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Methoden der wissenschaftlichen Psychologie

Das Ziel der Psychologie ist es, neue Erkenntnisse über den Menschen, sein Verhalten und Erleben zu gewinnen. Um das zu erreichen, sind verschiedene Methoden nötig, um wissenschaftlich korrekte Aussagen über das Verhalten und Erleben treffen zu können. 

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Das Ziel der Psychologie ist es, neue Erkenntnisse über den Menschen, sein Verhalten und Erleben zu gewinnen. Um das zu erreichen, sind verschiedene Methoden nötig, um wissenschaftlich korrekte Aussagen über das Verhalten und Erleben treffen zu können.

Methoden der wissenschaftlichen Psychologie allgemein

Der Ausdruck Methode wird nicht nur in der Psychologie verwendet, sondern auch in allen anderen Wissenschaften und im Alltag. Wenn man im Alltag von einer Methode spricht, dann meint man ein geplantes Vorgehen, das eingesetzt wird, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen. Schaut man sich den Begriff im wissenschaftlichen Kontext genauer an, dann lautet die Definition wie folgt:

Methoden bestimmen, auf welche Art und Weise Wissen gewonnen wird. Die Hauptaufgabe von Methoden ist es, den Weg der Erkenntnisgewinnung transparent und nachvollziehbar zu machen.

Egal, welche Teildisziplin der Psychologie betrachtet wird (z. B. klinische Psychologie oder pädagogische Psychologie), sie alle nutzen ähnliche Methoden, um neue Erkenntnisse über das Erleben und Verhalten von Menschen in ihrer spezifischen Disziplin zu gewinnen. Die Methoden sind also ein Aspekt, der die verschiedenen Teildisziplinen der Psychologie miteinander verbindet.

Die Psychologie als Wissenschaft vereint eine Vielzahl von Teildisziplinen unter sich, die das Erleben und das Verhalten von Menschen aus unterschiedlichen Blickwinkeln betrachten. Die klinische Psychologie beschäftigt sich mit psychischen Störungen oder Krankheiten, während die pädagogische Psychologie die Entwicklung von Menschen und das Lernen genauer betrachtet.

Wenn Dich diese oder andere Teildisziplinen der Psychologie näher interessieren, dann lies' Dir gerne die Erklärungen "Grundlagendisziplinen der Psychologie" und "Anwendungsdisziplinen der Psychologie" durch.

Die Methoden, die genutzt werden, um wissenschaftlich korrekte Erkenntnisse zu gewinnen, werden auch als empirische Methoden bezeichnet und die dahinter stehenden Wissenschaften heißen dementsprechend empirische Wissenschaften.

Empirische Wissenschaften sind wissenschaftliche Disziplinen, die ihr Wissen direkt oder indirekt aus der Wahrnehmung von Phänomenen gewinnen.

Empirische Methoden sind Methoden der empirischen Wissenschaften, die eine planmäßige Beobachtung und Beschreibung eines bestimmten Bereiches ermöglichen. Ziel ist es dabei, überprüfbare Daten zu sammeln, um ein Phänomen erklären zu können.

Methoden der wissenschaftlichen Psychologie – Beispiele

Das Wort empirisch bedeutet so viel wie "auf Erfahrung basierend". Die empirischen Wissenschaften ziehen also ihre Schlussfolgerungen auf Basis von Beobachtungen, weswegen sie auch als erfahrungswissenschaftliche Methoden bezeichnet werden. Dazu gehören unter anderem die Naturwissenschaften, also die Biologie, die Physik, die Chemie, die Astronomie und auch die Psychologie. Somit sind auch alle Forschungsmethoden, die in der Psychologie genutzt werden, empirische Methoden.

Damit Du das besser nachvollziehen kannst, folgt hier ein Beispiel:

Nehmen wir das Experiment als Methode. Hierbei sollen verschiedene Einflüsse auf eine Situation beobachtet, beschrieben und im besten Fall auch erklärt werden. Du willst den Einfluss von Umgebungsgeräuschen auf das Lernen experimentell untersuchen.

