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Jetzt kostenlos anmeldenFrankreich ist eines der neun Nachbarländer von Deutschland. Du hast bestimmt auch schon von der französischen Hauptstadt Paris und ihren bekannten Sehenswürdigkeiten, wie dem Eiffelturm oder dem Louvre gehört. Im Unterricht zur Landeskunde von Frankreich lernst Du jedoch nicht nur die Sehenswürdigkeiten kennen, sondern Du sprichst auch über Themen wie das politische System, Feste und Traditionen, und lernst mehr zu den Einwohner*innen.
Die Landeskunde beschäftigt sich mit verschiedenen Ländern und gibt Aufschluss über die Geographie, die Kultur, die Geschichte und auch die Politik eines Landes. So kannst Du die Unterschiede, aber auch die Gemeinsamkeiten verschiedener Länder näher kennenlernen.
Frankreichs Festland wird auch France Métropolitain genannt. Damit ist der Teil Frankreichs gemeint, der geographisch in Europa liegt. Frankreich ist in 18 Regionen aufgeteilt. Von diesen 18 Regionen sind 13 im France Métropolitain und fünf in Überseegebieten.
Regionen kannst Du Dir als einen abgegrenzten Teil des Staatsgebiets vorstellen, der ein Stück seiner eigenen Verwaltung selbst übernimmt, z. B. die Errichtung eigener Gymnasien.
Jede Region ist zusätzlich in Départements unterteilt, die Du mit deutschen Landkreisen vergleichen kannst.
Frankreich ist im Gegensatz zu Deutschland zentralisierter organisiert. Das bedeutet, dass der Staat immer noch einen Großteil der regionalen Verwaltungsaufgaben übernimmt. In Deutschland ist das Polizeiwesen zum Beispiel die Aufgabe der Länderverwaltung, während das französische Polizeiwesen vom Staat organisiert wird.
Die Hauptstadt Paris liegt in der Region Île-de-France.
Eine der bekanntesten Regionen Frankreichs heißt Provence-Alpes-Côte d'Azur. Diese Region befindet sich im Süd-Osten des Landes und liegt am Mittelmeer. Sie umfasst Städte wie Cannes, St. Tropez und Nizza. Im Sommer verbringen dort auch viele Franzosen und Französinnen ihren Urlaub.
Frankreichs Überseegebiete werden auf Französisch La France d'Outre-Mer (Überseeisches Frankreich) genannt. Es gibt fünf solcher Überseegebiete, die ebenfalls Regionen Frankreichs darstellen. Sie werden deshalb auch Überseeregionen genannt. Von Frankreich aus sind sie lediglich über den Luft- oder Seeweg zu erreichen.
Wenn Du mehr über die Geographie Frankreichs lernen möchtest, schau Dir die Erklärung "Frankreich Geographie" an.
Zu den Themen der Landeskunde über Frankreich gehört auch die Geschichte des Landes. Ab dem ersten Jahrhundert n. Chr. bis zum fünften Jahrhundert gehörte ein Großteil des heutigen Frankreichs zum Römischen Reich. Die Römer*innen verloren die Macht über das Gebiet an den Germanenstamm der Franken. Der Landesname Frankreich ist auf das Frankenreich zurückzuführen.
Im achten Jahrhundert n. Chr. übernahm Karl der Große, ein zu dem Zeitpunkt sehr mächtiger Feldherr, die Macht über das Frankenreich. Das Frankenreich reichte damals von den Pyrenäen bis zur Nordsee und im Süden bis zur Hälfte Italiens.
Die Pyrenäen sind ein Gebirge im Südwesten Frankreichs.
In den folgenden Jahrhunderten regierten verschiedene König*innen über Regionen in Frankreich. Der Name Frankreich fiel das erste Mal im 13. Jahrhundert.
Die Periode des Absolutismus dauerte von 1597 bis 1789 an. "Absolutismus" bezeichnet eine Regierungsform. Dabei ist der an der Macht stehende König das alleinige Staatsoberhaupt.
Ludwig XIV., auch Sonnenkönig genannt, war einer der bekanntesten Monarchen bzw. Monarchinnen während der Periode des Absolutismus. Er ließ das prunkvolle und weltbekannte Schloss Versailles erbauen.
