Im Fachbereich der Betriebswirtschaftslehre ist das Ertragswertverfahren ein Schlüsselbegriff, der für das Verständnis diverser wirtschaftlicher Prozesse von großer Relevanz ist. Der folgende Artikel gibt dir einen umfassenden Einblick in das Thema, angefangen bei einer einfachen Erklärung des Verfahrens, über detaillierte Erläuterungen zur Berechnung und Anwendung, bis hin zu einem Blick auf das vereinfachte Ertragswertverfahren. Die Informationen werden anhand von Praxisbeispielen veranschaulicht und in einer abschließenden Zusammenfassung kompakt dargelegt.
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Im Fachbereich der Betriebswirtschaftslehre ist das Ertragswertverfahren ein Schlüsselbegriff, der für das Verständnis diverser wirtschaftlicher Prozesse von großer Relevanz ist. Der folgende Artikel gibt dir einen umfassenden Einblick in das Thema, angefangen bei einer einfachen Erklärung des Verfahrens, über detaillierte Erläuterungen zur Berechnung und Anwendung, bis hin zu einem Blick auf das vereinfachte Ertragswertverfahren. Die Informationen werden anhand von Praxisbeispielen veranschaulicht und in einer abschließenden Zusammenfassung kompakt dargelegt.
Das Ertragswertverfahren ist eine Methode zur Ermittlung des Unternehmenswerts, indem zukünftige Erträge beurteilt und auf den heutigen Wert abgezinst werden. Es basiert auf der Annahme, dass ein Unternehmen genau so viel wert ist, wie es in Zukunft an Gewinn für die Eigentümer erwirtschaften kann.
Zur Berechnung wird der Barwert der künftigen Gewinne eines Unternehmens ermittelt. Dabei werden Faktoren wie die Kosten der Kapitalbeschaffung, das Risiko und der erwartete zukünftige Cashflow berücksichtigt. Ein wichtiger Indikator im Ertragswertverfahren ist der Kapitalisierungszinssatz, welcher die erwartete Rendite des Unternehmens widerspiegelt.
Angenommen, ein Unternehmen erwartet, in den nächsten fünf Jahren jeweils 100.000 Euro zu verdienen. Der Kapitalisierungszinssatz beträgt 5% pro Jahr. Die jährlichen Erträge werden auf den heutigen Wert abgezinst: Der Ertrag des ersten Jahres beträgt \(100.000 / (1 + 0.05)^1 = 95.238,10\) Euro, des zweiten Jahres \(100.000 / (1 + 0.05)^2 = 90.702,95\) Euro und so weiter. Der Wert des Unternehmens ist die Summe dieser abgezinsten Erträge.
1. Ermittlung des Jahresüberschusses: Der erste Schritt besteht darin, den erwarteten Jahresüberschuss des Unternehmens zu ermitteln. Dies erfolgt in der Regel auf Basis der Gewinn- und Verlustrechnung.
2. Wahl des Kapitalisierungszinssatzes: Die Wahl des Kapitalisierungszinssatzes ist einer der wichtigsten Faktoren des Ertragswertverfahrens. Dabei handelt es sich um den Zinssatz, mit dem die zukünftigen Überschüsse abgezinst werden, um ihren aktuellen Wert zu bestimmen.
3. Abzinsung der Jahresüberschüsse: Der erwartete Jahresüberschuss wird nun mit dem Kapitalisierungszinssatz abgezinst, um den Barwert zu bestimmen.
Ein Unternehmen erwartet in den nächsten fünf Jahren folgende Jahresüberschüsse: 100.000€, 125.000€, 150.000€, 175.000€ und 200.000€. Der Kapitalisierungszinssatz, der das Risiko und den allgemeinen Zinssatz berücksichtigt, beträgt 5%.
Jahr | Jahresüberschuss | Barwert |
1 | 100.000€ | \(100.000 / (1 + 0.05)^1 = 95.238,10\) € |
2 | 125.000€ | \(125.000 / (1 + 0.05)^2 = 113.378,92\) € |
3 | 150.000€ | \(150.000 / (1 + 0.05)^3 = 129.403,63\) € |
4 | 175.000€ | \(175.000 / (1 + 0.05)^4 = 141.955,61\) € |
5 | 200.000€ | \(200.000 / (1 + 0.05)^5 = 156.626,28\) € |
Es ist zu beachten, dass das vereinfachte Ertragswertverfahren eher geeignet ist, wenn das Unternehmen stabile und vorhersehbare Erträge hat. Bei Unternehmen mit stark schwankenden oder unsicheren Gewinnen wird dagegen eher das detailliertere klassische Ertragswertverfahren gewählt.