Der Bereich, der Dich interessiert, ist also das Lernen unter bestimmten Bedingungen. Durch Dein Experiment erhältst Du verschiedene Daten, die Du im Anschluss auswerten kannst. Mit Hilfe der Grundlagenforschung kannst Du Deine Ergebnisse dann auch erklären. Somit hast Du erfahrungswissenschaftlich gearbeitet.

Die Grundlagenforschung dient der Erweiterung von Wissen und bildet die Grundlage für die Anwendung von psychologischem Wissen in der Praxis.

Psychologie als Wissenschaft – Aufgaben und Ziele

Um die Aufgaben und Ziele der Forschung zu erfüllen, ist die Nutzung empirischer Forschungsmethoden in der Psychologie essenziell, weil sie die Psychologie als Wissenschaft auszeichnen. Der Grund dafür ist, dass neben der wissenschaftlichen Psychologie auch noch eine sogenannte Alltagspsychologie existiert.

Methoden der wissenschaftlichen Psychologie – Aufgaben

Der Hauptunterschied zwischen der Aufgaben der Alltagspsychologie und der wissenschaftlichen Psychologie ist, dass in der wissenschaftlichen Psychologie immer empirische Methoden genutzt werden.

  • Die Alltagspsychologie stützt sich hingegen lediglich auf Erfahrungen, Hörensagen und das Bauchgefühl von Menschen und ist somit wissenschaftlich nicht relevant.
  • Die aus der Alltagspsychologie entstanden Erkenntnisse sind dann nicht als wissenschaftlich einzustufen, da sie ohne den Einsatz empirischer Methoden nicht den wissenschaftlichen Standards entsprechen und die entsprechenden Gütekriterien nicht erfüllen.

Somit ist es die Aufgabe der empirischen Methoden, dafür zu sorgen, dass der Weg der Erkenntnisgewinnung transparent ist und dass die Gütekriterien immer eingehalten werden. Nur so ist es möglich, dass andere Wissenschaftler*innen die einzelnen Schritte der Untersuchung überprüfen und wiederholen können. Nur auf diese Art und Weise ist wissenschaftliche Erkenntnis und Fortschritt erst möglich.

Methoden der wissenschaftlichen Psychologie – Aspekte

Insgesamt gibt es drei Hauptgütekriterien, die bei wissenschaftlichen Untersuchungen immer eingehalten werden müssen, weil sie die verschiedenen Aspekte der Untersuchung kontrollieren.

  • Objektivität: Die Untersuchung ist unabhängig von der Person, die sie durchführt.
  • Validität: Die Methode ist geeignet, um das zu messen, was gemessen werden soll.
  • Reliabilität: Die Messung wurde genau durchgeführt und es entstanden keine Messfehler.

Wenn Du mehr über die Gütekriterien in der Psychologie erfahren willst, dann klick Dich in die Erklärung "Gütekriterien Psychologie" rein.

Methoden in der wissenschaftlichen Psychologie - Anwendungsgebiete

Die wissenschaftlichen Methoden kommen sowohl in der Forschung als auch in der praktischen Anwendung zum Einsatz.

Somit können empirische Methoden auch in der psychologischen Diagnostik eingesetzt werden, wie es in folgendem Beispiel dargestellt wird:

Wenn Du gerne herausfinden möchtest, wie intelligent ein Kind ist, kannst Du zur Diagnose einen Intelligenztest heranziehen. Dabei handelt es sich um einen standardisierten Test, der den IQ eines Menschen bestimmen kann. Der Intelligenztest bietet sich hier als Diagnostik an, weil durch den IQ eines Menschen Rückschlüsse auf dessen Intelligenz gezogen werden können. Somit gelten Menschen mit einem IQ über 130 als hochbegabt, während bei Personen mit einem IQ unter 70 eine Intelligenzminderung festgestellt werden kann.

