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Abstrakter Expressionismus

Vielleicht kennst Du aus Kindheitstagen die Erfahrung, mit Farben zu experimentieren, sie mit Händen zu verschmieren, sie auf Papier zu werfen oder zu spritzen. In den 1940er-Jahren begannen einige Künstlerinnen und Künstler in Nordamerika genau das zu machen und wurden damit weltberühmt. Der neue Stil wurde abstrakter Expressionismus genannt.Sicherlich fragst…

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Abstrakter Expressionismus

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Vielleicht kennst Du aus Kindheitstagen die Erfahrung, mit Farben zu experimentieren, sie mit Händen zu verschmieren, sie auf Papier zu werfen oder zu spritzen. In den 1940er-Jahren begannen einige Künstlerinnen und Künstler in Nordamerika genau das zu machen und wurden damit weltberühmt. Der neue Stil wurde abstrakter Expressionismus genannt.

Abstrakter Expressionismus – Definition und Überblick

Sicherlich fragst Du Dich, wie solche Kunstwerke als wertvolle kunsthistorische Werke eingeordnet werden können. Die Beliebtheit und Entstehung des abstrakten Expressionismus hat eine interessante Hintergrundgeschichte, die Du im Folgenden erfährst.

Der abstrakte Expressionismus ist eine Kunstströmung der Malerei, die in den 1940er- und 1950er-Jahren in Nordamerika entstand. Kennzeichnend für den Stil ist eine unterbewusste und spontane Malweise sowie zwei Maltechniken: das Action Painting und die Farbfeldmalerei.

In Europa entwickelte sich zeitgleich die Stilrichtung der Informellen Kunst (kurz auch Informel genannt). Es handelt sich dabei auch um einen abstrakten, nicht gegenständlichen Kunststil, bei welchen sich formal einige Parallelen zum abstrakten Expressionismus finden lassen. Synonym wird manchmal auch der Begriff "Tachismus" verwendet. Der Tachismus ist eine Kunstrichtung innerhalb der informellen Kunst, der Begriff wurde vorwiegend in Frankreich verwendet.

Der Begriff "abstrakter Expressionismus" besteht aus den beiden Wörtern "Expressionismus" und "abstrakt".

Der Expressionismus war eine Kunstströmung Anfang des 20. Jahrhunderts (ca. 1905–1925), die sich auf den Ausdruck von Gefühlen konzentrierte. Dargestellt wurde nicht die ersichtliche Realität, sondern ein subjektiver Ausdruck der jeweiligen Künstlerin bzw. des jeweiligen Künstlers. Dafür wurden beispielsweise in der Malerei kräftige und bunte Farben bzw. Farbkontraste verwendet. Bekannte expressionistische Künstler sind beispielsweise Franz Marc, Wassily Kandinsky oder Ernst Ludwig Kirchner.

Abstrakter Expressionismus Franz Marc StudySmarterAbbildung 1: Beispielwerk für den ExpressionismusFranz Marc: „Blaues Pferd I“ (1911)Öl auf Leinwand, 112 x 84,5 cmLenbachhaus, München

Als abstrakte Kunst werden Kunstwerke bezeichnet, bei denen die Darstellung von Objekten oder Lebewesen auf eine bestimmte Art abstrahiert wurde. In der Malerei werden beispielsweise mithilfe von Formen, Farben oder Kompositionen die Bildmotive verfremdet abgebildet. Manchmal lässt sich noch erkennen, was in dem Kunstwerk dargestellt wird, die Nähe zur Realität wird jedoch aufgehoben. Das Motiv kann jedoch auch so stark abstrahiert sein, dass es sich nicht mehr eindeutig identifizieren lässt. Dann wird auch manchmal von "ungegenständlicher Kunst" gesprochen.

Zeitraum und Zeitgeist des abstrakten Expressionismus

Der Anfang des abstrakten Expressionismus wird auf die frühen 1940er-Jahre datiert, also noch vor dem Ende des Zweiten Weltkrieges. Ab den 1960er-Jahren war der Stil weniger präsent. Die Stadt New York gilt als Geburtsstätte des abstrakten Expressionismus.

