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Supply Chain Management

Bestimmt hast Du Dich schon einmal gefragt, wo das T-Shirt, das Du trägst, eigentlich herkommt. Von der Fabrik, in der es genäht wurde, bis an Deine Haustür hat es bereits einige Stationen durchlaufen: Die Halle, in der es gelagert und verpackt wurde, ein Containerschiff, mit dem es über mehrere Stopps nach Deutschland transportiert und schließlich von einem Lieferdienst ausgeliefert wurde.

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Supply Chain Management

Supply Chain Management

Bestimmt hast Du Dich schon einmal gefragt, wo das T-Shirt, das Du trägst, eigentlich herkommt. Von der Fabrik, in der es genäht wurde, bis an Deine Haustür hat es bereits einige Stationen durchlaufen: Die Halle, in der es gelagert und verpackt wurde, ein Containerschiff, mit dem es über mehrere Stopps nach Deutschland transportiert und schließlich von einem Lieferdienst ausgeliefert wurde.

All diese Stationen - auch Lieferkette oder im Englischen supply chain genannt – sind nicht zufällig miteinander verbunden, sondern müssen sorgfältig koordiniert und verwaltet werden. In dieser Erklärung erfährst Du, was Supply-Chain-Management bedeutet, wieso es für Unternehmen so wichtig ist und welche Aufgaben es erfüllt. Außerdem lernst Du, wie diese Prozesse ablaufen und was für eine Rolle Risiken dabei spielen.

Definition – Supply-Chain-Management einfach erklärt

Unter Supply-Chain-Management (deutsch: Lieferkettenmanagement) bezeichnet die Verwaltung des gesamten Produktionsflusses einer Ware oder einer Dienstleistung - angefangen bei den Rohstoffen bis hin zur Lieferung des fertigen Produkts oder der Dienstleistung an den Verbraucher. Ein Unternehmen schafft dafür ein Netz von Zulieferern. Sie sind wie Glieder in der Kette, die das Produkt von den Rohstofflieferanten zu den Organisationen befördern, die direkt mit den Verbraucher*innen zu tun haben.

Doch wieso ist das Supply-Chain-Management für Unternehmen überhaupt so wichtig?

Bedeutung des Supply-Chain-Managements

Effektive und effiziente Prozesse im Supply-Chain-Management reduzieren Kosten, Abfall und Zeit im Produktionszyklus – Faktoren, die für Unternehmen sehr kostbar sind. Der Industriestandard ist eine Just-in-Time-Lieferkette geworden, also eine Lieferkette, bei der die Einzelhandelsverkäufe automatisch Nachschubaufträge an die Hersteller signalisieren. Die Regale im Einzelhandel können dann fast so schnell wieder aufgefüllt werden, wie die Produkte verkauft werden.

Eine Möglichkeit, diesen Prozess weiter zu verbessern, besteht darin, die Daten der Partner*innen in der Lieferkette (unter anderem Lieferzeiten oder Qualität der Produkte und Dienstleistungen) zu analysieren, um herauszufinden, wo weitere Verbesserungen vorgenommen werden können.

Hier findest Du drei Szenarien, in denen ein effektives Supply-Chain-Management den Wert des Lieferkettenzyklus erhöht.

  1. Potenzielle Probleme erkennen
  2. Dynamische Preisoptimierung
  3. Verbesserung der Zuteilung von Lagerbeständen

Erkennen potenzieller Probleme

Durch die Analyse von Daten können Unternehmen die Lieferkette von den Lieferant*innen bis zu den Endverbraucher*innen überwachen. Dies ermöglicht es ihnen, schnell auf mögliche Probleme zu reagieren. Die gesammelten Daten können beispielsweise Materialverfügbarkeit, Lagerbestände, Bestellmengen, Preisänderungen von Rohstoffen, Gesetzesänderungen oder Lieferdaten sein. Abhängig davon, an welchem Punkt der Lieferkette Probleme auftreten, kann nach Auswertung der Daten nun gezielt gehandelt und alle weiteren Glieder in der Kette informiert und darauf abgestimmt werden.

Bestellt ein/e Kund*in etwa mehr Produkte, als der/die Hersteller*in liefern kann, wird sich der/die Käufer*in sehr wahrscheinlich über schlechten Service beschweren.

