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Blattquerschnitt

Wusstest Du schon, dass ein durchschnittlicher Laubbaum mit einer Höhe von 15 bis 20 m bis zu 360 Liter Sauerstoff pro Tag produziert? Das ist nur möglich, weil die Blätter durch ihren Aufbau in der Lage sind effektiv die Sonne aufzufangen. Diese Sonneneinstrahlung wandeln sie dann in Energie und Sauerstoff um, auch als Fotosynthese bekannt. In einem Blattquerschnitt kannst Du all die verschiedenen Strukturen erkennen und benennen.

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Wusstest Du schon, dass ein durchschnittlicher Laubbaum mit einer Höhe von 15 bis 20 m bis zu 360 Liter Sauerstoff pro Tag produziert? Das ist nur möglich, weil die Blätter durch ihren Aufbau in der Lage sind effektiv die Sonne aufzufangen. Diese Sonneneinstrahlung wandeln sie dann in Energie und Sauerstoff um, auch als Fotosynthese bekannt. In einem Blattquerschnitt kannst Du all die verschiedenen Strukturen erkennen und benennen.

Aufbau Blattquerschnitt

Wenn Du einen Querschnitt eines Blatts durchführst, kannst Du unter dem Mikroskop die verschiedenen Schichten oder auch das Gewebe eines Blatts erkennen. Jede Schicht hat eine individuelle Funktion und Lage.

Cuticula

Die Cuticula (bzw. Kutikula) ist die oberste und häufig auch die unterste Schicht des Blatts, die aus einer Wachsschicht besteht.

Das eingelagerte Wachs ist für die hydrophoben Eigenschaften der Cuticula verantwortlich. Dadurch bildet sie eine Art Schutzschild, das das Blatt vor Schädlingen und Schadstoffen schützt.

Hydrophob bedeutet "wasserabweisend", das heißt, dass auftreffendes Wasser von der Cuticula abperlt und nicht eindringt.

Epidermis

Die Epidermis liegt unter der Cuticula und befindet sich sowohl auf der Oberseite als auch auf der Unterseite des Blatts.

Die Epidermis ist eine meist einzellige Schicht, dessen einzelne Zellen lückenlos aufeinanderfolgen. Somit bildet sie ähnlich wie die Cuticula eine Schutzschicht.

Zudem verhindert die Epidermis das Austrocknen des Blatts und sorgt für einen ausreichenden Gasaustausch mit der Umgebung.

Palisadengewebe

Das Palisadengewebe, auch als Palisadenparenchym bezeichnet, besteht aus einzelnen nebeneinander liegenden Zellen, die durch ihre lang gestreckte Form an Palisaden erinnern.

Im Palisadengewebe befinden sich fast die Hälfte aller, in der Pflanze vorhandenen, Chloroplasten. Deswegen findet darin hauptsächlich die Fotosynthese statt.

Zusätzlich zu den Chloroplasten beinhalten die Zellen des Palisadengewebes noch Vakuolen, die zum Abbau von Schadstoffen oder auch zur Speicherung von Nährstoffen genutzt werden. Wie alle pflanzlichen Zellen besitzen sie auch einen Zellkern, in welchem die Erbinformationen gespeichert sind. Die Zellwand grenzt die einzelne Zelle vom der Umgebung ab.

Schwammgewebe

Das Schwammgewebe oder Schwammparenchym besteht aus unregelmäßig geformten Zellen, die mit größerem Abstand nebeneinander liegen. Es ist hauptsächlich für den Gasaustausch bei der Fotosynthese zuständig.

Die großen Zwischenräume um die Zellen sind gefüllt mit Gas, welches durch die Fotosynthese produziert oder dabei verbraucht wird. Auch im Schwammgewebe befinden sich Chloroplasten, jedoch deutlich weniger als im Palisadengewebe.

Spaltöffnung

Spaltöffnungen werden auch als Stomata bezeichnet und befinden sich meistens an der Unterseite des Blatts. Dort können sie durch Öffnen und Schließen der Schließzellen den Gasaustausch regulieren.

Schließzellen sind bohnenförmige Zellen, die durch eine Veränderung ihres Wasserdrucks eine Lücke zwischen ihnen entstehen lassen oder diese schließen können.

Die Stomata bildet eine Öffnung auf der Unterseite des Blatts, durch welches Kohlendioxid in das Blatt eindringen und Sauerstoff und Wasser aus dem Blatt ausströmen kann. Je nach Wasserverfügbarkeit und Lichteinstrahlung kann das Öffnen und Schließen der Stomata gesteuert werden.

Übersicht der Funktionen der Strukturen

StrukturFunktion
Cuticula
  • schützt durch Wachsschicht vor Schädlingen oder giftigen Stoffen
Epidermis
  • Schutz vor Austrocknung
  • Gasaustausch
Palisadengewebe
  • Fotosynthese
Schwammgewebe
  • Fotosynthese
  • Gasaustausch
Spaltöffnungen
  • Gasaustausch

Blattquerschnitt Beschriftung

Auf dem unteren Bild kannst Du einen typischen schematischen Blattquerschnitt erkennen, mit allen Strukturen, die darin vorhanden sind.

