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Im Fach Betriebswirtschaftslehre spielt der Beschaffungsmarkt eine zentrale Rolle für den wirtschaftlichen Erfolg eines Unternehmens. In diesem Artikel erfährst du mehr über die grundlegenden Konzepte, aktuelle Trends sowie Strategien in Bezug auf den Beschaffungsmarkt. Ziel ist es, dir ein umfassendes Verständnis dieses wichtigen Themenbereichs zu vermitteln.
Der Beschaffungsmarkt ist ein zentraler Begriff in der Betriebswirtschaftslehre (BWL) und bezieht sich auf den Markt, auf dem Unternehmen und Organisationen benötigte Ressourcen, Materialien und Dienstleistungen einkaufen. In diesem Artikel werden die Definition und Bedeutung des Beschaffungsmarkts sowie wichtige Trends und Entwicklungen, wie beispielsweise Digitalisierung und Nachhaltigkeit, näher beleuchtet.
Im Bereich der Betriebswirtschaftslehre (BWL) bezeichnet der Beschaffungsmarkt den Ort, an dem Unternehmen und Organisationen benötigte Ressourcen, Materialien und Dienstleistungen erwerben. Dies können sowohl physische Märkte als auch virtuelle Plattformen sein. Der Beschaffungsmarkt unterscheidet sich vom Absatzmarkt, auf dem Unternehmen ihre Produkte und Dienstleistungen an Endverbraucher oder andere Firmen verkaufen.
Zu den Hauptaufgaben im Beschaffungsmanagement gehört die Auswahl geeigneter Lieferanten, die Sicherstellung einer hohen Qualität der eingekauften Produkte und Dienstleistungen sowie die effiziente Gestaltung des gesamten Beschaffungsprozesses. In der Praxis sind dabei folgende operative und strategische Aspekte zu berücksichtigen:
Der Beschaffungsmarkt unterliegt, wie viele andere Wirtschaftsbereiche, stetigen Veränderungen und Entwicklungen. In den letzten Jahren haben sich insbesondere die Digitalisierung und die Forderung nach Nachhaltigkeit als wesentliche Trends herauskristallisiert.
Die fortschreitende Digitalisierung eröffnet eine Vielzahl neuer Möglichkeiten und Herausforderungen für Unternehmen im Bereich der Beschaffung. Sie ermöglicht beispielsweise den automatisierten Datenaustausch zwischen Lieferanten und Einkäufern, den Einsatz von künstlicher Intelligenz und Big-Data-Analysen zur Optimierung des Einkaufsprozesses sowie den Zugang zu globalen Beschaffungsmarktplätzen über das Internet. Gleichzeitig können jedoch auch Risiken, wie Datenschutzverletzungen oder wachsende Abhängigkeit von digitalen Plattformen, entstehen.
Ein Beispiel für den digitalen Wandel im Beschaffungsmarkt sind elektronische Marktplätze (E-Procurement), auf denen Unternehmen und Lieferanten ihre Waren und Dienstleistungen anbieten und nachfragen können. Dadurch ergeben sich Kosteneinsparungen, effizientere Prozesse und eine größere Auswahl an potenziellen Lieferanten.
Nachhaltigkeit gewinnt ebenfalls an Bedeutung im Beschaffungsmarkt, da immer mehr Unternehmen erkennen, dass die Einhaltung ökologischer, sozialer und ökonomischer Standards entlang der gesamten Lieferkette nicht nur aus ethischer Sicht geboten ist, sondern auch einen Wettbewerbsvorteil darstellen kann. Öko-Labels, Zertifizierungen und die Integration von Nachhaltigkeitskriterien in die Lieferantenbewertung sind dabei mögliche Ansätze, um nachhaltiges Wirtschaften im Beschaffungsmanagement umzusetzen.
Ein Beispiel für nachhaltige Beschaffung ist die Verwendung von Recyclingmaterial in der Produktion oder die Zusammenarbeit mit Lieferanten, die soziale und ökologische Mindeststandards einhalten, beispielsweise durch faire Arbeitsbedingungen und umweltschonende Produktion.
