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Mercator

Gerhard Mercator war einer der bekanntesten Persönlichkeiten des 16. Jahrhunderts im Bereich der Kartografie und Kosmografie. Mercator verstand sich selbst als ein Beschreiber der Schöpfung, dabei setzte er sich mit der Entstehung, der Form und der Beschaffenheit der Erde und des Himmels auseinander. Diese lässt sich auch in seinen bekannten Werken wie der winkeltreuen Weltkarte und dem Mercator Atlas wiederfinden.

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Gerhard Mercator war einer der bekanntesten Persönlichkeiten des 16. Jahrhunderts im Bereich der Kartografie und Kosmografie. Mercator verstand sich selbst als ein Beschreiber der Schöpfung, dabei setzte er sich mit der Entstehung, der Form und der Beschaffenheit der Erde und des Himmels auseinander. Diese lässt sich auch in seinen bekannten Werken wie der winkeltreuen Weltkarte und dem Mercator Atlas wiederfinden.

Gerhard Mercator

Gerhard Mercator ist ein bedeutender Mathematiker, Geograf, Philosoph, Kartograf und Kosmograf.

Ein Kartograf ist eine Person, die geografische und thematische Karten erstellt und aktualisiert. Dabei kann es sich beispielsweise um Landkarten, Stadtpläne und politische Karten handeln.

Die Kosmografen setzen sich mit der Beschreibung der Erde und des Weltalls auseinander.

Mercator wurde am 05. März 1512 als Gerard de Kremer in Rupelmonde geboren. Rupelmonde ist eine kleine Ortschaft in Ostflandern, die sich in der Nähe von Antwerpen befindet, das in Belgien liegt.

Am 02. Dezember 1594 starb Mercator mit 82 Jahren in seinem Haus in Duisburg.

In der folgenden Abbildung kannst du ein Porträt von Gerhard Mercator sehen.

Mercator StudySmarter Abbildung 1: Gerhard Mercator

Gerhard Mercator – Leben

Mercator lebte, bis er 18 Jahre alt war in einer Ordensgemeinschaft. Dort lernte er zum einen klosterähnliche Lebensgrundsätze und zum anderen wichtige Grundlagen für sein späteres Studium kennen. Diese Grundlagen beinhalteten Themenbereiche wie Latein, Griechisch und philosophische Aspekte.

Von 1530 bis 1534 studierte Mercator an der belgischen Universität Löwen Kosmografie, Mathematik, Philosophie und Astronomie. In dieser Zeit latinisierte er seinen Namen von Gerhard de Cremer zu Gerhard Mercator.

Latinisieren bedeutet etwas in die lateinische Sprachform bringen.

Nach seinem Studium arbeitete Mercator mit seinem Universitätslehrer Gemma Frisius an Erd- und Himmelsgloben.

Erd- und Himmelsgloben sind Kugeln, die jeweils die Erde oder den Sternenhimmel bildhaft darstellen.

Zusätzlich arbeitete er auch als Instrumentenbauer und Landvermesser.

Im Jahre 1536 heiratete er seine Frau Barbara Schellenkens. Gemeinsam bekamen sie sechs Kinder.

1538 entwarf er eine noch unvollständige Weltkarte und 1540 fertigte er die Flandernkarte an. Bei ihr waren detailliert die Ortschaften, Flüsse und Landstriche dargestellt. Für Mercator war es wichtig, diese Detailliertheit so präzise wie möglich in seinen Karten zu zeigen. Dadurch machte er sich auch einen Namen als Kartografen.

Mercator baute sich im Jahre 1541 seinen ersten eigenen Erdglobus. Zehn Jahre später fertigte er einen Himmelsglobus zur Bestimmung der astronomischen Sternbilder an.

In diesen zehn Jahren wurde Mercator gefangen genommen und in einen Kerker gesperrt. Grund hierfür war, dass ihm nachgesagt wurde, Anhänger der Reformation zu sein.

Das Wort Reformation kommt aus dem lateinischen und bedeutet Erneuerung. In der heutigen Zeit wird unter dem Begriff Reformation die Entstehung der evangelischen Kirche vor ungefähr 500 Jahren verstanden.