Angenommen, ein Unternehmen generiert einen konstanten Jahresüberschuss von 120.000€ und der Kapitalisierungszinssatz beträgt 5%. In diesem Fall berechnet sich der Unternehmenswert wie folgt:\[\frac{120,000\text{ Euro}}{0.05} = 2,400,000\text{ Euro}\] . Das Unternehmen wäre also laut dem vereinfachten Ertragswertverfahren 2.400.000€ wert.
Nehmen wir an, ein Unternehmen erwartet in den nächsten 5 Jahren folgende Jahresüberschüsse: 100.000€, 110.000€, 120.000€, 130.000€ und 140.000€. Der Kapitalisierungszinssatz beträgt 6% pro Jahr.
Jahr | Jahresüberschuss | Barwert |
1 | 100.000€ | \(100.000 / (1 + 0.06)^1 = 94.339,62\) € |
2 | 110.000€ | \(110.000 / (1 + 0.06)^2 = 97.889,20\) € |
3 | 120.000€ | \(120.000 / (1 + 0.06)^3 = 100.824,80\) € |
4 | 130.000€ | \(130.000 / (1 + 0.06)^4 = 103.273,62\) € |
5 | 140.000€ | \(140.000 / (1 + 0.06)^5 = 105.253,43\) € |
Was ist das Ertragswertverfahren und was sind dessen grundlegende Schritte?
Das Ertragswertverfahren ist eine Methode zur Ermittlung des Unternehmenswerts, indem zukünftige Erträge abgeschätzt und auf den heutigen Wert abgezinst werden. Es beinhaltet die Schätzung der zukünftigen Erträge, Bewertung der Kapitalbeschaffungskosten und die Abzinsung der Erträge auf den heutigen Wert.
Wie wird der Ertragswert eines Unternehmens bei der Ertragswertmethode berechnet?
Der Ertragswert eines Unternehmens wird durch Diskontierung der zukünftigen Gewinne auf den heutigen Wert berechnet. Dabei werden Faktoren wie die Kosten der Kapitalbeschaffung, das Risiko und der erwartete zukünftige Cashflow berücksichtigt.
Was sind die drei Schritte im Ertragswertverfahren zur Bewertung eines Unternehmens?
Die drei Schritte im Ertragswertverfahren sind: 1. Ermittlung des erwarteten Jahresüberschusses, 2. Wahl des Kapitalisierungszinssatzes und 3. Abzinsung der Jahresüberschüsse, um den Barwert zu bestimmen.
Wie berechnet man den Barwert im Ertragswertverfahren?
Im Ertragswertverfahren berechnet man den Barwert, indem man jeden einzelnen zukünftigen Überschuss auf den Beginn des Planungszeitraums abzinst. Die Formel dafür lautet: Barwert = Jahresüberschuss / (1 + Kapitalisierungszinssatz) ^ n.
Wie unterscheidet sich das vereinfachte Ertragswertverfahren vom klassischen Ertragswertverfahren?
Das vereinfachte Ertragswertverfahren geht davon aus, dass der zukünftige Unternehmensüberschuss konstant bleibt. Es wird nur ein Überschuss abgezinst, der dann für alle weiteren Perioden gleich bleibt. Im klassischen Ertragswertverfahren hingegen, werden die zu erwartenden Jahresüberschüsse einzeln abgezinst.
Wie wird der Unternehmenswert im vereinfachten Ertragswertverfahren berechnet?
Der Unternehmenswert im vereinfachten Ertragswertverfahren berechnet sich durch die Formel: Unternehmenswert = Jahresüberschuss / Kapitalisierungszinssatz. Der Jahresüberschuss stellt die erwarteten konstanten Einnahmen des Unternehmens dar und der Kapitalisierungszinssatz reflektiert das Risiko und den allgemeinen Zinssatz.
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