Ein standardisierter Test ist ein Testverfahren, das zur Untersuchung von Persönlichkeitsmerkmalen genutzt wird. Genaueres erfährst Du weiter unten in dieser Erklärung.

Arten von Forschungsmethoden in der Psychologie

Im Grunde kann jede Methode in der Psychologie genutzt werden. Es ist allerdings wichtig, dass die genutzten Methoden das Verhalten, aber auch die Gedankengänge und Emotionen von Menschen greifbar und messbar machen. In der Psychologie kommen deswegen vor allem vier verschiedenen Arten von Methoden infrage:

  • die Beobachtung
  • die Befragung
  • der standardisierte Test
  • das Experiment

Die Methoden, die im Folgenden vorgestellt werden, zeigen in erster Linie das Verhalten erst mal nur auf. Die Erklärung, warum so gehandelt wurde und was für Prozesse bei der Entscheidung so zu handeln wichtig sind, wird meist erst nach der Anwendung der Methode gefunden.

Methoden der wissenschaftlichen Psychologie – Beobachtung

Beobachtungen sind Methoden, die das Ziel haben, das Verhalten und Erleben von Menschen wahrzunehmen. Wichtig dabei ist, dass die Beobachtung in einem bestimmten Rahmen stattfindet und, dass vorher bestimmte Beobachtungspunkte festgelegt werden, auf die sich die Beobachter*innen fokussieren sollen. Dazu gehört unter anderem wer, was und wie beobachtet werden soll. Welche Schwerpunkte genau gesetzt werden, ist immer von dem Ziel der Beobachtung abhängig.

Im Rahmen der Beobachtungen können zwei Grundformen unterschieden werden. Zum einen gibt es die Selbstbeobachtung und zum anderen die Fremdbeobachtung.

Selbstbeobachtung

Bei dieser Methode nimmt ein Individuum sein eigenes Verhalten und seine eigenen Gefühle wahr, ohne außenstehende Beobachter*innen. Das Ziel hierbei ist es, das eigene Verhalten bewusst wahrzunehmen. Das ermöglicht es, das eigene Verhalten zu reflektieren und, wenn nötig, auch zu ändern. Die Selbstbeobachtung findet in der Regel erst nach einer Situation statt, also erst nach einem Streit oder einem Gespräch. Es ist prinzipiell möglich, jede Art von Handlung selbst zu beobachten, wenn man sich gezielt darauf konzentriert.

Das folgende Beispiel verdeutlicht die Selbstbeobachtung:

Du hast das Gefühl, dass Du in letzter Zeit sehr viel online shoppst und möchtest gerne herausfinden, woran das liegt. Dazu beobachtest Du Dich selbst genau, wenn Du mal wieder etwas in Deinen Warenkorb legst.

Bei der Selbstbeobachtung können auch Strategien wie ein Selbstbeobachtungstagebuch hervorragend helfen. In dieses Buch könntest Du dann festhalten, wie Du Dich beim online shoppen gefühlt hast, was Dich dazu bewegt hat, online zu shoppen und was Du denkst oder was der Grund für das Shoppen sein könnte. So kannst Du Dein Verhalten besser verstehen und, wenn es Dich stört, auch besser etwas dagegen tun.

Fremdbeobachtung

Bei der Fremdbeobachtung wird das Verhalten einer Person durch eine andere Person beobachtet. Auch hier lassen sich wieder verschiedene Unterformen differenzieren. Zum einen kann die beobachtende Person direkt am Geschehen teilhaben oder das Ganze nur von außen beobachten. Zum anderen gibt es noch die Unterscheidung zwischen der systematischen und der unsystematischen Fremdbeobachtung.

  • systematische Beobachtung: Ziel wird vor der Beobachtung festgelegt
  • unsystematische Beobachtung: Verhalten wird ohne festes Ziel beobachtet

Wie eine Fremdbeobachtung von außen ablaufen kann, kannst Du in diesem Beispiel betrachten:

Du möchtest gerne herausfinden, ob die Menschen am Hauptbahnhof ihren Müll in einen Mülleimer werfen oder woanders hin (z. B. auf den Boden oder sie stecken ihn ein). Dafür setzt Du Dich am Hauptbahnhof auf eine Bank in der Nähe eines Mülleimers und zählst, wie viele Leute vorbeikommen und wie viele ihren Müll in den Mülleimer werfen. Somit führst Du eine Fremdbeobachtung von außen durch.

