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Definition: Was ist eine Deckungsbeitragsrechnung?
Die Deckungsbeitragsrechnung ist ein Verfahren der Kostenrechnung und dient der Analyse von Kosten und Erlösen. Sie zeigt auf, wie viel jedes verkaufte Produkt zur Deckung der fixen Kosten beiträgt und welcher Deckungsbeitrag (DB) zur Verfügung steht, um Gewinn zu erzielen.
- Ermittlung des Deckungsbeitrags: Erlös - variable Kosten
- Ermittlung des Betriebsergebnisses: Summe aller Deckungsbeiträge - fixe Kosten
Angenommen, du verkaufst ein Produkt für 100€ und die variablen Kosten pro Stück liegen bei 30€. Damit ergibt sich ein Deckungsbeitrag von 100€ - 30€ = 70€. Wenn die fixen Kosten deines Unternehmens insgesamt 2000€ betragen, musst du also mindestens 29 Stück verkaufen, um die Kosten zu decken 2000€ / 70€ = 28.57, aufgerundet 29 Stück.
Grundprinzip einer Deckungsbeitragsrechnung
Das Grundprinzip der Deckungsbeitragsrechnung ist die Unterscheidung zwischen variablen und fixen Kosten. Die variablen Kosten verändern sich mit der Produktionsmenge, wohingegen die fixen Kosten unabhängig davon sind.Deckungsbeitrag ist der Betrag, der nach Abzug der variablen Kosten vom Umsatz übrig bleibt, um die fixen Kosten zu decken und Gewinn zu erzielen.
Angenommen, die variablen Kosten für die Herstellung eines Produkts betragen 20€ und der Verkaufspreis liegt bei 50€. Der fixe Kostenanteil pro Produkt beträgt 10€. Damit ergibt sich ein Deckungsbeitrag von 50€ - 20€ = 30€, und ein Gewinn von 30€ - 10€ = 20€.
Der Deckungsbeitrag I enthält nur den variablen Einzelkosten. Der Deckungsbeitrag II enthält zusätzlich die variablen Gemeinkosten und der Deckungsbeitrag III bezieht dann auch die Fixkosten mit ein. Diese Unterscheidung hilft dabei, die tatsächliche Rentabilität einzelner Produkte oder Produktgruppen genauer zu berechnen.
Deckungsbeitrag I | Erlös - variable Einzelkosten |
Deckungsbeitrag II | Deckungsbeitrag I - variable Gemeinkosten |
Deckungsbeitrag III | Deckungsbeitrag II - Fixkosten |
Der Aufbau der Deckungsbeitragsrechnung Formel
Die Berechnung des Deckungsbeitrags ist der Schlüssel zur Deckungsbeitragsrechnung. Die grundlegende Formel lautet:Deckungsbeitrag = Erlös - variable Kosten
. Dieser Betrag zeigt, wie viel Geld für die Deckung der fixen Kosten zur Verfügung steht und welcher Überschuss (Gewinn oder Verlust) nach deren Deckung bleibt. Darüber hinaus wird die Deckungsbeitragsrechnung manchmal auch zur Berechnung des Betriebsergebnisses genutzt, indem von der Summe aller Deckungsbeiträge die fixen Kosten abgezogen werden.
Betriebsergebnis = Summe aller Deckungsbeiträge - fixe Kosten
Deckungsbeitrag pro Stück = Verkaufspreis pro Stück - variable Kosten pro Stück
Deckungsbeitragsquote = (Deckungsbeitrag / Umsatz) * 100
Anwendung der Deckungsbeitragsrechnung Formel
Um die Anwendung der Deckungsbeitragsrechnung besser zu verstehen, betrachten wir folgende Beispiele:Angenommen, du verkaufst ein Produkt zu einem Verkaufspreis von 150€ pro Stück. Die variablen Kosten für die Herstellung betragen 50€ pro Stück. Somit beträgt der Deckungsbeitrag pro Stück 150€ - 50€ = 100€.
