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Jetzt kostenlos anmeldenWas haben Thymian, Salbei und Basilikum gemeinsam? Sie riechen alle aromatisch und Du hast sie eventuell selbst schon mal in der Küche zum Würzen benutzt oder einen Salbei-Bonbon gegen Halsbeschwerden gelutscht. Aber abgesehen davon, was verbindet die Pflanzen sonst noch? Genau, sie gehören alle zur Pflanzenfamilie der Lippenblütler.
Lippenblütler (Lamiaceae) oder auch Lippenblütengewächse (Labiatae) gehören zur Ordnung der Lippenblütlerartigen (Lamiales). Es handelt sich dabei in der Regel um krautige oder verholzende Pflanzen.
Die Lippenblütler können noch mal in etwa zehn Unterfamilien, 230 Gattungen und über 7.000 Arten unterschieden werden. Lippenblütler findest Du im Grunde in jeder Klimazone an den verschiedensten Standorten auf der Erde.
In der folgenden Übersicht findest Du ein paar allgemeine Informationen zu den Lippenblütlern (Lamiaceae).
Name | Lippenblütler |
Wissenschaftlicher Name | Lamiaceae |
Klasse | Bedecktsamer |
Arten | Etwa 7000 verschiedene Arten |
Verbreitung | Nahezu weltweit |
Wuchsform | Krautig, Strauch, Baum, Halbsträucher, Liane |
Lebenszyklus | Einjährig oder ausdauernd |
Frucht |
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Blüte |
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Blätter |
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Sprossachse |
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Bestäubung | |
Verwendung |
|
Woran genau erkennt man Lippenblütler nun und woher stammt eigentlich ihr Name? Der Begriff Lippenblütler stammt von der typischen Blütenform, die aussieht wie eine Ober- und Unterlippe. Ebenfalls charakteristisch ist die vierkantige Sprossachse. Mehr dazu, was diese Begriffe genau bedeuten, findest Du in den nachfolgenden Abschnitten.
Wie sind Lippenblütler aufgebaut? Was gibt es noch genaueres zu den besonderen Merkmalen zu sagen? Es folgen weitere Informationen zum Wuchs der Pflanzen, zu den Blättern und der Sprossachse, zu den Blüten und zu den Früchten.
Lippenblütler gehören entweder zu den einjährigen oder zu ausdauernd krautigen Pflanzen. Heißt, je nach Art blühen die Lippenblütler nur einmal oder mehrmals, bevor sie absterben.
Einjährig bedeutet bei Pflanzen übrigens nicht zwingend, dass sie nur ein Jahr oder überhaupt ein Jahr lang leben – der Begriff bezieht sich auf die Zahl der Vegetationsperioden. Also darauf, wie oft die Pflanzen blühen bzw. Früchte tragen.
Manche Lippenblütler bilden zudem ein unterirdisches Rhizom aus – dabei handelt es sich um ein unter der Erde liegendes Sprossachsensystem, das auch als Wurzelstock bezeichnet wird.
Lippenblütler besitzen meist eine vierkantige, hohle Sprossachse. Die Anordnung der Blätter kann sich je nach Pflanze unterscheiden. Viele Lippenblütler haben kreuzweise gegenständig angeordnete Blätter, manche auch quirlständige oder wechselständige.
Die Sprossachse kann je nach Pflanze und Ausprägung auch Stängel, Stamm oder Halm genannt werden. Vierkantig heißt tatsächlich einfach, dass die Sprossachse vier Kanten besitzt.
Die Sprossachsen von Lippenblütlern sind zudem häufig mit Härchen besetzt, die die Verdunstung der Pflanze reduzieren sollen.
Von kreuzweise gegenständig angeordneten Blättern wird gesprochen, wenn sich zwei Blätter an der Sprossachse gegenüberliegen. Kommen aus einem Knotenpunkt zwei oder mehr Blätter hervor, wird das als quirlständig bezeichnet. Wechselständig bedeutet hingegen, dass die Blätter an der Sprossachse versetzt vorkommen.
