Fischer Projektion

Das Verständnis der Struktur und Konfiguration von Molekülen ist ein wichtiger Aspekt der organischen Chemie. Eine häufig verwendete Methode zur Darstellung ihrer dreidimensionalen Struktur ist die Fischer Projektion. Im folgenden Artikel kannst du tiefer in die Thematik der Fischer-Projektionen eintauchen und lernst, wie sie in der organischen Chemie angewendet wird, zum Beispiel bei Aminosäuren und verschiedenen Zuckerarten wie Glucose, Fructose und Galactose. Des Weiteren erfährst du, welchen regeln eine Fischer-Projektion folgt.

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Inhaltsverzeichnis
Inhaltsangabe

    Fischer Projektion in der Organischen Chemie

    In der organischen Chemie spielt die räumliche Darstellung von Molekülen eine zentrale Rolle. Insbesondere die sogenannte Fischer Projektion, benannt nach ihrem Entwickler Emil Fischer, ist bei der Darstellung von chiralen Molekülen von großer Bedeutung.

    Die Fischer Projektion ist eine zweidimensionale Darstellung der dreidimensionalen Struktur von chiralen Molekülen und ermöglicht eine vereinfachte Unterscheidung zwischen verschiedenen Stereoisomeren. Die senkrechten Linien in der Fischer Projektion symbolisieren Bindungen, die vom Betrachter weg zeigen, während die horizontalen Linien Bindungen symbolisieren, die auf den Betrachter zukommen.

    Es ist wichtig zu beachten, dass die Fischer-Projektion speziell in der Biochemie weit verbreitet ist. Hier wird sie vor allem in der Darstellung der Struktur von Zucker und Aminosäuren verwendet, da diese Moleküle häufig eine hohe Anzahl an chiralen Zentren aufweisen.

    Die Fischer Projektion ist eine Methode zur Darstellung der räumlichen Anordnung von Atomen in chiralen Molekülen.

    Ein chirales Molekül ist ein Molekül, das nicht mit seinem Spiegelbild übereinstimmt. Solche Moleküle haben chirale Zentren, üblicherweise Kohlenstoffatome, die mit vier verschiedenen Gruppen verbunden sind. In der Fischer Projektion wird ein solches Zentrum üblicherweise als Punkt dargestellt, an dem sich vier Linien treffen. Diese Linien repräsentieren die Bindungen zum chiralen Zentrum.

    In der Fischer Projektion werden chirale Zentren durch die Kreuzung von vier Linien dargestellt. Jede Linie repräsentiert eine Bindung. Horizontale Linien stehen nach vorn (zum Betrachter), während vertikale Linien nach hinten zeigen (weg vom Betrachter).

    Anwendungsbeispiel Fischer-Projektion

    In einem typischen Anwendungsbeispiel betrachten wir die Fischer-Projektion einer Aminosäure. Aminosäuren sind die Bausteine von Proteinen und haben ein zentrales chirales Kohlenstoffatom, das als Alpha-Kohlenstoffatom bezeichnet wird.

    An diesem Alpha-Kohlenstoffatom sind eine Aminogruppe (\(NH_2\)), eine Carboxygruppe (\(COOH\)), ein Wasserstoffatom (H) und eine Seitenkette (R), die zwischen verschiedenen Aminosäuren variiert, gebunden. In der Fischer-Projektion lässt sich diese Struktur sehr einfach darstellen. Das Alpha-Kohlenstoffatom ist der Schnittpunkt der vier Linien, die die Bindungen repräsentieren, und die verschiedenen Gruppen sind an den Enden dieser Linien angebracht.

    Fischer-Projektion für verschiedene Zuckermoleküle

    Die Fischer Projektion ist eine besonders hilfreiche Methode zur Darstellung von Zuckermolekülen. Durch ihre Klarheit und Konventionen ermöglicht sie eine klare Unterscheidung zwischen verschiedenen Stereoisomeren von Zuckermolekülen wie Glucose, Fructose, D-Glucose, Saccharose und Galactose.

    Glucose Fischer-Projektion

    In der Fischer Projektion wird Glucose als sechsgliedriger Aldehyd dargestellt. Bei Glucose, einer hexoside Aldehydverbindung, gibt es insgesamt vier chirale Zentren, was zu 16 möglichen Stereoisomeren führt. Die D- und L-Konfigurationen beziehen sich auf die Konfiguration des höchsten chiralen Zentrums.
    • Im Falle von D-Glucose zeigt die Hydroxylgruppe am weitesten entfernten chiralen Kohlenstoffatom nach rechts.
    • Bei L-Glucose zeigt sie nach links.

