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Auch, wenn das Thema Rente noch unvorstellbar weit weg erscheint, ist es wichtig, sich damit zu befassen und die Rahmenbedingen zu kennen. Nur so kannst Du rechtzeitig und vor allem langfristig für Deine private Altersvorsorge sorgen. Die Rente ist sicher. - Dr. Norbert BlümKaum ein anderes politisches Zitat brannte sich in den Köpfen der Menschen mehr ein, als dieses, dass erstmals…
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Jetzt kostenlos anmeldenAuch, wenn das Thema Rente noch unvorstellbar weit weg erscheint, ist es wichtig, sich damit zu befassen und die Rahmenbedingen zu kennen. Nur so kannst Du rechtzeitig und vor allem langfristig für Deine private Altersvorsorge sorgen.
Die Rente ist sicher. - Dr. Norbert Blüm
Kaum ein anderes politisches Zitat brannte sich in den Köpfen der Menschen mehr ein, als dieses, dass erstmals 1986 im Wahlkampf vom damaligen Bundesminister für Arbeit und Sozialordnung (CDU) ausgesprochen wurde. Etwa zehn Jahre später, wird klar, dass die Rente zum Leben immer knapper werden wird.
In dieser Erklärung geht es nicht nur um die Rente. Du lernst, was sich noch alles hinter dem Begriff der Generationengerechtigkeit verbirgt und welche Probleme damit einhergehen.
Der Begriff Generationengerechtigkeit bezieht sich auf Themen der Wissenschaft, Politik und Gesellschaft und beschreibt die gerechte Verteilung der zu tragenden Lasten der Lebensbedingungen auf die unterschiedlichen Generationen.
Die Generationengerechtigkeit beinhaltet die Unterschiede zwischen den Geschlechtern, Jung und Alt, Arm und Reich oder der geografischen Lage, wie Entwicklungs- oder Industrieland.
Es soll eine Gerechtigkeit für die aktuellen und zukünftigen Generationen geschaffen werden. Hierbei ist nicht nur der Altersunterschied zwischen den Generationen Thema, sondern auch die Gerechtigkeit innerhalb einer Generation. Damit ist unter anderem die gesellschaftliche Gleichstellung von Mann und Frau oder die Gerechtigkeit zwischen Zwei-Eltern-Familien und Ein-Eltern-Familien - Alleinerziehende - gemeint. Ferner sollen für gleiche Lebensbedingungen und damit verbundene Lebensqualität und Lebenserwartung gesorgt werden.
Nicht zuletzt sollte eine generationengerechte Politik der sozialen Sicherheit dienen, die etwa über das Umlageverfahren gerecht geregelt werden kann. Die Beitragszahler, die in die gesetzliche Rentenkasse einzahlen, finanzieren die Ansprüche der aktuell Rente beziehenden Generation. Das angesparte Kapital entspricht nicht der eigenen Rente, es sichert nur den Anspruch, später einmal einen Anteil aus der Rentenkasse zu erhalten.
Das Umlageverfahren oder auch Umlagefinanzierung genannt, ist eine Finanzierung, bei der die laufenden Ausgaben durch die Einnahmen gedeckt werden. Die gesetzliche Rentenversicherung basiert auf diesem System. Die erzielten Einnahmen bzw. eingezahlten Beiträge begleichen die Ausgaben der Rentenzahlungen.
Einfach erklärt, soll bei der Generationengerechtigkeit die junge für die alte Generation sorgen. Die junge Generation zahlt über die Rentenversicherung in die Rentenkasse ein. Sie bedient die Rente, die von der alten Generation bezogen wird. Doch nicht nur die Rente ist ein Thema der Generationengerechtigkeit.
Als Gegensatz gilt das Kapitaldeckungsverfahren. Bei diesem Finanzierungsverfahren wird eine private Rente über einen Zeitraum - bezeichnet als Sparphase - angespart. Das Vermögen wird zum Eintritt in die Rente in gleichmäßigen Beträgen ausgezahlt - bezeichnet als Auszahlungsphase.