Blattquerschnitt Beschriftung StudySmarterAbb. 1: Schematische Darstellung eines Blattquerschnitts (beschriftet)

Blattquerschnitt Mikroskop

Auf diesem Bild kannst Du eine mikroskopische Aufnahme eines Blattquerschnitts erkennen. Im Biologieunterricht in der Schule ist das eine beliebte Methode, um einen Überblick über den Blattaufbau zu geben. Um ein solches Bild zu erhalten, ist es nötig, das Blatt mit einer scharfen Klinge sehr dünn abzuschneiden.

Blattquerschnitt Beschriftung Mikroskop StudySmarterAbb. 2: Mikroskopische Aufnahme eines Blattquerschnitts (unbeschriftet)

Blatttypen

Wenn Du Dir einen Laubbaum vorstellst, wirst Du feststellen, dass die Blätter auf Bäumen an verschiedenen Positionen lokalisiert sind. Ein Blatt kann sich sowohl ganz oben in der Baumkrone als auch ganz unten unter den restlichen Blättern versteckt befinden. Je nach dem Standort des Blatts ist es unterschiedlichen Lichtintensitäten ausgesetzt. Deswegen unterscheiden sich Sonnen- und Schattenblätter im Aussehen und im Aufbau.

Sonnenblatt – Laubblatt

Ein Sonnenblatt oder auch Lichtblatt genannt, ist ein Laubblatt, welches an eine starke Sonneneinstrahlung angepasst ist.

Sonnenblätter befinden sich meistens in der Baumkrone, wo sie dem meisten Licht ausgesetzt sind. Durch die starke Sonneneinstrahlung haben sie ein mehrschichtiges Palisadengewebe, in denen sich viele Chloroplasten befinden, mit welchen sie Fotosynthese betreiben können. Durch die hohe Anzahl an Chloroplasten wirkt das Blatt dunkler als Schattenblätter. Neben dem verdickten Palisadengewebe, ist auch das Schwammgewebe deutlich verstärkt, weil durch die erhöhte Fotosyntheseleistung mehr Gasaustausch stattfindet.

Schattenblatt – Laubblatt

Ein Schattenblatt ist ein Laubblatt, welches an eine schwache Lichteinstrahlung angepasst ist.

Schattenblätter befinden sich im Inneren der Baumkrone oder auf der sonnenabgewandten Seite des Baums. Sie beinhalten, wegen der geringen Sonneneinstrahlung, der sie ausgesetzt sind, ein weniger ausgeprägtes Palisadengewebe. Durch das dünnere Palisadengewebe befinden sich weniger Chloroplasten im Blatt und es wirkt dünner und heller als das Sonnenblatt. Damit die Fotosyntheseleistung der Blätter trotzdem ausreichend ist, sind die größer, um mit der vergrößerten Oberfläche mehr Licht aufzufangen.

Wenn Du noch mehr zu Sonnen- und Schattenblättern wissen möchtest, dann lies Dir gerne die Erklärung "Sonnenblatt Schattenblatt" durch.

Sonnen- und Schattenblätter im Vergleich

SonnenblattSchattenblatt
Größekleingroß
Farbe dunkles grünhelles grün
Lage auf der Sonnenseite, Baumkroneauf der Schattenseite, versteckt
Cuticuladickerdünner
Epidermisverdicktdünner
Palisadengewebe mehrschichtigeinschichtig
Schwammgewebemehrschichtigeinschichtig
Chloroplastenvielewenige

Blattquerschnitt Beispiele

Verschiedenste Umweltfaktoren beeinflussen das Aussehen und den Aufbau der Pflanzen. Die zwei wohl wichtigsten Umweltfaktoren sind die Lichteinstrahlung und die Wasserverfügbarkeit. So unterscheidet sich bei einer hohen Sonneneinstrahlung und einer niedrigen Wasserverfügbarkeit das Aussehen und auch der Aufbau eines Blatts vom Aufbau eines Blatts mit gegensätzlichen Umweltbedingungen.

Mesophyten Blattquerschnitt

Mesophyten sind Pflanzen, die an ein wechselhaftes und mäßig feuchtes Klima angepasst sind.

Zu den Mesophyten zählen besonders Laubbäume, die in Mitteleuropa zu finden sind und bei starkem Wassermangel oder beim jahreszeitlichen Übergang ihre Blätter abwerfen. Der Aufbau der Blätter wird häufig als der Normalfall eines Blattquerschnitts beschrieben, weil sich hier nur wenige Anpassungen erkennen lassen. Eine sehr relevante Anpassung stellt jedoch die Aufteilung in Sonnen- und Schattenblätter dar, die eine effektive Nutzung der Sonnenenergie im wechselhaften Klima erlaubt.

