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In der kaufmännischen Ausbildung spielt die Abgrenzungsrechnung eine zentrale Rolle. In diesem Artikel erfährst du, was genau unter der Abgrenzungsrechnung zu verstehen ist und warum sie in diesem Bereich von großer Bedeutung ist. Anhand von praktischen Anwendungsbeispielen wirst du die verschiedenen Aspekte der Abgrenzungsrechnung kennenlernen, darunter aktive Abgrenzungsrechnung und die Darstellung von Abgrenzungsrechnungen in Tabellen.
Die Abgrenzungsrechnung ist ein wichtiger Bestandteil der kaufmännischen Ausbildung und befasst sich mit der korrekten Zuordnung von betrieblichen Kosten und Erlösen auf unterschiedliche Rechnungsperioden. Dabei liegt der Fokus auf der zeitlichen Abgrenzung, um eine sachgerechte und möglichst genaue Erfolgsermittlung zu ermöglichen.
Die Abgrenzungsrechnung ist also ein Verfahren innerhalb der Kosten- und Leistungsrechnung, das dazu dient, Kosten und Erlöse den richtigen Perioden zuzuordnen.
Die Abgrenzungsrechnung umfasst zwei Hauptbereiche:
In der kaufmännischen Ausbildung ist die Abgrenzungsrechnung von großer Bedeutung, da sie die Grundlage für fundierte betriebswirtschaftliche Entscheidungen schafft. Eine korrekte Abgrenzungsrechnung ermöglicht es, den Erfolg oder Misserfolg eines Unternehmens exakt zu erfassen und damit wichtige Entscheidungsgrundlagen für das Management zu liefern. Fehlende oder falsche Abgrenzungen können das Bild eines Unternehmens verzerren und zu fehlerhaften Entscheidungen führen.
Zudem erfüllt die Abgrenzungsrechnung wichtige gesetzliche und steuerliche Vorgaben. In vielen Ländern sind Unternehmen verpflichtet, ihre Jahresabschlüsse nach bestimmten Abgrenzungsregeln zu erstellen. Ohne korrekte Abgrenzungen ist es nicht möglich, den Gewinn oder Verlust eines Unternehmens korrekt zu ermitteln und die entsprechenden Steuern zu berechnen.
Ein Unternehmen hat zum Beispiel eine Rechnung für eine große Lieferung erhalten, die über drei verschiedene Monate verteilt geliefert wurde. Mithilfe der Abgrenzungsrechnung werden die Kosten dieser Lieferung korrekt auf die entsprechenden Monate verteilt, sodass sie den betrieblichen Erfolg für jeden Monat genau widerspiegeln.
Die aktive Abgrenzungsrechnung beschäftigt sich mit der Erfassung von bereits erhaltenen Erträgen, die noch nicht in der bisherigen Buchhaltung berücksichtigt wurden, weil sie erst in einer späteren Rechnungsperiode realisiert werden. Ein typisches Beispiel für die aktive Abgrenzungsrechnung ist die Berücksichtigung von Vorauszahlungen, die für die Anmietung von Büroflächen geleistet wurden.
Anhand des folgenden Beispiels wird die aktive Abgrenzungsrechnung verdeutlicht:
Ein Unternehmen zahlt am 01. Dezember die Miete für die Büroflächen für die Monate Dezember, Januar und Februar in Höhe von 6.000 Euro. Während die Miete für Dezember direkt als Aufwand in der Buchhaltung erfasst wird, sind die beiden anderen Monatsmieten erst in den kommenden Rechnungsperioden den jeweiligen Aufwendungen zuzuordnen. In diesem Fall wäre eine aktive Abgrenzungsrechnung notwendig, um die zahlungswirksame Miete auf die entsprechenden Perioden korrekt zu verteilen.
Dabei wird ein Aktivkonto (Rechnungsabgrenzungsposten) verwendet, auf dem der noch nicht zuzuordnende Ertrag zunächst verrechnet wird.
Später, zur Periodenabgrenzung, werden die noch offenen Beträge den jeweiligen Rechnungsperioden zugeordnet. Durch die aktive Abgrenzungsrechnung wird somit eine korrekte Darstellung der Erträge sichergestellt und eine Basis für fundierte betriebswirtschaftliche Entscheidungen geschaffen.
