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Herr Schwarz möchte für seine Firma eine neue industrielle Druckmaschine kaufen. Zwei Maschinen von unterschiedlichen Herstellern stehen zur Auswahl. Die Maschinen unterscheiden sich in ihrem Preis, ihren Wartungskosten und in dem Erlös, der mit den produzierten Zeitschriften erreicht werden kann. Wie kann Herr Schwarz die wirtschaftlich beste Entscheidung treffen? Die Lösung kann mit einer Rentabilitätsvergleichsrechnung gefunden werden.
In diesem Artikel lernst Du, wie die Rentabilitätsvergleichsrechnung durchgeführt wird. Die Rentabilitätsvergleichsrechnung gehört zu den statistischen Investitionsverfahren. Investitionsalternativen werden bei dieser Methode anhand ihrer Rendite miteinander verglichen.
Wenn Du mehr über die Investitionsrechnung wissen möchtest, schau Dir doch diesen Artikel an: Investitionsrechnung.
Bei der Rentabilitätsvergleichsrechnung wird die durchschnittliche Rendite der Investition errechnet. Dabei wird sich für die Investitionsoption mit der höchsten durchschnittlichen Rendite entschieden.
Diese Investitionsrechnung bezieht als Grundlage die Gewinnvergleichsrechnung.
Die Rentabilitätsvergleichsrechnung ist ein statisches Investitionsrechenverfahren, bei dem durchschnittliche Werte eines Jahres betrachtet werden. Das bedeutet, dass Änderungen bei den Ein- und Auszahlungsströmen vernachlässigt werden. Außerdem wird der Zeitwert des Geldes nicht betrachtet, also der Zeitpunkt der Zahlungen wird ignoriert.
Bei der Rentabilitätsvergleichsrechnung werden die möglichen Investitionen anhand ihrer Rentabilität miteinander verglichen und bewertet. Aber was ist Rentabilität?
Rentabilität bezeichnet, wie das gebundene Kapital verzinst wird. Gebundenes Kapital ist all das Geld, das für die Investition ausgegeben wird und dadurch dem Unternehmen nicht mehr zur Verfügung steht. Die Rentabilität erkennt, welche Erträge das Kapital abwirft, also wie das Kapital in einer Periode wächst.
Hat ein Projekt eine Rentabilität von 25 %, so werden aus einem eingesetzten Euro innerhalb eines Jahres 25 €.
Eine höhere Rentabilität ist deswegen für das Unternehmen relevant, weil eine hohe Rentabilität bedeutet, dass sich das eingesetzte Kapital vermehrt. Je weniger Kapital für eine Investition eingesetzt wird, desto höher die Rentabilität, weil das freie (gesparte) Kapital in weitere Investitionen oder auf dem Finanzmarkt angelegt werden kann.
Die Rentabilität wird errechnet, indem der Gewinn vor Zinsen durch den durchschnittlichen Kapitaleinsatz geteilt und dann mit 100 multipliziert wird. Das Ergebnis der Rechnung ist die Rendite in Prozent (%).
Diese Kennziffer kann zum Beispiel mit den Zinsen der Finanzierungsmöglichkeiten für die Investitionen verglichen werden. So kann bewertet werden, ob die Rendite höher ist als die Zinskosten für die Finanzierung. Die Rentabilität ist so lange positiv, solange es einen positiven Gewinn gibt.
Die Rentabilitätsformel besteht aus zwei Komponenten. Zum einen aus dem Gewinn vor Zinsen und zum anderen aus dem durchschnittlich gebundenen Kapital. Beides wird Dir nun genauer erklärt.
Der Gewinn vor Zinsen wird durch die Gewinnvergleichsrechnung ermittelt. Hier werden die durchschnittlichen Kosten von den durchschnittlichen Erlösen abgezogen.
Lies Dir gerne hier den Artikel zur Investitionsrechnung, Gewinnvergleichsrechnung durch.
Es wird der Gewinn vor Zinsabzug verwendet, damit die Alternativen unabhängig von ihrer Finanzierung vergleichbar bleiben. Gewinn vor Zinsen bedeutet, dass Zinsen, die durch die Kapitalaufnahme wie durch die Aufnahme von Krediten nicht beachtet werden.
Das durchschnittlich gebundene Kapital bezeichnet das Kapital, welches durchschnittlich im Laufe der Nutzungsdauer in die Investition gebunden ist, also dem Unternehmen nicht frei zur Nutzung verfügbar ist.
Die Formel für das durchschnittlich gebundene Kapital lautet folgendermaßen:
In Abbildung 1 kannst Du sehen, wie die Formel zustande kommt. AW steht für den Anschaffungswert und RW für den Restwert. Auf der x-Achse ist die Zeit t abgebildet, mit n als die Nutzungsdauer.
Dadurch, dass Anschaffungswert und Restwert addiert und dann halbiert werden, wird die Geldmenge ermittelt, die im Durchschnitt in der Investition gebunden ist und somit nicht frei genutzt werden kann.