Durch eine Datenanalyse können Hersteller*innen einen Engpass vorhersehen, bevor es zu spät ist und der/die Käufer*in enttäuscht ist. Hierbei kann das Unternehmen die Bestellmengen im Verhältnis zu den Lagerbeständen überwachen. Sollte nicht genügend Ware auf Lager sein, können bei dem/der Hersteller*in größere Stückzahlen angefordert werden. Ist dies nicht möglich, kann das Unternehmen die Kund*innen darüber informieren, dass die Ware sich verspätet, also erst zum Zeitpunkt X geliefert werden kann. Somit kann durch die Auswertung der Daten zur Bestellmenge und zum Lagerbestand ein potenzielles Problem gelöst werden.

Dynamische Preisoptimierung

Saisonale Produkte haben eine begrenzte Haltbarkeitsdauer - sowohl wörtlich als auch im übertragenen Sinn. Am Ende der Saison werden diese Produkte in der Regel aus dem Sortiment genommen und gegebenenfalls entsorgt oder mit hohen Rabatten verkauft. Lebensmittelhändler*innen, Restaurants oder andere Unternehmen mit verderblichen Produkten passen die Preise in der Regel dynamisch an, um der Nachfrage gerecht zu werden.

Konkret werden die Preise für diese Produkte gesenkt, damit das Unternehmen diese Produkte doch noch verkaufen kann. Dadurch verringert sich die Gewinnspanne: Da der Verkaufspreis (der Preis, den der/die Kund*in zahlt) immer weiter Richtung Einkaufspreis (Preis, zu dem das Unternehmen das Produkt von seinen Hersteller*innen erworben hat) gesenkt wird, verdient das Unternehmen bei jeder Preissenkung weniger an dem Produkt.

Durch eine Datenanalyse innerhalb der supply chain im Voraus kann genauer bestimmt werden, welche Menge von den Kund*innen nachgefragt wird, sodass das Unternehmen die Ware rechtzeitig vor Saisonende verkaufen kann und keine oder geringere Verluste erlebt.

Schokoladenadventskalender werden nach dem 1. Dezember mit immer größeren Rabatten verkauft, da die Nachfrage der Kund*innen mit jedem Tag bis Weihnachten geringer wird und sie im Normalfall nicht bis zur nächsten Vorweihnachtszeit haltbar sind.

Verbesserung der Zuteilung von Lagerbeständen

Analytische Softwaretools können dabei helfen, Ressourcen und die Planung von Arbeiten dynamisch zuzuweisen. Sie tun dies auf Grundlage von Absatzprognosen, tatsächlichen Aufträgen und zugesagten Rohstofflieferungen. Anhand dieser Informationen kann die nachgefragte Menge der Produkte mit den tatsächlichen Beständen im Lager verglichen werden. Sollte genügend Ware auf Lager sein, kann die Bestellung direkt weitergeleitet werden. Falls nicht, muss das Unternehmen den/die Hersteller*in informieren und die notwendigen Schritte zur Beschaffung von zusätzlicher Ware kann in die Wege geleitet werden.

Unternehmen können dem/der Kund*in somit durch die Einholung und Auswertung dieser Daten ein realistisches Produktlieferdatum bestätigen, wenn die Bestellung aufgegeben wird. Dadurch wird die Zahl der verspätet zugestellten Bestellungen und damit auch die Zahl unzufriedener Kund*innen erheblich reduziert.

Eine Kundin bestellt in einem Onlineshop für Möbel einen Tisch und fünf Stühle. Nach Bestelleingang stellt der Onlineshopbetreiber fest, dass noch 10 dieser Tische, aber nur noch vier Stühle auf Lager sind. Der Versand des Tisches kann mit einem bestätigten Lieferdatum an die Kundin weitergeleitet werden. Da zu wenig Stühle auf Lager sind, muss der Onlineshopbetreiber beim Hersteller Ware nachbestellen. Erst wenn ersichtlich ist, wie lange es dauert, diese Ware zu beschaffen, kann der Kundin das Produktlieferdatum bestätigt und später die Produkte zugestellt werden.