Als die Reformation begann, lebte Mercator in Löwen, das sehr katholisch geprägt war. Die Stadt duldete keine Protestanten und sperrte sie beispielsweise in Kerker ein.

Mercator lebte im 16. Jahrhundert, das geprägt war von neuen gesellschaftlichen Umbrüchen. Diese Zeit wird auch als Neuzeit bezeichnet. Beispiele für diesen Umbruch waren zum einen der Thesenanschlag von Martin Luther, der eine Glaubensreformation hervorrief. Zum anderen waren Landentdeckungen, mithilfe von Seefahrten, sehr beliebt. Viele Seefahrer wie Ferdinand Magellan oder Vasco da Gama segelten los, um die sogenannte "Neue Welt" zu entdecken.

1552 zog Mercator mit seiner Familie nach Duisburg um, das unter der damaligen Herrschaft des Herzogtums Kleve stand. Er unterrichtete dort zunächst an einem akademischen Gymnasium Mathematik, Geometrie, und Kosmologie.

Mercator wurde 1563 zum Kartografen des Herzogtums Kleve ernannt. Dies führte dazu, dass er für Adlige und Herrscher detaillierte Karten wie zum Beispiel eine über Europa anfertigte.

Gerhard Mercator – Bekannte Werke

In Duisburg fertigte Mercator zwei seiner bekanntesten Werke an, die bis heute im Bereich der Navigation Verwendung finden.

  • 1569 entwarf Mercator die winkeltreue Weltkarte. Sie enthielt die sogenannte "Mercator-Projektion". Weiter unten in der Erklärung werden dir diese Begriffe genauer erklärt.

  • 1595 wurde der erste Atlas veröffentlicht, der all seine aktualisierten und vorhandenen Karten in einem Buch zusammenfasst.

Bei der Mercator-Projektion handelt es sich um eine Projektion, die eine winkeltreue Karte der Erdoberfläche darstellt.

Winkeltreue Weltkarte

Mercator lebte in einer Zeit der großen Entdeckungen. Dabei wurden die Schiffswege länger und die Navigation schwieriger. Eine detaillierte und gute Karte war mehr als nur hilfreich für die Seefahrer.

Allerdings lag das Problem darin, die kugelförmige Erdoberfläche auf einer rechteckigen und eindimensionalen Karte korrekt zu übertragen. Dies führte zwangsläufig zu Verzerrungen auf den Karten und daher zu fehlerhaften Seekarten, die viele Schiffsbrüche verursachten.

Die Verzerrungen entstanden durch die eingezeichneten gekrümmten Seelinien auf der Karte. Sie wurden von bisherigen Karten durch ein Abbildungsverfahren abzeichnet, das eine Navigation bei langen Strecken schwierig machte.

1569 entwarf Mercator eine winkeltreue Weltkarte und entwickelte parallel dazu die Mercator-Projektion. Die winkeltreue Weltkarte war die Lösung für die Navigation von langen Schiffswegen.

In dieser Abbildung siehst d die Winkeltreue Weltkarte von Gerhard Mercator.

Mercator winkeltreue Weltkarte StudySmarter Abbildung 2: Winkeltreue Weltkarte

Mercator-Projektion

Die Mercator-Projektion wird auch Zylinderprojektion genannt. Sie kam dadurch zustande, dass Mercator ein großes Blatt Papier nahm und es wie einen Zylinder um den Globus legte. Der geformte Zylinder berührte dabei die Erde am Äquator. Der Äquator wird anschließend als Linie auf das Papier eingezeichnet.

Von der Erdmitte aus werden dann alle Punkte des Globus auf den Zylinder projiziert. Deshalb wird dieser Vorgang auch Projektion genannt.

Nach dem Abrollen des Papiers erscheint eine winkeltreue Karte der Erdoberfläche. Das bedeutet, dass die Winkel auf der Karte gleich zu denen auf der Erdkugel sind. Diese Weltkarte nennt sich Mercator-Projektion.

Dadurch, dass alle Winkel auf der Karte stimmten, war sie in Bezug auf die Navigation für die Seefahrer ein großer Gewinn. Mit dem Kompass konnten sie präzise den richtigen Kurs einhalten.

