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Bevölkerung Deutschland

In diesem Kapitel betrachten wir die Bevölkerung in der Bundesrepublik Deutschland (BRD). Unter Bevölkerung verstehen wir die Gesamtheit der Menschen, die in einem bestimmten Gebiet wohnen. In diesem Artikel schauen wir uns unter anderem die Altersstruktur und die Verteilung der Bevölkerung an. Außerdem erklären wir, warum die BRD ein Einwanderungsland ist. 

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In diesem Kapitel betrachten wir die Bevölkerung in der Bundesrepublik Deutschland (BRD). Unter Bevölkerung verstehen wir die Gesamtheit der Menschen, die in einem bestimmten Gebiet wohnen. In diesem Artikel schauen wir uns unter anderem die Altersstruktur und die Verteilung der Bevölkerung an. Außerdem erklären wir, warum die BRD ein Einwanderungsland ist.

Fakten über die Bevölkerung in Deutschland

Die Bevölkerung ist die Gesamtheit aller Menschen, die in einem bestimmten Gebiet wohnen.

Die Bevölkerung eines Staats kann homogen, also gleich beziehungsweise sehr ähnlich sein, oder auch heterogen, also uneinheitlich.

In Deutschland leben derzeit rund 83,1 Millionen Menschen. Darunter gibt es 42,1 Millionen Frauen und etwa 40 Millionen Männer.

Bevölkerungswachstum in Deutschland

In der Zeit von 2011 bis 2019 ist die Bevölkerung in Deutschland gewachsen. Das Wachstum des Landes hat sich ausschließlich aus dem positiven Wanderungssaldo ergeben.

Das Wanderungssaldo ist die Differenz der Ein- und Auswanderungen eines Landes oder eines bestimmten Gebiets. Ein positiver Saldo meint, dass mehr Menschen zu- als auswandern. Ein negativer Wanderungssaldo hingegen steht für das Gegenteil.

In Deutschland wandern demnach weniger Menschen aus, als Menschen einwandern. Ohne diesen Zuzug würde die Bevölkerung in Deutschland bereits seit Mitte der 70er Jahre schrumpfen, da es weniger Geburten als Sterbefälle gibt. Derzeit bekommt eine Frau in Deutschland statistisch gesehen 1,54 Kinder und ist 30 Jahre alt bei der Geburt des ersten Kindes.

Migration in Deutschland

Wie schon oben angedeutet, ist Deutschland ein Einwanderungsland. Aus diesem Grund haben in Deutschland rund 21 Millionen Menschen – das ist jeder vierte – einen Migrationshintergrund.

Ein Migrationshintergrund bedeutet, dass die Person selbst oder die Eltern, beziehungsweise die Großeltern der Person nach Deutschland eingewandert sind.

Darüber hinaus leben ungefähr 11 Millionen Menschen mit einem ausländischen Pass in Deutschland. Einige von ihnen entscheiden sich für eine Einbürgerung, sodass sie deutsche Staatsbürger*innen werden. Im Jahr 2019 gab es 128.900 Einbürgerungen.

Demografische Verteilung Deutschland

Die demografische Verteilung unterliegt seit einiger Zeit einem Wandel.

Der demographische Wandel beschreibt die Veränderungen in der Zusammensetzung der Bevölkerung, die sich aufgrund natürlicher Bevölkerungsentwicklung, also der Geburten- und Sterbefälle und Wanderungsgewinnen oder -verlusten ergeben.

Grundsätzlich ist die demographische Entwicklung in Deutschland von einem Rückgang der Geburtenraten und einer steigenden Lebenserwartung geprägt.

Bis zum Jahr 2060 wird deswegen ein Rückgang der Gesamtbevölkerung erwartet. Da zukünftige Geburtenraten und Wanderungssalden nicht genau bestimmt werden können, wird die Bevölkerungszahl vom Statistischen Bundesamt in einer wahrscheinlichen Bandbreite prognostiziert.

In Deutschland kann zudem eine Überalterung der Bevölkerung beobachtet werden. Durch die sinkende Geburtenrate und die zugleich steigende Lebenserwartung steigt das Durchschnittsalter an. Es müssen immer mehr junge Leute für die Sozialversicherungen der älteren Bevölkerung aufkommen, was zu Problemen, zum Beispiel bei der Rentenversicherung, führt.