Aufgaben des Supply-Chain-Managements

Je besser und effektiver das Supply-Chain-Management eines Unternehmens ist, desto besser schützt es seinen Ruf und sein Bestehen. Der/die Kund*in merkt dies daran, dass die erworbene Ware zügig und qualitativ hochwertig zugestellt wird. In diesem Fall sorgt folglich das Supply-Chain-Management für einen guten Ruf des Unternehmens bei den Kund*innen.

Um besser zu verstehen, in welchen Bereichen der Wertschöpfungskette das Supply-Chain-Management überhaupt eine Rolle spielt, findest Du hier eine Aufführung der einzelnen Aufgaben. Diese richten sich nach dem sogenannten 5–C-Modell, welches die Anforderungen umfasst, die das Supply-Chain-Management eines Unternehmens erfüllen soll, um es besonders wirkungsvoll zu machen.

  1. Connected
  2. Collaborative
  3. Cyber-awareness
  4. Cognitively enabled
  5. Comprehensive

Connected - Verknüpft

Connected (zu Deutsch verknüpft) beschreibt die Tatsache, dass erfolgreiches Supply-Chain-Management einem Unternehmen Zugriff auf verschiedene Daten, zum Beispiel aus den sozialen Medien, strukturierte Daten aus dem Internet der Dinge (IoT) oder traditionellere Datensätze verschaffen soll, um Prozesse verbessern zu können.

Das Unternehmen ist über diese Daten sozusagen mit seinen Kund*innen verknüpft, da es dadurch wichtige Informationen über sie erhält.

Besonders Social Media ist ein wichtiges Tool für Unternehmen, um Daten über ihre Kund*innen zu sammeln. Deswegen haben heutzutage die meisten Unternehmen eine Präsenz auf Facebook, Instagram, TikTok und anderen Plattformen - abhängig von ihrer genauen Zielgruppe und deren Nutzungsverhalten. Daten wie Likes, Kommentare, Shares oder Followerzahlen liefern den Unternehmen wichtige Informationen.

Gewinnt ein Unternehmen beispielsweise innerhalb kurzer Zeit viele neue Follower, kann daraus eine größere Nachfrage nach den Produkten abgeleitet und entsprechende Maßnahmen eingeleitet werden. Erhält es zu einem Produkt viele negative Kommentare, kann dies für das Unternehmen ein Hinweis darauf sein, dieses Produkt noch einmal zu überarbeiten.

Collaborative - Kollaborativ

Das Supply-Chain-Management soll ebenfalls die Zusammenarbeit zwischen Unternehmen und Lieferant*innen verbessern. Heutzutage bedeutet dies unter anderem, dass cloudbasierte Handelsnetzwerke eingesetzt werden, um eine schnelle unternehmensübergreifende Zusammenarbeit und ein Engagement in Echtzeit zu ermöglichen.

So können Rohstofflieferant*innen, die zu Beginn der Lieferkette stehen, dem Unternehmen, das die Produkte verkauft, innerhalb kürzester Zeit mitteilen, dass die Rohstoffe teurer geworden sind. Durch diese Information kann das Unternehmen nach Absprache mit den anderen Partner*innen einen neuen Verkaufspreis berechnen. Durch die cloudbasierten Netzwerke wird dieser Prozess um ein vielfaches beschleunigt und ein direkterer Austausch ist möglich.

Cyber-awareness - Cyber-Bewusstsein

Systeme innerhalb eines Unternehmens müssen gestärkt und sie vor Cyber- und Hackerangriffen geschützt werden. Ein derartiger Schutz ist aber nur möglich, wenn es im Unternehmen ein Bewusstsein für digitale Gefahren gibt. Auch hier leistet das Supply-Chain-Management einen wichtigen Beitrag.

Besonders in der heutigen Zeit, in der der Großteil der Vernetzung zwischen den einzelnen Partner*innen digital verläuft, bietet sich eine besonders große Angriffsfläche für Schäden. Hacker versuchen dabei oft, durch Phishing (den Einsatz gefälschter E-Mails oder Webseiten) oder Trojaner dem Unternehmen wertvolle Informationen zu entlocken und Daten zu stehlen.