Die Blattform kann zudem gestielt oder ungestielt sein – das heißt schlichtweg, dass ein Blatt, entweder einen Blattstiel besitzt oder eben nicht. Die Blattspreite bei Lippenblütlern ist häufig einfach, in selteneren Fällen auch gefiedert.
Unter der Blattspreite (Lamina) wird der flächige Teil eines Blattes oberhalb des Stiels bezeichnet. Je nach Blattspreite kann in einfache oder zusammengesetzte Blätter unterschieden werden.
Bei einfachen Blättern ist die Blattspreite nicht weiter unterteilt, bei zusammengesetzten Blättern lässt sich die Blattspreite in kleinere Abschnitte einteilen, die Blättchen genannt werden. In den Fällen wird auch von gefiederten oder gefingerten Blättern gesprochen.
Lippenblütler besitzen Blätter mit einem entweder glatten, gekerbten, gezähnten oder gesägten Blattrand. Außerdem bilden die Pflanzen keine Nebenblätter aus.
Bei Nebenblättern handelt es sich um blattähnliche Auswüchse, die sich meist am unteren Teil des Stiels eines Blattes bilden.
Lippenblütler besitzen in der Regel zwittrige Blüten – das heißt es befinden sich sowohl weibliche als auch männliche Anteile innerhalb einer Blüte. Die Blüten stehen dicht gedrängt – dabei wird auch von einem zusammengesetzten Blütenstand oder einem "Scheinquirl" gesprochen.
In der Botanik wird von einem "Quirl" gesprochen, wenn mehrere Blätter oder Blüten von einem Knoten ausgehen.
Im Zusammenhang mit Blüten wird häufig von den Begriffen "zwittrig", "einäusig" oder "zweihäusig" gesprochen. Doch was ist das eigentlich? Die Ausdrücke beschreiben im Grunde einfach die Verteilung von männlichen und weiblichen Blütenorganen auf einer Pflanze und werden verwendet, wenn es um die Bestäubung oder Befruchtung von Pflanzen geht.
Die Blütenorgane können in männliche Staubblätter und weibliche Fruchtblätter unterteilt werden. Bei einhäusigen Pflanzen kommen beide Blütenformen auf einer Pflanze vor, bei zweihäusigen auf verschiedenen Pflanzen. Die beiden Typen sind also getrenntgeschlechtlich aufgebaut. Bei zwittrigen Pflanzen finden sich hingegen beide Blütenorgane innerhalb einer Blüte einer Pflanze.
Die Blüten von Lippenblütlern sind röhrenförmig – quasi wie ein Kelch – aufgebaut. Dabei bilden meist jeweils fünf verwachsene Blätter (Kelchblätter) eine Blüte: Zwei verwachsene Kronblätter bilden die "Oberlippe" und drei verwachsene Kronblätter die "Unterlippe". Die Unterlippe dient in der Regel als "Landeplatz" für Insekten etc.
Es gibt durchaus auch Lippenblütler, die nicht mehr rein zwittrig sind, da sich z. B. der männliche Teil der Blüten über die Jahre zurückgebildet hat. Dazu zählen verschiedene Minzenarten wie die Katzenminze (Nepeta), die nur rein weibliche Blüten besitzen. Das hat den Vorteil, dass sich die Pflanze nicht selbst befruchten kann und somit die genetische Vielfalt erhalten bleibt.
Ursprünglich gab es fünf Staubblätter, mittlerweile sind es meistens nur noch vier, teilweise auch nur noch zwei, die tatsächlich fortpflanzungsfähig (fertil) sind. Der sogenannten Fruchtknoten besteht aus zwei zusammengewachsenen Fruchtblättern.
Taubnesseln besitzen z. B. meistens nur noch vier Staubblätter. Bei Salbeipflanzen sind oftmals nur noch zwei entwickelte Staubblätter zu finden.
