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Was sind eigentlich Disparitäten? In diesem Artikel erklären wir genau das und schauen uns dann die Situation in Deutschland an. Im Rahmen der Wirtschaftsgeographie schauen wir uns die räumliche Disparität dann noch genauer an. Du erfährst hier unter anderem, welche Folgen wirtschaftliche Disparitäten für die ostdeutschen Bundesländer haben und was die Kennzeichen der Wirtschaftsdynamiken in Wachstumsräumen sind.
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Im Erdkundeunterricht hast Du vielleicht schon einmal den Begriff Disparität gehört, doch was bedeutet das?
Der Begriff Disparität meint die Verschiedenheit beziehungsweise die Andersartigkeit oder das Nebeneinander von Ungleichem.
Es gibt soziale oder räumliche Disparitäten. Es können zum Beispiel wirtschaftliche, kulturelle und politische Faktoren Merkmale sein, anhand derer sich bestimmte Regionen oder Länder unterscheiden.
Disparitäten gibt es auf regionaler, sowie auf globaler – auch supranationaler – Ebene.
Regionale Disparitäten sind die Unterschiede zwischen Regionen innerhalb eines Landes. In Deutschland lassen sich zwischen dem Osten und dem Westen Unterschiede feststellen, sowie zwischen Stadt und Land.
Globale oder supranationale Disparitäten sind die Unterschiede, die weltweit zwischen allen Ländern herrschen.
Supranational ist ein anderer Begriff für überstaatlich und meint die Ebene über Ländergrenzen hinweg. Im Bezug auf Disparitäten meint supranational also, dass es zwischen verschiedenen Ländern ungleiche Verteilungen gibt. Vor allem zwischen Industriestaaten und Entwicklungsstaaten lassen sich Disparitäten feststellen.
Mithilfe von Disparitäten ist es möglich, Gebiete besser miteinander zu vergleichen und Forschungserkenntnisse zu gewinnen. Zum Beispiel kann man durch die Unterschiede feststellen, wie man bestimmte Regionen besser mit Strukturprogrammen fördern kann.
Bei räumlichen Disparitäten liegt der Fokus auf Raum und Region.
Welche Dienstleistungen es in einer Region gibt, wie gut ihre Infrastruktur ausgebaut ist oder wie die Verteilung der Arbeitsplätze ist, sind wichtige Aspekte bei der Untersuchung räumlicher Disparitäten.
Unter räumlicher Disparität versteht man die ungleiche Verteilung und Ausstattung von Regionen und Lebensräumen.
Neben den räumlichen Disparitäten gibt es auch die sozialen Disparitäten. Die sozialen Disparitäten beschreiben Ungleichheiten in Hinblick auf die Lebens- oder Arbeitsbedingungen in einem Raum.
Unter sozialer Disparität versteht man die Ungleichheit bestimmter Orte in Bezug auf die sozialen Merkmale der dort lebenden Menschen.
Entscheidende Gründe, warum Disparitäten entstehen können, sind:
Ihre ursprünglich rein agrarische Funktion haben die ländlichen Räume im Zuge der wirtschaftlichen Entwicklung zur Industrie- und danach zur Dienstleistungsgesellschaft weitgehend verloren. Unter anderem gingen Beschäftigten- und BIP-Anteile der Landwirtschaft deutlich zurück. Diese Entwicklung, die zum Strukturwandel gehört, nennt man auch Tertiärisierung.
Wenn du mehr zu den beiden Themen wissen möchtest, kannst du in den jeweiligen Artikeln mehr darüber erfahren.
Durch die Tertiärisierung haben ländliche Räume also an Bedeutung verloren und die Disparitäten zwischen Stadt und Land werden größer.
Raumplanerische Maßnahmen können dabei helfen, den ländlichen Räumen neue Funktionen zu geben und so die Disparitäten zu verringern. Zum Beispiel können ländliche Gebiete nun als Ausgleichs- oder Erholungsräume genutzt werden.
Unterschieden werden
Diese Räume zeichnen sich durch folgende Merkmale aus:
Lage am Rand von Ballungsräumen,
der Wandel zum städtischen Raum im Zuge des Suburbanisierungsprozesses,
der Zuzug von Arbeitskräften,
die Ansiedlung von Unternehmen,
die Zunahme von Wohnbebauung und Zersiedelung.
Diese Gebiete sind nur noch durch Pendeln in erreichbarer Entfernung von Ballungsräumen gelegen. Jedoch sind das, meist landschaftlich attraktive Regionen, die durch Angebote Touristen anlocken können und als Erholungsorte fungieren.