Auch der aktuelle Trend zum Homeoffice birgt ein hohes Risiko: Jede/r einzelne/r Mitarbeiter*in muss entsprechend geschult und eine geeignete Cybersecuritysoftware auf den Geräten installiert werden. Die Gefahr besteht primär darin, dass die meisten Unternehmen diese Sicherheitsrisiken auf die leichte Schulter nehmen. Der erste Schritt besteht also darin, im Rahmen des Supply-Chain-Managements eine gründliche Risikobewertung durchzuführen. Bei dieser Analyse sollten alle Ebenen des Unternehmens untersucht werden, von der physischen Sicherheit bis hin zur individuellen Cybersicherheit sämtlicher Mitarbeiter*innen sowie aller Partner*innen innerhalb der Lieferkette.

Nach einer gründlichen Identifizierung der Risiken besteht der nächste Schritt darin, starke Sicherheitsmaßnahmen zu ergreifen. Technologie kann dabei helfen, diesen Bereich abzudecken. So ist etwa künstliche Intelligenz (KI) ein wertvolles Instrument zur Verbesserung der Cybersicherheit. KI-Lösungen funktionieren wie virtuelle Sicherheitskräfte, die rund um die Uhr im Einsatz sind. Sie nutzen häufig Mustererkennung und Datenerfassung, um alles Ungewöhnliche, wie Cybereinbrecher, schnell zu erkennen.

Cognitively enabled - Kognitive Fähigkeiten

Unternehmen setzen künstliche Intelligenz nicht nur zu Sicherheitszwecken ein: Sie machen sie zum Kontrollzentrum der modernen Lieferkette, indem sie Entscheidungen und Maßnahmen in der gesamten Kette sammelt, koordiniert und durchführt. Der größte Teil des Lieferkettenmanagements ist automatisiert und selbstlernend. Dies spart Zeit und Kosten und vermindert Fehler.

Spezielle Programme, die auf künstlicher Intelligenz basieren und gesammelte Daten auswerten, können Lieferdaten berechnen und voraussagen, sodass der/die Kund*in genau weiß, wann er sein Produkt bekommt. Wenn das Programm beispielsweise erkennt, dass ein Lieferant Engpässe hat, kann dies in der Berechnung des Lieferdatums berücksichtigt werden.

Comprehensive - Umfassend

Um ein effektives Supply-Chain-Management zu gewährleisten, müssen die Analyseprogramme eines Unternehmens mit Daten in Echtzeit versorgt werden. Es ist wichtig, dass die Einblicke umfassend sind, also alle relevanten Daten enthalten und schnell und aktuell verfügbar sind. Auch hier werden bereits in den meisten Unternehmen cloudbasierte Netzwerke eingesetzt, um in Echtzeit auf alle aktuellen Daten zugreifen zu können.

Ein Produkt geht durch einen neuen Social Media Trend über Nacht viral und die Nachfrage danach erreicht einen neuen Höchststand. Da die Analyseprogramme genau solche Informationen einholen, können alle Glieder der Lieferkette sofort über die gestiegene Nachfrage informiert und entsprechende Schritte eingeleitet werden.

Sourcing Prozess im Supply-Chain-Management

Beim sogenannten Sourcingprozess (sourcing = Beschaffung) handelt es sich um alle Prozesse, bei denen (Roh-)Materialien beschafft werden, die zur Herstellung, Verpackung und Zustellung von Waren und Dienstleistungen eines Unternehmens benötigt werden.

Die meisten Sourcingprozesse sind nach einem einfachen Schema bestehend aus sieben Schritten aufgebaut:

  1. Interne Bewertung
  2. Marktbewertung
  3. Sammeln von Lieferanteninformationen
  4. Beschaffungsstrategie
  5. Ausschreibungsverfahren
  6. Verhandlung und Auswahl
  7. Vertrag

Bei der internen Bewertung geht es darum, das eigene Unternehmen zu definieren und seine wichtigsten Merkmale zu verstehen. Zu diesen Merkmalen zählen etwa Positionierung auf dem Markt, die Zielgruppe, die Produktpalette oder die Verkaufszahlen.

Die Marktbewertung ist eine externe Bewertung; hier wird der Markt betrachtet, strategische Partner*innen identifiziert und Wettbewerber*innen analysiert. Es wird ersichtlich, welche Produkte Wettbewerber*innen anbieten und wie sich diese von den eigenen Angeboten unterscheiden. Daraus kann abgeleitet werden, welche strategischen Partner*innen für das Unternehmen wichtig sind, um weiterhin wettbewerbsfähig zu bleiben.