Das folgende Beispiel zeigt Dir, wie eine Fremdbeobachtung durchgeführt werden kann, wenn man selbst am Geschehen teilnimmt:

Du spielst mit Deinen Kolleginnen und Kollegen eine Runde Poker. Da Du gewinnen möchtest, beobachtest Du die anderen Spieler*innen ganz genau, ob sie sich verraten. Da Du selbst aber am Spiel teilnimmst, führst Du in diesem Fall zwar auch eine Fremdbeobachtung durch, nimmst jedoch gleichzeitig am Geschehen teil.

Eine Übersicht über die verschiedenen Beobachtungsformen findest Du in Abbildung 1. Die Selbstbeobachtung kann also in der Situation selbst (gleichzeitig) oder erst im Nachhinein (rückblickend) stattfinden. Bei der Fremdbeobachtung kann der/die Beobachter*in entweder an der zu beobachtenden Situation teilnehmen oder die Situation nur von außen betrachten. Beide Formen können dann systematisch oder unsystematisch ablaufen.

Methoden der wissenschaftlichen Psychologie Formen der Beobachtung StudySmarterAbbildung 1: Die verschiedenen Formen der Beobachtung

Es gibt verschiedene Effekte, die den Prozess des Beobachtens beeinflussen können. Diese Effekte sind nicht in allen Situationen zu vermeiden. Die Aufgaben des Beobachtenden ist es dennoch, den Einfluss der Effekte möglichst gering zu halten. Eine Übersicht zu den verschiedenen Effekten findest Du hier:

EffekteErklärung
HaloeffektDer Haloeffekt ist eine Art der Voreingenommenheit, bei der der Gesamteindruck einer Person den Beobachtenden beeinflusst. Ein klassisches Beispiel ist, dass eine Lehrperson eine/n Schüler*in besser bewertet, wenn er oder sie gut gepflegt und freundlich ist. Schüler*innen, die nicht so freundlich oder gut gepflegt sind, werden dann schlechter bewertet, auch wenn sie die gleiche Leistung bringen.
Logischer FehlerEs wird von einer Eigenschaft auf eine andere geschlossen.Beispiel: schlank = sportlich
SympathiefehlerDie Tendenz, gegenüber einer Person schon nach kurzer Zeit eine gewisse Sympathie/Antipathie zu empfinden.
ProjektionsfehlerDer Beobachtende schreibt der zu beobachteten Person Eigenschaften zu, die sie gar nicht oder nur kaum hat, sondern die eher zu dem Beobachtenden passen.
ReihenfolgeeffektWenn mehrere Informationen schnell nacheinander kommen, merkt man sich meist nur die Erste und die Letzte.

Methoden der wissenschaftlichen Psychologie – Befragung

Die Psychologie hat den Vorteil, dass ihr Forschungsgegenstand, also der Mensch, in der Lage ist, zu kommunizieren und seine Gedanken und Gefühle mitzuteilen. Diesen Vorteil nutzt die Forschungsmethode der Befragung aus, um Erkenntnisse über Menschen zu gewinnen.

Die Befragung ist eine Methode, bei der durch Kommunikation das Erleben und Verhalten eines Menschen erfasst wird.