Aufgrund des Ursprungs in New York, werden die Vertreter und Vertreterinnen des abstrakten Expressionismus auch "New York School" genannt.

In den 30er-Jahren immigrierten zahlreiche europäische Kunstschaffende aus Deutschland und Frankreich in die USA und vorrangig nach New York. Grund dafür war in erster Linie der Zweite Weltkrieg und die damit einhergehende Verfolgung und Ablehnung der modernen Kunst vonseiten der Nationalsozialisten.

Viele europäische Künstlerinnen und Künstler der Moderne trugen ihre philosophischen und künstlerischen Vorstellungen in die USA. Sie weckten bei einigen amerikanischen Künstlerinnen und Künstlern das Interesse an abstrakter Kunst und bildeten damit die Grundlage für die Entwicklung des abstrakten Expressionismus. Das künstlerische Zentrum, das zuvor vorrangig in Paris gesehen wurde, verlagerte sich und New York wurde zum neuen Schauplatz moderner und neuer Kunststile.

Wichtiger Ort und Treffpunkt der Künstlerinnen und Künstler in den 40er-Jahren war das "Art of this Century"-Museum. Es wurde 1942 von der Galeristin und Sammlerin Peggy Guggenheim eröffnet und bot vielen Kunstschaffenden des abstrakten Expressionismus einen Ort zum Austausch. Das Museum war gleichzeitig auch eine Galerie, in der Guggenheim viele Kunstwerke des abstrakten Expressionismus ausstellte. Dadurch wurde die Kunstströmung auch in der Öffentlichkeit bekannt.

Peggy Guggenheim wurde 1898 in New York geboren und erbte früh eine große Summe Geld, wodurch sie sich bereits in jungen Jahren unabhängig machen konnte. Sie zog zunächst nach Paris und später nach London, wo sie mit vielen Kunstschaffenden der Moderne in Kontakt kam.

Nach Ausbruch des Zweiten Weltkrieges verkauften einige europäische Künstlerinnen und Künstler ihre Werke für günstige Preise, um aus Europa zu fliehen. Guggenheim kaufte zahlreiche Werke und baute sich in dieser Zeit den Grundstock ihrer Sammlung aus modernen Kunstwerken auf. Darunter waren etwa Werke von Braque, Kandinsky oder Klee. Später floh auch sie in die USA, wo sie das "Art of the Century"-Museum eröffnete.

Wenn Du mehr über Künstlerinnen und Künstler der Moderne erfahren möchtest, sieh Dir die Erklärung "20. Jahrhundert Kunst" an. Dort findest Du alle wichtigen Informationen zu unterschiedlichen Kunststilen des letzten Jahrhunderts.

Abstrakter Expressionismus – Merkmale und Maltechniken

Grundlegend für die Kunst des abstrakten Expressionismus sind primär die Spontanität und der Ausdruck des Unterbewusstseins. Die Strömung stellt sich gegen die Vorstellungen des Konstruktivismus, des Realismus und im Allgemeinen gegen die geometrische Abstraktion. Ähnlich wie im Expressionismus (1905–1925) geht es um die Darstellung von Emotionen, jedoch malten die Künstlerinnen und Künstler intuitiver.

Der Konstruktivismus ist geprägt von einer geometrischen Formengrundlage und einer damit einhergehenden, meist statischen Komposition. Der Realismus ist eine Kunstauffassung Mitte des 19. Jahrhunderts, welche sich nach einer realitätsnahen und ungeschönten Darstellung ausrichtete.

Wenn Du mehr über den "Konstruktivismus" und den "Realismus" erfahren möchtest, klick Dich in die gleichnamigen Erklärungen.

Wesentlich für den Malprozess ist der surrealistische Automatismus. Dabei handelt es sich um eine Methode der Malerei, bei der die Künstlerinnen und Künstler sich nicht mit rationalen Gedanken beschäftigen, sondern sich gänzlich einem spontanen und unterbewussten Malen hingeben. Dadurch entstehen vorwiegend abstrakte Kombinationen aus Farben und Formen.

