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"Gran Torino" ist ein fiktiver Spielfilm aus dem Jahre 2008, der in den USA von Clint Eastwood produziert wurde. In "Gran Torino" geht es um den Kriegsveteranen des Koreakriegs Walt Kowalski (gespielt von Clint Eastwood), der in einer Vorstadtsiedlung in Detroit lebt. Walt hält gerne an alten Zeiten fest, in denen aus seiner Sicht die Welt noch in Ordnung war. Vor allem…
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Jetzt kostenlos anmelden"Gran Torino" ist ein fiktiver Spielfilm aus dem Jahre 2008, der in den USA von Clint Eastwood produziert wurde. In "Gran Torino" geht es um den Kriegsveteranen des Koreakriegs Walt Kowalski (gespielt von Clint Eastwood), der in einer Vorstadtsiedlung in Detroit lebt.
Walt hält gerne an alten Zeiten fest, in denen aus seiner Sicht die Welt noch in Ordnung war. Vor allem sein Auto, ein Ford Gran Torino, erinnert ihn an die glücklichen Zeiten, in denen Detroit noch wirtschaftlich erfolgreich war und als in der ehemaligen Automobilindustriestadt fast nur weiße Arbeiterfamilien gelebt haben. Walt gehört zu den wenigen Menschen, die noch in der Stadt geblieben sind.
Abb. 1: Hmong
Da Walt anfangs ein Rassist ist, pflegt der Witwer keine gute Beziehung zu seiner Nachbarschaft, in der überwiegend Hmong leben. In den vergangenen Jahren sind zahlreiche Hmong eingewandert.
Die Hmong sind ein einheimisches Volk in Asien. Besonders in China, Vietnam, Thailand und Laos leben viele Hmong-Völker.
"Gran Torino" kann man unter anderem dem Genre Modern-Day Western zuordnen, da der Inhalt sich um den "einsamen Cowboy" dreht: Walt entwickelt sich vom Einzelgänger zum Helden, der sich für andere Menschen opfert und somit Gerechtigkeit durchsetzt. Zudem hat "Gran Torino" auch Elemente eines Action-Films, da man im Laufe des Films zahlreiche Szenen sieht, in denen Leute gewalttätig gegeneinander kämpfen.
Schließlich erfüllt der Film "Gran Torino" noch die Aspekte eines "Psychologischen Dramas": Man sieht immer wieder, wie die Charaktere mit ihren eigenen Problemen zu kämpfen haben. Manche Beziehungen der Figuren sind vorbelastet und es erwartet einen am Schluss des Films "Gran Torino" ein herzzerreißendes Ende.
Neben Walt Kowalski spielen besonders die Hmong-Geschwister Thao Vang Lor und Sue Lor wichtige Rollen in "Gran Torino".
Abb. 2 - Figurenkonstellation "Gran Torino"
Walt Kowalski ist mit Sue Lor und Thao Vang Lor benachbart und später befreundet. Sue Lor ist Thao Vang Lors ältere Schwester.
Der Film "Gran Torino" beginnt mit der Beerdigung von Walt Kowalskis Frau, Dorothy Kowalski. Walt missfällt das Benehmen seiner Familie: Obwohl es eine Beerdigung ist, kümmern sich seine Enkel bloß darum, wer eines Tages Walts Ford Gran Torino erben wird.
Der Priester Janovich versucht Walt zur Beichte zu bewegen, um den Tod seiner Frau zu verarbeiten, aber ohne Erfolg. Parallel zu der Beerdigung findet eine traditionelle Zeremonie zur Feier eines Neugeborenen bei Walts Hmong-Nachbarn Thao und Sue statt.
Thaos Cousin Fong möchte, dass er seiner Gang beitritt. Fong zwingt Thao dazu, das Auto von Walt, den Ford Gran Torino, zu klauen. Das klappt nicht, da Walt Thao dabei erwischt und die Hmong-Gang anschließend mit einem Gewehr vertreibt. Später rettet er Sue und ihren festen Freund Trey, die von Afroamerikanern belästigt werden.