Angenommen, du hast im Monat 30 Stück verkauft, dann wäre dein Betriebsergebnis 30 * 100€ - 2000€ = 1000€. Somit hätte dein Unternehmen einen Gewinn von 1000€ erzielt.
Grundsätzlich sollte der Deckungsbeitrag immer positiv sein. Ein negativer Deckungsbeitrag würde bedeuten, dass die variablen Kosten höher sind als der Erlös. In diesem Fall würde jedes verkaufte Produkt zu einem Verlust führen und die Fixkosten könnten nicht gedeckt werden.
Typen der Deckungsbeitragsrechnung
In der Deckungsbeitragsrechnung wird in der Regel zwischen der einstufigen und der mehrstufigen Deckungsbeitragsrechnung unterschieden. Beide Varianten basieren auf demselben Grundprinzip, unterscheiden sich jedoch in der Art und Weise, wie die Deckungsbeiträge berechnet und dargestellt werden.Einstufige Deckungsbeitragsrechnung: Definition und Beispiel
Die einstufige Deckungsbeitragsrechnung ist die einfachste Form der Deckungsbeitragsrechnung und damit besonders anschaulich und leicht verständlich.Bei der einstufigen Deckungsbeitragsrechnung werden alle variablen Kosten von den Erlösen subtrahiert, um den Deckungsbeitrag zu berechnen. Der Deckungsbeitrag wird anschließend ins Verhältnis zu den fixen Kosten gesetzt, um das Betriebsergebnis zu ermitteln.
Beispiel für eine einstufige Deckungsbeitragsrechnung
Betrachten wir ein Beispiel, um die Anwendung der einstufigen Deckungsbeitragsrechnung besser zu veranschaulichen:Angenommen, du verkaufst ein Produkt zu einem Preis von 120€ pro Stück. Die variablen Kosten betragen 70€ und die fixen Kosten 3000€ pro Monat. Wenn du in einem Monat 60 Stück verkaufst, beträgt der Deckungsbeitrag pro Stück 120€ - 70€ = 50€ und der gesamte Deckungsbeitrag 50€ * 60 = 3000€. Das Betriebsergebnis beträgt dann 3000€ - 3000€ = 0€. Das Unternehmen hätte also weder Gewinn noch Verlust gemacht.
Mehrstufige Deckungsbeitragsrechnung: Definition und Beispiel
Die mehrstufige Deckungsbeitragsrechnung geht einen Schritt weiter als die einstufige Deckungsbeitragsrechnung. Sie unterteilt die gesamten variablen Kosten in verschiedene Kategorien, die einzeln von den Erlösen abgezogen werden. Das erlaubt eine detailliertere Analyse der Kostenstrukturen und Erlöspotenziale.
In der mehrstufigen Deckungsbeitragsrechnung werden unterschiedliche Deckungsbeiträge (DB I, DB II, DB III etc.) ermittelt, indem schrittweise unterschiedliche Kostenarten abgezogen werden. Hierbei stehen die variablen Einzelkosten, die variablen Gemeinkosten und die fixen Kosten im Fokus.
Beispiel für eine mehrstufige Deckungsbeitragsrechnung
Angenommen, du verkaufst ein Produkt zu einem Preis von 200€. Die variablen Einzelkosten betragen 50€, die variablen Gemeinkosten 30€ und die fixen Kosten 5000€ pro Monat. Bei einem Absatz von 100 Stück ermittelt sich der DB I zu 200€ - 50€ = 150€. Der DB II beträgt dann 150€ - 30€ = 120€. Der gesamte Deckungsbeitrag II beträgt dann 120€ * 100 = 12000€. Abgezogen von den fixen Kosten ergibt sich ein Betriebsergebnis von 12000€ - 5000€ = 7000€, d.h. das Unternehmen hat einen Gewinn von 7000€ erzielt.
