Gewohnheitsrecht

In der juristischen Welt spielt das Gewohnheitsrecht eine bedeutende Rolle und stellt einen unabdingbaren Bestandteil des Rechtssystems dar. In diesem Artikel beleuchten und definieren wir das Gewohnheitsrecht, betrachten sowohl historische als auch moderne Beispiele und gehen auf seine Funktion im Zivilrecht ein. Zudem wird eine einfachere Erklärung angeboten und schließlich wird die Bedeutung und die Auswirkungen des Gewohnheitsrechts diskutiert.

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Inhaltsverzeichnis
Inhaltsangabe

    Gewohnheitsrecht: Eine Einführung

    Du befindest dich auf dem Pfad des Lernens im Fach Jura und stolperst über das interessante und facettenreiche Thema des Gewohnheitsrechts. Aber was genau versteht man darunter? Wie entsteht es, was sind seine Merkmale und woran erkennt man es? Dieser Artikel liefert dir das notwendige Fundament für ein umfassendes Verständnis des Gewohnheitsrechts.

    Gewohnheitsrecht Definition

    Das Gewohnheitsrecht, auch bekannt als nicht geschriebenes Recht, ist ein rechtlicher Grundsatz, der durch lange Zeitpraxis etabliert und von den Betroffenen als bindend angesehen wird. Gemeinhin entsteht es, wenn eine bestimmte Verhaltensweise über einen langen Zeitraum hinweg konstant und mit der Überzeugung praktiziert wird, dass dieses Verhalten rechtlich geboten ist. Tatsächlich kann es sogar Vorrang vor einigen geschriebenen Gesetzen haben, wenn diese später erlassen wurden.

    Ein klassisches Beispiel für Gewohnheitsrecht in vielen Kulturen ist das Recht eines Erstgeborenen auf einen größeren Teil des väterlichen Erbes, obwohl dies nicht explizit in einem geschriebenen Gesetz verankert ist.

    Hauptmerkmale des Gewohnheitsrechts

    Die Hauptmerkmale des Gewohnheitsrechts sind vielfältig. Hier sind einige die kennzeichnendsten:

    • Lange und konstante Praxis: Die betreffende Handlung muss über eine beträchtliche Zeitspanne hinweg regelmäßig ausgeführt werden.
    • Die Überzeugung der Rechtsmäßigkeit: Die betroffenen Parteien müssen die Handlung as Recht akzeptieren und daher die Absicht haben, nach diesem Recht zu handeln.
    • Allgemeine Akzeptanz: Die Regeln des Gewohnheitsrechts müssen von den beteiligten Gruppen weithin akzeptiert und eingehalten werden.

    Wie das Gewohnheitsrecht entsteht

    Ein Gewohnheitsrecht entsteht in zwei Phasen. Erstens, durch eine langanhaltende und gleichbleibende Praxis( lat. 'usus longaevus et constans'). Zweitens muss die Überzeugung bestehen, dass diese Praxis aus rechtlichen Gründen eingehalten wird (lat. 'opinio necessitatis sive legis'). Beide Elemente, sowohl die Handlung als auch die Überzeugung ihres rechtlichen Charakters, müssen gleichzeitig vorhanden sein, um ein Gewohnheitsrecht zu begründen.

    Ein bekanntes Beispiel für die Entstehung von Gewohnheitsrecht ist das Handelsrecht im Mittelalter. Kaufleute entwickelten ihre eigenen Regeln und Verhaltensweisen im Handel, die schließlich so weit verbreitet und akzeptiert wurden, dass sie zu Gewohnheitsrecht wurden.

    Ein tieferer Blick auf das Gewohnheitsrecht zeigt, dass es in vielen Teilen der Welt immer noch eine entscheidende Rolle spielt und nicht nur in Rechtssystemen, die auf dem Common Law basieren. Zum Beispiel gehört im indigenen Recht vieler Kulturen das Gewohnheitsrecht zu den wichtigsten Rechtsquellen. Auch in internationalen Beziehungen und Politik kann das Gewohnheitsrecht erheblichen Einfluss haben.

    Beispiele für das Gewohnheitsrecht

    Sich Beispiele aus der Praxis anzusehen ist oft eine der effizientesten Methoden, um ein abstraktes Konzept wie das Gewohnheitsrecht zu verstehen. Sie helfen dabei, die Theorie in die Realität zu übertragen und zu erkennen, wie sich das Gewohnheitsrecht in unterschiedlichen Kontexten manifestiert.

