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Du befindest dich gerade im Prozess eines Unternehmungsverkaufs? Oder du möchtest einfach nur mehr über dieses wichtige BWL Thema erfahren? In diesem Artikel erhältst du eine einfache Erklärung zum Thema Unternehmensverkauf, Vertiefungskenntnisse zur Bewertung bei einem Verkauf und lernst die bedeutenden Prinzipien für einen erfolgreichen Unternehmensverkauf kennen. Von der Definition, über den Prozess bis hin zu konkreten Anwendungsbeispielen und typischen Fallstricken, bietet dir der Artikel einen umfassenden Einblick in die Welt des Unternehmensverkaufs.
Ein Unternehmensverkauf ist die Übertragung der Eigentumsrechte an einem Unternehmen von einem Eigentümer auf einen anderen, entweder durch den direkten Kauf von Aktien oder Vermögenswerten oder durch eine Fusion oder Übernahme.
In der Betriebswirtschaft wird der Unternehmensverkauf als Strategie zur Umstrukturierung und Optimierung der Geschäftsaktivitäten betrachtet. Es kann auch als Mittel zur Finanzierung neuer Investitionen oder zur Schuldentilgung dienen.
Angenommen, ein Unternehmen namens XYZ möchte sich auf seine Kerngeschäftsfelder konzentrieren und beschließt daher, seine Tochtergesellschaft ABC zu verkaufen, die in einem anderen Geschäftsfeld tätig ist. Der Verkauf von ABC ermöglicht es XYZ, Kapital freizusetzen, das dann in seine Kerngeschäftsfelder investiert werden kann.
Schritt 1 | Bewertung des Unternehmens |
Schritt 2 | Auswahl eines Käufers |
Schritt 3 | Verhandlungen |
Schritt 4 | Unterzeichnung des Vertrags |
Schritt 5 | Abschluss des Transaktionsprozesses |
Im ersten Schritt wird eine Bewertung des Unternehmens durchgeführt. Hierbei bewertet man den Marktwert des Unternehmens, basierend auf seinen finanziellen Informationen und Geschäftsprojektionen. Danach folgt die Auswahl eines idealen Käufers, das kann eine andere Firma oder ein Einzelperson sein. Nach der Auswahl kommt es zu Verhandlungen, bei denen sich Käufer und Verkäufer auf einen Verkaufspreis einigen. Nach Abschluss der Verhandlungen, wird der Vertrag unterzeichnet. Schließlich erfolgt der Transaktionsabschluss, bei dem das Eigentum an der Firma übertragen wird.
Angenommen, die Eigentümer von Unternehmen A wollen ihr Unternehmen an Unternehmen B verkaufen. Beide Parteien treffen sich, um die Konditionen zu besprechen und sich auf einen Preis unter Berücksichtigung der finanziellen und operativen Leistung von Unternehmen A zu einigen. Sobald die Bedingungen festgelegt sind, wird ein Vertrag aufgesetzt und unterzeichnet, um den Verkauf offiziell zu machen.
Der Wert eines Unternehmens ist nicht nur in Finanzdaten messbar, sondern berücksichtigt auch qualitative Faktoren wie Marktposition, Kundenstamm und Wettbewerbsvorteile. Ein solides Verständnis der Unternehmensbewertung ist von entscheidender Bedeutung, da der Preis, der beim Verkauf eines Unternehmens gezahlt wird, auf dieser Bewertung basiert.
Die Unternehmensbewertung ist eine systematische Bewertung der wirtschaftlichen Verhältnisse eines Unternehmens. Sie dient als Grundlage zur Ermittlung eines fairen und marktgerechten Preises beim Unternehmensverkauf.
Unternehmen XYZ hat sich dazu entschieden sein Tochterunternehmen ABC zu verkaufen. Um einen fairen Verkaufspreis zu ermitteln, muss nun eine Unternehmensbewertung für ABC durchgeführt werden. Dies beinhaltet nicht nur die Analyse des Gewinns und des Umsatzes, sondern auch die Überprüfung der Marktposition, der Kundenbindung und anderer qualitativer Faktoren. Der ermittelte Wert dient dann als Grundlage für die Preisverhandlungen.
1. Multiplikator-Methode |
2. Discounted Cashflow-Methode |
3. Substanzwertmethode |
Die Multiplikator-Methode basiert auf dem Vergleich mit ähnlichen Unternehmen in derselben Branche. Dabei wird der Wert des Unternehmens durch Multiplikation bestimmter Kennzahlen (wie Gewinn, Umsatz oder EBITDA) mit einem Branchenmultiplikator berechnet.
