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Hyperinflation 1923

In diesem Artikel erfährst du mehr über die Hyperinflation in den Jahren 1914 bis 1923. Hier lernst du, was eine Inflation ist, wie es zu einer Hyperinflation kommen kann und auch wer die Profiteure und Verlierer dieser Krise waren. Dieser Artikel hilft dir dabei, sowohl theoretisches als auch praktisches Wissen zu diesem Thema zu erlangen.

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In diesem Artikel erfährst du mehr über die Hyperinflation in den Jahren 1914 bis 1923. Hier lernst du, was eine Inflation ist, wie es zu einer Hyperinflation kommen kann und auch wer die Profiteure und Verlierer dieser Krise waren. Dieser Artikel hilft dir dabei, sowohl theoretisches als auch praktisches Wissen zu diesem Thema zu erlangen.

Vorgeschichte – Hyperinflation 1923 im Deutschen Kaiserreich

Zu einer Hyperinflation kommt es nicht von heute auf morgen, es ist nämlich ein schleichender Prozess. Die Vorstufe der Hyperinflation ist die sogenannte Inflation. Doch was ist die Inflation

12. Dezember 1990 überhaupt und was sind ihre Ursachen? Um die Hyperinflation der Weimarer Republik besser verstehen zu können, müssen wir zuerst diese beiden Fragen klären.

Was bedeutet Inflation?

Vielleicht hast du schon einmal den Begriff Inflation gehört und weißt auch, dass dieser etwas mit Geld zu tun hat. Das stimmt so auch, aber der Begriff Inflation beschreibt natürlich noch ein wenig mehr.

Die Inflation ist definitionsgemäß die kontinuierliche Geldentwertung, welche in einer Abnahme der Kaufkraft mündet. Geld verliert also an Wert – sprich es können weniger Güter/Dienstleistungen mit einer Geldeinheit gekauft werden.

Stell dir vor, dass du auf ein neues Handy sparst, das 300 € kostet. Du brauchst fürs Sparen zwei Monate und gehst voller Vorfreude in den Laden, um dir dein Handy zu holen – doch das selbe Handy kostet jetzt nicht mehr 300 €, sondern 500 €. Dies wäre ein Beispiel für eine übermäßig hohe Inflation, erschreckend oder?

Wie begann die Hyperinflation in der Weimarer Republik?

Der Hauptauslöser für die Inflation im Deutschen Kaiserreich war der Erste Weltkrieg, dieser führte etappenweise zur Hyperinflation in der Weimarer Republik. Du siehst im Folgenden, wie es überhaupt zu einer Hyperinflation kommen konnte und wie sich diese entwickelt hat.

Infolge des Ersten Weltkriegs kam es zu einer Erhöhung der Geldmenge, denn zur Kriegsfinanzierung benötigte das Deutsche Kaiserreich mehr Geld und dieses Geld wurde durch die Ausgabe von Schuldtiteln generiert. Um den Krieg überhaupt finanzieren zu können, stieg die Bargeldmenge also rasant an.

Zusätzlich kam eine Warenknappheit dazu, da die Wirtschaft komplett auf den Krieg ausgerichtet war und für den zivilen Bedarf nicht ausreichend Ressourcen vorhanden waren. Die Preise stiegen also an und während die Kaufkraft des Geldes stetig abnahm.

Ein Schuldtitel bezeichnet eine offizielle Urkunde, die angibt, dass ein Schuldner sich verpflichtet eine Forderung einem Gläubigern zu bezahlen.

Hyperinflation 1914-1923 Diagramm Wert einer Goldmark in Papiermark StudySmarterAbbildung 1: Wert einer Goldmark in Papiermark

Der Erster Weltkrieg dauerte bis 1918 an, und mit der Novemberrevolution endete auch das Deutsche Kaiserreich. Nun mussten auch Arbeitslose und Kriegsverwundete ernährt werden und die aus dem Krieg zurückgekehrten Soldaten wieder in die Wirtschaft eingegliedert werden. Außerdem wurde die Wirtschaft in dieser Zeit von der Kriegswirtschaft wieder in die normale Wirtschaft umgestellt – dieser Prozess allein war eine Mammutaufgabe.

Das vorhandene Haushaltsdefizit, also das Geld das in der Haushaltskasse fehlte, versuchte man mit der Aufnahme von mehr Schulden zu bekämpfen, wodurch wiederum die Geldmenge weiter erhöht wurde. Zusätzlich zu diesen Schwierigkeiten witterten findige Unternehmer ihre Chance und nahmen Kredite auf, welche sie letztendlich mit dem entwerteten Geld zurückzahlten, infolgedessen stieg die Geldmenge also immer stärker an – und somit die Inflationsrate.