    Gewohnheitsrecht Beispiel: Historische Fälle

    Im Verlauf der Geschichte hat das Gewohnheitsrecht oft eine Schlüsselrolle gespielt. Historische Beispiele können sowohl von kleineren Gemeinschaften als auch auf staatlicher oder sogar globaler Ebene gefunden werden.

    Eines der bekanntesten Beispiele im europäischen Raum ist das Lex Mercatoria, auch bekannt als Kaufmannsrecht. Es entstand im Mittelalter und wurde von Kaufleuten bei ihren Aktivitäten auf Messen und Märkten angewendet.

    Das Lex Mercatoria war eine Sammlung an Gewohnheitsrechten und -vorschriften, die über Grenzen hinweg von Kaufleuten anerkannt und angewendet wurden. Es beinhaltete Handelspraktiken, Vertragsformeln und Methoden zur Streitbeilegung und bot eine flexible und schnelle Alternative zu den oft schwerfälligen und lokal variierenden Feudalgesetzen.

    Da das Lex Mercatoria nicht von einer zentralen Autorität durchgesetzt wurde, setzte es ein hohes Maß an Vertrauen und gegenseitiger Anerkennung unter den Kaufleuten voraus. Dies ist ein wichtiges Charakteristikum des Gewohnheitsrechts: Die Regelungen müssen von den beteiligten Parteien allgemein akzeptiert und eingehalten werden.

    Gewohnheitsrecht Beispiel: Moderne Nutzung

    Auch in der heutigen Zeit findet das Gewohnheitsrecht vielfältige Anwendung. Ein interessantes Beispiel für den modernen Einsatz von Gewohnheitsrecht liefert das internationale Recht.

    Im internationalen Recht ist das Gewohnheitsrecht eine der zwei Hauptrechtsquellen, neben internationalen Verträgen. Ein Beispiel für das internationale Gewohnheitsrecht ist das Verbot des Einsatzes von chemischen Waffen. Obwohl nicht jedes Land das Chemiewaffenübereinkommen unterzeichnet hat, gilt der Einsatz von chemischen Waffen als klare Verletzung des internationalen Gewohnheitsrechts.

    Internationales Gewohnheitsrecht entsteht, wenn eine Rechtspraxis von den Staaten über einen längeren Zeitraum hinweg konsequent angewendet wird und die Staaten glauben, dass diese Praxis rechtlich bindend ist. Es wird auf der Ebene des Völkerrechts anerkannt und respektiert und bildet oft das Rückgrat für viele grundlegende Prinzipien des internationalen Rechts.

    Das Konzept des internationalen Gewohnheitsrechts zeigt, dass das Gewohnheitsrecht nicht nur ein Überbleibsel aus vergangenen Zeiten ist, sondern auch in der modernen Welt eine relevante und lebendige Rechtsquelle darstellt. Es unterstreicht, dass das Recht nicht nur auf Regierungserlassen basiert, sondern auch auf allgemein akzeptierten Bräuchen und Normen.

    Gewohnheitsrecht einfach erklärt

    Das Gewohnheitsrecht ist ein Rechtsprinzip, das durch lange und konstante Praxis in einer Gesellschaft entstanden ist und von den Beteiligten als rechtsverbindlich angesehen wird. Es besteht aus Normen, die sich im Laufe der Zeit entwickelt haben und von einer Gemeinschaft praktiziert werden. Das Gewohnheitsrecht zeichnet sich durch zwei Hauptelemente aus: Erstens den Übungszustand ('usus'), der durch eine lange und konstante Praxis gekennzeichnet ist. Zweitens der überzeugung ('opinio juris'), dass diese Praxis aus Rechtsgründen eingehalten wird.

    Das Gewohnheitsrecht kann entgegen der üblichen Annahme, es handle sich dabei um ein archaisches Relikt, sehr lebendig und aktuell sein. Es kann in verschiedenen Kontexten, wie beispielsweise Völkerrecht, Bürgerrecht und Handelsrecht, wirken und auf lokaler, nationaler und internationaler Ebene eine wichtige Rolle spielen.

    Im Gegensatz zum Statutarrecht, das durch positive Gesetzgebung geschaffen wird, ist das Gewohnheitsrecht nicht kodifiziert und beruht auf dem Konsens der Gemeinschaft. Dies führt dazu, dass das Gewohnheitsrecht flexibler und dynamischer sein kann, weil es sich mit den Gepflogenheiten und Überzeugungen der Gemeinschaft weiterentwickeln kann.