Es können folgende Arten von Befragungen unterschieden werden:

  • Mündliche vs. schriftliche Befragungen: Bei den mündlichen Befragungen stellt eine Person einer anderen Person Fragen. Bei der schriftlichen Befragung hingegen können mehrere Personen den Fragebogen getrennt voneinander ausfüllen.
  • Standardisierte vs. nicht standardisierte Befragung: Bei der standardisierten Befragung werden alle Fragen und auch die Reihenfolge genau vorgegeben. Bei der nicht standardisierten Befragung gibt es, wenn überhaupt, nur einen groben Leitfaden, an dem sich orientiert wird.
  • Offene vs. geschlossene Fragen: Bei geschlossenen Fragen sind Antwortoptionen vorgegeben (z. B. Multiple-Choice-Fragen), während die befragten Personen bei offenen Fragen frei antworten können.
  • Befragung der Person vs. Befragungen von Dritten: Wird die Befragung direkt mit nur einer Person durchgeführt, so spricht man von einer Befragung der Person. Werden allerdings Dritte, also etwa Familienmitglieder über die Person befragt, ist es eine Befragung von Dritten.
  • Offline vs. online: Klassisch werden Befragungen mit Papier und Stift durchgeführt. In der heutigen Zeit ist es auch möglich, Befragungen mithilfe des Internets online durchzuführen.

Methoden der wissenschaftlichen Psychologie – standardisierte Test

Der standardisierte Test wird zur Untersuchung von Persönlichkeitsmerkmalen genutzt. Das Ziel dabei ist es, eine Aussage über den relativen Grad einer Merkmalsausprägung treffen zu können. Der große Vorteil des standardisierten Tests ist, dass diese im Nachhinein statistisch auswertbar sind und somit Zahlen liefern, die dann von Forscher*innen ausgewertet werden können.

Damit ein standardisierter Test gut für die Anwendung geeignet ist, sollte auf zwei Aspekte besonders geachtet werden. Diese sind:

  1. Die Testanweisungen sind detailliert. Der Testleitende muss über die Rahmenbedingung, die Durchführung und das Vorgehen bei der Auswertung genauestens informiert sein.
  2. Außerdem sollte ein standardisierter Test immer empirisch begründbar sein. Ein Test, der den Entwicklungsstand eines Kindes messen soll, sollte also auch entwicklungstheoretisch begründet sein.

Ein standardisierter Test kann verschiedene Ziele verfolgen. Einen Überblick darüber, welche das sind, bietet die nachfolgende Auflistung:

  • Retrognose: Der Entwicklungsverlauf in der Vergangenheit wird ermittelt.
  • Diagnose: Der gegenwärtige Entwicklungsstand soll ermittelt werden.
  • Prognose: Der zukünftige Entwicklungsstand soll ermittelt werden.

Methoden der wissenschaftlichen Psychologie – Experiment

Die vermutlich bekannteste Methode in der Psychologie ist das Experiment. Zu den bekanntesten gehört unter anderem das Little-Albert-Experiment.

Ein Experiment ist eine Methode zur Datenerhebung, bei der Variablen gezielt manipuliert werden, um die daraus entstehenden Effekte ermitteln zu können. Störfaktoren werden dabei kontrolliert oder eliminiert.

Beim Little-Albert-Experiment handelt es sich um ein Experiment, das 1920 von John Watson an der Universität Baltimore durchgeführt wurde. Dabei wurde ein Baby, das Little Albert genannt wurde, mit verschiedenen Dingen wie etwa einem Kaninchen, einer Ratte oder auch Baumwolle konfrontiert.

Dabei zeigte das Kind nie Angst, sondern war stets neugierig. Es hatte jedoch Angst, als es das laute Geräusch von einem Hammer, der auf eine Eisenstange schlug, hörte. Nun konfrontierte Watson das Kind immer wieder mit diesem Geräusch, wenn es eine weiße Ratte sah. Schon nach kurzer Zeit fing Little Albert an zu weinen, wenn er die weiße Ratte sah, auch wenn das Geräusch von der Eisenstange nicht zu hören war.

Innerhalb eines Experimentes gibt es immer zwei Arten von Variablen, die unterschieden werden müssen:

  1. Unabhängige Variablen: Das sind die Faktoren, die manipuliert werden.
  2. Abhängige Variablen: Das sind die Faktoren, die gemessen werden sollen.