Vielen Bürger*innen missfiel es, dass die regierenden Monarchen bzw. Monarchinnen so viel Macht ausüben konnten und in Reichtum lebten. Währenddessen kämpften die französischen Bürger*innen aufgrund von Armut und Hungersnöten um ihr Überleben. Zudem besaßen sie keine Rechte zur politischen Mitbestimmung.
Im 16. Jahrhundert kam es in Frankreich auch zu Religionskriegen zwischen Personen katholischen Glaubens und den französischen Protestanten/Protestantinnen. In der sogenannten Bartholomäusnacht im Jahr 1572 wurden mehrere Tausend der Protestanten und Protestantinnen aufgrund ihres Glaubens in Paris ermordet.
Die Bürger*innen forderten mehr politische Mitbestimmung. Dies bewirkte einen bürgerlichen Widerstand gegen Adel und Klerus, der zur Französischen Revolution führte. Der Begriff Klerus bezeichnet den gesamten Stand der Geistlichen. Dazu gehören insbesondere der Papst, aber auch Priester, Mönche, Bischöfe, Kardinäle und Pfarrer.
Erst seit dem frühen 20. Jahrhundert gibt es auch weibliche Geistliche. In der Schweiz wurde im Jahr 1918 die erste Frau zu einer Pfarrerin ernannt.
Die Französische Revolution dauerte von 1789 bis 1799 an. Als Anfangspunkt der Revolution wird der Sturm auf die Bastille am 14. Juli 1789 gesehen. Dabei stürmten mehrere Bürger*innen ein Staatsgefängnis von Ludwig XVI., dem damals regierenden Monarchen Frankreichs.
Als das Staatsgefängnis von den Bürger*innen gestürmt wurde, riefen diese den berühmten Schlachtruf Liberté, Égalité, Fraternité ("Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit").
Für Frankreich ist dieser Schlachtruf aufgrund des geschichtlichen Hintergrunds heute noch von großer Bedeutung. Er wird als Wahlspruch oder Leitmotiv Frankreichs verwendet, da er die Werte der demokratischen Gesellschaft Frankreichs widerspiegelt.
Ab dem 16. Jahrhundert eroberte Frankreich viele Länder und Inseln auf der ganzen Welt. Die eroberten Gebiete wurden zu Kolonien Frankreichs. Das Ziel der französischen Regierung war es, ihr eigenes Herrschaftsgebiet auszubreiten und einen wirtschaftlichen Nutzen aus dem besetzten Gebiet zu ziehen.
Eine Kolonie ist ein Land, das von Menschen aus einem anderen Staat eingenommen und besetzt wird. Das besetze Land entscheidet bspw. nicht mehr selbst über politische Angelegenheiten, sondern ist von dem anderen Staat abhängig.
Frankreich war neben Großbritannien eine der einflussreichsten Kolonialherrschaftsmachten zu dieser Zeit. Dabei eroberten Frankreichs Armeen viele Länder Nordafrikas und Südostasiens, sowie Teile Nordamerikas. In einigen dieser ehemaligen Kolonien wird heute noch Französisch gesprochen. Französisch ist beispielsweise in Kanada die zweite Amtssprache nach Englisch.
Nach dem Zweiten Weltkrieg gab Frankreich im Zuge der Entkolonialisierung viele seiner Kolonien in Asien und Afrika auf. Einige ehemaligen Kolonien sind heute noch französische Überseegebiete.
Die Einwohnerzahl in Frankreich beträgt im Jahr 2022 ungefähr 65.794.800 Einwohner*innen. Davon sind 48,5 % männlich und 51,3 % weiblich. Dabei werden nicht nur die auf dem Festland lebenden Franzosen und Französinnen zu den französischen Einwohnern bzw. Einwohnerinnen gezählt, sondern auch die in den französischen Überseegebieten lebenden Personen.
Auf dem französischen Festland leben außerdem Menschen aus vielen verschiedenen Kulturen zusammen. Zurückzuführen ist das auf Frankreichs vergangenen Status als Kolonialmacht. Demzufolge stammen heute viele französische Einwohner*innen und ihre Nachfahren aus ehemaligen französischen Kolonien. Dazu gehören insbesondere Menschen aus nord- und westafrikanischen Ländern wie Algerien, Marokko oder auch dem Senegal.