    Die Fischer-Projektion von D-Glucose sieht folgendermaßen aus: Das Aldehydkohlenstoffatom befindet sich oben, und die Hydroxylgruppen an den chiralen Zentren sind in der Sequenz rechts, links, rechts und rechts (von oben nach unten) angeordnet.

    Fructose Fischer-Projektion

    Fructose ist ein hexoside Keton. Es hat ebenfalls vier chirale Zentren und damit 16 mögliche Stereoisomere. Im Gegensatz zu Glucose ist das Carbonylkohlenstoffatom von Fructose das zweite Atom in der Kette, anstatt das erste.

    In der Fischer-Projektion von D-Fructose zeigt die Hydroxylgruppe am weitesten entfernten chiralen Kohlenstoffatom nach rechts, was zur D-Konfiguration führt. Die restlichen chiralen Zentren sind in der Sequenz links, rechts und rechts (von oben nach unten) angeordnet.

    D-Glucose Fischer-Projektion und Saccharose Fischer Projektion

    Saccharose ist ein Disaccharid, das aus einem Molekül Glucose und einem Molekül Fructose besteht, die durch eine glycosidische Bindung miteinander verbunden sind.

    In der Fischer-Projektion ist die glycosidische Bindung in Saccharose eine Bindung zwischen dem ersten Kohlenstoffatom in Glucose und dem zweiten Kohlenstoffatom in Fructose. Die Konfiguration der chiralen Zentren der Glucose- und Fructose-Einheiten in Saccharose entspricht denen der D-Konfigurationen dieser Monosaccharide.

    Galactose Fischer Projektion

    Galactose ist eine weitere wichtige hexoside Aldehydverbindung, ähnlich wie Glucose. Es hat auch vier chirale Zentren.

    In der Fischer-Projektion von D-Galactose zeigt die Hydroxylgruppe am entferntesten chiralen Kohlenstoffatom nach rechts, was zur D-Konfiguration führt. Die restlichen chiralen Zentren sind in der Sequenz links, links und rechts (von oben nach unten) angeordnet, was das Hauptunterscheidungsmerkmal von D-Glucose ist.

    Regeln der Fischer-Projektion

    Die Fischer-Projektion ermöglicht eine geordnete und systematische Darstellung der räumlichen Anordnung von Atomen in chiralen Molekülen. Dabei werden bestimmte Regeln befolgt, um ein standardisiertes und konsistentes System zu gewährleisten.

    Erstellung der Fischer Projektion

    Die Zeichnung einer Fischer-Projektion folgt einem speziellen Schema: 1. Wahl des chiralen Zentrums: Das chirale Zentrum, in der Regel ein Kohlenstoffatom, wird als Punkt definiert, an dem vier Linien zusammentreffen. Dabei repräsentieren diese Linien die Bindungen, die vom Zentrum zu den vier unterschiedlichen Atomen oder Atomgruppen führen. 2. Ausrichtung der Bindungen: Horizontale Linien in der Fischer Projektion repräsentieren Bindungen, die zum Betrachter hin zeigen, während vertikale Linien Bindungen darstellen, die vom Betrachter wegzeigen. 3. Anordnung der Atome oder Atomgruppen:Die Atome oder Atomgruppen, die mit dem chiralen Zentrum verbunden sind, werden an den Enden der Linien platziert mit der Orientierung entsprechend ihrer räumlichen Anordnung im Molekül.

    Die genaue Orientierung und Anordnung der Atome in der Fischer Projektion unterliegt bestimmten Konventionen, die allerdings von der Struktur und Herkunft des Moleküls abhängen. So gibt es zum Beispiel Konventionen für die Darstellung von D- und L-Stereoisomeren oder die Implementierung von E- und Z-Konfigurationen bei Doppelbindungen.

    Interpretation der Fischer Projektion

    Die korrekte Interpretation der Fischer Projektion erfordert ein gutes Verständnis der Konventionen und Symbolik, die in dieser Darstellungsform verwendet werden. Ein wichtiger Aspekt ist die Erkenntnis, dass die Fischer Projektion eine vereinfachte Darstellung eines komplexen, dreidimensionalen Moleküls ist. Zum Beispiel:
    • Die Bindungen, die durch die vertikalen Linien dargestellt werden, zeigen vom Betrachter weg.
    • Die Bindungen, die durch die horizontalen Linien dargestellt werden, zeigen zum Betrachter hin.