Motivisch gesehen, haben die meisten Werke des abstrakten Expressionismus keinen klaren Inhalt oder identifizierbare Objekte bzw. Lebewesen. Es geht auch weniger um die Darstellung etwas Bestimmten, sondern um das Erschaffen eines individuellen und subjektiven Werks.

Grundsätzlich lassen sich dem abstrakten Expressionismus zwei Techniken zuordnen: das Action Painting und die Farbfeldmalerei.

Action Painting

Das Action Painting oder auf Deutsch, die Aktionsmalerei, ist eine Farbauftragsmethode des abstrakten Expressionismus. Kennzeichnend ist das dynamische Auftragen der Farbe: Die Farbe wird auf die Leinwand gespritzt, geschüttet oder getropft.

Dafür kommen zum Beispiel Pinsel, Hände oder Spachtel zum Einsatz. Häufig werden auch Farbeimer oder sonstige Behälter mit Löchern versehen, sodass die Farbe auf die Leinwand tropfen kann. Dieses Verfahren wird auch "dripping" genannt. Gänzlich losgelöst von bewussten Entscheidungen wird die Farbe aufgetragen. Die Künstlerin oder der Künstler lassen sich im Malprozess ganz von der Spontanität leiten. Auf einen Bildaufbau und genauere Ausarbeiten wird verzichtet, vielmehr steht der Prozess des Malens im Vordergrund.

Berühmte Künstlerinnen und Künstler des Action Paintings sind beispielsweise Jackson Pollock, Sam Francis, Helen Frankenthaler oder Willem de Kooning.

Willem de Kooning (1904–1997) war ein niederländischer-amerikanischer Maler. Neben Jackson Pollock war Kooning der bedeutendste Vertreter des Action Paintings.

Seine Bilder sind durch einen starken subjektiven Ausdruck geprägt, oft mit einem wilden Hang zur Abstraktion. Berühmt ist er durch die Gemälde seiner "Woman-Reihe" geworden.

Farbfeldmalerei

Eine zweite Maltechnik des abstrakten Expressionismus besteht in der Farbfeldmalerei, auf Englisch "Color Field Painting". Hierbei handelt es sich im Vergleich zum Action Painting um ruhigere Darstellungen. Größere Farbfelder werden neben- oder übereinander auf der Leinwand angeordnet. Oftmals wird auch hier die Farbe geschüttet oder gegossen. Die Wirkung der Farbfeldmalerei ist ruhiger und wird auch manchmal als meditativ bezeichnet.

Bekannte Vertreter der Farbfeldmalerei sind beispielsweise Hans Hofmann, Mark Rothko oder Barnett Newman.

In diesem Gemälde von Mark Rothko kannst Du die Farbfeldmalerei gut erkennen. Zwei Farbfelder (rot und blau) werden hier übereinander auf einem braunen Hintergrund gelagert und erzeugen einen Kalt-Warm-Kontrast.

Abstrakter Expressionismus Maltechnik Farbfeldmalerei Mark Rothko StudySmarterAbbildung 2: Beispiel für die FarbfeldmalereiMark Rothko: „No. 14“ (1960)Oil on Canvas, 290,83 cm × 268,29 cmSan Francisco Museum of Modern Art

Abstrakter Expressionismus – bekannte Künstler

In den 40er-Jahren machten sich einige amerikanische Kunstschaffende einen Namen in der Kunstszene. Mit ihren neuartigen Maltechniken und wirkungsstarken Werken rückten sie mit der Zeit auch in das Auge der Öffentlichkeit. Zu den bekanntesten Künstlern zählen Jackson Pollock und Mark Rothko, die jeweils auch eine unterschiedliche Maltechnik ausübten.

Jackson Pollock

Pollock wurde 1912 in Wyoming geboren und zog in den 1930er-Jahren nach New York. Inspiration für seine Kunst waren die modernen Strömungen des Kubismus und Surrealismus. In der Entstehungszeit des abstrakten Expressionismus gelang es ihm jedoch, sich von den Einflüssen der europäischen Maler und Malerinnen zu lösen und er entwickelte seinen eigenen Stil.