Der nächste Schritt ist das Sammeln von Lieferanteninformationen. Hier werden Kriterien festgelegt, die passende Lieferant*innen erfüllen sollten. Dies können etwa Produkteigenschaften, besondere Merkmale der Materialien wie Nachhaltigkeit oder die geografische Nähe zum Unternehmen sein. Anhand dessen kann eine engere Auswahl an Lieferant*innen, die als Partner*innen infrage kommen, getroffen werden.

Die Beschaffungsstrategie legt fest, wie das Unternehmen auf seine Lieferant*innen zugeht und wie mit dem Lagerbestand umgegangen werden soll. Es wird geklärt, wo die Ware gelagert werden muss und kann. Dabei wird unter anderem berücksichtigt, welche Räumlichkeiten, Kühlmöglichkeiten und Personal dafür benötigt werden.

Sind die ersten vier Schritte getan, kommt es zum Ausschreibungsverfahren. Das Unternehmen fordert die Lieferant*innen in der engeren Auswahl dazu auf, ein Angebot abzugeben. Dieses Angebot legt den preislichen Rahmen, Liefermengen, Herstellungsdauer und Vertragskonditionen fest.

Wurden die Angebote abgegeben, kommt es zu Verhandlungen und der finalen Lieferantenauswahl. Hier sichtet das Unternehmen die verschiedenen Angebote und entscheidet, welche Lieferant*innen den zuvor festgelegten Spezifikationen entsprechen. Falls vorhanden, werden auch erste Vertragskonditionen - etwa Sonderpreise für größere Abnahmemengen - verhandelt.

Im letzten Schritt werden die Verträge mit den Lieferant*innen abgeschlossen. Nun können konkrete Umsetzungspläne und Verträge ausgearbeitet und die Grundlage für die Beschaffung gelegt werden. Das Unternehmen kann jetzt die Lieferant*innen untereinander strukturieren und innerhalb der Lieferkette anordnen.

Supply-Chain-Management Risk

Beim Supply-Chain-Management können vielerlei Risiken auftreten, die entweder innerhalb (interne Risiken) oder außerhalb des Unternehmens (externes Risiko) entstehen und die Qualität der Lieferkette beeinflussen können. Interne Risiken stellen etwa Änderungen in Management und Geschäftsprozessen, die Nichteinhaltung von Umwelt- und Arbeitsgesetzen oder die Nichtumsetzung angemessener Cybersicherheitsrichtlinien dar. Zu den externen Risiken zählen unter anderem unvorhersehbare Kundennachfragen, Lieferengpässe oder auch Naturkatastrophen wie Erdbeben oder Wirbelstürme.

Um solche Risiken frühzeitig zu erkennen und rechtzeitig umzuplanen und einen möglichen Schaden zu minimieren, betreiben Unternehmen Supply-Chain-Risk-Management, engl. für Lieferkettenrisikomanagement. Dies kann Unternehmen dabei helfen, effizienter zu arbeiten, Kosten zu senken und den Kundenservice zu verbessern. Mithilfe spezieller Software können Unternehmen die Daten verschiedener solcher Risiken beobachten und bei Abweichungen frühzeitig reagieren.

Ziel des Risk-Managements ist es, für Risikosituationen Pläne zu entwickeln, die in diesen Fällen umgesetzt werden, um schnellstmöglich auf Probleme reagieren zu können.

Die Coronapandemie stellt seit März 2020 weltweit ein großes Risiko für Unternehmen dar. Durch die Einführung besonderer Sicherheitsmaßnahmen und krankheitsbedingte Personalausfälle kam es beispielsweise bei vielen Lieferant*innen zu Engpässen, sodass sie ihre Produkte und Dienstleistungen nicht fertig produzieren und an die Kund*innen zustellen konnten.

