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Im Fachgebiet der Betriebswirtschaftslehre (BWL) spielt die Strategieimplementierung eine zentrale Rolle. Durch ihre fundamentale Bedeutung beim Umsetzen konkreter Unternehmensstrategien bietet sie Studierenden und Fachleuten ein essentielles Handwerkszeug in der Unternehmensführung. In diesem Artikel erhältst du einen umfassenden Einblick in die Strategieimplementierung - von ihrer Definition, über ihren Prozess, bis hin zu ihren Herausforderungen und Erfolgsfaktoren. Ebenso erfährst du, wie die Durchsetzung von Strategieimplementierungen in der Praxis funktioniert und welche Instrumente dazu beitragen können.
Die Strategieimplementierung beschäftigt sich mit der Umsetzung von Strategien in einem Unternehmen. Das heißt, nachdem strategische Entscheidungen getroffen wurden, muss die Strategie auch erfolgreich implementiert werden. Ohne eine entsprechende Implementierung bleibt die Strategie lediglich ein Plan und kann nicht ihre vollen Effekte entfalten.
Die Strategieimplementierung ist der Prozess der Operationalisierung und Durchführung einer zuvor konzipierten Unternehmensstrategie.
Ein Unternehmen möchte seine Marktanteile durch eine aggressive Preisstrategie erhöhen. Die Umsetzung dieser Strategie könnte beispielsweise in Form von Rabattaktionen, Kampfpreisen oder Preisgarantien erfolgen.
Im Rahmen der Betriebswirtschaftslehre befasst sich die Strategieimplementierung mit der Frage, wie eine Strategie in einem betrieblichen Kontext umgesetzt werden kann. Hier spielen Faktoren wie die organisatorische Struktur, Kommunikation, Führung und Controlling eine entscheidende Rolle.
Ressourcenplanung | Welche finanziellen, technischen und personellen Ressourcen stehen zur Verfügung und wie können sie optimal genutzt werden? |
Kommunikation | Wie wird die Strategie an die Mitarbeiter kommuniziert und wie kann deren Unterstützung sichergestellt werden? |
Kontrolle | Wie kann die Umsetzung der Strategie überwacht und gegebenenfalls korrigiert werden? |
Im Rahmen der Digitalisierungsstrategie eines Unternehmens kann die Einführung eines neuen ERP-Systems eine zentrale Maßnahme sein. Für eine erfolgreiche Implementierung müssen viele Aspekte berücksichtigt werden: Technische Ressourcen, Schulung der Mitarbeiter, Anpassung der Geschäftsprozesse und vieles mehr.
Die Umsetzung einer Unternehmensstrategie ist ein mehrstufiger Prozess, der in verschiedene Phasen unterteilt werden kann. Diese Phasen bilden den Rahmen für die strategischen Entscheidungen und Maßnahmen, die bei der Implementierung einer Strategie notwendig sind.
Die Strategieimplementierung kann in die folgenden Phasen unterteilt werden:
Die hier aufgeführten Phasen sind keineswegs linear oder festgelegt. Vielmehr handelt es sich um einen iterativen Prozess, bei dem die einzelnen Phasen miteinander verknüpft sind und sich gegenseitig beeinflussen.
Auch wenn die Strategieimplementierung oftmals als ein separater Prozess betrachtet wird, so ist sie tatsächlich sehr eng mit anderen Prozessen und Aktivitäten im Unternehmen verknüpft. Beispielhaft sind hier die Bereiche Marketing, Personal, Finanzen und Operations zu nennen, die alle ihre Rolle im Prozess der Strategieimplementierung spielen.
