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Raumanalyse

Eine geographische Region beziehungsweise ein Raum wird immer durch eine große Anzahl an sogenannten Geofaktoren geprägt. Die Raumanalyse ist eine Methode, diese einzelnen Faktoren genauer zu betrachten und sie zueinander ins Verhältnis zu setzen. 

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Eine geographische Region beziehungsweise ein Raum wird immer durch eine große Anzahl an sogenannten Geofaktoren geprägt. Die Raumanalyse ist eine Methode, diese einzelnen Faktoren genauer zu betrachten und sie zueinander ins Verhältnis zu setzen.

Raumanalyse (Erdkunde)

Eine Raumanalyse ist eine Methode, um einen geographischen Raum und seine prägenden Strukturen zu analysieren.

Der geographische Raum ist ein Teil der Erdoberfläche und wird von vielen Faktoren geprägt. Dabei unterscheidet man zwischen

  • natürlichen Faktoren (Geofaktoren)
  • gesellschaftlichen Faktoren

Ein geographischer Raum ist die Region, der Ort oder das Gebiet, das Gegenstand der geographischen Untersuchung ist.

Die natürlichen Faktoren, die einen Raum beeinflussen, werden auch Geofaktoren bezeichnet und umfassen alle Faktoren, die die Erscheinung der Natur und die Landschaft beeinträchtigen. Bei der Betrachtung der gesellschaftlichen Faktoren geht man auf den industriellen Sektor und den Dienstleistungssektor ein.

Geofaktoren

Ein Geofaktor ist ein Begriff für verschiedene naturgeographische Gegebenheiten, die eine Landschaft maßgeblich bestimmen.

Solche Geofaktoren sind:

Gesellschaftliche Faktoren

Gesellschaftliche Einflussfaktoren sind:

  • Bevölkerung
  • Wirtschaft
  • Siedlungen
  • Infrastruktur
  • Staat und politische Einflüsse

Alle diese Akteure tragen auch zu einem bestimmten äußeren Erscheinungsbild eines geographischen Raumes bei.

Eine hohe Bevölkerungsdichte in einem Raum sorgt dafür, dass es viele Wohnbauten oder öffentliche Einrichtungen gibt. Dadurch gibt es in diesem Gebiet höchstwahrscheinlich weniger Natur, sondern mehr künstlich angelegte Parkanlagen oder Ähnliches.

In der Erklärung über die naturgeographischen Grundlagen findest du noch viele weitere Informationen über die Geofaktoren.

Wichtig zu beachten ist allerdings, dass bei einer Raumanalyse keinesfalls alle dieser Faktoren mit in die Beschreibung einbezogen werden müssen. Im Gegenteil: Es sollten nur die Faktoren analysiert werden, die für den speziellen Raum von Bedeutung sind.

Nutzen einer Raumanalyse

Die Analyse wird dazu genutzt, das Verständnis des Begriffs "Raum" zu erweitern. Dadurch möchte man die räumliche Wirkung von Prozessen oder anderen Dingen besser erfassen.

Bei der Raumanalyse stellt man sich bestimmte Frage, auf welche man versucht im Anschluss antworten zu finden. Solche Fragen sind zum Beispiel:

  • Wieso wächst nur an bestimmten Stellen Wald?
  • Wieso verläuft der Verkehrsweg so, wie er es tut?
  • Wieso wird an bestimmten Stellen Ackerbau betrieben?

Natürlich muss deine Leitfrage konkretisiert werden. Du kannst dich auch auf aktuelle Veränderungen, Probleme und Herausforderungen im Land beziehen, sollten diese in Zusammenhang mit dem analysierten Raum stehen.