Die durchschnittliche Lebenserwartung für in Deutschland geborene Männer beträgt derzeit 78,9 Jahre und für in Deutschland geborene Frauen 83,6 Jahre.

In der folgenden Abbildung sind die beschriebenen Entwicklungen zu sehen.

Bevölkerung Deutschland, Prognose 2060, StudySmarter

Kennzeichen des demographischen Wandels in Deutschland

Grundsätzlich lassen sich in Deutschland folgenden Kennzeichen feststellen, die den demographischen Wandel charakterisieren:

  • "Weniger": Rückgang der Bevölkerungszahl seit 2002; allgemeine Schrumpfungsprozesse in Abwanderungsregionen.
  • "Grauer": Alterung der Gesellschaft – dies hat Konsequenzen für das Gesundheitswesen und das System der Altersversorgung.
  • "Bunter": Zunahme ethnischer und kulturell unterschiedlicher Bevölkerungsgruppen, häufig mit Einwanderungsgeschichte.
  • "Vereinzelter": Zunahme der Ein-Person-Haushalte (Singles, Rentner).

Bevölkerungsverteilung in Deutschland

Im Rahmen von demographischen Untersuchungen haben Forschende festgestellt, dass die Bevölkerung nicht nur immer älter wird, sondern sich auch unterschiedlich im Land verteilt.

Die Hälfte der 83 Millionen Bürger*innen in Deutschland leben in den drei Bundesländern Nordrhein-Westfalen, Bayern und Baden-Württemberg. In Nordrhein-Westfalen leben mit rund 18 Millionen Menschen circa 22 % der Bevölkerung. Diese Zahlen stehen im großen Kontrast zu den drei bevölkerungsärmsten Ländern. In Bremen, Saarland und Mecklenburg-Vorpommern leben insgesamt nur 3,3 Millionen Menschen.

In Deutschland leben fast 80 % der Menschen in Ballungsräumen und Städten. Das bedeutet also, dass Deutschland eine urbanisierte Gesellschaft ist. Da immer mehr Menschen vom Land in die Städte ziehen, leiden ganze Regionen unter Landflucht. Dies gilt vor allem für die Bundesländer im Osten der Republik.

Mehr zur Landflucht und den damit einhergehenden Folgen erfährst du in dem Artikel zur Stadt und zum Land.

Ursachen der Binnenwanderung zwischen Osten und Westen

  • Ost-West-Binnenwanderung aus den neuen Bundesländern nach der Wiedervereinigung Deutschlands wegen des Zusammenbruchs des dortigen Wirtschaftssystems und hoher Arbeitslosigkeit; Ausnahme: Großraum Berlin-Brandenburg.
  • Arbeitsplatzangebot in wirtschaftlichen Boomregionen, die vor allem im Süden Deutschlands sind.

Boomregionen sind die Gebiete in Deutschland, in denen die Wirtschaft besonders gut ist. Faktoren, die die Wirtschaft beeinflussen, sind die Industrie, die Infrastruktur, das Image und der demographische Wandel. Vor allem in Bayern befinden sich viele Städte, die wirtschaftlich aufsteigen.

  • Überdurchschnittliche Zuwachsraten in städtischen Kernregionen der alten Bundesländer. Seit Beginn des 21. Jahrhunderts auch in einigen Großstädten Ostdeutschlands (Potsdam, Dresden, Leipzig, Jena, Erfurt) wegen des größeren Arbeitsplatzangebotes und allgemein besserer Lebensbedingungen.

Folgen in den Abwanderungsregionen

  • Anstieg der Überalterung durch den Wegzug von arbeitsfähigen jungen Menschen.
  • Mangel an gebärfähigen Frauen.
  • Mangel an qualifizierten Erwerbspersonen.
  • Überangebot und Leerstand von Wohn- und Gewerbegebäuden.
  • Infrastrukturelles Überangebot und somit Überlastung der öffentlichen Haushalte, unter anderem wegen geringer Steuereinnahmen – Rücknahme öffentlicher Dienstleistungsangebote.
  • Weitergehende wirtschaftliche Schwächung.
  • Zunahme regionaler Disparitäten.