Eine Generation (abgeleitet aus dem lat. generatio für Zeugungsfähigkeit) bezeichnet eine Gruppe von Menschen.
Generationengerechtigkeit ist dann erreicht, wenn die aktuelle Generation nachfolgenden Generationen gleichwertige oder bessere Chancen in unterschiedlichsten Lebensbereichen ermöglicht.
Dabei geht die Generationengerechtigkeit weit über die Rente hinaus. Das aufgebaute Vermögen, das an die aktuelle Generation weitergereicht wurde, soll erweitert und im besten Fall mit einem Mehrwert an die nächste Generation weitergegeben werden. Ferner gibt es Themen, wie die Entwicklung der Verkehrsinfrastruktur, dem Ausbau von Städten oder dem Agrarsektor.
Die Schnittmenge mit der Natur in Bezug auf die Nachhaltigkeit wird immer größer. Was genau ist Nachhaltigkeit, welcher Umgang ist zu beachten und warum wurde das Thema von der vorherigen Generation derart an die Wand gefahren? Dazu erfährst Du weiter unten mehr.
Der Generationenvertrag ist kein Vertrag an sich, der zwischen zwei oder mehreren Parteien geschlossen wurde oder schriftlich niedergelegt ist. Vielmehr gilt er als eine Verpflichtung der arbeitenden Generation, Beiträge (einer Rente) für die nicht mehr arbeitende Generation zu zahlen. Damit ist die Hoffnung, dass die nachfolgende Generation dieser Verpflichtung ebenso nachgeht und diesen Kreislauf fortsetzt, verbunden.
Ein Generationengerechtigkeitsgesetz gibt es nicht. Jedoch gibt es ein Gesetz zur Änderung des Grundgesetzes, das die Verankerung der Generationengerechtigkeit beinhaltet. 1
Diesem Antrag von 2007 folgte ein Jahr später eine Stellungnahme vom parlamentarischen Beirat für nachhaltige Entwicklung. Inhalt dieser war, dass eine Generationengerechtigkeit nicht einfach per Gesetz definiert werden kann und vorab genau differenziert werden soll, was eine Gerechtigkeit innerhalb einer Generation und darüber hinaus bedeutet. Ferner war die Frage, was und wie viel davon an die nachfolgende Generation weitergegeben bzw. erhalten werden soll.
Die Herausforderung war und ist es unter anderem, klar gesetzte Ziele zu verfolgen, um sie zu erreichen, aber auch eine verbindliche Verpflichtung daraus zu schaffen, die jeden Einzelnen betrifft. Eine Aufnahme des Klimaschutzgesetzes von 2019 ins Grundgesetz ist laut Bundesverfassungsgericht (Stand April 2021) deshalb verfassungswidrig, da die Freiheitsrechte der jüngeren Generation akut begrenzt wären. Sie müsste sich deutlich einschränken, um die Senkung der Treibhausgase zu erreichen. Daraus folgten eine Gesetzesanpassung und neue Klimaziele.
Mehr zum Thema Umwelt und Klimapolitik findest Du in der Erklärung zu Ursachen von Umweltbelastungen.
Nachhaltigkeit beschreibt ein Handlungsprinzip in Bezug auf Umwelt und Ressourcen. Es soll nur so viel verbraucht werden, wie tatsächlich benötigt wird, sodass keine Schäden entstehen und Rücksicht auf die nachfolgenden Generationen genommen wird.
Jeder Mensch hat Bedürfnisse. Diese sind in verschiedene Gruppen eingeteilt (Maslowsche Bedürfnishierarchie). Die Nachhaltigkeit beeinflusst die Generationengerechtigkeit, da sowohl die Bedürfnisse der jetzigen Generationen, als auch die der zukünftigen Generationen im Fokus stehen. Damit dem gerecht wird, darf nicht nur im Hier und Jetzt, sondern auch langfristig gedacht werden. So sollen die Generationen übergreifend für einander sorgen.
Besonders die Klimapolitik ist hier ein schlechtes Vorbild. Die gesetzten Ziele genügen nicht. Wenn das Bewusstsein für die Nachhaltigkeit nicht steigt, kann das die heranwachsende Generation stark beeinflussen. Es reicht nicht, Umweltschäden zu entdecken. Stattdessen müssen auch die Ursachen bekämpft werden.