Als Dank lädt Thaos und Sues Mutter Walt zum Essen bei sich zu Hause ein. Walt willigt ein, da er seit dem Tod seiner Frau nicht mehr wirklich etwas Selbstgekochtes gegessen hat. Walt wird immer mehr in die Hmong-Kultur eingebunden und erhält von der Nachbarschaft Geschenke für das Vertreiben der Hmong-Gang.
Die Mutter erfährt von Thaos Diebstahlversuch des Gran Torinos und fordert ihn auf, Walt auszuhelfen, um die Schande über die Familie zu "bereinigen". Walt benötigt Thaos Hilfe in seinem eigenen Haus nicht und weiß auch nicht, wie er Thao beschäftigen kann. Da die Häuser in der Nachbarschaft sehr heruntergekommen sind, überlegt sich Walt, dass Thao diese reparieren und aufhübschen kann. Dabei erkennt Walt, dass Thao eigentlich ein guter Mensch ist.
Walt gibt Thao daraufhin persönliche Beziehungsratschläge und leiht Thao sogar den Gran Torino für ein Date aus. Außerdem bringt Walt ihm handwerkliche Tätigkeiten bei und kauft ihm dafür auch das passende Werkzeug. Anschließend hilft Walt Thao dabei, eine Arbeit auf der Baustelle zu finden.
Die Freundschaft zwischen den beiden tut Thaos Selbstbewusstsein gut. Als die zwei einen Kühlschrank transportieren müssen, kommandiert Walt Thao herum, sodass Thao zum ersten Mal widerspricht. Thao lernt für sich selber einzustehen und verdient sich dadurch den Respekt von Walt.
Eines Tages stiehlt die Hmong-Gang Thaos Besitz und verletzt Thao dabei. Daraufhin sucht Walt einen der Bosse der Hmong-Gang auf und bedroht ihn mit seiner Pistole. Aus Rache attackieren die Mitglieder der Hmong-Gang die Nachbarschaft und vergewaltigen Sue. Walt sieht sich dafür verantwortlich.
Ein letztes Mal räumt Walt sein Haus auf, mäht den Rasen und kauft sich einen Anzug. Er sucht sogar Priester Janovich auf, um endlich zu beichten, was Janovich große Sorgen bereitet. Da er denkt, dass Walt die Mitglieder der Gang töten will und ihn davon abhalten möchte, alarmiert Priester Janovich kurz darauf die Polizei.
Walt: I'm here for a confession.
Janovich: Oh, Lord Jesus what have you done?
Bevor Walt sich zu den Hmong begibt, führt er ein letztes Gespräch mit Thao und sperrt ihn in seinem Haus ein, um ihn zu schützen. Anschließend provoziert Walt die Hmong-Gang, sodass sie auf ihn schießen und die Gang endgültig von der Polizei verhaftet wird und wegen Mordes ins Gefängnis kommt. Walt stirbt.
Bei Walts Beerdigung sind sowohl seine Familienangehörigen als auch die dankbare Hmong-Nachbarschaft anwesend. In seinem Testament hinterließ er Thao den Ford Gran Torino und sein Haus spendet er der Gemeinde, sodass seine eigene Verwandtschaft leer ausgeht. Am Ende sieht man noch, wie Thao den Gran Torino fährt.
Der Film "Gran Torino" behandelt verschiedene Themen, wie zum Beispiel Männlichkeit, Leben vs. Tod und Schuld.
Das veraltete Konzept für Männlichkeit wird vor allem durch Walt verkörpert. Er verlässt sich bei allem nur auf sich selbst. Zudem unterdrückt er auch seine Emotionen, was man vor allem daran erkennt, dass er sich nach dem Tod seiner Frau weigert, zur Beichte zu gehen und mit jemandem über seine Gefühle zu reden. Seine Liebe für sein Auto spiegelt auch ein männliches Klischee wider.
Walt ist zudem eine Art Vater-Figur für Thao und Sue, deren Vater wahrscheinlich bereits verstorben ist. Thao hatte selbst nie wirklich ein Vorbild gehabt, weshalb er von seiner Familie auch nicht als der "Mann des Hauses" gesehen wird. Durch die Zeit mit Walt lernt Thao, wie er "männlich" und selbstbewusst sein kann: Er erhält eine feste Anstellung auf einer Baustelle und traut sich, das Mädchen, in das er verliebt ist, auf ein Date zu fragen.