    Alltagsbeispiele zur Veranschaulichung von Gewohnheitsrecht

    Üblicherweise ist das Gewohnheitsrecht ein abstraktes Konzept, das schwer zu greifen ist. Daher können Alltagsbeispiele dazu beitragen, das Verständnis für das Gewohnheitsrecht zu erleichtern und zu vertiefen. Es folgen einige Beispiele:

    In vielen Familien gibt es die Regel, dass der älteste Sohn das Recht hat, den Familiennamen weiterzuführen oder das Familiengeschäft zu übernehmen. Auch wenn dies nicht in einem formalen Gesetz festgehalten ist, wird es als bindend angesehen und von Generation zu Generation weitergegeben. Dies könnte als eine Form des familiären Gewohnheitsrechts angesehen werden.

    Ein weiteres Beispiel sind Nachbarschaftsregeln, die in Gemeinschaften ohne formale Gesetzgebung durchgesetzt werden. So besteht zum Beispiel in einigen Wohnvierteln das ungeschriebene Gesetz, dass Anwohner ihre Bürgersteige im Winter von Schnee und Eis befreien. Selbst wenn es keine städtischen Verordnungen gibt, die dies vorschreiben, kann es dennoch als eine Art lokales Gewohnheitsrecht angesehen werden, das die Bewohner als bindend anerkennen.

    Ein interessantes, breiteres gesellschaftliches Beispiel ist das Sitzenlassen von Münzen auf einem Tisch in einer Bar, um einen Platz zu reservieren. Obwohl es kein formelles Gesetz gibt, das dieses Verhalten vorschreibt oder regelt, wird es doch weitgehend respektiert und von den Beteiligten als bindend betrachtet. Das macht es zu einem Teil des allgemeinen sozialen Gewohnheitsrechts.

    Diese Beispiele verdeutlichen, wie das Gewohnheitsrecht sich manifestieren kann und welch maßgebliche Rolle es im sozialen Gefüge und der Organisation unseres täglichen Lebens spielt. Sie zeigen, dass das Gewohnheitsrecht kein abstraktes oder antiquiertes Konzept ist, sondern eine lebendige und wirkungsvolle Komponente des menschlichen Zusammenlebens.

    Gewohnheitsrecht im Zivilrecht

    Im Bereich des Zivilrechts spielt das Gewohnheitsrecht eine entscheidende Rolle und stellt eine wichtige Ergänzung zu den Gesetzen und Vorschriften dar. Trotz seiner Unbestimmtheit und nicht kodifizierten Natur hat das Gewohnheitsrecht häufig praktische Auswirkungen auf das Zivilrecht und kann als wirkungsvolles Mittel zur Lösung von Rechtsstreitigkeiten in diesem Bereich angesehen werden.

    Rechtliche Grundlagen Gewohnheitsrecht

    Die rechtliche Grundlage des Gewohnheitsrechts liegt in seiner langjährigen und konstanten Praxis sowie der Überzeugung seiner Rechtlichkeit. Im Zivilrecht findet das Gewohnheitsrecht dann Anwendung, wenn es eine Lücke in den geschriebenen Rechtsnormen gibt und eine langanhaltende und konstante Praxis mit der Überzeugung der Rechtlichkeit vorhanden ist.

    Das Gewohnheitsrecht tritt in verschiedenen Formen auf, darunter:

    • Parteiübliches Gewohnheitsrecht: Hierbei handelt es sich um eine Vereinbarung zwischen den Parteien eines Vertrages, die eine bestimmte Handlungsweise vorschreibt.
    • Ortsübliches Gewohnheitsrecht: Dies bezieht sich auf Gewohnheiten und Praktiken, die in einem bestimmten geografischen Gebiet geltend gemacht werden.
    • Gewohnheitsrecht, das auf einem bestimmten Rechtsgebiet anwendbar ist: Beispiel dafür sind Gewohnheitsrechte im Handels-, Arbeits- oder Familienrecht.

    Gesetze Gewohnheitsrecht: Unterscheidung von anderen Rechtstypen

    Das Gewohnheitsrecht unterscheidet sich von anderen Arten von Recht auf mehrere wichtige Weisen. Im Gegensatz zum Statutarrecht, das durch legislative Akte geschaffen wird, entsteht das Gewohnheitsrecht durch Praxis und Überzeugung. Es kann auch im Vergleich zum Richterrecht, das durch gerichtliche Entscheidungen begründet wird, flexibler und anpassungsfähiger sein.

