der typischen Organe sind Moose mit folgenden Strukturen ausgestattet:
Die Moospflanze vermehrt sich über den sogenannten heterophasischen Generationswechsel. Daher wird bei der Pflanze in zwei Generationen unterschieden:
Was der heterophasische Generationswechsel ist und was es mit dem Gametophyt und dem Sporophyt auf sich hat, erfährst Du im Abschnitt Fortpflanzung von Moosen dieser Erklärung!
Moosteppiche bestehen aus vielen einzelnen, kleinen Moospflanzen. Es ist für Moose nicht möglich höher zu wachsen, da sie wegen des fehlenden Leitgewebes keine Möglichkeit haben Wasser und Nährstoffe zu transportieren.
So wird der Wasserhaushalt der Moose durch die Feuchtigkeit der Umgebung bestimmt, da sie kein Wasser aus dem Boden aufnehmen können. Jede einzelne Moospflanze nimmt ihr Wasser über ihre Oberfläche aus der Luft oder durch Niederschläge auf.
Da die Blättchen der Moose keine Wachsschicht (Kutikula) als Verdunstungsschutz besitzen, verdunstet das zuvor aufgenommene Wasser bei Trockenheit rasant. Für viele Pflanzen bedeutet das Austrocknen den Tod, Moose hingegen können auch lange Trockenperioden überdauern!
Dies wird für Moospflanzen nicht nur durch ihre Fähigkeit möglich, etwa das Siebenfache ihres Trockengewichts an Wasser aufzunehmen. Trocknet die Moospflanze aus, so verkürzt sich dabei die Mittelrippe der Moosblättchen. Dies bewirkt das Anlegen der Moosblättchen an den Stamm oder eine Einkräuselung der Blättchen. Dabei wird eine geringe Menge feuchter Luft eingeschlossen, welche die Wasserabgabe der Pflanzen minimiert.
Einige Moosarten besitzen noch weitere Strategien, um gegen längere Trockenperioden geschützt zu sein. Torfmoose (gehören zu den Laubmoosen) beispielsweise können durch spezielle Zellen in ihren Blättchen Wasser speichern. So ist es ihnen möglich, etwa das 30-fache ihres Trockengewichts an Wasser aufzunehmen. Auch einige Lebermoose haben sogenannte Wassersäcke, in denen sie Wasser speichern können.
Andere Moose sind mit gering funktionsfähigen, wasserleitenden Strukturen und einer Kutikula ausgestattet. So verdunstet weniger Wasser über die Oberfläche und es kann Wasser über die Rhizoiden aufgenommen und über das Stämmchen weitergeleitet werden. Allerdings reicht dieser Mechanismus für die gesamte Wasserversorgung nicht aus und es muss weiteres Wasser aus der Luft aufgenommen werden.
Inwieweit Moose gegen Austrocknung resistent sind, wird in drei Gruppen unterschieden:
Du hast die Begriffe Hygrophyten, Mesophyten und Xerophyten vielleicht schon mal im Kontext der Anpassung verschiedener Pflanzenarten an ihren Standort und dortiges Wasservorkommen gehört. Dort haben diese Begriffe allerdings eine andere Bedeutung und stehen nicht im Zusammenhang mit der Austrocknungsresistenz von Moosen!
Moose sind resistent gegen Hitze, Kälte und Trockenheit und daher fast überall auf der Welt zu finden. Das Brunnenlebermoos besiedelt beispielsweise sowohl die Antarktis als auch die Tropen.
Da Moose allerdings recht klein sind und eher langsam wachsen, sind sie gegenüber anderen Pflanzen konkurrenzschwächer. Du findest Moose daher oft an nährstoffarmen oder dunklen Orten wie Felsen oder Waldböden – die Konkurrenz ist hier geringer, da viele Pflanzen mehr Sonnenlicht oder mehr Nährstoffe benötigen, während Moose mit diesen Umweltbedingungen gut auskommen.
Neben den Wassermoosen gibt es einige Moose, die an sehr nasse und auch sehr saure Lebensräume angepasst sind. So findest Du auch in Hochmooren Moospflanzen, wie die Torfmoose. Dort können sie etwa Regenwasser wie ein Schwamm aufnehmen und tragen zur Torfentstehung bei.
Torf ist ein enormer Kohlenstoffspeicher und daher bedeutungsvoll für den Klimaschutz. Weltweit sind etwa 450 Gigatonnen in Torf gebunden. Zum Vergleich: Das gesamte tierische, pflanzliche und sonstige Leben auf der Erde wiegt 550 Gigatonnen. Weitere wichtige Funktionen von Moosen findest Du im Abschnitt Funktionen der Moose dieser Erklärung.
Wie Du bereits erfahren hast, pflanzen sich Moose über den sogenannten heterophasischen Generationswechsel fort.
Der heterophasische Generationswechsel ist eine Form der Fortpflanzung, bei der sich die geschlechtliche und ungeschlechtliche Fortpflanzung abwechseln.
So werden die Vorteile beider Fortpflanzungsvarianten ausgenutzt: Durch ungeschlechtliche Vermehrung kann eine große Anzahl von Nachkommen ohne einen Sexualpartner erzeugt werden. In der geschlechtlichen Vermehrung liegt der Vorteil in der Durchmischung des Genpools.