Diese Gebiete haben folgende Merkmale:
meist an der Peripherie gelegen, zum Teil an ehemalige Grenzregionen,
Abwanderung wegen fehlender Arbeitsplätze,
Rückgang der Infrastrukturangebote,
eine allmähliche Entleerung und zum Teil Wüstungen.
Das Ruhrgebiet oder das Saarland waren bekannt für ihre Kohle- und Stahlindustrie. Nachdem diese Schwerindustrie an Bedeutung verlor, wurden die Stahl- und Kohlewerke geschlossen. Das führte in den besagten Gebieten zu Arbeitsplatzverlusten, Abwanderungen junger Bevölkerungsgruppen und einem damit einhergehenden Bevölkerungsrückgang.
Räumliche und soziale Disparitäten waren die Folge des Deindustrialisierungsprozesses.
Deindustrialisierung ist der Gegenbegriff zur Industrialisierung. Er beschreibt die Schrumpfung und den Bedeutungsverlust des industriellen Sektors. Dazu gehört vor allem die Schwerindustrie und die verarbeitende Industrie.
Die Disparitäten versuchte man durch einen wirtschaftlichen Strukturwandel zu beseitigen. Hierzu gehören Revitalisierungsmaßnahmen durch den Ausbau des tertiären Sektors. Das bedeutet, dass vermehrt Dienstleistungen gefördert werden und Arbeitsplätze in diesem Wirtschaftssektor geschaffen werden.
Das Ruhrgebiet und das Saarland haben heute einen Beschäftigtenanteil von über 70 % im Dienstleistungssektor. Aufgrund der langen Krisenzeiten wird es aber schwer sein, bei der langfristigen Ansiedelung von Zukunftsindustrien mit den Wachstumsräumen im Süden Deutschlands Schritt zu halten.
Vor allem im Süden Deutschlands gibt es viele Gebiete, die wirtschaftlich besonders gut aufgestellt sind und sich so von anderen Regionen Deutschlands abgrenzen. Man nennt diese Gebiete auch Wachstumsräume oder Boomregionen. Sie zeichnen sich durch eine positive Wirtschaftsdynamik aus und teilen meist folgende Merkmale:
Wirtschaftscluster sind Zusammenschlüsse von vielen Akteuren, die innerhalb einer Wertschöpfungskette voneinander abhängig sind. Zum Beispiel verbünden sich die Produzenten, Zulieferer, Handwerker und Forschungseinrichtungen, die im selben Tätigkeitsbereich arbeiten und ballen sich wegen der günstigen Standortfaktoren in einem bestimmten Gebiet.
Wenn du nicht weißt, was harte und weiche Standortfaktoren sind, kannst du dir den dazugehörigen Artikel durchlesen.
Vor der Wiedervereinigung Deutschlands und der Einführung der Wirtschafts-, Währungs- und Sozialunion im Jahr 1990 herrschten zwischen Ost- und Westdeutschland große Disparitäten. Die ostdeutsche Wirtschaft war im Vergleich mit den alten Bundesländern und dem Weltmarkt nicht konkurrenzfähig.
Um die Disparitäten zu verringern und ein einheitliches Deutschland zu bilden, sollte die Wirtschaft transformiert werden. Es begann der Prozess der Transformation.
Der Begriff Transformation beschreibt den Wandel oder die Veränderung von Formen und Strukturen in politischer und wirtschaftlicher Hinsicht.
Speziell die wirtschaftliche Transformation meint folgende Veränderungen:
Es gab einige Ursachen dafür, warum die ostdeutsche Wirtschaft schlechter funktionierte, als die Wirtschaft in Westdeutschland.
Die oben genannten wirtschaftlichen und politischen Zustände in Ostdeutschland hatten auch erhebliche Folgen für die besagten Regionen. Die Folgen bestärkten auch das Entstehen neuer Disparitäten zwischen dem Osten und dem Westen.
Folgende Entwicklungen führten dazu, dass die Disparitäten zwischen dem Osten und dem Westen abgebaut wurden.
Der Begriff Disparität meint die Verschiedenheit beziehungsweise die Andersartigkeit oder das Nebeneinander von Ungleichem. Es gibt zum Beispiel soziale oder räumliche Disparitäten.
Sozioökonomische Disparitäten sind Ungleichheiten in einem genau definierten Raum hinsichtlich sozialer und wirtschaftlicher Aspekte.
Mit der Arbeitslosenquote oder dem durchschnittlichen Einkommen können räumliche Disparitäten erfasst werden.
Entscheidende Gründe, warum Disparitäten entstehen können, sind:
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