In den Erklärungen "Surrealismus" und "Kubismus" findest Du weitere Informationen zu den beiden Kunstströmungen der Klassischen Moderne, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts entstanden sind.

Bei der Maltechnik des Action Paintings gilt Pollock als Hauptvertreter. Seine Werke sind bekannt für ein dynamisches Arbeiten mit Farbe. Für ihn war es wichtig, einen großen Freiraum während des Malens zu spüren. Dafür legte er beim Malen seine meist großformatigen Leinwände auf den Boden.

Dort [auf dem Boden] bin ich dem Bild näher und so eher ein Teil von ihm. 2

- Jackson Pollock

Um die auf dem Boden liegende Leinwand konnte Pollock herumgehen und sein Kunstwerk von allen Seiten erschaffen.

Vor allem die Technik des Dripping mit Farbdosen wurde von ihm oft angewandt: Durch Löcher in einer Farbdose ließ er dünnflüssige Farbe auf die Leinwand tropfen. Er folgte dabei ganz seinen inneren Empfindungen. Es entstanden Werke, in denen Farbspritzer und Linien das ganze Bild bestimmen, diese Werke werden auch "Allover" genannt.

Eine bewusste Komposition liegt seinen Werken nicht zugrunde. Die Bewegungen, die Pollock ausführte, um die Farbe aufzutragen, geschahen nach seinem eigenen inneren Rhythmus. So spiegelten seine Werke seine Empfindungen und die Themen seiner Zeit wider: Hektik, Bewegung und Aggression, nicht zuletzt durch den prägenden Zweiten Weltkrieg.

Die ersten Ausstellungen von Pollock waren in Peggy Guggenheims Museum zu sehen. Zunächst lassen sich in seinen Werken noch figurative Assoziationen finden, also Motive, die einen visuellen Bezug zu Figuren darstellen. Ab 1946 entfernte er sich jedoch davon.

Ein bekanntes "Allover" von Pollock ist sein Werk "Number 1 (Lavender Mist)". Du kannst hier deutlich die Dripping-Technik erkennen, mit der die Farbe auf die Leinwand gespritzt wurde. Es entsteht eine starke, dynamische Wirkung.

Abstrakter Expressionismus Künstler Jackson Pollock Action Painting StudySmarterAbbildung 3: Bekanntes Werk von Jackson PollockJackson Pollock: „Number 1, 1950 (Lavender Mist)“ (1950)Öl, Emaille und Aluminium auf LeinwandNational Gallery of Art, Washington

Mark Rothko

Mark Rothko (1903–1970), geboren Marcus Rothkowitz, immigrierte in jungen Jahren aus Russland in die USA. Nach einem Kunststudium unterrichtete er für kurze Zeit. 1940 änderte er seinen Namen und erreichte ein paar Jahre später einen hohen Bekanntheitsgrad.

In seinen Werken lassen sich Einflüsse des Künstlers Henri Matisse und des Surrealismus finden. So führte er die damaligen Strömungen der Moderne in seinen Bildern fort. Rothko ging dabei aber einen eigenen, freieren Weg.

Henri Matisse (1969–1954) war ein französischer Maler und Bildhauer. Er gehört zu den bedeutendsten Vertretern der modernen Kunst und wurde zu einer Inspiration für die expressionistischen Künstlerinnen und Künstler zu Beginn des 20. Jahrhunderts.

Mehr zu Matisse kannst Du in der Erklärung "Expressionismus Kunst" lesen.

Ab 1947 entfernte er sich von gegenständlichen Darstellungen und konzentrierte sich ausschließlich auf die Farbfeldmalerei. Auch er benutzte großformatige Leinwände, auf die er die Farbflächen meist horizontal übereinander malte. Diese Schichtung von Farbfeldern zog sich lange Zeit durch seine Schaffensperioden. Manche seiner Werke erreichten eine Größe von über 3 Metern.

