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Stell Dir vor, Du gehst einkaufen. Als Du gerade vor dem Regal mit den Getränken stehst, fällt Dir auf, dass Du Deinen Geldbeutel vergessen hast. Du hast Durst und als Du Dich umsiehst, merkst Du, dass niemand in der Nähe ist, der es bemerken würde, wenn Du ein Getränk einfach heimlich in Deinen Rucksack packen würdest.Du weißt jedoch, dass Diebstahl…
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Jetzt kostenlos anmeldenStell Dir vor, Du gehst einkaufen. Als Du gerade vor dem Regal mit den Getränken stehst, fällt Dir auf, dass Du Deinen Geldbeutel vergessen hast. Du hast Durst und als Du Dich umsiehst, merkst Du, dass niemand in der Nähe ist, der es bemerken würde, wenn Du ein Getränk einfach heimlich in Deinen Rucksack packen würdest.
Du weißt jedoch, dass Diebstahl falsch ist und dass ein solches Verhalten in der Gesellschaft verboten ist. Vielleicht denkst Du auch daran, dass der Laden bei Diebstahl Verluste macht. All diese Gedankengänge hängen mit dem gesellschaftlichen und Deinem persönlichen Verständnis von Moral zusammen. Wann findet die Moralentwicklung eines Menschen eigentlich statt? Und wie genau läuft diese Entwicklung ab? Diese Fragen hat Lawrence Kohlberg versucht, mit seinem Stufenmodell zu beantworten.
Lawrence Kohlberg war ein US-amerikanischer Psychologe und Professor für Erziehungswissenschaft an der Harvard Universität. Besonders bekannt wurde Kohlberg für seine Theorie der Moralentwicklung, die die moralische Entwicklung von Menschen in Stufen einteilt. Der folgende Steckbrief gibt einen Überblick über Kohlbergs Leben:
Lebensabschnitt | Beschreibung |
Geburt |
|
Schulzeit |
|
Wehrdienst |
|
Studium und Forschung |
|
Tod | 19. Januar 1987: Tod durch Suizid |
Kohlberg beschreibt sein Stufenmodell auch als Theorie der kognitiven Entwicklung. In diesem Kontext bezeichnet der Begriff "kognitiv" das Denken und das Beurteilen von moralischen Problemstellungen. Affektive Aspekte werden in Kohlbergs Theorie nicht betrachtet.
Er geht davon aus, dass moralisches Urteilen auf der kognitiven Entwicklung beruht. Außerdem ist der Mensch laut Kohlberg in der Lage, logisch zu denken, um moralisch urteilen und handeln zu können.
Zu kognitiven Fähigkeiten zählen alle Fähigkeiten, die mit der Wahrnehmung, der Aufmerksamkeit, dem Denken und dem Gedächtnis in Zusammenhang stehen.
Affektive Aspekte befassen sich vor allem mit Gefühlen und Emotionen.
Laut Kohlberg durchläuft jeder Mensch in seiner Moralentwicklung unterschiedliche, charakteristische Stadien. Dabei lässt sich ein Zusammenhang zwischen dem Alter einer Person und dem Grad der Moralentwicklung erkennen. Die Stadien lassen sich nur in fester Reihenfolge durchlaufen. Der "Rückfall" in eine vorangehende Stufe kommt normalerweise nicht vor. Die folgende Tabelle zeigt die unterschiedlichen Stadien genauer auf:
Stadium | Beschreibung | Stufen |
präkonventionelles Stadium |
| Stufe 1:
|
Stufe 2:
| ||
konventionelles Stadium |
| Stufe 3:
|
Stufe 4:
| ||
postkonventionelles Stadium |
| Stufe 5:
|
Stufe 6:
|
Instrumentelle Mittel sind Mittel, die zum Erreichen eines bestimmten Zwecks dienen. Mehr über Kohlbergs Forschungen zum Thema Moral findest Du in der Erklärung "Moralentwicklung nach Kohlberg".
Kohlberg beschreibt das Stufenmodell der Moralentwicklung unter anderem in seinen Büchern "Die Psychologie der Moralentwicklung", "Die Psychologie der Lebensspanne" und "Das moralische Urteil: Der kognitionszentrierte entwicklungspsychologische Ansatz".