    Die Atome oder Atomgruppen, die durch die Enden der Linien dargestellt werden, werden so positioniert, wie sie im dreidimensionalen Molekül angeordnet sind. Für jedes chirale Zentrum sollten die Atome oder Atomgruppen in der Reihenfolge ihrer Priorität gemäß der Cahn-Ingold-Prelog-Rules angeordnet werden.

    Bedeutung der D- und L-Konfiguration in der Fischer Projektion

    Die D- und L-Konfiguration repräsentieren ein System zur Unterscheidung zwischen Stereoisomeren, das häufig in der Darstellung von Zuckermolekülen und Aminosäuren verwendet wird. Diese Konfiguration bezieht sich auf die Anordnung der Atome am höchsten nummerierten chiralen Zentrum, wenn das Molekül in der Fischer-Projektion dargestellt wird.
    Bei D-Isomeren zeigt die OH-Gruppe am höchsten nummerierten chiralen Zentrum nach rechts.Bei L-Isomeren zeigt die OH-Gruppe nach links.
    Jede Veränderung in der Position der Atome führt zu einem unterschiedlichen Stereoisomer. Daher ist es wichtig, die korrekte Positionierung bei der Anwendung der Fischer-Projektion zur Darstellung von chiralen Molekülen zu beachten.

    Fischer Projektion - Das Wichtigste

    • Definition Fischer-Projektion: Zweidimensionale Darstellung von dreidimensionalen chiralen Molekülen; vertikale Linien symbolisieren Bindungen vom Betrachter weg und horizontale Linien auf den Betrachter zu.
    • Chirale Moleküle: Moleküle, die nicht mit ihrem Spiegelbild übereinstimmen; haben chirale Zentren, üblicherweise Kohlenstoffatome, die mit vier verschiedenen Gruppen verbunden sind.
    • Anwendungsbeispiele:
      • Aminosäure Fischer Projektion: Darstellung von Aminosäuren, den Bausteinen von Proteinen, mit dem Alpha-Kohlenstoffatom als zentralem chiralen Punkt.
      • Glucose Fischer-Projektion: Darstellung von Glucose als sechsgliedriger Aldehyd; Unterscheidung von D- und L-Glucose anhand der Hydroxylgruppeneinordnung am weitesten entfernten chiralen Kohlenstoffatom.
      • Fructose Fischer-Projektion: Darstellung von Fructose, einem hexosiden Keton mit vier chiralen Zentren.
      • D-Glucose und Saccharose Fischer Projektion: Saccharose als Disaccharid, bestehend aus Glucose und Fructose, verbunden durch eine glycosidische Bindung.
      • Galactose Fischer Projektion: Darstellung von Galactose, einer hexosiden Aldehydverbindung mit vier chiralen Zentren.
    • Fischer-Projektion Regeln: Wahl des chiralen Zentrums, Ausrichtung der Bindungen, Anordnung der Atome oder Atomgruppen entsprechend ihrer räumlichen Anordnung im Molekül und Einhaltung spezieller Konventionen.
    • D- und L-Konfiguration: Die Anordnung der Atome am höchsten nummerierten chiralen Zentrum, wenn das Molekül in der Fischer-Projektion dargestellt wird; bei D-Isomeren zeigt die OH-Gruppe nach rechts, bei L-Isomeren nach links.
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    Häufig gestellte Fragen zum Thema Fischer Projektion

    Wie funktioniert die Fischer-Projektion?

    Die Fischer-Projektion verwendet einfache Linien, um dreidimensionale Moleküle darzustellen. Dabei stellen horizontale Linien Bindungen dar, die vor der Zeichenebene liegen, während vertikale Linien Bindungen repräsentieren, die hinter der Zeichenebene liegen. So können räumliche Strukturen von Molekülen flach abgebildet werden.

    Was versteht man unter Fischer-Projektion?

    Unter Fischer-Projektion versteht man eine Methode zur Darstellung dreidimensionaler Moleküle in einer zweidimensionalen Ebene. Diese Darstellungsart wird besonders bei räumlich aufgebauten Molekülen, den sogenannten chiralen Molekülen, verwendet und ist benannt nach ihrem Entwickler Emil Fischer.

    Was ist D und L?

    "D" und "L" beziehen sich auf die Struktur von Molekülen speziell in der Biochemie. "D" zeigt an, dass die Hydroxygruppe am letzten chiralen Kohlenstoffatom eines Zuckers rechts in der Fischer-Projektion liegt. "L" zeigt an, dass die Hydroxygruppe links liegt.

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