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Die Spartenorganisation ist eine der möglichen Organisationsformen, wie sie in der Personalwirtschaft angewandt werden können. Neben ihr gibt es noch die Matrixorganisation und die funktionale Organisation. In dieser Erklärung lernst Du alles, was Du über die Spartenorganisation wissen musst.
Jedes Unternehmen kann selbst entscheiden, wie es sich organisiert. Dabei kann auf verschiedene Aufbauorganisationen zurückgegriffen werden. Eine dieser Organisationsformen ist die sogenannte Spartenorganisation.
Die Spartenorganisation gehört zu den Aufbauorganisationen eines Unternehmens. Dabei wird das Unternehmen nach Sparten, also etwa Produkten, Kunden oder Regionen, gegliedert.
Die Aufbauorganisation kann als Grundgerüst eines Unternehmens verstanden werden und gibt die hierarchische Struktur eines Unternehmens wieder. Sie unterteilt das Unternehmen in verschiedene Abteilungen und Funktionen und lässt den Informations- und Weisungsfluss zwischen diesen ableiten. Es können drei Arten von Aufbauorganisationen unterschiedenen werden. Die funktionale, die divisionale (Spartenorganisation) und die Matrix-Organisation.
Möchtest Du mehr über Aufbau- und Ablaufsorganisation wissen? Dann schau Dir gerne die gleichnamige Erklärung an!
Die divisionale Aufbauorganisation, auch Spartenorganisation oder Geschäftsbereichsorganisation genannt, unterteilt das Unternehmen nach Divisionen, Sparten oder Geschäftsbereichen. Das können die Produkte oder Dienstleistungen des Unternehmens sein, die verschiedenen Ziel- oder Kundengruppen oder auch die Regionen und Länder, in denen das Unternehmen tätig ist.
Dabei kann die divisionale Aufbauorganisation auch mehrstufig divisional aufgebaut sein. Das heißt, dass nach der ersten divisionalen Aufteilung auf der nächsten Stufe eine zweite divisionale Aufteilung folgt. Zum Beispiel kann zuerst nach Ländern und dann noch einmal nach Produkten aufgeteilt werden.
Die funktionale Aufbauorganisation stellt das Gegenstück zur divisionales Spartenorganisation dar. Hier werden gleiche Funktionen, also Tätigkeiten, zu Funktionsbereichen zusammengefasst, statt nach Geschäftsbereichen zu gliedern. Die verschiedenen Funktionen sind unter anderem Finanzen, Personal, Produktion, Einkauf und Vertrieb.
Auch zur funktionalen Organisation gibt es hier auf StudySmarter eine Erklärung!
Die Matrix-Organisation stellt eine Verbindung zwischen der divisionalen und der funktionalen Aufbauorganisation dar und kombiniert diese. Sie gliedert sowohl nach Geschäfts- als auch nach Funktionsbereichen. Auf der einen Achse wird zum Beispiel nach den verschiedenen Produkten des Unternehmens und auf der anderen Achse nach den verschiedenen Funktionen des Unternehmens unterschieden.
Mehr über die Matrixorganisation kannst Du in der gleichnamigen Erklärung nachlesen!
Die Elemente innerhalb der Aufbauorganisation werden in verschiedene Einheiten unterteilt. Es werden Stellen, Instanzen und Abteilungen unterschieden, je nachdem welche Aufgaben und Funktionen übernommen werden.
Stellen sind die kleinsten organisatorischen Einheiten in der Aufbauorganisation. Stellen sind einzelne Jobs auf ausführender Ebene.
Instanzen sind Stellen mit Weisungsbefugnis, was die hierarchische Stellung dieser verdeutlicht. Sie sind berechtigt, Weisungen an die untergeordneten Stellen zu erteilen, welche diese dann ausführen.
Abteilungen werden durch mehrere Stellen, welche der Leitung einer Instanz unterstehen, gebildet.