    Zum Beispiel darf im Arbeitsrecht das Gewohnheitsrecht nicht gegen die Grundsätze der Gleichbehandlung verstoßen. Angenommen, ein Arbeitgeber zahlt seinen Mitarbeitern über mehrere Jahre hinweg ein Weihnachtsgeld. Dann kann sich daraus ein Gewohnheitsrecht ergeben, dass die Arbeitnehmer auch in den folgenden Jahren ein solches Weihnachtsgeld erwarten können.

    Das Gewohnheitsrecht spiegelt oft die sozialen, hauptberuflichen oder regionalen Gepflogenheiten wider, die sich in der betreffenden Gemeinschaft entwickelt haben. Die Auslegung und Anwendung des Gewohnheitsrechts kann jedoch auch schwierig sein, insbesondere, wenn es mit kodifizierten Gesetzen in Konflikt gerät oder wenn es unklar ist, ob eine Praxis dauerhaft genug etabliert ist, um als Gewohnheitsrecht zu gelten.

    Es ist auch wichtig zu beachten, dass das Gewohnheitsrecht nicht nur in die bundesstaatliche Rechtsordnung integriert ist, sondern auch auf internationaler Ebene eine wichtige Rolle spielt. Dies umfasst Bereiche wie das Völkerrecht, wo es neben den Verträgen eine der Hauptrechtsquellen darstellt.

    Bedeutung und Auswirkungen des Gewohnheitsrechts

    Das Gewohnheitsrecht ist ein wichtiger Bestandteil von Rechtssystemen weltweit und hat oft weitreichende Auswirkungen auf verschiedene Bereiche des gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und politischen Lebens. Dementsprechend trägt es nicht nur zur Ausgestaltung von sozialen und wirtschaftlichen Beziehungen bei, sondern kann auch die Rechtsfindung in juristischen Auseinandersetzungen beeinflussen.

    Unter Bedeutung des Gewohnheitsrechts versteht man den Stellenwert oder die Wertschätzung, die diesem Rechtsprinzip in einem Rechtssystem oder einer Gemeinschaft zukommen. Die Auswirkungen des Gewohnheitsrechts wiederum beziehen sich auf die konkreten Folgen oder Veränderungen, die durch dessen Anwendung oder Existenz hervorgerufen werden.

    In vielen Kulturen und Gesellschaften werden bestimmte Gewohnheiten und Praktiken als rechtsverbindlich angesehen, selbst wenn sie nicht in einem formellen Gesetz verankert sind. Dieses Gewohnheitsrecht kann eine lange Tradition haben und einen grundlegenden Bestandteil der Kultur oder des gesellschaftlichen Zusammenlebens ausmachen. Die Respektierung und Einhaltung des Gewohnheitsrechts trägt zur Stabilität und Harmonie innerhalb der Gemeinschaft bei.

    Die Rolle von Gewohnheitsrecht im internationalen Recht

    Im internationalen Recht spielt das Gewohnheitsrecht eine signifikante Rolle. Es ist eine der Hauptrechtsquellen im Völkerrecht und informiert Entscheidungen und Behandlungen von Staaten in einer Vielzahl von Fragen, von Diplomatie und Kriegsführung bis hin zu Menschenrechten und Umweltfragen.

    Eine zentrale Rolle spielt das Gewohnheitsrecht zum Beispiel bei der Immunität von Staatsoberhäuptern. Nach geltendem Völkergewohnheitsrecht genießen Staatsoberhäupter während ihrer Amtszeit Immunität vor strafrechtlicher Verfolgung durch fremde Gerichte. Diese Regel hat lange Tradition und wird von der internationalen Gemeinschaft anerkannt und respektiert.

    Ein weiterer wesentlicher Aspekt des internationalen Gewohnheitsrechts ist der Grundsatz der Nichtintervention. Dieser besagt, dass kein Staat das Recht hat, sich in die internen Angelegenheiten eines anderen Staates einzumischen. Dieser Grundsatz hat seinen Ursprung im Völkerrecht und wird von den Staaten weitgehend geachtet und eingehalten.

    Vorteile und Herausforderungen des Gewohnheitsrechts

    Das Gewohnheitsrecht bietet zahlreiche Vorteile. Es spiegelt die gelebten Traditionen und Gewohnheiten einer Gesellschaft wider und kann dadurch oftmals praxisnäher und anpassungsfähiger sein als formelle Gesetze. Zudem kann es Rechtssicherheit schaffen, indem es einen Rahmen für Verhaltensweisen bietet, die nicht durch geschriebene Gesetze geregelt sind. Auf internationaler Ebene kann das Gewohnheitsrecht als Bindeglied zwischen verschiedenen Rechtssystemen fungieren und durch gemeinsame Übereinkunft der Staaten rechtsverbindliche Normen festlegen.