Ein Modell, das oft zur Beschreibung der Strategieimplementierung herangezogen wird, ist das so genannte 7-S-Modell von McKinsey. Es unterteilt die Elemente der Strategieimplementierung in sieben Hauptkategorien:
Strategie | Die geplante Herangehensweise, um die Unternehmensziele zu erreichen |
Struktur | Die Art und Weise, wie das Unternehmen organisiert ist, einschließlich Hierarchien und Abteilungsstrukturen |
Systeme | Die Prozesse und Routinen, die wichtig für die Ausführung der Strategie sind |
Stil | Die Art und Weise der Führung und des Umgangs miteinander im Unternehmen |
Personal | Die Menschen, die für die Umsetzung der Strategie verantwortlich sind |
Fähigkeiten | Die Kompetenzen und Fähigkeiten, die im Unternehmen vorhanden sind und bei der Implementierung genutzt werden können |
Gemeinsame Werte | Die Unternehmenskultur und die grundlegenden Werte, die das Verhalten und die Entscheidungen im Unternehmen prägen |
Für eine erfolgreiche Strategieimplementierung müssen alle sieben Elemente aufeinander abgestimmt und miteinander in Einklang gebracht werden.
Angenommen, ein Unternehmen möchte eine neue Digitalstrategie implementieren. Als Teil dieser Strategie soll ein neues Kundenservicetool eingeführt werden. Die Implementierung dieses Tools betrifft mehrere Bereiche des 7-S-Modells: Systeme (das Tool selbst), Personal (die Mitarbeiter, die das Tool verwenden), Fähigkeiten (Fähigkeiten, um das Tool effektiv zu nutzen) und möglicherweise auch die Struktur (wenn beispielsweise neue Rollen oder Abteilungen geschaffen werden müssen).
Die Umsetzung einer Strategie ist kein einfacher Prozess und kann auf verschiedene Herausforderungen stoßen. Dementsprechend spielen verschiedene Faktoren eine Rolle beim Erfolg der Strategieimplementierung.
Für eine erfolgreiche Strategieimplementierung sind verschiedene Faktoren entscheidend. Zunächst ist es wichtig, eine klare und kohärente Strategie zu haben, die auf die spezifischen Bedürfnisse und Ziele des Unternehmens zugeschnitten ist.
Die Balance und das Zusammenspiel dieser Faktoren ermöglichen eine erfolgreiche Implementierung der Unternehmensstrategie. Sie müssen jedoch auf die spezifische Situation und die Anforderungen des jeweiligen Unternehmens zugeschnitten sein.
Besonders wichtig bei der Implementierung einer neuen Strategie ist es, Veränderungsresistenz zu überwinden. Menschen neigen dazu, an bekannten Strukturen festzuhalten und Änderungen als Bedrohung zu empfinden. Ausgezeichnete Kommunikation, Einbindung und Befähigung der Mitarbeiter können helfen, diese Widerstände zu minimieren.
Bei der Implementierung von Unternehmensstrategien können sich viele Herausforderungen ergeben. Diese hängen oft mit den internen und externen Bedingungen des Unternehmens zusammen. Die häufigsten Herausforderungen umfassen:
Ein Unternehmen plant die Implementierung einer umweltfreundlichen Strategie, die eine Umstellung auf nachhaltigere Produktionsverfahren beinhaltet. Da dies Investitionen in neue Technologien und Schulungen für die Mitarbeiter erfordert, könnten mangelnde Ressourcen eine Herausforderung darstellen. Zudem könnten einige Mitarbeiter Widerstand leisten, da sie sich Sorgen um ihren Arbeitsplatz machen oder die neuen Verfahren als komplizierter empfinden könnten.
Zur Veranschaulichung der Prinzipien und Herausforderungen der Strategieimplementierung sind hier zwei Beispiele aufgeführt:
Beispiel 1: Ein Unternehmen im Einzelhandel beschließt, seine Online-Präsenz zu erweitern, um auf das veränderte Konsumverhalten zu reagieren. Die Implementierung dieser Strategie könnte die Entwicklung einer E-Commerce-Website, die Nutzung von Social Media für Marketingzwecke und die Einführung von Online-Kundenservice-Kanälen umfassen. Einige der Herausforderungen könnten technische Schwierigkeiten, Widerstand von Mitarbeitern gegen die neuen digitalen Arbeitsmethoden und die Notwendigkeit, Kundendaten sicher zu verwalten, sein.