Frankreich ist eine demokratische Republik. Dabei handelt es sich um eine Staatsform, in der die Bürger*innen durch Wahlen mitbestimmen können, wer das Volk politisch vertritt.
Das französische Regierungssystem baut auf dem französischen Präsidenten bzw. der Präsidentin und dem Parlament auf. Ein solches Regierungssystem bezeichnest Du auch als ein semipräsidentielles Regierungssystem. Das heißt, der Präsident ernennt die Regierung.
Der/die Präsident*in ist das Staatsoberhaupt Frankreichs und somit der/die oberste Repräsentant*in des Staates. Außerdem ist der/die Präsident*in Frankreichs:
Die Exekutive ist für die Durchsetzung des Rechts und die Verwaltung des Staates verantwortlich. Falls Du noch mehr über Frankreichs politisches System lernen möchtest, lies Dir gerne die Erklärung "Frankreich Politik" durch.
Vielleicht hast Du schon einmal gehört, dass Franzosen/Französinnen großen Wert auf gutes und hochwertiges Essen legen und gerne Wein trinken.
In Frankreich wird das Genießen des Lebens nahezu als Kunstform angesehen. Diese Art von Lebenseinstellung wird auch le savoir-vivre (verstehen, zu leben oder Lebenskunst) genannt. Im Fokus steht dabei:
Die haute cuisine bezeichnet das Kochen auf einem sehr hohen und luxuriösen Standard, der oft in Luxus-Hotels oder gehobenen Restaurants zu finden ist. Ihren Ursprung hat diese Form des Kochens bereits im Frankreich des 16. Jahrhunderts. Heutzutage kannst Du die haute cuisine in bestimmten Hotels und Restaurants auf der ganzen Welt finden.
Die haute cuisine zeichnet sich durch frische und hochwertige Zutaten, Harmonie zwischen den verschiedenen Aromen und einer eleganten Präsentation auf dem Teller für die Gäste aus. Zu diesem Zweck wird häufig auf regionale Zutaten aus Frankreich zurückgegriffen – seien es Meeresfrüchte, frischer Fisch, frisches Fleisch, Käse oder Wein.
Bekannte Gerichte aus der haute cuisine sind zum Beispiel:
Die haute couture entstand im Jahr 1927. Sie bezeichnet die Kreation und Herstellung von exklusiven und modernen Kleidungsstücken. Aus dem Französischen übersetzt, bedeutet haute couture so viel wie "hohe Schneiderkunst" oder "hohe Nähkunst".
Damit ein Kleidungsstück in Frankreich überhaupt als haute couture gekennzeichnet werden darf, muss eine offizielle und dafür festgelegte Organisation namens Fédération de la Haute Couture et de la Mode überprüfen, ob das Kleidungsstück den verbindlichen Standards entspricht. Beispielsweise muss das Kleidungsstück vom Designer/von der Designerin selbst entworfen und von Hand gefertigt worden sein.
Beispielhaft für die französische Kultur sind der Nationalfeiertag, die Filmfestspiele in Cannes und die Tour de France:
Feste | Erklärung |
Nationalfeiertag am 14. Juli |
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Filmfestspiele in Cannes |
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Tour de France |
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Ein weiteres Fest ist zum Beispiel la Fête de la Musique, an dem die Musik gefeiert wird.
Wenn Du noch mehr Besonderheiten kennenlernen möchtest, dann klick Dich in die Erklärung "Französische Kultur" rein.
Im Alter von drei bis sechs Jahren besuchen die Kinder erstmals die ganztägige école maternelle (Vorschule). Nach der Vorschule kommen sie mit ungefähr sechs Jahren in die école élémentaire (Grundschule). In dieser Tabelle bekommst Du einen kurzen Überblick über das französische Schulsystem:
Schulart | Dauer | Inhalte und Abschluss |
école maternelle (Vorschule) | 3 Jahre |
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école élémentaire (Grundschule) | 5 Jahre |
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collège (Gesamtschule) | 4 Jahre |
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lycée (Gymnasium/Berufsschule) | 3 Jahre |
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Das baccalauréat gilt an vielen französischen Universitäten als Grundvoraussetzung, um sich dort als Student*in bewerben zu können.
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