Ein weiteres Modell zur Entwicklung der Moral stammt von Jean Piaget. Auch Piagets Modell besteht aus einer Stufenabfolge. Jedoch stellt die Moralentwicklung laut Piaget einen Prozess der Kindheit dar, als dessen Ergebnis alle das gleiche Stadium moralischen Denkens erreichen.
Im Gegensatz dazu ist die Moralentwicklung nach Kohlberg ein lebenslanger Prozess. Außerdem unterscheiden Personen sich in der letzten erreichten Stufe des moralischen Denkens.
Wenn Du mehr über Jean Piaget und seine Theorien erfahren willst, dann schau Dir die Erklärungen "Jean Piaget" und "Piaget Moral" an.
Fast täglich stehen Menschen vor moralischen Fragen. Ob es nun darum geht, die Wahrheit zu sagen oder darum, andere Menschen rücksichtsvoll zu behandeln. Im Folgenden findest Du ein Beispiel dazu, wie sich die moralische Entwicklung im Alltag äußert:
Stufe 1
Tim ist vier Jahre alt und soll sich folgende Situation vorstellen: Der kleine Jonas ist mit seinen Eltern einkaufen. In der Süßigkeitenabteilung sieht er seine Lieblingsschokolade. Seine Mutter möchte jedoch keine Schokolade einkaufen. In einem unbeobachteten Moment überlegt Jonas, die Schokolade einfach mitzunehmen. Tim ist der Meinung, dass Jonas die Schokolade nicht stehlen soll, da er sonst von seiner Mutter dafür bestraft wird.
Stufe 2
Vier Jahre später wird Tim noch einmal darum gebeten, sich eine Situation vorzustellen: Jonas sieht, dass ein anderes Kind im Supermarkt weint, weil es gerne Schokolade hätte. Tim findet, dass Jonas heimlich die Schokolade nehmen sollte, um sie dem anderen Kind später zu geben.
Stufe 3
Tim ist mittlerweile zwölf Jahre alt. Wieder wird ihm eine Situation vorgestellt und er soll entscheiden, wie Jonas handeln sollte: Jonas und seine Klassenkamerad*innen sind in der Pause im Supermarkt. Seine Freund*innen sprechen darüber, wie gerne sie jetzt Schokolade hätten, aber leider haben sie nicht genügend Geld dabei. Tim denkt, dass Jonas die Schokolade stehlen sollte, um von seinen Freund*innen Anerkennung zu erhalten.
Stufe 4
Als Tim im Alter 15 Jahren noch einmal die gleiche Frage gestellt wird, sagt er, dass Jonas die Schokolade nicht stehlen sollte, da Jonas weiß, dass Stehlen falsch ist, denn es ist gegen das Gesetz.
Stufe 5
Mit 18 Jahren bewertet Tim die Situation wie folgt: Jonas sollte die Schokolade nicht stehlen, weil er weiß, dass der Laden bei Diebstahl Verluste macht.
Stufe 6
Sieben Jahre später äußert sich Tim wiederum so: Bevor Jonas sich entscheidet, ob er die Schokolade stehlen oder nicht stehlen sollte, sollte er die Entscheidung anhand des moralischen Verständnisses der Gesellschaft und seines eigenen moralischen Verständnisses aneinander abwägen. Seine Entscheidung sollte z. B. davon abhängen, ob Jonas der Meinung, dass es einen höheren Stellenwert hat, das kleine weinende Kind mit dem Diebstahl der Schokolade zu trösten oder ob er persönlich der gesetzlichen Regelungen mehr Bedeutung beimisst.
Kohlberg versteht unter Moral das Befolgen von Regeln des menschlichen Umgangs miteinander.
Die drei Phasen der Moralentwicklung nach Lawrence Kohlberg sind:
Kohlberg glaubte, dass die Entwicklung der Moral ein lebenslanger Prozess sei, bei dem sich Personen in der letzten erreichten Stufe des moralischen Denkens unterscheiden.
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