Beispiel 2: Ein herstellendes Unternehmen beschließt, als Reaktion auf steigende Energiekosten eine Energieeffizienzstrategie zu implementieren. Dies könnte bedeuten, energieeffizientere Produktionsmethoden einzuführen, das Bewusstsein und die Ausbildung der Mitarbeiter in Bezug auf Energiesparmaßnahmen zu erhöhen und Investitionen in Energieeffizienztechnologien zu tätigen. Einige der Herausforderungen könnten die hohen Anfangsinvestitionen, die Notwendigkeit, Mitarbeiter zu schulen und zu motivieren, und die Messung und Überwachung des Energieverbrauchs sein.
Die Durchsetzung der Strategieimplementierung befasst sich mit der konkreten Umsetzung der definierten Strategien in unternehmerischen Handlungen und Prozessen. Die Herausforderung besteht darin, die Strategie sichtbar zu machen, Merkmale der Strategie konkret festzulegen und jeden Bereich des Unternehmens zu berühren.
Für eine effektive Strategieimplementierung stehen eine Reihe von Instrumenten zur Verfügung, die das Unternehmen dabei unterstützen, die definierte Strategie in die Praxis umzusetzen.
Projektmanagement bezeichnet das Planen, Lenken, Steuern und Kontrollieren von Projekten. Dazu gehören die Bestimmung von Zielen und Aufgaben, die Planung und Überwachung von Zeit, Kosten und Ressourcen sowie die Steuerung der Projektdurchführung.
Die Auswahl und Anwendung der geeigneten Instrumente hängt von der spezifischen Situation und den Anforderungen des Unternehmens ab und muss daher individuell erfolgen.
Ein integraler Bestandteil jeder Strategieumsetzung ist die Kommunikation. Hier gilt es, die Strategie nicht nur nach außen, sondern auch innerhalb des Unternehmens klar und verständlich zu kommunizieren. Nur wenn alle Beteiligten verstehen, was die Strategie bedeutet und welche Auswirkungen sie auf ihre Arbeit hat, kann die Umsetzung reibungslos verlaufen.
Die Art und Weise, wie Unternehmen ihre Strategien umsetzen, variiert stark je nach Branche, Unternehmensgröße und strategischer Ausrichtung. Hier sind einige spezifische Beispiele in der Praxis:
Beispiel 1: Ein großes Einzelhandelsunternehmen möchte seine Digitalisierungsstrategie umsetzen. Zu den Maßnahmen gehören die Einführung eines Online-Shops, die Nutzung von Social Media für Marketingzwecke und die Implementierung einer cloudbasierten Lagerverwaltung. Dafür werden diverse Projektteams gebildet, die die verschiedenen Aufgaben entsprechend planen und durchführen. Mit Hilfe von Controlling-Kennzahlen wie Website-Besucherzahlen, Klickzahlen auf Social Media Posts oder Lagerumschlagzeiten wird der Erfolg der Maßnahmen bewertet.
Beispiel 2: Ein mittelständisches Produktionsunternehmen möchte seine Energieeffizienz erhöhen und setzt dazu eine Nachhaltigkeitsstrategie um. Dazu gehören beispielsweise die Umstellung auf erneuerbare Energien, die Verbesserung der Energieeffizienz in der Produktion und die Schulung der Mitarbeiter in Bezug auf nachhaltiges Verhalten. Um die Maßnahmen kontinuierlich zu überprüfen und anzupassen, werden Kennzahlen wie der Energieverbrauch pro produziertem Einheit und der Anteil erneuerbarer Energien eingesetzt.
Change Management bezeichnet Prozesse, Methoden und Techniken, um organisatorischen Wandel zu gestalten und zu lenken. Ziel ist es, die betroffenen Menschen bestmöglich in den Wandel einzubeziehen, um Widerstände zu minimieren und eine erfolgreiche Umsetzung zu ermöglichen.
Die genannten Beispiele verdeutlichen, dass die Durchsetzung einer Strategie in der Praxis ein komplexer und vielschichtiger Prozess ist, bei dem verschiedene Instrumente und Methoden zum Einsatz kommen. Dabei stehen die Bedürfnisse und Anforderungen des jeweiligen Unternehmens immer im Vordergrund.
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