Selbständige Anwendung der Deckungsbeitragsrechnung
Sobald du die Grundlagen der Deckungsbeitragsrechnung verstanden und die entsprechenden Formeln gelernt hast, besteht der nächste Schritt darin, dein Wissen in praktischen Übungen anzuwenden. Durch die praktische Anwendung der Deckungsbeitragsrechnung festigst du dein Verständnis und erhöhst deine Fähigkeit, sie effektiv in realen kaufmännischen Situationen einsetzen zu können.Deckungsbeitragsrechnung Aufgabe: Praktische Übung
Für die praktische Übung zur Deckungsbeitragsrechnung nehmen wir ein fiktives Unternehmen „ABC GmbH“ als Beispiel. die ABC GmbH verkauft zwei Produkte - Produkt X und Produkt Y. Die nachfolgende Tabelle zeigt den Verkaufspreis, die variablen Kosten sowie die verkauften Mengen für beide Produkte.Produkt X | Produkt Y | |
Verkaufspreis (pro Stück) | 200€ | 150€ |
Variable Kosten (pro Stück) | 50€ | 30€ |
Verkaufte Menge (pro Monat) | 1000 Stück | 800 Stück |
- Wie hoch ist der Deckungsbeitrag pro Stück für jedes Produkt?
- Wie hoch ist der gesamte Deckungsbeitrag für jedes Produkt?
- Wie hoch ist das Betriebsergebnis des Unternehmens?
Lösungswege und Erklärungen zur Deckungsbeitragsrechnung Aufgabe
1. Zur Berechnung des Deckungsbeitrags pro Stück für jedes Produkt ziehen wir die variablen Kosten vom Verkaufspreis jedes Produktes ab: Bei Produkt X beträgt der Deckungsbeitrag pro Stück 200€ - 50€ = 150€ Bei Produkt Y beträgt der Deckungsbeitrag pro Stück 150€ - 30€ = 120€ 2. Den Gesamtdeckungsbeitrag (DB) für jedes Produkt berechnen wir, indem wir den Deckungsbeitrag pro Stück mit der verkauften Menge multiplizieren: Bei Produkt X beträgt der Gesamtdeckungsbeitrag 150€ * 1000 = 150.000€ Bei Produkt Y beträgt der Gesamtdeckungsbeitrag 120€ * 800 = 96.000€ 3. Um das Betriebsergebnis (BE) zu bestimmen, addieren wir die Gesamtdeckungsbeiträge beider Produkte und ziehen davon die Fixkosten ab: Das Betriebsergebnis beträgt 150.000€ + 96.000€ - 40.000€ = 206.000€ Somit erzielt das Unternehmen also einen Gewinn von 206.000€. Das Beispiel zeigt, dass die Deckungsbeitragsrechnung es Unternehmen ermöglicht, eine detaillierte Übersicht über die Wirtschaftlichkeit ihrer Produkte zu erhalten und dadurch fundierte Geschäftsentscheidungen zu treffen.Deckungsbeitragsrechnung - Das Wichtigste
- Deckungsbeitragsrechnung: wesentliches Instrumentarium in kaufmännischer Ausbildung und Praxis
- Grundprinzip: Unterscheidung zwischen variablen und fixen Kosten
- Deckungsbeitrag: Betrag, der nach Abzug der variablen Kosten vom Umsatz übrig bleibt
- Deckungsbeitrag I, II und III: Unterscheiden sich durch die Berücksichtigung verschiedener Kostenarten
- Deckungsbeitragsrechnung Formel: Deckungsbeitrag = Erlös - variable Kosten; Betriebsergebnis = Summe aller Deckungsbeiträge - fixe Kosten
- Einstufige und mehrstufige Deckungsbeitragsrechnung: Unterscheiden sich in Berechnung und Darstellung der Deckungsbeiträge
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Häufig gestellte Fragen zum Thema Deckungsbeitragsrechnung
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