Technisch gesehen, verwendete Rothko verdünnte Farben, die von der Leinwand aufgesogen wurden. So entstand die Wirkung von leuchtenden, schwebenden Farbflächen. Er benutzte immer wieder unterschiedliche Farben und experimentierte mit den variierenden Farbwirkungen. Die Farbflächen wurden bei ihm auf einen einfarbigen Hintergrund gesetzt.

Rothkos Ziel war es, Emotionen über seine Werke zu transportieren. Er wollte die betrachtenden Personen ansprechen, sie emotional berühren und etwas in ihnen wecken. Gleichzeitig bezeichnete er sich nie als abstrakter Künstler:

Ich bin kein abstrakter Maler, [...] ich bin nicht an der Beziehung von Farben und Formen interessiert, sondern einzig und allein daran, urmenschliche Gefühle auszudrücken - Tragödie, Ekstase, Tod und so weiter. 3

- Mark Rothko

Bei den Ausstellungsorten seiner Werke war er sehr spezifisch. Meist wollte er sie in besonders dunklen Räumen und dicht über dem Boden platziert sehen. Nach Rothkos Auffassung würden somit die Betrachtenden in eine direkte Beziehung mit dem Werk treten.

Abstrakter Expressionismus – abstrakte Malerei in Europa: Tachismus und Informelle Kunst

Obwohl viele europäische Maler und Malerinnen in den 40er-Jahren nach Amerika immigrierten, blieb ein kleiner Kreis an Künstlerinnen und Künstlern in Europa bestehen. Sie arbeiteten weiter und stellten sich damit gegen das totalitäre System der Nationalsozialisten. Diese abstrakte europäische Strömung wird Informelle Kunst – oder in Paris auch Tachismus genannt. Zu den bekannten Künstlern gehören beispielsweise Wols, Jean Fautrier, Hans Hartung und Jean René Bazaine.

Charakteristisch lässt sich die informelle Malerei von dem abstrakten Expressionismus kaum trennen. Auch in Europa steht die Spontanität und das ungezügelte Malen formloser Bildelemente im Vordergrund. Inspiriert ist die Kunst ebenfalls von großen Malern der Avantgarde. Auf einen Kompositionsaufbau und geometrische Abstraktion wurde verzichtet.

Wols

1913 wurde Wols (1913–1951), der eigentlich Alfred Otto Wolfgang Schulze hieß, in Berlin geboren. In den 40er-Jahren lebte er in ständiger Flucht vor den Nationalsozialisten in ärmlichen Verhältnissen. Auch wenn ein allmählicher Erfolg seiner Kunst einsetzte, verlief seine letzte Schaffensphase in geschwächtem und kränklichem Zustand.

Seine Kunst ist Ausdruck seines Lebens. Seine Lebensumstände prägten den Künstler tiefgehend und hinterließen Spuren in seiner Psyche. Nahezu poetisch und traumähnlich projizierte er seinen inneren Leidensdruck auf die Leinwand. Zentrale Inhalte sind immer wieder Leid, Zerstörung und Depression. Er experimentierte mit unterschiedlichen Materialien, darunter Nägeln, verschiedene Papierarten bis hin zu toten Tieren.

Abstrakter Expressionismus – Das Wichtigste

  • Der abstrakte Expressionismus ist eine Kunstströmung der Malerei in den 1940er- und 1950er-Jahren in Nordamerika.
  • Kennzeichnend für den Stil ist eine unterbewusste und spontane Malweise. Farben wurden oft sehr dynamisch auf den Bildträger aufgetragen.
  • Beim abstrakten Expressionismus gibt es zwei Maltechniken: Beim Action Painting werden Farben intuitiv auf die Leinwand gebracht. Die Farbfeldmalerei beschreibt eine Malweise, bei der größere Farbfelder über- oder nebeneinander aufgetragen werden.
  • Zu den bekanntesten Vertretern des abstrakten Expressionismus gehören Jackson Pollock und Mark Rothko.
  • In Europa entwickelte sich zeitgleich die Stilrichtung der Informellen Kunst, die stilistisch sehr dem abstrakten Expressionismus ähnelt. Ein bekannter Vertreter in Deutschland war der Künstler Wols mit Kunstwerken wie den "Schmetterlingsflügeln" (1947).