Die Spartenorganisation zeichnet sich dadurch aus, dass die Sparten untereinander weitestgehend eigenständig und unabhängig sind. Das heißt, jede Sparte ist für seine eigene Funktion und Gewinnerzielung zuständig. Die einzelnen Sparten unterstehen nur den Zentralbereichen und besitzen ihre eigenen Funktionsbereiche, welche selbstständig agieren können.
Zentralbereiche entstehen durch das Zentralisieren von Aufgaben. Das bedeutet, dass bestimmte Aufgabenbereiche aus der Organisation herausgelöst und als Zentralbereich unterhalb der Unternehmensführung zusammengefasst werden. Beispielhafte Zentralbereiche sind das Rechnungswesen oder die Personalabteilung.
In Funktionsbereichen sind Elemente mit gleichartigen Funktionen zusammengefasst. Diese Funktionsbereiche können untereinander relativ selbstständig agieren. Beispielhafte Funktionsbereiche sind die Beschaffung, die Produktion oder der Vertrieb.
Die Aufbauorganisation wird in unterschiedliche Ebenen unterteilt. Auf oberster Ebene der Aufbauorganisation steht immer die Unternehmensleitung. Bei der Spartenorganisation folgen auf zweiter Ebene dann entweder erst die Zentralbereiche und dann die verschiedenen Sparten oder direkt die verschiedenen Sparten. Als Nächstes folgen in der Regel die verschiedenen Funktionsbereiche auf dritter beziehungsweise vierter Ebene.
Abb. 1: Aufbau Spartenorganisation
Schaue Dir zum besseren Verständnis zunächst das folgende Beispiel an. Danach wird Dir der Begriff des Organigramms erklärt, welcher im Kontext der Organisationsformen immer wieder fallen wird.
Das Unternehmen XY GmbH produziert verschiedene Arten von Getränken: Wasser, Sekt und Wein.
Wenn das Unternehmen eine divisionale Spartenorganisation anstrebt, könnte seine Aufbauorganisation nach den verschiedenen Produkten Wasser, Sekt und Wein unterteilt werden. Die entsprechende Aufbauorganisation könnte folgendermaßen aussehen:
Abb. 2: Beispiel Spartenorganisation nach Produktgruppen
Wenn das Unternehmen XY GmbH seine Produkte in verschiedene Länder vertreibt, könnte es seine Aufbauorganisation ebenfalls nach Ländern strukturieren. Damit wären die Sparten zum Beispiel Deutschland, Frankreich und Italien. In diesem Fall könnte die Aufbauorganisation wie folgt aussehen:
Abb. 3: Beispiel Spartenorganisation nach Verkaufsregionen
Zudem wäre auch eine mehrstufig divisionale Organisation möglich, in welcher zuerst nach Produkt und dann noch einmal nach Land strukturiert würde. In diesem Fall würde die Aufbauorganisation folgendermaßen aussehen:
Abb. 4: Beispiel mehrstufig divisionale Spartenorganisation
Die oben gezeigten Abbildungen der Aufbauorganisationen werden auch Organigramm genannt. Organigramme werden zur Visualisierung genutzt und machen die hierarchischen Strukturen eines Unternehmens ersichtlich.
Organigramm ist die Kurzform von Organisationsdiagramm und beschreibt die grafische Darstellung der Aufbauorganisation. Es bildet die organisatorische Struktur und ihre verschiedenen Einheiten ab.
Die Spartenorganisation findet man heutzutage oft bei großen Unternehmen.
Sie wird vor allem genutzt, wenn ein Unternehmen mehrere unterschiedliche Geschäftsbereiche besitzt, welche an die Funktionsbereiche unterschiedliche Anforderungen stellt. So können die Funktionsbereiche an die einzelnen Sparten angepasst und Prozesse optimiert werden.
Zudem gibt es Spartenorganisationen häufig nach Firmenfusionen. Dadurch kann die eine Firma als Sparte innerhalb der anderen Firma weiter bestehen und die Selbstständigkeit erhalten bleiben.