Die Schwarzdruck AG von Herrn Schwarz benötigt eine neue Maschine zum Druck von Zeitungen. Zur Auswahl stehen Maschine A und B. Der kalkulatorische Zinssatz beträgt 10 % und die geplante Nutzungsdauer beider Maschinen sind 5 Jahre. Beide Druckermaschinen können jeweils 50.000 Ausgaben jährlich drucken.
Maschine A kostet 50.000 € in der Anschaffung. Es fallen monatliche Wartungskosten in Höhe von 200 € an. Die gedruckte Zeitung kann für 1 € verkauft werden.
Maschine B kostet 90.000 €. Auch bei diesem Modell fallen monatliche Wartungskosten an. Diese sind monatlich 210 € hoch. Die gedruckte Zeitung hat eine höhere Qualität und kann für 1,10 € verkauft werden.
Hier sind alle Zahlen zusammengefasst in einer Tabelle:
Maschine A | Maschine B | |
Anschaffungskosten | 50.000 € | 90.000 € |
Monatliche Wartungskosten | 200 € | 210 € |
Preis pro Zeitung | 1 € | 1,10 € |
Kalkulatorischer Zinssatz | 10 % | 10 % |
Als Erstes muss eine Gewinnvergleichsrechnung durchgeführt werden.
1. Erlös berechnen:
Der Erlös wird errechnet, indem der Preis mit der jährlichen Produktionsmenge multipliziert wird.
2. Pagatorische Kosten berechnen:
Als weitere Kosten werden die Wartungskosten abgezogen. Dazu müssen sie erst auf ein Jahr hochgerechnet werden.
3. Kalkulatorische Kosten berechnen
Im nächsten Schritt werden in der Gewinnvergleichsrechnung die kalkulatorischen Kosten abgezogen. Das sind die kalkulatorischen Zinsen und die kalkulatorischen Abschreibungen.
Da es keine anderweitigen Angaben gibt, wird von der linearen Abschreibung ausgegangen. Für die Abschreibung werden die Anschaffungskosten durch die Nutzungsdauer geteilt.
Für den kalkulatorischen Zins wird das durchschnittlich gebundene Kapital ausgerechnet und das Ergebnis mit dem kalkulatorischen Zinssatz multipliziert.
4. Werte in einer Tabelle zusammenführen:
Maschine A | Maschine B | |
Erlöse | 50.000 € | 55.000 € |
- Wartungskosten | 2.400 € | 2.520 € |
- Kalkulatorische Abschreibung | 10.000 € | 18.000 € |
- Kalkulatorische Zinsen | 2.500 € | 4.500 € |
= Durchschnittlicher Gewinn | 35.100 € | 29.980 € |
Im nächsten Schritt kann die Rentabilitätsvergleichsrechnung durchgeführt werden. Die Formel lautet:
Sprich: ein eingesetzter Euro wird in einem Jahr zu 150,40 €
Sprich: ein eingesetzter Euro wird in einem Jahr zu 76,62 €
Die Rendite bei Maschine A ist höher, deswegen sollte die Weißzahn AG nach der Rentabilitätsvergleichsrechnung in Maschine A investieren.
Vorteile der Rentabilitätsvergleichsrechnung sind, dass sie relativ einfach und schnell berechenbar ist und dabei relativ verlässliche Ergebnisse liefert. Die Ergebnisse sind verlässlicher als die vorhergehenden Rechenverfahren der Kosten- und Gewinnvergleichsrechnung, weil das eingesetzte Kapital einbezogen wird.
Es gelten alle Nachteile, die sich auf die statistischen Investitionsverfahren anwenden lassen: Der Zeitwert des Geldes und Änderungen in den Zahlungsströmen sind durch die einperiodische Betrachtung vernachlässigt.
Die Rentabilitätsvergleichsrechnung gibt Aufschluss darüber, wie sich das eingesetzte Kapital der Investitionsalternativen jeweils verzinst.
Die Rentabilitätsberechnung ist eine Investitionsrechnung, bei der der Gewinn vor Zinsen in Relation zu dem durchschnittlich gebundenen Kapital gesetzt wird.
Die Rentabilität einer Investition ist negativ, wenn der Gewinn vor Zinsen kleiner ist, als das durchschnittlich gebundene Kapital. Das bedeutet, dass das Unternehmen mehr Geld in die Investition steckt, als es herausbekommt. Eine solche Investition ist unrentabel und damit unwirtschaftlich.
Um die Rentabilität zu berechnen, wird der Gewinn vor Zinsen durch das durchschnittlich gebundene Kapital geteilt. Der Gewinn vor Zinsen kann durch die Gewinnvergleichsrechnung ermittelt werden. Hier werden die Kosten von den Erlösen abgezogen. Das durchschnittlich gebundene Kapital wird errechnet, indem Anschaffungswert und Restwert addiert werden, und das Ergebnis wird halbiert.
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