Nachweise

  1. Elisabeth L. Langhorne (2007). Possibilities Silenced: The Case of Jackson Pollock. academia.edu (29.06.22)
  2. Beruhmte-zitate.de: Zitate von Jackson Pollock. (29.06.22)
  3. Beruhmte-zitate.de: Zitate von Mark Rothko. (29.06.22)
  4. Barbara Hess (2005). Abstrakter Expressionismus. Taschen.
  5. Abbildung 1: Beispielwerk für den Expressionismus Franz Marc: „Blaues Pferd I“ (1911) (https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Franz_Marc_Blaues_Pferd_1911.jpg) (https://creativecommons.org/publicdomain/zero/1.0/)
  6. Abbildung 2: Beispiel für die Farbfeldmalerei Mark Rothko: „No. 14“ (1960) (https://www.flickr.com/photos/nat507/27587829914) by Nathan Hughes Hamilton (https://www.flickr.com/photos/nat507/) licensed by CC BY 2.0 (https://creativecommons.org/licenses/by/2.0/)
  7. Abbildung 3: Bekanntes Werk von Jackson Pollock Jackson Pollock: „Number 1, 1950 (Lavender Mist)“ (1950) (https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Lavender-mist.jpg) by Jackson Pollock (www.jackson-pollock.org) licensed by CC BY-SA 4.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.en)

Häufig gestellte Fragen zum Thema Abstrakter Expressionismus

Die Abbildung der Realität ist für einige Künstlerinnen und Künstler nicht entscheidend. So bringen viele Kunstschaffende ihre Gedanken, Gefühle oder Empfindungen durch abstrakte Kunst zum Ausdruck. Dafür verwenden sie Kombinationen aus unterschiedlichen Formen, Farben oder Materialien.

Der abstrakte Expressionismus ist eine Kunstströmung der Malerei in den 1940er- und 1950er-Jahren in Nordamerika. Kennzeichnend für den Stil ist eine unterbewusste und spontane Malweise und zwei Maltechniken: das Action Painting und die Farbfeldmalerei.

Die abstrakte Kunst entstand durch Künstlerinnen und Künstler der Moderne. Einige Kunstschaffende fingen an, sich völlig von gegenständlicher Kunst zu lösen und ihre Gefühle und Gedanken abstrakt auf der Leinwand zu veranschaulichen.

Im Expressionismus geht es um den Ausdruck von Gefühlen. Abstrakte Darstellungen bieten sich für den Expressionismus besonders an, da Gefühle ebenso ein abstraktes Konstrukt sind, die durch eine nicht identifizierbare Bildsprache umso besser und individueller zum Ausdruck kommen können.

Finales Abstrakter Expressionismus Quiz

Abstrakter Expressionismus Quiz - Teste dein Wissen

Frage

Nenne die beiden Maltechniken des abstrakten Expressionismus.

Antwort anzeigen

Antwort

  1. Action Painting
  2. Farbfeldmalerei

Frage anzeigen

Frage

Wann und wo entstand der abstrakte Expressionismus?

Antwort anzeigen

Antwort

Der abstrakte Expressionismus entstand in den 1940er-Jahren in New York City.

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Frage

Wer schuf die Grundlage des abstrakten Expressionismus?

Antwort anzeigen

Antwort

In den 40er-Jahren immigrierten viele europäische Künstlerinnen und Künstler aufgrund des Nationalsozialismus nach Nordamerika. Mit ihren künstlerischen Vorstellungen inspirierten sie einige amerikanische Künstlerinnen und Künstler und schufen damit die Grundlage für die abstrakte Malerei in den Staaten.

Frage anzeigen

Frage

Wie hieß ein wichtiger Treffpunkt und Ausstellungsort für die Künstlerinnen und Künstler des abstrakten Expressionismus in New York.

Antwort anzeigen

Antwort

Art of this Century

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Frage

Erkläre, wie die Künstlerinnen und Künstler des abstrakten Expressionismus malten.