Die Pflanze wird daher in zwei Generationen unterteilt:
Wenn Du Dein Wissen zu den Begriffen haploid und diploid noch einmal auffrischen möchtest, dann schau’ doch mal bei der gleichnamigen Erklärung auf StudySmarter vorbei!
Die Fortpflanzung der Moose kann in sechs Schritte unterteilt werden:
Wie genau Mitose und Meiose noch mal ablaufen, kannst Du in den gleichnamigen StudySmarter Erklärungen nachlesen!
Wie Du bereits gelernt hast, sind Moose wichtig für das Klima, da Torfmoose etwa Unmengen an Kohlenstoff binden.
Im Ersten Weltkrieg wurden Torfmoose auch als Wundkompressen genutzt, während getrockneter Torf sogar als Brennstoff verwendet werden kann. Wie Du siehst, sind die Verwendungsmöglichkeiten von Moosen sehr vielseitig!
Moose können Schadstoffe in ihrer Umgebung anzeigen, da sie zu den natürlich vorkommenden Zeigerpflanzen zählen und als sogenannte Bioindikatoren fungieren.
Bioindikatoren sind Lebewesen, welche auf bestimmte Umwelteinflüsse mit Veränderungen ihrer Lebensfunktion reagieren.
So sind sie von großer Bedeutung in der Umweltbeobachtung und können etwa Boden-, Luft- und Wasserverschmutzungen anzeigen sowie auf Veränderungen von Feuchtigkeit, Licht, Wärme, pH-Wert und Nährstoffanreicherungen aufmerksam machen.
Eine Übersäuerung von Boden und Gewässer, ein zu hoher Schwefel-Gehalt in der Luft oder Schwermetallanlagerungen – all das kann Dir unter anderem von Moosen angezeigt werden!
Auch andere Pflanzen wie die Samenpflanzen oder Farne können auf Umweltverschmutzungen aufmerksam machen. Moose reagieren auf Veränderungen der Umwelt allerdings weitaus schneller, da sie keine Wurzeln haben und Schadstoffe aus der Luft oder durch Niederschläge direkt über ihre Oberfläche aufnehmen.
Viele Moose sind dazu fähig, Mikroorganismen wie Pilze und Bakterien zu reduzieren oder sogar zu deaktivieren. Sie werden wegen ihrer antimikrobiellen Wirkung daher besonders in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) als Heilpflanze gegen etwa Hals-, Mandel- und Ohrenentzündungen verwendet.
Es ist nicht wissenschaftlich erwiesen, dass die Einnahme von Moos-Tinkturen gegen etwaige Entzündungen hilft. Wenn Du also einen Verdacht auf eine Entzündung hast, gehe immer zu Deinem Arzt / Deiner Ärztin!
Moose bieten nicht nur einen geschützten Lebensraum für Tiere, wie Schnecken, Käfer, Ameisen, Mäuse und Igel. Ihre Fähigkeit zur Wasserspeicherung und langsamen Abgabe großer Wassermengen ist in Wäldern, Wiesen, Heiden und Mooren ebenfalls von großer Bedeutung.
So fließt das Wasser nach heftigen Niederschlägen nicht einfach ab, sondern kann vorübergehend von den Moosen aufgesogen werden und dann allmählich im Boden versickern. Dies dient der Durchwässerung der Böden. Hinzu kommt, dass Moose aus Niederschlägen viele wertvolle Nährstoffe filtern und diese ihrer Umgebung und somit anderen Pflanzen bereitstellen können.
Moose sind durch die intensive Land- und Forstwirtschaft, Reduzierung von Feuchtgebieten, Schadstoffen in Luft und Boden und das Absinken des Grundwasserspiegels gefährdet und stehen daher unter Naturschutz. So sollen etwa Tormoosarten, Weißmoose und Hainmoose nicht gesammelt oder gepflückt werden.
Moose pflanzen sich über den heterophasischen Generationswechsel fort, wobei sich geschlechtliche und ungeschlechtliche Fortpflanzung abwechseln. Die Sporen der Moose, aus denen eine neue Moospflanze entsteht, werden etwa durch den Wind oder durch vorbeilaufende Tiere weitergetragen.
Einige Moosarten haben spezielle Zellen, in denen Wasser gespeichert werden kann. Außerdem können sich die Mittelrippen der Moosblättchen verkürzen, wodurch sie sich an den Stamm anlegen und feuchte Luft einschließen. So können Moose etwa das 7-fache ihres Trockengewichts an Wasser aufnehmen. Torfmoose können sogar Wasser um das 30-fache ihres Trockengewichts in sich speichern.
Es gibt etwa 16.000 Moosarten, wovon etwa 1.100 in Europa zu finden sind. Diese werden in drei Abteilungen unterschieden: Die Laubmoose, die Lebermoose und die Hornmoose.
Moospflanzen haben keine bzw. nur gering funktionsfähige Stütz- und Leitgewebe und können daher nur eine maximale Höhe von einem halben Meter erreichen.
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