Bevölkerung Deutschland: Grenzüberschreitende Migration

Wirtschaftliche und politische Gründe haben aus dem ehemaligen Auswanderungsland Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg ein Einwanderungsland werden lassen. Die einstigen "Gastarbeiter*innen", die sich nur zeitlich befristet in Deutschland aufhalten sollten beziehungsweise wollten, wurden zu überwiegend dauerhaft bleibenden "Einwander*innen".

Nach 1955

Zuwanderung von "Gastarbeiter*innen", vor allem aus Südeuropa, Nordafrika und der Türkei

Nach 1975

Nachzug von Familien aus den Herkunftsländern der Gastarbeiter*innen

Nach 1980

Asylbewerber*innen aus unterschiedlichen Staaten

Nach 1990

Kriegsflüchtlinge aus dem ehemaligen Jugoslawien

21. Jh.

Anwerbung von qualifizierten Arbeitskräften, Zuzüge aus EU-Mitgliedsstaaten, asylsuchende Geflüchtete

Bevölkerung Deutschland: Folgen der grenzüberschreitenden Migration

  • Anstieg des Ausländeranteils: 1950: 1 %; 1970: 5 %; 2014: circa 9 %; beim Zugrundelegen des "Migrant*innen"- Begriffs 2017 insgesamt sogar mehr als 20 %, in Kernstädten Süddeutschlands bis zu 45 %.
  • 2017 gab es einen Zuwanderungsüberschuss von mehr als einer halben Million Menschen.
  • Zunahme von "Überfremdungsängsten": Diese äußern sich in Alltags-Diskriminierungen wie einem erschwerten Zugang zum Wohnungs- oder Arbeitsmarkt für Migrant*innen.
  • Verlangsamung des Überalterungsprozesses aufgrund des generativen Verhaltens der Menschen mit Einwanderungsgeschichte (deutlich höhere Fertilitätsrate).
  • Stabilisierung der Konjunktur durch Aufhalten des bevölkerungsmäßigen Schrumpfungsprozesses.
  • Notwendigkeit der Integration von beiden Seiten mit dem Ziel, Segregation und Parallelgesellschaften zu verhindern.
  • Staatliche Förderprojekte, unter anderem zum Erlernen der deutschen Sprache oder zur Ermöglichung höherer Bildungsabschlüsse und Berufszugänge.

Bevölkerung Deutschland – Das Wichtigste

  • In Deutschland leben derzeit rund 83 Millionen Menschen.
  • Jeder vierte in Deutschland lebende Mensch hat eine Einwanderungsgeschichte.
  • In Deutschland ist die Geburtenrate geringer als die Sterberate.
  • Durch die steigende Lebenserwartung und die sinkende Geburtenrate überaltert die Gesellschaft.
  • Die Bevölkerung in Deutschland schrumpft nicht, weil die BRD ein Einwanderungsland ist. Es verzeichnet ein positiver Wanderungssaldo.
  • Die Hälfte der Bevölkerung lebt in den drei Bundesländern Nordrhein-Westfalen, Bayern und Baden-Württemberg.
  • In Deutschland wird auch eine Binnenwanderung zwischen den einzelnen Regionen verzeichnet.

Häufig gestellte Fragen zum Thema Bevölkerung Deutschland

Es lebten 2020 83,1 Millionen Menschen in Deutschland. 

Derzeit hat Deutschland 83,1 Millionen Einwohner. 

In Nordrhein-Westfalen leben mit etwa 17,9 Millionen Einwohnern die meisten Menschen in Deutschland. 

Die durchschnittliche Lebenserwartung für in Deutschland geborene Männer beträgt derzeit 78,9 Jahre und für in Deutschland geborene Frauen 83,6 Jahre.

Im Zeitraum von 1871 bis 1900 stieg die Bevölkerungszahl in Deutschland rasant. 

Um 1952 lag die Bevölkerungszahl bereits bei mehr als 70 Millionen Menschen. 

Nach einem ersten Höchststand 2002 flachte die Wachstumsdynamik jedoch zunehmend ab. 

2011 lebten in Deutschland rund 80,3 Millionen Menschen.

