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Gesetzliche Krankenversicherung: Eine Definition
Die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) ist eine Pflichtversicherung, die in Deutschland für alle Arbeitnehmer gilt, deren monatliches Bruttoeinkommen unter der sogenannten Jahresarbeitsentgeltgrenze (JAEG) liegt. Sie deckt im Krankheitsfall einen festgelegten Leistungskatalog ab und wird größtenteils durch Arbeitnehmer- und Arbeitgeberbeiträge finanziert.
Gesetzliche Krankenversicherung einfach erklärt
Um das Gesamtverständnis des Begriffs der "gesetzlichen Krankenversicherung" zu fördern, lohnt sich ein Blick auf die Wurzeln und das Wesen dieser Absicherungsform. Die gesetzliche Krankenversicherung entstand mit dem Ziel, Arbeitnehmer vor den finanziellen Folgen von Krankheit, Mutterschaft und Pflege zu schützen. Dabei nimmt der Solidaritätsgrundsatz eine zentrale Rolle ein. Dieser besagt, dass sich die Beiträge zur Krankenversicherung nicht nach dem individuellen Gesundheitsrisiko, sondern nach der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit richten.Hauptmerkmale der gesetzlichen Krankenversicherung
Als Hauptmerkmale der GKV lassen sich mehrere Aspekte benennen. Diese sind:- Pflichtmitgliedschaft: Arbeitnehmer mit einem Einkommen unter der JAEG sind gesetzlich versichert. Ausnahmen bestehen für Beamte und Selbstständige, die sich privat versichern können.
- Solidaritätsprinzip: Die gesetzliche Krankenversicherung folgt dem Prinzip, "starke Schultern tragen mehr – schwächere weniger". Dies bedeutet, dass die Beiträge nach dem Einkommen gestaffelt sind und nicht nach Gesundheitszustand oder Risiko.
- Leistungskatalog: Die GKV garantiert einen festen Leistungskatalog. Dazu gehören ärztliche Behandlung, Arznei- und Hilfsmittelversorgung, Krankengeld und mehr. Dabei spielt es keine Rolle, wie hoch die individuellen Beiträge sind.
Obwohl die GKV einen festen Leistungskatalog besitzt, gibt es Unterschiede zwischen den verschiedenen Krankenkassen. Einige bieten zusätzliche Leistungen an, wie etwa Homöopathie oder professionelle Zahnreinigung. Es lohnt sich daher, die Konditionen der verschiedenen Krankenkassen zu vergleichen.
Gesetzliche Krankenversicherung: Vorteile und Nachteile
Die gesetzliche Krankenversicherung bietet eine breite Palette von Leistungen an, die dazu beitragen, dass im Fall einer Krankheit oder Verletzung die bestmögliche medizinische Versorgung gewährleistet ist. Dazu gehören unter anderem folgende Punkte:- Arztbesuche
- Krankenhausaufenthalte
- Rehabilitationsmaßnahmen
- Arzneimittel und Hilfsmittel
- Krankengeld
Mehrere Unterschiede im Detail bestehen zwischen den verschiedenen gesetzlichen Krankenkassen. Einige Krankenkassen bieten Zusatzleistungen an, die weit über den normalen Leistungskatalog der GKV hinausgehen. Es ist daher wichtig, die Angebote der einzelnen Krankenkassen genau zu prüfen und zu vergleichen.
Die Höhe des Beitrags zur GKV wird anhand des sozialversicherungspflichtigen Bruttoeinkommens berechnet. Der Beitragssatz liegt aktuell bei 14,6 %, wobei Arbeitnehmer und Arbeitgeber diesen zu gleichen Teilen tragen. Hinzu kommt ein kassenindividueller Zusatzbeitrag, den die Krankenkassen je nach Bedarf erheben dürfen.
Ein Arbeitnehmer verdient 3000 € brutto im Monat. Der allgemeine Beitragssatz zur GKV beträgt 14,6 % und der kassenindividuelle Zusatzbeitrag beträgt 1,1%. Somit wird der Gesamtbeitrag für die GKV berechnet: \(3000 * \frac{(14,6+1,1)}{100}\) = 468 €. Dieser Betrag wird zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber geteilt, sodass jeder 234 € zahlt.