Doch das Thema Nachhaltigkeit ist kein unbekannter Modetrend. Bereits im Jahr 1713 ist Hans Carl von Carlowitz während einer Rohstoffkrise aufgefallen, dass die Ressourcen nicht unendlich sind. Er legte deshalb fest, dass nur so viel Holz geschlagen werden darf, wie nachwachsen kann. 2 Dennoch wurde erst 2015 das Pariser Abkommen verabschiedet, sodass alle Staaten verpflichtet sind, den Klimaschutz sicherzustellen.
Weitere politische Themen zum Thema Umwelt findest Du in der Erklärung Prinzipien der Umweltpolitik.
In Bezug auf die Generationengerechtigkeit ist der zu hörende Vorwurf aus den Friday-For-Future Demonstrationen, dass die wichtigsten Entscheidungen oft von einer Altersgruppe zwischen 45 und 65 Jahren getroffen werden. Daraus geht hervor, dass die Bedürfnisse und Wünsche der jüngeren Menschen nicht beachtet werden. Die Perspektive derer, die entscheiden, ist ungleich derer, die das Leben noch vor sich haben. Die Schnittmenge ist zu gering, weshalb mehr für den Klimaschutz gefordert wird. Es muss deutlich langfristiger gedacht und geplant werden.
Wegweisend wäre eine Zusammenarbeit, die generationsübergreifend gilt. Es geht dabei um die Beteiligung der jungen Generation. Wenn sich Kinder, Jugendliche und jugendliche Erwachsene einbringen können, so könnten sie ihre Zukunft beeinflussen und rechtzeitig mitbestimmen.
Als 1957 der Bundeskanzler Konrad Adenauer die Rentenreform vorstellte, beruhte ein Teil des Konzepts auf der Annahme, dass die Menschen immer Kinder haben werden.
Die mittlere Generation soll sowohl die junge als auch die alte Generation durch ihr Einkommen finanzieren. Damit finanzieren sie zum Teil die Rente für die alte Generation und investieren gleichzeitig in die Bildung ihrer Kinder, die damit zur zahlenden Generation heranwachsen können und später einmal die Rente ihrer Eltern finanzieren. Dieser rotierende Ansatz soll immer so weitergehen.
Kinder bekommen die Leute immer - Konrad Adenauer, erster Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland von 1949 bis 1963
Doch damit lag er falsch. Das Problem der Generationengerechtigkeit ist jedoch, dass dieser Ansatz nicht funktioniert. Es werden viel weniger Menschen geboren, als angenommen und für den Generationenvertrag notwendig wären. Damit ist die arbeitende Generation geringer als die nicht mehr arbeitende Generation und kann diese immer schlechter finanzieren.
Der demografische Wandel beschreibt die Veränderung der Altersstruktur der Bevölkerung eines Landes.
Anders ausgedrückt, ist in Deutschland die Sterberate der Bevölkerung größer als die Geburtenrate. Es werden also weniger Menschen geboren, als sterben. Laut dem Statistischen Bundesamt ist jede zweite Person älter als 45 Jahre und jede fünfte Person älter als 66 Jahre.
Die Zeiten der Baby-Boomer sind vorbei. Die Karriereplanung verändert die Einstellung zur Kinderplanung. Auch durch die Verfügbarkeit von Verhütungsmethoden lässt sich die Familienplanung genau festlegen. Bei gleichbleibender Entwicklung wird die Umsetzung des Generationenvertrags immer schwieriger und zwingt die Politik zum Handeln. Zum jetzigen Zeitpunkt ist jedoch keine Alternative gefunden. Der demografische Wandel sorgt für drastische Folgen für die gesetzliche Rente. Vor etwa 60 Jahren standen sechs Erwerbstätige einem Rentner gegenüber. Heute sind es nur noch knapp zwei Erwerbstätige. Die zu tragende Last für die Erwerbstätigen wurde immer größer.