Du siehst also, dass die Inflation ein kontinuierlicher Prozess ist. Eine Erhöhung der Geldmenge oder die Erhöhung von Preisen führt nicht per se zu einer Katastrophe, falls jedoch das Ausmaß von all dem zu groß wird endet dies in einer kaum aufhaltbaren Inflation.

In nahezu jedem Land herrscht entweder Inflation oder Deflation. Ein geringes Maß ist an sich nicht gefährlich, doch wenn die Inflation zu hoch wird mündet dies meist in einer Katastrophe für die Währung.

Hyperinflation 1923 Verlauf

Du hast oben schon die Ursachen für die Inflation der Weimarer Republik näher kennengelernt, doch wie kam es denn überhaupt von der normalen Inflation zur Hyperinflation 1923? Erst einmal müssen wir dafür klären was eine Hyperinflation überhaupt ist.

Was bedeutet Hyperinflation?

Eine Hyperinflation kommt durch einer nicht mehr kontrollierbaren Inflation zustande. Die Umlaufgeschwindigkeit des Geldes nimmt infolgedessen rasant zu.

Die Hyperinflation ist ein Zustand der Unsicherheit, das Aufhalten der Hyperinflation gestaltet sich sehr schwer. Die Menschen geben ihr verdientes Geld sofort wieder aus, da es am nächsten Tag schon wieder einen geringeren Wert besitzt. Der Wert des Geldes sinkt, daher steigen die Preise ins unermessliche. Das Vertrauen der Menschen in die Währung sinkt daher immer weiter.

Am 9. Juni 1923 kostete 1 Hühnerei noch 800 Mark.Am 2. Dezember 1923 kostete 1 Hühnerei bereits 320 Milliarden Mark.

Hyperinflation 1923 Ursachen

Du hast schon im ersten Abschnitt gelernt, wie es zur Inflation kam. Mitte 1922 wendete sich das Blatt und es kam zu einer Kreditkrise – es gab schlichtweg nicht mehr genug Zahlungsmittel um weitere Kredite auszugeben und dadurch weitere Ausgaben zu tätigen. Dies führte dazu, dass Unternehmen keine weiteren Investitionen vornehmen konnten und ihre Mitarbeiter entlassen mussten.

Krisenjahr 1923

Anfang 1923 kam es zum Ruhrkampf, hierbei sank die Industrieproduktion durch die französisch-belgische Belagerung weiter und der Staat griff ein, indem er weiteres Geld drucken lies um einen passiven Widerstand zu finanzieren. Dadurch stieg die Geldmenge noch viel weiter an und die Umlaufgeschwindigkeit nahm infolgedessen ein Rekordniveau an. Das Vertrauen in die aktuelle Währung war somit komplett verloren und all dies mündete in der Hyperinflation 1923.

Der Ruhrkampf bezeichnet den passiven Widerstand der Bevölkerung als Reaktion auf die belgisch französische Besetzung des Ruhrgebietes. Frankreich und Belgien besetzten am 11. Januar 1923 das Ruhrgebiet, um sich die jeweiligen Reparationszahlungen zu sichern.

Folgen der Hyperinflation 1923


Die Hyperinflation von 1923 veränderte den gesamten Alltag der Menschen, dadurch wurde ein normales Leben unmöglich. Es konnte passieren, dass sich der Preis für ein Gericht in einem Restaurant während des Essens verdoppelte – die Preise stiegen minütlich. Aus diesem Grund wurden auch die Lohnauszahlungen nicht mehr monatlich durchgeführt, sondern täglich.

Hyperinflation 1923 Neue Berliner Zeitung StudySmarterAbb. 2: Zeitungsauschnitt der Neuen Berliner Zeitung 1923

Die Menschen lebten in der Angst sich morgen nicht einmal mehr notwendige Lebensmittel leisten zu können, da die Preise sehr viel schneller stiegen, als die Löhne. All dies führte zu einer Abnahme der Lebensqualität und Existenzängsten innerhalb der Bevölkerung.

Gewinner und Verlierer der Inflation 1923

So negativ die Inflation 1923 auch klingen mag, hatte diese nicht nur Verlierer. Es gab infolge der Inflation beziehungsweise der Hyperinflation auch eine Gewinnerseite.