Berufsstatus | Beitragssatz |
Angestellte | 14,6 % + Zusatzbeitrag, geteilt durch Arbeitnehmer und Arbeitgeber |
Selbstständige | 14,6 % + Zusatzbeitrag, vollständig vom Versicherten zu tragen |
Personen mit hohem Einkommen | Beiträge nur auf Einkommen bis zur Beitragsbemessungsgrenze, derzeit 58.050 € jährlich |
Die Grundprinzipien der gesetzlichen Krankenversicherung
Dem gesetzlichen System der Krankenversicherung in Deutschland liegen einige fundamentale Prinzipien zugrunde. Darunter fallen besonders das Solidaritätsprinzip, das Leistungsprinzip und das Prinzip der Beitragsbemessung nach Einkommen. Diese Grundsätze bestimmen die Struktur und Funktion der gesetzlichen Krankenversicherung und unterscheiden sie von Modellen wie der privaten Krankenversicherung.Unterschied zwischen der gesetzlichen Krankenversicherung und der privaten Krankenversicherung
Zum besseren Verständnis der spezifischen Merkmale der gesetzlichen Krankenversicherung ist es hilfreich, diese gegenüber der privaten Krankenversicherung abzugrenzen. Beide Systeme haben ihre eigenen Charakteristika und Potentiale. Im deutschen Gesundheitssystem sind die Krankenversicherungen in zwei Hauptarten organisiert: die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) und die private Krankenversicherung (PKV). Beide Systeme haben unterschiedliche Beitrags- und Leistungssysteme und unterscheiden sich in Bezug auf ihren Zugang und ihre Darreichungsform. Die gesetzliche Krankenversicherung basiert, wie bereits erwähnt, auf dem Solidaritätsprinzip. Dies bedeutet, dass die Beiträge nach Leistungsfähigkeit erhoben und nicht nach dem individuellen Gesundheitsrisiko berechnet werden. Egal ob jung oder alt, gesund oder krank - jeder zahlt anteilig gemäß seinem Einkommen ein. Das garantiert einen fairen Ausgleich und eine Absicherung für alle, unabhängig von ihrem Gesundheitszustand oder Alter. Die private Krankenversicherung hingegen folgt dem Äquivalenzprinzip. Hier werden die Beiträge auf Basis des individuellen Gesundheitsrisikos berechnet. Das bedeutet, dass Faktoren wie Alter, Geschlecht und Gesundheitszustand bei der Beitragsbemessung relevant sind. Außerdem unterscheiden sich die GKV und PKV in ihrem Leistungsangebot. Während die GKV einen einheitlichen Leistungskatalog bietet, können sich Versicherte in der PKV ihre Versicherungsleistungen individuell zusammenstellen. Das kann zu umfangreicheren Leistungen führen, geht aber oft auch mit höheren Beiträgen einher. Es ist wichtig, sowohl die Vorteile als auch die Nachteile beider Systeme zu kennen, um eine fundierte Wahl treffen zu können. In der folgenden Tabelle sind die Unterschiede zusammengefasst:Gesetzliche Krankenversicherung | Private Krankenversicherung |
Einkommensabhängige Beiträge | Beiträge orientieren sich an Risikofaktoren |
Standardisierter Leistungskatalog | Individuell wählbare Leistungen |
Solidaritätsprinzip | Äquivalenzprinzip |
Selbständig und gesetzlich krankenversichert: Was bedeutet das?
Die Wahl der Krankenversicherung kann insbesondere für Selbständige eine Herausforderung darstellen. Während Angestellte in der Regel gesetzlich versichert sind, haben Selbständige die Wahl zwischen der gesetzlichen und der privaten Krankenversicherung.
Selbständige mit einer gesetzlichen Krankenversicherung müssen den vollen Beitragssatz alleine tragen, da sie keinen Arbeitgeber haben, der die andere Hälfte der Beiträge übernimmt. Darüber hinaus gibt es eine Mindestbeitragsbemessungsgrundlage, die sicherstellt, dass auch bei niedrigem Einkommen ein Mindestbeitrag gezahlt wird.
Gesetzliche Krankenversicherung - Das Wichtigste
- Gesetzliche Krankenversicherung (GKV): Pflichtversicherung in Deutschland für Arbeitnehmer unter der Jahresarbeitsentgeltgrenze, finanziert durch Arbeitnehmer- und Arbeitgeberbeiträge
- Solidaritätsprinzip: GKV-Beiträge basieren auf wirtschaftlicher Leistungsfähigkeit, nicht auf individuellem Gesundheitsrisiko
- Hauptmerkmale der GKV: Pflichtmitgliedschaft, Solidaritätsprinzip und festgelegter Leistungskatalog
- Vorteile und Nachteile der GKV: umfassende Deckung und universelle Zugänglichkeit, aber Beschränkungen bei der Arztwahl und zusätzliche Kosten für bestimmte Leistungen
- Beitragszahlung: Abhängig vom sozialversicherungspflichtigen Bruttoeinkommen, Beitragssatz von 14,6% plus kassenindividueller Zusatzbeitrag
- GKV für Selbständige: voller Beitragssatz ist selbst zu tragen, Mindestbeitragsbemessungsgrundlage gilt auch bei niedrigem Einkommen
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