Unabhängig vom demografischen Wandel verändern sich die Lebenserwartungen und Bedingungen. Durch die technologische Weiterentwicklung und die Fortschritte in Medizin und Forschung steigt das durchschnittliche Lebensalter deutlich an. Die Ernährung ist in der Regel deutlich gesünder geworden und das Niveau von körperlich anstrengender Arbeit sinkt.
Nicht nur die Rentenversicherung leidet unter der Generationengerechtigkeit in Deutschland. Betroffen sind auch die Krankenversicherung und Pflegeversicherung. Gerade weil durch den medizinischen Fortschritt die Lebenserwartung steigt, wachsen auch die Ausgaben für Medikamente oder Behandlungsmethoden. Die Beiträge werden zwangsläufig angehoben, bis eine alternative Lösung gefunden wird.
Die Zuwachsrate ist der Unterschied zwischen Sterberate und Geburtenrate und gibt an, wie stark die Bevölkerung zunimmt. Du berechnest sie, indem Du die Sterberate von der Geburtenrate abziehst.
Um die Problematik rund um die Generationengerechtigkeit zu verstehen, soll Dir abschließend folgendes Beispiel helfen.
Der 73-jährige Wolf-Dieter erledigt sämtliche Botengänge mit seiner 30 Jahre alten Limousine und hat aufgrund der Schadstoffemissionen des Autos bereits die rote Umweltplatte erhalten. Dadurch darf er beispielsweise nicht mehr nach Frankfurt am Main einfahren. Dies ist ihm ziemlich egal, sodass er weiterhin zu seinem Lieblingsrestaurant "Zum goldenen Bierdeckel" nach Frankfurt fährt.
Während er seine Ausflugsfahrten in vollen Zügen genießt, kümmert sich seine Frau Gerlinde um den Haushalt. So putzt sie alle 2 Wochen die Fenster und spritzt die Terrasse mit dem Gartenschlauch ab. Dabei benutzt sie Reinigungsmittel, die ökologisch bedenkliche Chlorverbindungen enthalten. Nach dem Fensterputz kippt sie den mit Dreckwasser und Reinigungsmitteln gefüllten Eimer auf den Rasen. So dringen die umweltschädlichen Reinigungsmittel in das Grundwasser.
Dagegen versucht ihr 17-jähriger Enkel Ben sämtliche Besorgungen mit dem Fahrrad oder dem öffentlichen Nahverkehr zu erledigen. Ihm ist bewusst, dass seine und nachfolgende Generationen nur lange und gesund leben können, wenn mit natürlichen Ressourcen, wie Wasser und sauberer Luft, schonend umgegangen wird. In vielen Diskussionen hat er vergeblich versucht, seine Großeltern von der Bedeutung bestimmter umweltpolitischer Maßnahmen zu überzeugen. Seine Großeltern gehen aber solchen Diskussionen immer wieder aus dem Weg und sind überzeugt, dass dies nur Wichtigtuerei sei und sie den Klimawandel nicht fürchten brauchen.
Ben sieht aber genau hier den Denkfehler und entgegnet seinen Großeltern, dass der Klimawandel sich eben nicht unmittelbar zeige und durch umweltschädliches Verhalten zukünftige Generationen umso mehr leiden würden. Darin liege eine große Ungerechtigkeit zulasten kommender Generationen.
Der Begriff Generationengerechtigkeit bezieht sich auf Themen der Wissenschaft, Politik und Gesellschaft und beschreibt die gerechte Verteilung der zu tragenden Lasten der Lebensbedingungen auf die unterschiedlichen Generationen.
Die Generationengerechtigkeit soll eine Gerechtigkeit für die aktuellen und zukünftigen Generationen schaffen.
Die Nachhaltigkeit beeinflusst die Generationengerechtigkeit, da sowohl die Bedürfnisse der jetzigen Generationen, als auch die der zukünftigen Generationen im Fokus stehen.
Die Intergenerationelle Gerechtigkeit befasst sich mit der Frage, was die jetzigen Generationen den zukünftigen Generationen schulden.
der Nutzer schaffen das Generationengerechtigkeit Quiz nicht! Kannst du es schaffen?
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