Xerophyten Blattquerschnitt

Xerophyten sind Pflanzen, die an einen Standort mit begrenztem Wasserangebot angepasst sind. Sie werden auch Trockenpflanzen genannt.

Xerophyten sind primär in Gebieten mit extremer Trockenheit und starker Sonneneinstrahlung zu finden, weswegen ihre Blätter besonders angepasst sind. Um einen starken Wasserverlust zu vermeiden, sind die Kutikula und die Epidermis eines Xerophytenblatts sehr dick. Ähnlich wie die Sonnenblätter eines Laubbaumes besitzen auch diese Blätter ein mehrschichtiges Palisaden- und Schwammgewebe mit vielen Chloroplasten. Die Spaltöffnungen sind häufig eingesenkt, auf der Unterseite des Blatts und von Haaren umgeben, um eine Austrocknung zu vermeiden.

Falls Du Dich noch mehr für die Xerophyten interessierst, dann lies Dir gerne die Erklärung "Xerophyten" durch.

Hydrophyten Blattquerschnitt

Hydrophyten, auch Wasserpflanzen genannt, sind alle höheren Pflanzen, die an einen Standort mit einem sehr hohen Wasserangebot angepasst sind.

Hydrophyten kommen sowohl im als auch auf oder am Wasser vor, weswegen die Blätter dieser Pflanzen besonders angepasst sein müssen. Blätter, die sich unterhalb der Wasseroberfläche befinden, besitzen keine Cuticula und können teilweise nur wenig bis gar keine Fotosynthese betreiben. Die Blätter oberhalb der Wasseroberfläche haben eine Cuticula und ein Palisadengewebe, in dem sie mit den darin enthaltenen Chloroplasten Fotosynthese betreiben können. Die Spaltöffnungen befinden sich nicht wie bei Xero- oder Mesophyten auf der Unterseite, sondern auf der Oberseite der Blätter. Das liegt daran, dass die Unterseite der Blätter häufig auf dem Wasser aufliegt und dann ein Gasaustausch nicht mehr möglich ist.

Du findest die Hydrophyten interessant? Dann lies Dir doch die Erklärung zu "Hydrophyten" durch.

Blattquerschnitt – Das Wichtigste

  • In einem Blattquerschnitt kann man alle Strukturen und Gewebe eines Blatts erkennen.

    • Cuticula ist oberste und unterste Schicht und schützt vor Schädlingen und Schadstoffen.

    • Epidermis liegt unter Cuticula und bildet weitere Schutzschicht.

    • Im Palisadengewebe befinden sich viele Chloroplasten, die Fotosynthese betreiben.

    • Das Schwammgewebe sorgt für einen Gasaustausch zwischen dem Palisadengewebe und den Stomata.

    • Die Spaltöffnungen lassen mit Schließzellen Kohlendioxid in die Zelle hinein und Sauerstoff heraus.

  • Ein Sonnenblatt kann durch das verdickte Palisadengewebe effektiv Fotosynthese betreiben.

  • Ein Schattenblatt hat eine größere Oberfläche und weniger Chloroplasten.

  • Die Blätter von Mesophyten sind durch den jahreszeitlichen Abwurf und die Unterscheidung von Sonnen- und Schattenblättern gut an das wechselhafte Klima angepasst.

  • Die Blätter von Xerophyten sind zum Schutz vor Austrocknung stark verdickt.

  • Die Blätter von Hydrophyten sind durch die Lage der Spaltöffnungen und die Unterscheidung von Unterwasser- und Überwasserblätter an die Umgebung im Wasser angepasst.


Nachweise

  1. David Sadava et al. (2019). Purves Biologie. Springer.
  2. Joachim W. Kadereit et al. (2014). Straßburger Lehrbuch der Pflanzen. Springer.
  3. Abb. 1: Schematische Darstellung eines Blattquerschnitts (beschriftet) von Zephyris (https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/0/06/Leaf_Tissue_Structure.svg/1200px-Leaf_Tissue_Structure.svg.png) unter der Lizenz CC BY-SA 3.0

Häufig gestellte Fragen zum Thema Blattquerschnitt

Ein Blattquerschnitt ist ein dünner Schnitt durch ein Blatt, in dem man den inneren Aufbau eines Blattes erkennen kann. 

Man kann ein Blatt mikroskopieren, indem man zuerst das Blatt quer in der Hälfte teilt. Danach schneidet man an der Schnittfläche entlang einen ganz dünnen Streifen ab. Der Schnitt muss so dünn sein, dass das Licht am Mikroskop die Fläche durchdringen kann.

Bei einem Blattquerschnitt kann man die verschiedenen Strukturen im Inneren des Blattes erkennen. Oben und unten befinden sich die Cuticula und die Epidermis. Darauf folgen das Palisadengewebe und das Schwammgewebe. An der Unterseite kann man noch die Spaltöffnungen erkennen.

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