Der Unterschied zwischen abhängiger und unabhängiger Variable wird in diesem Beispiel verdeutlicht:

Du möchtest herausfinden, inwieweit die Anzahl der wöchentlichen Trainingsstunden einen Einfluss auf Deine Ausdauer hat. In diesem Fall ist die Ausdauer die abhängige Variable und die wöchentlichen Trainingsstunden die unabhängige Variable. Es muss jetzt noch darauf geachtet werden, dass die Rahmenbedingungen, wie z. B. die Ernährung, immer gleich bleiben, damit diese die Ausdauer nicht beeinflussen.

Wenn Du mehr über Experimente in der Psychologie, die verschiedenen Variablen oder allgemein über empirische Forschungsmethoden erfahren willst, dann schau Dir die Erklärungen "Empirische Methoden" und "Qualitative und quantitative Methoden" an.

Die wichtigsten Aspekte der wissenschaftlichen Methoden – Zusammenfassung

Hier findest Du die wichtigsten Fakten zu den einzelnen wissenschaftlichen Methoden noch mal auf einem Blick:

MethodeErklärung
Beobachtung
  • Ziel: Erleben und Verhalten wahrnehmen
  • Beobachtungsschwerpunkte werden vorher festgelegt
  • Formen: Selbstbeobachtung & Fremdbeobachtung
Befragung
  • Nutzt den Vorteil, dass Menschen über ihr Erleben sprechen können.
  • Durch Kommunikation wird das Erleben und Verhalten von Menschen erfasst.
  • Formen: mündlich, schriftlich, persönlich, online, direkte Befragung der Person, Befragung von Dritten, standardisiert, nicht-standardisiert, offene oder geschlossene Befragung
Standardisierter Test
  • Beschäftigt sich mit Persönlichkeitsmerkmalen.
  • Ziel: den relativen Grad einer Merkmalsausprägung zu ermitteln.
  • Test sind statistisch auswertbar/liefern Zahlen.
Experiment
  • Manipuliert verschiedene Variablen.
  • Ziel: durch die Manipulation entstehende Effekte untersuchen.
  • Formen von Variablen: abhängige (wird gemessen) & unabhängige (wird manipuliert)

Neben den erfahrungswissenschaftlichen Methoden werden in der Psychologie auch hin und wieder geisteswissenschaftliche Methoden genutzt.Dazu gehören unter anderem:

  • die Hermeneutik: die Auslegung und das Verstehen von Texten
  • die Dialektik: das Aufdecken von Widersprüchen
  • die Phänomenologie: erforscht, wie wir uns selbst, die Welt und andere Menschen erleben

Methoden der wissenschaftlichen Psychologie - Das Wichtigste

  • Methoden sind nötig, um neue Erkenntnisse in der Wissenschaft zu gewinnen.
  • In allen Teildisziplinen der Psychologie werden wissenschaftliche Methoden genutzt, um Untersuchungen durchzuführen.
  • Die Nutzung von wissenschaftlichen Methoden grenzt die wissenschaftliche Psychologie von der Alltagspsychologie ab.
  • Die wichtigsten Forschungsmethoden in der Psychologie sind: Beobachtung, Befragung, standardisierte Tests und Experimente.

Häufig gestellte Fragen zum Thema Methoden der wissenschaftlichen Psychologie

In der Psychologie gibt es verschiedene Forschungsmethoden, wie z. B. das Experiment, der standardisierte Test oder die Befragung. 

Erfahrungswissenschaftliche Methoden sind die Forschungsmethoden, die sich mit real existierenden Dingen beschäftigen. Dazu gehören die  Beobachtung, die Befragung, der standardisierte Test und die Experimente.

Das Ziel der Psychologie als Wissenschaft ist es, neue Erkenntnisse über Themen aus dem Bereich der Psychologie zu gewinnen.

Es gibt viele verschiedene wissenschaftliche Methoden. Die wichtigsten sind jedoch das Experiment, der standardisierte Test, die Beobachtung und die Befragung.

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