Arten der Raumanalyse

Bei der Durchführung einer Raumanalyse gibt es verschiedene Ansätze, die man wählen kann. Grob unterscheidet man zwischen vier Arten:

  1. Raumanalyse mittels einer Leitfrage
  2. Synoptische Raumanalyse
  3. Länderkundliche Raumanalyse
  4. Visuelle Raumanalyse

Die erste Art der Raumanalyse ist eine der gängigsten Arten. Dabei handelt es sich um eine problemorientierte Analyse, da durch eine im Vorhinein definierte Leitfrage eine klare Richtung vorgegeben wird. Durch die Frage ist ein Thema ersichtlich und es lässt sich leichter ein roter Faden erkennen. Außerdem ermöglicht dieser Ansatz, das eigene Interesse mit in die Analyse einzubringen.

Der zweite Ansatz, die synoptische Analyse, wird auch „Vier-Blick“-Ansatz genannt. Innerhalb dieses Ansatzes wird der Raum aus verschiedenen Perspektiven analysiert und beobachtet. Der Grund dafür ist die oftmals sehr subjektive und unterschiedliche Wahrnehmung von Räumen durch Menschen, die von der Wirklichkeit stark abweichen kann. Die vier Blicke bei diesem Ansatz sind zwei objektive Betrachtungsweisen und zwei subjektive Perspektiven.

Die objektiven Perspektiven beinhalten den absoluten Raum, auch "Realraum" genannt, und die Strukturen der Wechselbeziehungen der Dinge innerhalb des Raums mit Dingen aus dem Umfeld des Raums.

Die subjektiven Perspektiven sind zum einen die Wahrnehmung des Raums durch einzelne Menschen und zum anderen die Darstellung des Raumes in den Medien.

Ein weiterer Ansatz ist die länderkundliche Analyse. Diese ist allgemein gesagt eine quantitative Beschreibung. Dabei wird die Verteilung verschiedener Objekte im analysierten Raum erarbeitet. Man geht außerdem auf die Nutzung der Landfläche ein. Die Ergebnisse eines solchen Ansatzes können sehr umfangreich sein.

Eine visuelle Raumanalyse ist eine Methode zur Erschließung des Raumes auf eine beobachtende Weise.

Durchführung einer Raumanalyse

Um eine erfolgreiche Raumanalyse durchzuführen, kannst du dich an den folgenden Schritten orientieren. Halte dir dabei das Ziel einer Raumanalyse vor Augen: Die Charakteristika eines Raumes sollen auf Basis der Einzelaspekte und deren Vernetzung untereinander, erkennbar und erklärt werden.

Im Folgenden werden wir eine Raumanalyse anhand einer Leitfrage durchführen.

Schritt 1: Abgrenzung des analysierten Raumes

Bevor du beginnst, solltest du den Raum, den du untersuchen möchtest, abgrenzen. Dafür kennzeichnest du zuerst die geographische Lage des Raums und grenzt ihn ein.

Zur Abgrenzung kannst du unter anderem die Nachbarländer nennen, angrenzende Meere anführen oder auf Gebirge eingehen. Eine andere Möglichkeit ist es, die Lage im Gradnetz anzugeben.

Wenn du erfahren möchtest, was ein Gradnetz ist und wofür man es verwenden kann, wird dir die separate Erklärung zu diesem Thema sicher weiterhelfen. Mit einem Klick auf den Begriff gelangst du zur passenden Erklärung.

In diesem Schritt kannst du außerdem die wichtigsten und prägendsten Merkmale des beschriebenen Raumes stichpunktartig notieren.

Schritt 2: Leitfrage definieren

Damit eine Analyse einen roten Faden hat, solltest du zu Beginn eine übergeordnete Leitfrage bestimmen. Sollte sie in der Aufgabenstellung bereits gegeben sein, kannst du sie später durch Teilfragen ergänzen und dadurch deine Analyse erleichtern.

Es ist wichtig, zwischen der Totanalyse und der themengeleiteten Raumanalyse zu unterscheiden.

Die Totanalyse beinhaltet die Analyse aller Geofaktoren. Das bedeutet, dass alle der oben genannten Geofaktoren mit in die Analyse mit einbezogen werden, unabhängig davon, ob sie besonders relevant für den analysierten Raum sind. Bei der themengeleiteten Raumanalyse werden nur Faktoren beschrieben, die einen ausschlaggebenden Einfluss auf den Raum haben.