Lippenblütler können verschiedene Früchte oder Samen hervorbringen. Typisch sind dabei vierteilige Klausenfrüchte, auch Spaltfrüchte genannt, die aus vier einsamigen Teilfrüchten gebildet werden. Einige Lippenblütler bilden aber auch Beeren, Steinfrüchte oder Nussfrüchte aus.
Klausenfrüchte gehören zu den Zerfallfrüchten oder Bruchfrüchten, die sich öffnen, wenn sie reif sind und so ihre Samen weiterverbreiten.
Die Bestäubung von Lippenblütlern erfolgt entweder durch Insekten oder durch Vögel.
Lippenblütler sind sehr weitverbreitet – im Grunde findest Du überall auf der Welt Arten von Lippenblütlern. Besonders viele Arten finden sich im Mittelmeerraum, da sie offene Standorte mit viel Sonne besonders bevorzugen. Aber auch in Gebirgsregionen oder selten auch in tropischen Regionen können Lippenblütler Arten auftreten.
In den folgenden Abschnitten findest Du einige Beispiele für die Verwendung von Lippenblütlern sowie eine Liste mit verschiedenen Lippenblütler Arten und deren Verwendung.
Ein wichtiger Inhaltsstoff von vielen Lippenblütlern sind ätherische Öle, weswegen die Pflanzen häufig als Heilpflanzen oder als Gewürzpflanzen verwendet werden. So zählen auch Kräuter wie Salbei, Zitronenmelisse, Pfefferminz, Majoran, Basilikum und Thymian zu den Lippenblütlern.
Die ätherischen Bestandteile finden sich meistens in den Zellen der Außenhaut und bieten den Lippenblütlern so Schutz vor möglichen Fraßfeinden.
Lippenblütler werden auch als Ziersträucher verwendet, wie die Goldmelisse oder Katzenmelisse. Viele Pflanzen sind jedoch auch für gewerbliche Zwecke kultiviert worden.
Die ätherischen Öle des echten Lavendels (Lavandula officinalis) oder die Öle des Indischen Patschuli (Pogostemon cablin) werden häufig für die Herstellung von Parfüm verwendet.
Die folgende Liste zeigt Dir noch mal einen kleinen Überblick über weitere Lippenblütler Arten und deren Verwendung.
Name | Wissenschaftlicher Name | Verwendung |
Basilikum | Ocimum basilicum | Gewürzkraut, das ursprünglich aus dem mediterranen Raum stammt |
Thymian | Thymus satureioides | Je nach Art als Heil- und Gewürzpflanze, der Saturei-Thymian wird aufgrund seines strengen Geschmacks zur Herstellung von Ölen verwendet und nicht als Gewürz |
Salbei | Salvia | Sowohl als Zierpflanze aufgrund der schönen Blüten als auch als aromatisches Küchenkraut (Gewürz- oder Frucht-Salbei) |
Katzenminze | Nepeta cataria | Nach Zitrone und Minze riechende Heilpflanze, die z. B. bei Atemwegserkrankungen eingesetzt wird und antibakterielle Eigenschaften aufweist |
Bohnenkraut | Satureja spec. | Gewürz, das vorwiegend für Bohnengerichte verwendet wird |
Oregano | Origanum vulgare | Mediterranes Kraut |
Es gibt etwa 7.000 verschiedene Arten von Lippenblütlern, viele davon sind als Heil- oder Gewürzpflanzen bekannt. Mit zu den bekanntesten zählen dabei Minze, Thymian, Basilikum oder Lavendel.
Lippenblütler besitzen in der Regel zwei Fruchtblätter, die zu einem Fruchtknoten zusammengewachsen sind.
Lippenblütler gibt es weltweit, besonders häufig findet man sie jedoch im Mittelmeerraum und in Vorderasien.
Lippenblütler erkennt man vor allem an der typischen Blütenform, die aussieht wie eine Ober- und eine Unterlippe und an dem charakteristischen vierkantigen Stängel.
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