Eine Tabelle kann helfen, den Überblick über die verschiedenen Abgrenzungen im Rahmen der Abgrenzungsrechnung zu behalten. Sie ermöglicht die systematische Erfassung, Berechnung und Überprüfung der notwendigen Abgrenzungen.
Die folgende Tabelle zeigt ein Beispiel für die Darstellung der Abgrenzungsrechnung:
Bezeichnung | Anfangsbestand | Zugang | Abgang | Endbestand |
Aktive Rechnungsabgrenzung (z. B. Miete) | 0 | 4.000 | -2.000 | 2.000 |
Passive Rechnungsabgrenzung (z. B. Zinsen) | 1.200 | 500 | -600 | 1.100 |
Mithilfe dieser Tabelle lassen sich die einzelnen Bewegungen auf den Abgrenzungskonten erfassen und kontrollieren. Die Spalten repräsentieren dabei die folgenden Informationen:
Die Abgrenzungsrechnung kann somit systematisch dargestellt und analysiert werden, wodurch die Übersichtlichkeit und Nachvollziehbarkeit der Abgrenzungen gewährleistet wird.
Grundkosten sind die tatsächlich angefallenen und verrechenbaren Kosten eines Unternehmens. Sie sind Bestandteil der Kosten- und Leistungsrechnung und dienen der Kalkulation von Preisen und der Budgetierung. Im Rahmen der Abgrenzungsrechnung ist es notwendig, die Grundkosten korrekt zu ermitteln und zu periodisieren, um eine genaue Erfolgsermittlung zu ermöglichen.
Zu den Grundkosten zählen beispielsweise:
Die Ermittlung der Grundkosten einer Periode erfolgt durch die Aufstellung einer Kostenstruktur, in der die verschiedenen Kostenarten zusammengefasst und periodisiert werden. Dabei sollten die Kosten sowohl zeitlich als auch kausal richtig zugeordnet werden.
Ein Unternehmen kauft am 01. Dezember Material für 10.000 Euro ein, wovon jedoch 30% erst im Januar verbraucht werden. Mithilfe der Abgrenzungsrechnung lassen sich die Grundkosten ermitteln und die Materialkosten auf die entsprechenden Perioden verteilen. Für Dezember wären dies 7.000 Euro (\(0,7 \cdot 10.000\)) und für Januar entsprechend 3.000 Euro (\(0,3 \cdot 10.000\)).
Um den Lernprozess in der Abgrenzungsrechnung zu vertiefen und praktische Fähigkeiten zu fördern, sind Übungen unerlässlich. Entsprechende Aufgaben können dabei helfen, das theoretische Wissen anzuwenden und das Verständnis für die Abgrenzungsrechnung zu festigen. Im Folgenden findest du einige Übungen, die wichtige Aspekte der Abgrenzungsrechnung abdecken:
Praxisbeispiele sind eine hervorragende Möglichkeit, um die Abgrenzungsrechnung zu üben und zu festigen. Sie erlauben es, die erlernten Methoden auf realistische Fälle anzuwenden und ein tieferes Verständnis für die betriebliche Praxis zu erlangen.
Die Berechnung von Abgrenzungsposten erfolgt mithilfe verschiedener Formeln. Eine korrekte Anwendung dieser mathematischen Werkzeuge ist entscheidend, um die Abgrenzungsrechnung korrekt durchzuführen und betriebswirtschaftliche Entscheidungen auf der Basis fundierter Informationen zu treffen.
Nachfolgend werden zwei wichtige Formeln in der Abgrenzungsrechnung vorgestellt:
Ein Unternehmen kauft eine Maschine für 15.000 Euro, welche eine Nutzungsdauer von 5 Jahren hat und am Ende dieser Zeit noch einen Restwert von 3.000 Euro besitzt. Die jährliche Abschreibung berechnet sich dann wie folgt: \(a = \frac{15.000 - 3.000}{5} = 2.400\)
Ein Unternehmen hat ein Festgeldkonto mit einem Kapital von 50.000 Euro und einem jährlichen Zinssatz von 2%. Die Zinsen für einen Zeitraum von 6 Monaten werden wie folgt berechnet: \(Z = 50.000 \cdot 0,02 \cdot \frac{6}{12} = 500\)
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