Neben der Unterscheidung zwischen physischen und digitalen Beschaffungsmärkten, kann man die unterschiedlichen Arten von Beschaffungsmärkten auch auf Basis geografischer Aspekte (national und international) klassifizieren. In diesem Zusammenhang ist die Analyse des Beschaffungsmarktes von großer Bedeutung, um bestmögliche Entscheidungen in Bezug auf Lieferanten, Preise, Qualität und Risiken treffen zu können.
Die verschiedenen Arten von Beschaffungsmärkten sind essenziell, um die richtige Strategie für den Einkauf von Materialien und Dienstleistungen festzulegen. Je nach Beschaffenheit und Umfang des Marktes bietet es sich an, unterschiedliche Verfahren und Prozesse anzuwenden. Grundsätzlich lassen sich Beschaffungsmärkte in folgende Kategorien einteilen:
Der Hauptunterschied zwischen nationalem und internationalem Beschaffungsmarkt liegt in der geografischen Reichweite und den damit verbundenen rechtlichen, kulturellen und wirtschaftlichen Unterschieden. Beim nationalen Beschaffungsmarkt beschränkt sich der Einkauf auf Lieferanten innerhalb des eigenen Landes, während beim internationalen Beschaffungsmarkt auch Lieferanten aus anderen Ländern einbezogen werden. Dadurch ergeben sich eine Reihe von Vor- und Nachteilen für jedes Szenario:
Nationaler Beschaffungsmarkt | Internationaler Beschaffungsmarkt |
Keine oder geringere Import-/Export-Kosten und Zölle | Höhere Import-/Export-Kosten und Zölle können anfallen |
Transportwege sind kürzer und schneller | Möglicherweise längere und komplexere Transportwege |
Überschaubarere rechtliche und regulatorische Rahmenbedingungen | Umgang mit verschiedenen Rechtsordnungen und Regulierungen erforderlich |
Eingeschränkte Auswahl an Lieferanten und Ressourcen | Größere Auswahl an Lieferanten und Ressourcen |
Einfachere Kommunikation und Kulturverständnis | Mögliche Sprach- und Kulturbarrieren |
Die systematische Analyse von Beschaffungsmärkten (Beschaffungsmarktanalyse) ist ein wichtiger Schritt im Rahmen des Beschaffungsmanagements, um fundierte Entscheidungen hinsichtlich der Lieferantenauswahl und -beziehung, sowie der Optimierung von Einkaufskonditionen zu treffen. Die Beschaffungsmarktanalyse hilft Unternehmen dabei, Schwächen und Stärken von potenziellen Lieferanten zu identifizieren, Risiken zu minimieren und mögliche Einsparungen zu realisieren. Im Folgenden werden die typischen Schritte einer Beschaffungsmarktanalyse beschrieben:
Für die effektive Analyse von Beschaffungsmärkten gibt es verschiedene Methoden und Instrumente, die in Abhängigkeit von den spezifischen Anforderungen und Zielsetzungen des Unternehmens zum Einsatz kommen können. Im Folgenden sind einige gängige Methoden zur Analyse und Bewertung von Beschaffungsmärkten aufgeführt:
In der Betriebswirtschaftslehre (BWL) gibt es unterschiedliche Beschaffungsmarkt-Strategien, die Unternehmen dabei unterstützen, effiziente und wirtschaftliche Entscheidungen im Einkaufsprozess zu treffen. Diese Strategien sollten an die individuellen Gegebenheiten und Ziele des Unternehmens angepasst werden, um den größtmöglichen Nutzen zu erzielen.
Im Bereich der Beschaffungsmarkt-Strategien gibt es verschiedene Ansätze, die je nach Unternehmenszielen und Marktbedingungen zum Einsatz kommen können. Einige grundlegende Strategien sind:
Die Auswahl der passenden Beschaffungsmarkt-Strategie sollte auf der Grundlage individueller Ziele, Ressourcen und Marktbedingungen getroffen werden. Hierbei spielen verschiedene Faktoren eine Rolle:
Der Beschaffungsmarkt und der Absatzmarkt sind zwei zentrale Begriffe in der Betriebswirtschaftslehre und stellen verschiedene Aspekte des unternehmerischen Handelns dar. Dabei sind sie eng miteinander verknüpft, denn das Beschaffungsmarktgeschehen beeinflusst den Absatzmarkt und umgekehrt. Einige Unterschiede und Zusammenhänge zwischen den beiden Begriffen sind:
Um Beschaffungsmarkt-Strategien erfolgreich in den betrieblichen Alltag zu integrieren, sollten Unternehmen folgende Aspekte beachten:
Um die Anwendung von Beschaffungsmarkt-Strategien in der Praxis besser zu verstehen, beziehen wir uns hier auf Beispiele und Fallstudien, die die erfolgreiche Nutzung des Beschaffungsmarktes zeigen, sowie auf die Herausforderungen und Strategien, die Unternehmen in diesem Bereich konfrontiert werden.