Thao verlässt sich mit der Zeit auf Walt, aber auch andersherum: Es tut Walts Seele gut, Thao bei seiner Entwicklung vom schüchternen Jungen zum durchsetzungsfähigen Mann zu unterstützen.
Der Film Billy Elliot behandelt ebenfalls die Männlichkeit als zentrales Thema. Die Zusammenfassung zu dem Film Billy Elliot versorgt dich mit allen nötigen Informationen.
"Gran Torino" wird durch zwei Beerdigungen eingerahmt. Der Film beginnt mit der Beerdigung von Walts Frau und endet mit Walts Beerdigung.
Parallel zu Dorothys Beerdigung feiern die Hmong-Nachbarn eine Geburt. Die Geburt spielt ebenfalls auf Walts Tod an: Durch seinen Tod hat er vor allem Thao eine "Wiedergeburt" geschenkt, da dieser durch die Verhaftung der Hmong-Gang nicht mehr in Angst leben muss und einen Neuanfang in seinem Leben wagen kann. Im Film werden immer wieder das Leben und der Tod in Kontrast gesetzt.
Die Freundschaft zu den Hmong und die Rettung der Nachbarschaft vor der Gang lassen Walt für seine Sünden büßen. Walt wird durch seine Taten "wiedergeboren": Obwohl er stirbt, geht er mit einem reinen Gewissen von der Welt. Er weiß, dass die Nachbarschaft jetzt sicher ist und er Thao noch viel fürs Leben beibringen konnte.
Das Thema Tod verfolgt Walt schon über den ganzen Film, da er immer noch von Schuldgefühlen aus seiner Kriegszeit zu kämpfen hat, in der er Soldaten töten musste. Am Ende ist Walt sehr zufrieden damit, dass er sein Leben noch für etwas Gutes nutzen konnte, da er wahrscheinlich durch seine Krankheit ohnehin bald gestorben wäre. Der Film endet schließlich mit der Beerdigung von Walt und dem Start in ein neues Leben für Thao, Sue und die Hmong-Nachbarschaft.
Schuld und Reue verfolgen Walt schon seit Jahrzehnten: Beim Gespräch mit Priester Janovich beichtet Walt, dass er nie wirklich für seine eigenen Söhne da war und dies bis heute bereut. Für Walt ist Thao nun eine Art Sohn, dem er verschiedene Lektionen fürs Leben beibringt und bei dem Walt seinen Fehler wiedergutmachen konnte.
Durch Walts Zeit als Soldat im Koreakrieg, hat er zusätzlich dazu psychische Probleme und Albträume: Im Koreakrieg musste er einen koreanischen Jungen umbringen und fühlt sich deswegen noch immer schuldig. Diese Emotionen kochen in ihm wieder auf, als Walt Thao bei sich in seinem Haus einsperrt und ihm seine Kriegsgeschichte beichtet.
Walt möchte nicht, dass Thao mit der gleichen Schuld leben muss, eine Person getötet zu haben und lässt ihn aus diesem Grund nicht mit zu der Konfrontation mit der Hmong-Gang. Dadurch, dass Walt jedes Mal denkt, dass Thao der kleine Junge in Korea hätte sein können, fühlt er sich für Thao verantwortlich und opfert deshalb sein Leben in der Auseinandersetzung mit der Hmong-Gang.
Der Rassismus ist vor allem anfangs ein bedeutendes Thema, da Walts Einstellung und Charakter maßgeblich vom Rassismus bestimmt werden. Sein Bild von seinen Hmong-Nachbarn ist von vielen Stereotypen geprägt und anstatt sich aus der Einsamkeit zu befreien und seine Nachbarn besser kennenzulernen, bezeichnet er sie unter anderem als "Kanalratten":
How many swamp rats can you get in one room?
Alle Zitate, die in diesem Beitrag verwendet werden, stammen aus dem Film "Gran Torino" aus dem Jahre 2009.