In West- und Ostdeutschland zeigt sich ein gegensätzlicher Trend. In Westdeutschland erhöhte sich die Bevölkerungszahl ab den 1950ern stetig, in Ostdeutschland verringerte sie sich immer weiter. 

Welche direkten Folgen hat der demographische Wandel in Deutschland auf den Bildungssektor im ländlichen Raum.  

Der Bildungssektor (staatliche Schulen, Kitas etc.) im ländlichen Raum ist besonders von Geburtenrückgängen und Abwanderung betroffen, - da der (Sozial-)staat auf der einen Seite eine Grundversorgung stellen muss, dem jedoch auf der anderen Seite eine wirtschaftliche Orientierung am Bedarf entgegensteht. Dies resultiert nicht selten in Schließungen von Dorfschulen, Gemeindekindergärten und Jugendzentren.   

Beschreibe den demographischen Wandel Deutschlands für den Zeitraum 1989-2000.

Der demographische Wandel wird in Deutschland oft mit der Wende bzw. dem Mauerfall im November 1989 in Verbindung gebracht. Unmittelbar nach diesem Ereignis gab es für die kommenden Jahre eine enorme Binnenmigration, in welcher es zu einem signifikanten Bevölkerungsrückgang in Ostdeutschland kam. In Gesamtdeutschland gab es derzeit einen Anstieg in der Urbanisierungsrate, da die Menschen aus der ehemaligen DDR größtenteils in Städte (z.B. Ruhrgebiet) zogen. Erst nach 2000 gab es allmählich eine Ost-West Angleichung, nach der auch viele Menschen aus (West-) Deutschland in die Städte Ostdeutschlands, und später auch die Peripherie migrierten. 

Nenne fünf negative (allgemeine) Folgen des Demographischen Wandels für ländliche Regionen.

Mit dem demographischen Wandel und damit einhergehender veränderten Altersstruktur und Bevölkerungszahl gehen viele verschiedene Arten von strukturellen Problemen für ländliche Regionen einher. Eine sinkende Anzahl an Menschen im arbeitsfähigen Alter senkt die Finanzmittel der Gemeinde/Region. Schwindende Gewerbezahlen resultieren in weniger Ausbildungs- und Arbeitsplätze, was wieder in eine geringere Attraktivität der Region resultiert. Bildungs- und Kultureinrichtungen schwinden bei geringer Frequenz bzw. zu geringen Einnahmen, ebenso verhält es sich mittel- und langfristig mit der Infrastruktur (Bahn- und Buslinien, generell ÖVPN). 

Erläutere (in eigenen Worten) den Zusammenhang zwischen dem demographischen Wandel und dem anhaltenden Urbanisierungstrend in Deutschland (und großen Teilen Mitteleuropas).

Die ungebrochene Urbanisierungsrate (zwischen 75 - 80%!) ist für viele Länder in Mitteleuropa (Schweden, Norwegen, Deutschland, Dänemark, Frankreich, etc.) ein andauernder Prozess. Dabei entstehen auf Dauer starke Disparitäten zwischen dem städtischen und ländlichen Raum, das Stadt-Land Gefälle äußert sich dabei auf vielen Ebenen (Einkommensstruktur, Infrastruktur, soziale- und kulturelle Teilhabe an der Gesellschaft etc.). Dem entgegen steht die Stadt mit einer guten Infrastruktur, vielen Arbeitsmöglichkeiten und einem reichen Angebot an soziokultureller Teilhabe. 

Beschreibe mögliche Einflussgrößen, welche den anhaltenden Trend in Richtung Urbanisierung verlangsamen könnten. 

Die zunehmenden preislichen Unterschiede im Immobilienmarkt (Hauskauf, Mietstrukturen in Klein- und Mittelstädten) sind inzwischen für viele Familien ein starkes Argument für das Leben im ländlichen Raum. Dazu kommt der Trend nach regionaler, ökologischer Versorgung und Strukturen, welche der ländliche Raum durchaus bietet. Infrastruktur und Anbindung (v.a. an den ÖVPN) sind wichtige Faktoren für die Attraktivität des ländlichen Raumes. Entschleunigung sowie Veränderungen des Konzeptes von Arbeit (Homeoffice) ermöglichen eine größere Flexibilität bezogen auf den Wohnort.  

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