Ein erfolgreiches Beispiel für die Nutzung des Beschaffungsmarktes ist das Unternehmen Apple Inc., das seine Beschaffungsstrategie kontinuierlich an die Marktbedingungen und die eigene Wertschöpfungskette anpasst. Apple setzt in verschiedenen Bereichen auf differenzierte Vorgehensweisen:
Ein weiteres Beispiel ist die deutsche Automobilindustrie. Unternehmen wie BMW oder Mercedes-Benz setzen ebenfalls auf eine Kombination aus zentralisiertem Einkauf und Multi-Sourcing, um ihre Beschaffungskosten zu optimieren und ihre Wettbewerbsfähigkeit zu steigern.
In einer Fallstudie zum Thema Beschaffungsmarkt-Strategien werden die verschiedenen Ansätze diskutiert, die Unternehmen in unterschiedlichen Branchen und Größen verfolgen.
Herausforderungen im Beschaffungsmarktkönnen sein:Die Fallstudie zeigt, wie einige Unternehmen diese Herausforderungen bewältigen, indem sie zum Beispiel hochwertige Bedarfsanalysen durchführen, Lieferanten mittels Kennzahlen bewerten oder ihren Fokus auf Nachhaltigkeit und die Umwelt legen.
Strategie | Beschreibung |
Just-in-Time Beschaffung | Reduzierung von Lagerhaltungskosten durch punktgenaue Planung der Lieferungen |
Single-Sourcing vs. Multi-Sourcing | Entscheidung, ob ein Lieferant oder mehrere Lieferanten eingesetzt werden, basierend auf Abhängigkeit, Risikostreuung und Preisvergleich |
Make-or-Buy Entscheidungen | Abwägung, ob Komponenten oder Dienstleistungen selbst hergestellt oder eingekauft werden sollten, basierend auf Kosten-Nutzen-Analysen |
Zentralisiertes vs. Dezentralisiertes Einkaufsmanagement | Entscheidung für eine zentralisierte oder dezentralisierte Einkaufsstruktur, je nach Unternehmensgröße, -struktur und -ressourcen |
Der Beschaffungsmarkt ist ein Teil des Gesamtmarktes und bezieht sich auf den Markt, auf dem Unternehmen Rohstoffe, Zulieferteile, Dienstleistungen und sonstige Ressourcen für ihre Produktions- und Wertschöpfungsprozesse beschaffen. Eine fundierte Kenntnis des Beschaffungsmarktes und die Anwendung von geeigneten Strategien sind entscheidend für den erfolgreichen Betrieb eines Unternehmens und für dessen Position im Wettbewerb.
Die Definition des Beschaffungsmarktes beinhaltet folgende Aspekte:
Die Funktion des Beschaffungsmarktes besteht darin:
Eine Beschaffungsmarktanalyse ist ein wichtiger Schritt, um die Marktbedingungen und Chancen für Unternehmen zu bewerten und geeignete Beschaffungsstrategien zu entwickeln. Die Analyse berücksichtigt typischerweise die folgenden Faktoren:
Auf Basis der Beschaffungsmarktanalyse können Unternehmen verschiedene Beschaffungsstrategien entwickeln und implementieren, um ihre Ziele zu erreichen, wie zum Beispiel:
Neue Entwicklungen und Trends im Beschaffungsmarkt beeinflussen Unternehmen und deren Beschaffungsstrategien. Die aktuellen Entwicklungen sind unter anderem:
Das Verständnis der aktuellen Entwicklungen und die Anpassung der Beschaffungsstrategien an diese Trends sind essenziell für den Erfolg von Unternehmen im Wettbewerb und für ihre langfristige Zukunftsfähigkeit. Unternehmen müssen in der Lage sein, auf Veränderungen im Beschaffungsmarkt schnell zu reagieren, um Risiken zu minimieren und Chancen zu nutzen.
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