Beispielsweise sind die ehemaligen selbstständigen Automarken Audi oder Porsche nun Sparten des VW-Konzerns.
Die Spartenorganisation bietet den Unternehmen einige Vorteile. Sie bietet der Führungsebene etwa Entlastung, da die einzelnen Sparten weitestgehend unabhängig und selbstständig agieren und Entscheidungen treffen können. Zudem bietet die jeweilige Spezialisierung auf die einzelnen Sparten eine Bündelung des Fachwissens und somit eine erhöhte Orientierung auf die Bedürfnisse der einzelnen Kunden, Produkte oder Regionen. Da die einzelnen Sparten weitestgehend voneinander unabhängig sind, können Entscheidungen innerhalb der Sparte relativ flexibel und kurzfristig getroffen werden, da keine Absprache mit der gesamten Organisation notwendig ist.
Dies steigert die Flexibilität. Außerdem wird durch die Aufteilung in kleinere Organisationseinheiten die Verwaltung und Organisation der einzelnen Funktionsbereiche erleichtert. Zudem kann die Aufteilung in Sparten eine Erhöhung der Mitarbeitermotivation herbeiführen, da sich die Mitarbeiter mehr mit der Sparte identifizieren können. Auch der Erfolg kann pro Sparte bewertet und ausgewertet werden und so strategische Entscheidungen erleichtern.
Natürlich gibt es auch einige Nachteile. Denn zum Beispiel kann die einzelne Bewertung des Erfolges pro Sparte auch zu Spartenegoismus und zu Konflikten unter den verschiedenen Sparten führen. Dies ist besonders dann der Fall, wenn auf gemeinsame Ressourcen zurückgegriffen wird und jede Sparte nur an seinem eigenen Erfolg interessiert ist. Zudem kann die Aufteilung in Sparten zu Synergieverlusten führen, da gleiche Funktionen oft mehrfach, für jede Sparte, ausgeführt werden. Dadurch gehen Lerneffekte verloren.
Synergieverluste sind doppelt ausgeführte Aufgaben in verschiedenen Abteilungen, wodurch Lerneffekte der einen Abteilung in der anderen ungenutzt bleiben.
Vorteile | Nachteile |
Entlastung der Führungsebene | Spartenegoismus |
Bündelung von Fachwissen | Synergieverluste |
Flexibilität | Verluste von Lerneffekten |
Erhöhte Mitarbeitermotivation | |
Getrennte Erfolgsbeurteilung |
Natürlich kann und muss jedes Unternehmen selbst entscheiden, welche Aufbauorganisation am besten passt, aber aufgrund ihrer vielen Vorteile ist die Spartenorganisation eine häufig anzutreffende Organisationsform in Unternehmen.
Die Spartenorganisation gehört zu den Aufbauorganisationen eines Unternehmens. Dabei wird das Unternehmen nach Sparten, also zum Beispiel Produkten, Kunden oder Regionen, gegliedert.
Die Aufbauorganisation wird in unterschiedliche Ebenen unterteilt. Auf oberster Ebene steht immer die Unternehmensleitung. Bei der Spartenorganisation folgen auf zweiter Ebene dann entweder erst die Zentralbereiche und dann die verschiedenen Sparten oder direkt die verschiedenen Sparten. Als Nächstes folgen in der Regel die verschiedenen Funktionsbereiche auf dritter oder vierter Ebene.
Die Spartenorganisation ist häufig für große Unternehmen mit unterschiedlichen Geschäftsbereichen vorteilhaft. Außerdem ist sie auch hervorragend geeignet für die Neustrukturierung nach Firmenfusionen.
Die Vorteile sind primär die hohe Flexibilität und Eigenständigkeit der Sparten. Die Nachteile wiederum die Gefahr von Spartenegoismus und Synergieverlust.
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