Ist beispielsweise ein subtropisches warmes Klima dafür verantwortlich, dass die Vegetation die einer Wüste oder Savanne ist, sollte dieser Faktor unbedingt erwähnt werden. Wenn das Gestein keine Rolle für den analysierten Raum spielt, wird dieser Faktor bei der themengeleiteten Raumanalyse außen vor gelassen.

Mögliche Leitfragen für die themengeleitete Raumanalyse

Die Raumanalyse, die durch ein Thema geleitet wird, benötigt eine Leitfrage, die eine Richtung des Themas vorgibt. Dadurch ist sie weniger komplex und umfangreich.

Bei der Formulierung einer Leitfrage frage dich selbst, was dich an einem Raum interessiert. Achte dabei auf die Beschreibung des Raumes. Dies beinhaltet verschiedene Wechselwirkungen der Geofaktoren, Ursachen oder andere Zusammenhänge der naturgeographischen Gegebenheiten.

Meistens ist die Leitfrage problematisierend formuliert, sodass am Ende eventuell eine Lösung des dargestellten Problems aufgezeigt werden kann.

Mögliche Leitfragen könnten wie folgt heißen:

Wie entstand die landwirtschaftliche Struktur von Land XY?

Welche Möglichkeiten hat ein Land XY seine Bevölkerung mit eigenen Mitteln zu ernähren und zu versorgen?

Vor welchen Herausforderungen steht das Land XY aufgrund von verschiedenen Prozessen?

Das Beantworten deiner Frage kann mehr oder weniger umfangreich ausfallen. Wichtig ist nur, dass du alle spezifischen Merkmale deines Raumes erwähnst und die Strukturen und Zusammenhänge erläuterst.

Damit deine Analyse übersichtlich bleibt, arbeite mit passenden Hilfsmitteln wie zum Beispiel:

  • Überleitungen
  • Fotos
  • Grafiken
  • Tabellen
  • Diagramme
  • Karten
  • Schemas

Besonders anschaulich wird deine Raumanalyse, wenn die gewählten Tools die Zusammenhänge zwischen den einzelnen Faktoren des beschriebenen Raumes deutlich machen.

Ein besonders geeignetes Mittel ist das Wirkungsschema, da es die Wirkungen zwischen den einzelnen Faktoren und ihre Stellung erkennbar macht

Schritt 3: Leitfrage analysieren

Im dritten Schritt solltest du deine aufgestellte Leitfrage hinreichend analysieren. Das bedeutet, dass du überlegst, welche Gebiete der Geographie von Bedeutung für die Beantwortung der Frage sind.

Solche Themengebiet könnten beispielsweise sein:

Natürlich kannst du auch andere Themenbereiche einbeziehen, sollten sie für deinen Raum von Bedeutung sein. Solche Fachgebiete könnten zum Beispiel historische Hintergründe sein oder kulturelle Informationen.

Nachdem du alle wichtigen Faktoren zusammengetragen hast, musst du sie analysieren und zueinander in Verbindung setzen. Wie sehen die Zusammenhänge zwischen den einzelnen Themenbereichen aus?

Schritt 4: Leitfrage beantworten

Nachdem du dein Material sortiert, aussortiert und analysiert hast, machst du dich an die Beantwortung deiner zentralen Frage.

Ein Hilfsmittel für die Beantwortung deiner Leitfrage ist das Erstellen einer Mindmap. Dabei steht deine zentrale Frage in der Mitte und du kannst drumherum deine Gedanken zum Thema aufschreiben. Diese müssen nicht immer komplett sortiert sein, sondern werden eher zu übergeordneten Abschnitten dazu geschrieben. Diese Art der Darstellung hilft dir außerdem auf einen Blick zu erkennen, zu welchem Faktor du bereits einige Informationen gesammelt hast und zu welchem nicht.