Im Laufe des Films lernt Walt immer mehr über Thaos Familie und die Traditionen der Hmong. Er öffnet sich der für ihn unbekannten Kultur und wird von den Hmong auch aufgenommen. Walt scheinen die Gerichte der Hmong sogar besser zu gefallen als amerikanisches Essen. Letztendlich bemüht Walt sich um eine gute Freundschaft zu der Familie Lor und rettet seine Nachbarschaft, die er anfangs hasste, vor der Hmong-Gang. Walt durchlebt somit eine Charakterentwicklung vom verschlossenen Mann zum weltoffenen Helden der Nachbarschaft.
Der Film zeigt, dass Rassismus zu nichts führt außer zu mehr Hass, Gewalt und einer Spaltung der Gesellschaft. Es gibt in der Welt zwar böse Menschen, aber dennoch sollte man niemanden in eine Schublade stecken und von vornherein verachten, wie Walt das bei seinen Hmong-Nachbarn tat.
Im Film "Gran Torino" findest du zahlreiche Symbole. Welche das sind und was ihre Bedeutung ist, siehst du hier:
Abbildung 3: Ford Gran Torino
Kulturelle Differenzen und Rassismus sind wichtige zentrale Themen des Films Kick it like Beckham. Wenn du mehr darüber wissen möchtest, dann lies dir gerne den zugehörigen Beitrag durch.
Nachdem Walt erschossen wurde, liegt er mit ausgestreckten Armen in Form eines Kreuzes auf dem Boden. Dies kann auch als Anspielung auf Jesus am Kreuz gesehen werden, der für die Sünden der Menschen gestorben ist.
Der Film "Gran Torino" stellt dar, dass das Konzept von Rassismus vor allem in den USA sehr widersprüchlich ist. Walt verkörpert die alte konservative und rassistische USA. Obwohl er selbst polnische Wurzeln und somit einen Migrationshintergrund hat, verhält er sich zunächst rassistisch seinen Hmong-Nachbarn gegenüber. Walt hatte sich sehr an die Vergangenheit der damals erfolgreichen Automobilindustriestadt Detroit geklammert, aber hat am Ende gemerkt, dass eine neue Zeit angebrochen ist und konnte dadurch friedlich von dieser Welt gehen.
Zudem spaltet Rassismus eine Gesellschaft und führt somit zu zahlreichen vermeidbaren Konflikten und Gewalt. Der Film zeigt auch, dass Menschen vielleicht nicht rassistisch wären, wenn sie versuchen würden, die jeweils andere Person kennenzulernen und zu akzeptieren.
Was man außerdem aus diesem Film lernen kann, ist, dass hinter einer Person viel mehr steckt, als man denkt. Zum Beispiel lässt sich Sue nicht von Walts unfreundlichem Verhalten täuschen und weiß, dass Walt ein guter Mensch ist. Auch Walt gibt Thao eine Chance, sein Können unter Beweis zu stellen.
"Gran Torino" basiert nicht auf einer wahren Geschichte. Dieser fiktive Film spielt lediglich in Detroit, einer Stadt im US-Staat Michigan.
Für Walt symbolisiert der Gran Torino zunächst Männlichkeit und alte Zeiten, in denen Detroit eine erfolgreiche Automobilindustriestadt war. Später symbolisiert der Gran Torino die Freundschaft und Verbindung zwischen Walt und Thao. Das sieht man daran, dass Walt den Gran Torino an Thao vererbt hat nach seinem Tod. Walt lebt als Erinnerung in Form seines Gran Torinos weiter.
Walt Kowalski verbindet mit dem Gran Torino frühere Traditionen und die guten alten Zeiten, als die USA in seinen Augen noch ein sehr tolles Land war. Der Gran Torino ist ein Vermächtnis aus der Blütezeit von Detroit, als es noch eine wirtschaftlich erfolgreiche Automobilindustriestadt war und dort noch kaum Einwanderer*innen gelebt haben.
"Gran Torino" spielt in einer Vorstadtsiedlung der ehemaligen Automobilindustriestadt Detroit in den USA.
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