    Trotz seiner Vorteile bringt das Gewohnheitsrecht auch einige Herausforderungen mit sich. Eines der Hauptprobleme ist seine Unbestimmtheit. Da es nicht kodifiziert ist, kann seine Anwendung und Auslegung oft unklar sein. Dazu kommt, dass das Gewohnheitsrecht, einmal etabliert, schwer zu ändern sein kann, selbst wenn die ursprünglichen Umstände, die zu seiner Entstehung geführt haben, sich verändert haben.

    Eine weitere Herausforderung ergibt sich im internationalen Kontext, wo das interstaatliche Gewohnheitsrecht aufgrund seiner mangelnden Präzision und der Vielfalt der beteiligten Akteure mitunter schwierig anzuwenden ist. Die Tatsache, dass Staatsoberhäupter während ihrer Amtszeit Immunität genießen, kann beispielsweise zu Konflikten mit dem Prinzip der universellen Gerichtsbarkeit führen, wenn es um den Verdacht von Kriegsverbrechen oder Verbrechen gegen die Menschlichkeit geht.

    Gewohnheitsrecht - Das Wichtigste

    • Gewohnheitsrecht: Rechtsprinzip, das durch lange und konstante Praxis in einer Gesellschaft entsteht und als rechtsverbindlich angesehen wird
    • Entstehung von Gewohnheitsrecht: Erfordert sowohl die langanhaltende und gleichbleibende Praxis als auch die Überzeugung ihrer Rechtlichkeit
    • Beispiel für Gewohnheitsrecht: Handelsrecht im Mittelalter, entwickelt durch Kaufleute bei ihren Aktivitäten auf Messen und Märkten
    • Gewohnheitsrecht im Zivilrecht: Spielt eine entscheidende Rolle und stellt eine wichtige Ergänzung zu Gesetzen und Vorschriften dar
    • Rechtliche Grundlagen Gewohnheitsrecht: Liegt in der langjährigen konstanten Praxis und der Überzeugung von seiner Rechtlichkeit
    • Gesetze Gewohnheitsrecht: Unterscheidet sich von anderen Arten von Recht indem es durch Praxis und Überzeugung entsteht, im Gegensatz zum Gesetz das durch legislative Akte geschaffen wird
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    Häufig gestellte Fragen zum Thema Gewohnheitsrecht
    Was ist Gewohnheitsrecht?
    Gewohnheitsrecht ist eine ungeschriebene Rechtsnorm, die aus langjähriger Übung und der Überzeugung entsteht, dass diese Übung rechtlich bindend ist. Sie gewinnen ihre Gültigkeit durch wiederholte und gleichförmige Anwendung über einen längeren Zeitraum.
    Wann entsteht ein Gewohnheitsrecht?
    Ein Gewohnheitsrecht entsteht, wenn eine bestimmte Verhaltensweise über längere Zeit hinweg stetig wiederholt wird (sogenannte tatsächliche Übung) und diese Verhaltensweise von der betroffenen Gemeinschaft als rechtlich bindend anerkannt wird (sogenannte Überzeugung der Rechtsmäßigkeit oder opinio iuris).
    Wann erlischt das Gewohnheitsrecht?
    Gewohnheitsrecht erlischt, wenn es durch eine gesetzliche Regelung ersetzt wird oder wenn die Praxis, auf der es beruht, nicht mehr fortgeführt wird. Ebenso erlischt es, wenn es gegen zwingende Normen des übergeordneten Rechts verstößt.
    Kann das Gewohnheitsrecht in einem Gerichtsverfahren als Beweis verwendet werden?
    Ja, das Gewohnheitsrecht kann in einem Gerichtsverfahren als Beweis verwendet werden, insbesondere wenn es keine spezifischen gesetzlichen Regelungen zu dem strittigen Aspekt gibt. Es setzt jedoch voraus, dass das Gericht es als rechtsbildend anerkennt.
    Wie unterscheidet sich das Gewohnheitsrecht vom gesetzlichen Recht?
    Das Gewohnheitsrecht basiert auf langjährigen, allgemein akzeptierten Praktiken, die als bindend angesehen werden, auch wenn sie nicht schriftlich niedergelegt sind. Im Gegensatz dazu basiert das gesetzliche Recht auf schriftlichen Gesetzen, die von einer gesetzgebenden Körperschaft erlassen wurden.

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