Benutze deine Mindmap, damit dein Text einem roten Faden folgen kann. Lass alle deine vorherigen Ergebnisse der Analyse der Geofaktoren und der Leitfrage in deine Antwort hineinließen.

Innerhalb dieses Schritts solltest du zudem deine gesammelten Materialien kritisch bewerten und gegebenenfalls aussortieren, falls es nicht zur Beantwortung deiner Leitfrage beiträgt.

Sollten sich zum Beispiel verschiedene Unterlagen widersprechen, musst du diese Widersprüche im Vorfeld klären. Das kann durchaus vorkommen, denn einige Materialien sind oft subjektiv geschrieben, da häufig konkrete Motive verfolgt werden.

Schritt 5: Synthese und Reflexion der Ergebnisse

Nachdem du deine Leitfrage beantwortet hast, kann eine abschließende Synthese deiner Arbeit dazu beitragen, alles schlüssiger wirken zu lassen.

Dabei solltest du nochmal einen Überblick über deinen Raum mitsamt den Geofaktoren geben und deine Ergebnisse auf die Leitfrage beziehen. Du kannst abgleichen, inwieweit du deine am Anfang gestellte Frage beantwortest hast und dies gegebenenfalls ergänzen.

Zum Schluss ist es wichtig, deine Ergebnisse kritisch zu betrachten. Dazu gehört die Überprüfung der verwendeten Materialien und Quellen oder der Hilfsmittel und Methoden. Falls dir inhaltliche Lücken auffallen, kannst du diese nun noch einmal ergänzen.

Kritische Fragen können dir bei der Überprüfung helfen:

  • Habe ich den Raum korrekt abgegrenzt?
  • Beantworte ich die Leitfrage hinreichend?
  • Passen die verwendeten Methoden und Materialien zur Fragestellung und dem analysierten Raum?
  • Lassen sich durch meine Ergebnisse Schlüsse auf andere Räume ziehen?

Ist dies geschehen, kannst du deine Raumanalyse abschließen.

Raumanalyse - Das Wichtigste

  • Eine Raumanalyse ist eine Methode, um einen geographischen Raum und seine prägende Struktur zu analysieren.
  • Bei einer Raumanalyse müssen immer die Geofaktoren – also die naturgeographischen Gegebenheiten, die eine Landschaft ausmachen – mit einbezogen werden.
  • Raumanalysen werden dazu genutzt, um das Verständnis für räumliche Wirkungen von Prozessen oder anderen Dingen zu erweitern.
  • Bei der Durchführung einer Raumanalyse kannst du dich grob an fünf Schritten orientieren.
    • Schritt 1: Grenze den analysierten Raum ab und notiere dir die wichtigsten Merkmale zu deinem Raum.
    • Schritt 2: Definiere die übergeordnete Leitfrage.
    • Schritt 3: Analysiere deine Leitfrage und überlege, welche Gebiete der Geographie wichtig für die Beantwortung der Frage sind.
    • Schritt 4: Beantworte die Leitfrage.
    • Schritt 5: Schließe deine Analyse mit einem zusammenfassenden Überblick über deinen Raum ab.

Häufig gestellte Fragen zum Thema Raumanalyse

In eine Raumanalyse gehören alle relevanten Geofaktoren, die den analysierten Raum maßgeblich prägen. 

Eine Raumanalyse ist eine Methode, um einen geographischen Raum und seine prägende Struktur zu analysieren. 

  1. Schritt: Abgrenzung des analysierten Raumes
  2. Schritt: Leitfrage definieren
  3. Schritt: Leitfrage analysieren
  4. Schritt: Leitfrage beantworten 
  5. Schritt: Synthese und Reflexion der Ergebnisse 

Je nach Leitfrage, ist eine andere Abgrenzung des analysierten Raumes sinnvoll. Du kannst dabei Nachbarländer, angrenzende Meere oder Gebirge zur Abgrenzung benutzen. Eine andere Methode zum Lokalisieren ist es, die Lage im Gradnetz anzugeben. 

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