Ein Nachteil der Karte war, dass die Größenverhältnisse der Länder, je näher sie sich an den Polen befanden, sich zunehmend verzerrten. Beispielsweise sah Grönland genauso groß aus wie Afrika, dabei passt Grönland größentechnisch mehrfach in Afrika. Allerdings spielt dieser Fakt für die Navigation keine wichtige Rolle.

In der folgenden Abbildung wird die Mercator-Projektion dreidimensional dargestellt.

Die Mercator-Projektion kommt in verschiedenen naturwissenschaftlichen Bereichen der heutigen Zeit zum Einsatz. Zum Beispiel in Computersystemen zur See-, Luft- und Raumfahrt als auch in Navigationsgeräten.

Kosmografie

Nach der Fertigstellung seiner Weltkarte legte Mercator den Fokus auf die Kosmografie.

Die Kosmografie ist eine Wissenschaft, die sich mit der Beschreibung der Erde und des Weltalls beschäftigt. Sie leitet sich aus dem griechischen kósmos (Weltall) und gráphein (schreiben) ab.

Mercators Pläne waren es, ein großes kosmografisches Werk über die Schöpfung der Welt, deren Ursprung und dessen Geschichte zu entwerfen. Seine ersten Gedanken dazu schrieb er in einer Einleitung nieder. Das Werk hatte den Namen Chronologia und war in verschiedene Teile aufgeteilt.

  • Schöpfung der Welt
  • Beschreibung des Himmels
  • Beschreibung der Länder und See
    • Moderne Geografie
    • Ptolemäus' Karten
    • Antike Geografie
  • Genealogie und politische Geschichte

Die Schöpfung der Welt wurde nach seinem Tod als Einleitung zum Atlas veröffentlicht. Die Beschreibung des Himmels wurde dagegen nicht veröffentlicht. Der nächste Teil ist aufgesplittet in drei sogenannte Unterkapitel. Eines davon ist die Moderne Geografie, sie wurde von Mercator nicht komplett fertiggestellt. Später wurde sie zu einem Teil des Atlas. Die Ptolemäus' Karten wurden im Jahre 1578 veröffentlicht.

Wenn du mehr die Persönlichkeit Ptolemäus erfahren willst, les dir gerne die Erklärung zu "Claudius Ptolemäus" durch.

Das Unterkapitel "Antike Geografie" wurde gar nicht umgesetzt. Der Teil "Genealogie" und "politische Geschichte" ist als ergänzender Text zu den Karten im Atlas veröffentlicht worden.

Genealogie befasst sich mit der Herkunft und den Verwandtschaftsverhältnissen bestimmter Personen und Familien. Zentral ist dabei der Nachweis der Abstammung einer Person zu einer anderen Person.

Mercator verzögerte die Herausgabe seines Werkes durch wiederholtes Aufschieben in der Hoffnung auf neue Informationen. Dies führte dazu, dass der kartografische Teil nur zum Teil fertiggestellt werden konnte.

Mercator Atlas

Der Mercator Weltatlas von 1595 ist das Hauptwerk der Kartografie des 16. Jahrhunderts.

Der Atlas ist eine Sammlung von Landkarten in einem Buch. Die Sammlung besteht beispielsweise aus Karten über die Erde, über die Kontinente und der einzelnen Länder.

Der Mercator Atlas besteht aus einer Sammlung von Mercators Karten, die er entwarf und dauerhaft aktualisierte. Mercator bezeichnete seine Sammlung als, "Atlas, sive Cosmographicae Meditationes de Fabrica Mundi et fabricati figura“. Übersetzt bedeutet dies Atlas oder kosmographische Gedanken über die Erschaffung der Welt und die Gestalt des Geschaffenen.

Die Veröffentlichung seines größten Werkes erlebte Mercator selbst nicht mehr. Er starb ein Jahr zuvor. Nach seinem Tod vervollständigte und veröffentlichten sein Sohn Rumold und sein Enkel den Atlas. Es war das Jahr 1595.

Der Mercator Atlas besteht aus circa 57 doppelseitigen Karten, die große Übersichtskarten der Welt sind. Sie sind in Form von einzelnen Ländern und Regionen detailliert abgebildet.