Durch effizientes Supply-Chain-Risk-Management wird dieser Engpass direkt an alle weiteren Glieder in der Lieferkette weitergeleitet. Nun kann das Unternehmen sich gemeinsam mit den Partner*innen überlegen, wie sie weiter vorgehen und Lösungsansätze für verschiedene Szenarien entwickeln. Es kann etwa nach alternativen Lieferant*innen gesucht werden, die für das Unternehmen produzieren können. Ist dies nicht möglich, können zumindest die Endverbraucher*innen informiert werden, dass die Ware erst später zugestellt werden kann. Dies verbessert den Kundenservice, weil dadurch Nachfragen der Endverbraucher*innen, wo denn ihre Ware bleibt, vermieden werden können.

Supply-Chain-Management - Das Wichtigste

  • Supply-Chain-Management (deutsch: Lieferkettenmanagement) ist die Verwaltung des gesamten Produktionsflusses einer Ware oder einer Dienstleistung
  • Effektive und effiziente Prozesse im Supply-Chain-Management reduzieren Kosten, Abfall und Zeit im Produktionszyklus und steigern den Wert der Lieferkette
  • Supply-Chain-Management ist essenziell für das Erkennen von Problemen, die dynamische Preisoptimierung und die Verbesserung der Zuteilung von Lagerbeständen
  • Aufgaben des Supply-Chain-Managements:
    • Einholung aller relevanten Daten (connected)
    • Erleichterung der Zusammenarbeit mit Lieferant*innen (collaborative)
    • Schutz vor Cyberattacken(cyber-awareness)
    • Ausschöpfen des Potenzials von künstlicher Intelligenz (cognitively enabled)
    • Datenvollständigkeit (comprehensive)
  • Phasen des Sourcingprozess im Supply-Chain-Management:
    • Interne Bewertung
    • Marktbewertung
    • Sammeln von Lieferanteninformationen
    • Entwicklung einer Beschaffungsstrategie
    • Angebotsausschreibung
    • Auswahl und Verhandlung
    • Verträge mit Partnern
  • Supply-Chain-Management bringt interne und externe Risiken mit sich, welchen durch erfolgreiches Supply-Chain-Risk-Management entgegengewirkt werden können

Häufig gestellte Fragen zum Thema Supply Chain Management

Unter Supply-Chain-Management (deutsch: Lieferkettenmanagement) versteht man die Verwaltung des gesamten Produktionsflusses einer Ware oder einer Dienstleistung - angefangen bei den Rohstoffen bis hin zur Lieferung des fertigen Produkts oder der Dienstleistung an den/die Verbraucher*in. Ein Unternehmen schafft dafür ein Netz von Zulieferern (sie sind wie "Glieder" in der Kette), die das Produkt von den Rohstofflieferant*innen zu den Organisationen befördern, die direkt mit den Verbraucher*innen zu tun haben.

Unter Supply-Chain-Management (deutsch: Lieferkettenmanagement) versteht man die Verwaltung des gesamten Produktionsflusses einer Ware oder einer Dienstleistung - angefangen bei den Rohstoffen bis hin zur Lieferung des fertigen Produkts oder der Dienstleistung an den/die Verbraucher*in. Ein Unternehmen schafft dafür ein Netz von Zulieferern (sie sind wie "Glieder" in der Kette), die das Produkt von den Rohstofflieferant*innen zu den Organisationen befördern, die direkt mit den Verbraucher*innen zu tun haben.

Während Logistik sich ausschließlich mit der Optimierung von Waren- und Informationsflüssen innerhalb eines Unternehmens beschäftigt, zielt Supply-Chain-Management auf die gesamte Lieferkette von dem/der ersten Produzent*in oder Entwickler*in bis hin zum/zur Endkund*in ab. Im Supply-Chain-Management wird also nicht nur das eigene Unternehmen, sondern alle an der Wertschöpfungskette beteiligten Parteien betrachtet und versucht, diese Zusammenarbeit so effizient und effektiv wie möglich zu gestalten.

Supply-Chain-Management hat in Unternehmen die Funktionen, für die Lieferkette umfassende und relevante Daten zu erfassen, die Zusammenarbeit mit Lieferant*innen zu vereinfachen und zu verbessern, die Systeme vor Cyberangriffen zu schützen und Ressourcen zu schonen. Dies spart dem Unternehmen hauptsächlich Kosten und Zeit, was sich positiv auf Umsatz und Kundenzufriedenheit auswirkt.

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