Gewinner

Der hauptsächliche Gewinner der Hyperinflation war der Staat, da er seine hohen Schulden mit einer wertlosen Währung tilgen konnte. Weitere Gewinner waren findige Unternehmer, die Kredite aufnahmen und in Sachwerte investierten. Des Weiteren waren auch Landwirte im Vorteil, da sie ihre hohen Schulden viel einfacher zurückzahlen konnten.

Verlierer

Die Verlierer der Hyperinflation 1923 waren ganz klar alle die, die fixe Löhne bezogen und deren Löhne sich nur sehr langsam anpassten. Der Staat verkündete, dass bei der Rückzahlung eine Mark immer noch den selben Wert habe wie davor. Infolge dieser Aussage zählten auch Halter von Kriegsanleihen zu den Verlierern, da der Staat die hohen Kredite nur noch mit wertlosem Geld zurückzahlte. Zusätzlich zu Haltern von Kriegsanleihen und Lohnempfängern zählten auch Banken zu den Verlierern, da sie ihr gesamtes Eigenkapital aufbrauchen mussten.

Ende der Hyperinflation und Währungsreform 1923

Dass dieser Zustand der Ausweglosigkeit nicht weitergehen konnte war klar, deshalb wurde im November 1923 die Rentenmark und im Oktober 1924 die Reichsmark eingeführt. Die USA halfen dabei die desolate deutsche Wirtschaft wieder aufzubauen, indem Charles Dawes einen Plan entwickelte wie man diese wieder in Schuss setzen könnte.

Die Alliierten verstanden die Relevanz von einem wirtschaftlich stabilen und gesunden Land für die Zahlung von Reparaturleistungen und halfen ebenfalls beim Aufbau der Wirtschaft mit. Mit der Stärkung der Reichsmark nahm auch das Vertrauen in die neue Währung zu und es begann die Zeit der Goldenen 20er. Das Problem der Hyperinflation

gehörte hiermit der Geschichte an.

Charles Gates Dawes war ein U.S. amerikanischer Bankier und Politiker welcher am

27. August 1865 in Ohio geboren wurde und der Entwickler des sogenannten Dawes-Planes. Das Ziel dieses Planes war es, die desolate Wirtschaft Deutschlands wieder aufzubauen, damit Deutschland seinen Reparationszahlungen folgen konnte. Er erhielt für diesen Plan 1925 sogar den Friedensnobelpreis.

Hyperinflation 1914–1923 – Das Wichtigste

  • Inflation bezeichnet die Geldentwertung und den Verlust der Kaufkraft.
  • Hyperinflation geschieht in Folge von einer fortschreitenden Inflation und ist in der Regel nicht mehr aufhaltbar.
  • Auslöser für die Inflation der Weimarer Republik war der Erste Weltkrieg, es wurde mehr Geld gedruckt und der Staat nahm vermehrt Schulden auf um diesen zu finanzieren.
  • Unternehmer begannen Kredite aufzunehmen, um Investitionen zu tätigen, dadurch nahm die Umschlaggeschwindigkeit des Geldes zu.
  • Der Ruhrkampf führte dazu, dass der Staat den passiven Widerstand finanzierte und somit noch mehr Geld gedruckt werden musste.

Nachweise

  1. Abb. 2 - "Berliner Tageszeitung zur Geldentwertung" by Bundesarchiv, Bild 102-00134 (www.bundesarchiv.de) licensed under CC-BY-SA 3.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/de/deed.en)

Häufig gestellte Fragen zum Thema Hyperinflation 1923

Der Hauptauslöser der Inflation im Jahr 1923 war der Erste Weltkrieg. Die Wirtschaft war hierbei auf die Kriegswirtschaft umgestellt, welche zu einer Warenknappheit führte. Gleichzeitig musste der Staat aufgrund der hohen Kriegsausgaben Schulden aufnehmen und die sich im Umlauf befindende Geldmenge stieg.

Im Jahr 1923 führte der Ruhrkampf letztendlich zum Krisenjahr 1923. In den Jahren davor jedoch stieg die Inflation schon an, der Ruhrkampf war letztendlich nur der Tropfen, der das Fass zum überlaufen brachte.

Die Hyperinflation im Jahr 1923 konnte erst durch eine Währungsreform, also dem Wechsel der Währung in die Rentenmark und danach den Wechsel in die Reichsmark beendet werden.

Die Hauptprofiteure von der Inflation im Jahr 1923 waren der Staat, findige Unternehmer und auch Landwirte.

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