Erster Atlas

Mercator war der Erste, der den Begriff Atlas für sein Hauptwerk benutzte. Das Wort Atlas steht für eine Sammlung von Karten. Mit diesem Konzept hatte sich ein neuer Typ von Schriftdarstellungen entwickelt und gleichzeitig ist es zu einem Vorbild für nachfolgende Kartenwerke geworden.

Die Karten wurden mithilfe von Kupferstichen abgebildet, dabei war dessen Ziel eine möglichst umfassende Darstellung von Himmel und Erde als auch Theologie und Geschichte mit in die Karten einzubinden.

Mercator schaffte es in seinem Werk, die bis da existierende mittelalterliche Weltansicht mit seinen neuen geografischen Informationen zu verändern und somit eine wichtige Navigationshilfe für Seefahrer und Reisende zu erschaffen.

Auf dieser Abbildung siehst du einen Ausschnitt aus dem Mercator Atlas von 1595.

Mercator Atlas 1595 / Erster Atlas StudySmarter Abbildung 4: Mercator Atlas 1595

Der gebundene Atlas überzeugte nicht ausschließlich durch seine wissenschaftlichen geografischen Kenntnisse, sondern auch durch Liebe zum Detail. Damit sind künstlerische Malereien gemeint, die die Schönheit und die Details miteinander vereinen. Dies macht sich beispielsweise durch gezeichnete blaue Wasserflächen mit kleinen Fischen und Schiffen bemerkbar. Dabei ist der Titel jeder Karte mit einer aufwändigen Federschrift geschrieben, die dreidimensional aussieht.

  • Gerhard Mercator war ein bekannter Mathematiker, Geograf, Philosoph, Kartograf und Kosmograf.
  • Er wurde am 05. März 1512 in Belgien geboren und starb am 02. Dezember 1594 in Duisburg.
  • Beim Anfertigen seiner Karten lag seine Fähigkeit darin, alles so detailreich wie möglich, korrekt und aktuell abzubilden.
  • Die bekanntesten Werke Mercators sind die winkeltreue Weltkarte und der Mercator Atlas.
  • Die winkeltreue Weltkarte ist eng verbunden mit der Mercator-Projektion, bei der es um eine genaue Abbildung der Erde geht.
  • Der Mercator Atlas ist eine Sammlung von seinen Karten, die er entwarf und welche er dauerhaft aktualisierte.
  • Mit beiden Werken verschaffte er Seefahrtleuten und Reisenden eine neue und exakte Navigationshilfe.
  • Mercator befasste sich auch vermehrt mit dem Thema Kosmografie. Er hatte den Plan ein großes kosmografisches Werk über die Schöpfung der Welt, deren Ursprung und dessen Geschichte zu entwerfen.

Nachweise

  1. Abbildung 1: Gerhard Mercator (https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Gerardus_Mercator_3.jpg) by Frans Hogenberg licensed by CC0 (https://creativecommons.org/publicdomain/zero/1.0/deed.de).
  2. Abbildung 2: Winkeltreue Weltkarte (https://picryl.com/de/media/1862-johnson-map-of-the-world-on-mercator-projection-geographicus-worldmerc-f64e6f) licensed by CC0 (https://creativecommons.org/publicdomain/zero/1.0/deed.de).
  3. Abbildung 4: Mercator Atlas 1595 (https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Atlas_Cosmographicae_(Mercator)_129.jpg) licensed by CC0 (https://creativecommons.org/publicdomain/zero/1.0/deed.de).

Häufig gestellte Fragen zum Thema Mercator

Für die Weltkarten Projektion wird die Mercator-Projektion verwendet.

Nein, kann man nicht. Die Größenverhältnisse der Länder, die sich näher an den Polen befinden sich zunehmend verzerren. Dadurch sieht Grönland beispielsweise genauso groß aus wie Afriak, obwohl Afrika deutlich größer ist als Grönland.

Der Kartograph Gerhard Mercator verwendete als erster den Begriff des Atlas.

Die Mercator-Projektion kommt durch einen geformten Papierzylinder zustande, der über den Globus gesteckt wird. Dabei wird der Äquator als Linie auf das Papier gezeichnet als auch alle Punkte von der Erdmitte aus.

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