Antwort anzeigen

Antwort

Grundlage des Malprozesses waren Spontanität und Automatismus. Frei von rationalen Entscheidungen malten die Künstlerinnen und Künstler ihrem Unterbewusstsein folgend.

Frage anzeigen

Frage

Erkläre die Maltechnik des Action Paintings.

Antwort anzeigen

Antwort

Beim Action Painting wurden die Farben auf dem Bildträger dynamisch verteilt. Sie wurden darauf gespritzt, geworfen oder geschüttet. Teilweise wurde auch die Dripping-Technik angewandt, wobei dünnflüssige Farbe durch Löcher in einer Farbdose auf die Leinwand getropft wurde.

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Frage

Fülle die Lücken!


Bei der Farbfeldmalerei werden größere ___________ neben- oder __________ auf den Bildträger gemalt. Oftmals wird auch hier die Farbe __________ oder gegossen.

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Antwort

Bei der Farbfeldmalerei werden größere Farbfelder neben- oder übereinander auf den Bildträger gemalt. Oftmals wird auch hier die Farbe geschüttet oder gegossen.

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Frage

Nenne drei bekannte Künstlerinnen oder Künstler des abstrakten Expressionismus.

Antwort anzeigen

Antwort

Zum Beispiel: 

  • Jackson Pollock
  • Mark Rothko
  • Willem de Kooning
  • Hans Hofmann
  • Helen Frankenthaler

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Frage

Warum bevorzugte Jackson Pollock, seine Leinwände beim Malen auf den Boden zu legen.

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Antwort

Er verspürte dadurch eine große Freiheit beim Malen, indem er um die Leinwand herum gehen und so sein Kunstwerk von allen Seiten bearbeiten konnte. 

Frage anzeigen

Frage

Was wird unter einem "Allover" verstanden?

Antwort anzeigen

Antwort

Jackson Pollock malte Werke, die komplett von Farbspritzern und dynamischen Linien überzogen sind. Diese Werke werden auch "Allover" genannt. 

Frage anzeigen

Frage

Beschreibe die Farbfeldwerke von Mark Rothko.

Antwort anzeigen

Antwort

Rothko malte auf großen Leinwände mehrere große quadratische Farbfelder über- oder nebeneinander. Der Hintergrund war dabei meist einfarbig.

Frage anzeigen

Frage

Wie werden die Stilrichtungen, die zeitgleich mit dem abstrakten Expressionismus in Europa entstanden, bezeichnet?

Antwort anzeigen

Antwort

Informelle Kunst oder auch Tachismus.

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Karteikarten in Abstrakter Expressionismus12

Lerne jetzt

Nenne die beiden Maltechniken des abstrakten Expressionismus.

  1. Action Painting
  2. Farbfeldmalerei

Wann und wo entstand der abstrakte Expressionismus?

Der abstrakte Expressionismus entstand in den 1940er-Jahren in New York City.

Wer schuf die Grundlage des abstrakten Expressionismus?

In den 40er-Jahren immigrierten viele europäische Künstlerinnen und Künstler aufgrund des Nationalsozialismus nach Nordamerika. Mit ihren künstlerischen Vorstellungen inspirierten sie einige amerikanische Künstlerinnen und Künstler und schufen damit die Grundlage für die abstrakte Malerei in den Staaten.

Wie hieß ein wichtiger Treffpunkt und Ausstellungsort für die Künstlerinnen und Künstler des abstrakten Expressionismus in New York.

Art of this Century

Erkläre, wie die Künstlerinnen und Künstler des abstrakten Expressionismus malten.

Grundlage des Malprozesses waren Spontanität und Automatismus. Frei von rationalen Entscheidungen malten die Künstlerinnen und Künstler ihrem Unterbewusstsein folgend.

Erkläre die Maltechnik des Action Paintings.

Beim Action Painting wurden die Farben auf dem Bildträger dynamisch verteilt. Sie wurden darauf gespritzt, geworfen oder geschüttet. Teilweise wurde auch die Dripping-Technik angewandt, wobei dünnflüssige Farbe durch Löcher in einer Farbdose auf die Leinwand getropft wurde.

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