Die Discounted Cashflow-Methode (DCF) berechnet den Wert eines Unternehmens basierend auf den erwarteten zukünftigen Cashflows, die auf den heutigen Wert diskontiert werden. Bei der Berechnung des DCF werden die zukünftigen Cashflows eines Unternehmens prognostiziert und dann mithilfe eines Diskontierungszinssatzes auf den heutigen Wert heruntergerechnet.
Die Substanzwertmethode bewertet das Unternehmen anhand seines Nettovermögens, welches sich aus dem gesamten Vermögen abzüglich der Schulden ergibt.
Für Unternehmen ABC wird zur Bewertung die Multiplikator-Methode angewandt. Dabei werden Kennzahlen wie das EBITDA (Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) herangezogen. Wenn vergleichbare Unternehmen in der Branche beispielsweise das 8-fache ihres EBITDA als Verkaufspreis erzielen, wird das EBITDA von ABC mit 8 multipliziert, um einen angemessenen Verkaufspreis zu ermitteln.
Beispiel 1 | Familienunternehmen |
Beispiel 2 | Start-up Verkauf |
Beispiel 3 | Verkauf an private Investoren |
Angenommen, ein Familienunternehmen ist seit Generationen im Besitz der gleichen Familie. Nun steht kein Nachfolger zur Verfügung oder die Kinder möchten das Unternehmen aus privaten Gründen nicht weiterführen. In diesem Fall kann das Unternehmen verkauft werden, um den gewinnbringenden Betrieb weiterzuführen. Hierbei ist es allerdings wichtig, den angemessenen Verkaufspreis zu ermitteln und einen geeigneten Käufer zu finden, der das Unternehmen im Sinne der Familie weiterführt.
Eine andere Situation entsteht, wenn ein Start-up gegründet wird mit dem klaren Ziel, das Unternehmen zu einem späteren Zeitpunkt zu verkaufen. Nachdem das Unternehmen etabliert und profitabel gemacht wurde, suchen die Gründer nach einem Käufer. Das kann ein größerer Konkurrent sein oder ein Unternehmen aus einer anderen Branche, das durch den Kauf des Start-ups seine Geschäftsaktivitäten erweitern will.
Ein drittes gängiges Szenario für einen Unternehmensverkauf ist der Verkauf an private Investoren. Private Investoren, auch Private Equity-Firmen genannt, kaufen häufig Unternehmen mit dem Ziel, sie wieder rentabel zu machen und dann mit Gewinn zu verkaufen. Hierbei liegt das Augenmerk besonders auf Unternehmen, die finanzielle Schwierigkeiten haben, oder solche, bei denen ein hohes Wachstumspotential gesehen wird.
Fallstricke beim Unternehmensverkauf beziehen sich auf Probleme, die während des Verkaufsprozesses auftreten können. Dazu gehört die Überschätzung des Unternehmenswerts, fehlende oder unzureichende Vorbereitung, mangelnde Professionalität während des Verkaufsprozesses oder unausgereifte Vertragswerke.
Falle | Lösung |
Überschätzung des Unternehmenswerts | Fundierte Unternehmensbewertung |
Mangelnde Vorbereitung | Sorgfältige Planung und Vorbereitung |
Mangelnde Professionalität während des Prozesses | Einbeziehung von erfahrenen Beratern |
Unausholte Vertragswerke | Sorgfältige Vertragsgestaltung und juristische Begleitung |
Angenommen, ein Unternehmer möchte sein Unternehmen verkaufen und hat bereits einige Interessenten gefunden. Er hat jedoch seinen Betrieb überbewertet und fordert einen unrealistisch hohen Preis. Dies kann potentielle Käufer abschrecken und den Verkauf langfristig verzögern oder gar scheitern lassen. In solchen Fällen ist es ratsam, eine unabhängige und professionelle Unternehmensbewertung durchführen zu lassen, um einen realistischen Preis festzulegen.
Tom ist der Inhaber eines mittelständischen Maschinenbauunternehmens. Er plant, in den kommenden Jahren in den Ruhestand zu gehen und möchte deshalb sein Unternehmen verkaufen. Er beginnt frühzeitig mit der Vorbereitung für den Verkaufsprozess, indem er jeden Aspekt des Unternehmens analysiert und aufbereitet. Er lässt eine professionelle Unternehmensbewertung durchführen, um den angemessenen Preis für sein Unternehmen zu bestimmen. Tom beobachtet auch die Markt- und Branchentrends und entscheidet sich, noch ein paar Jahre zu warten, bis ein Verkauf profitabler wird. Dies ist ein Beispiel für das Anwenden der grundlegenden Prinzipien des Unternehmensverkaufs.
Tom hat inzwischen mehrere potenzielle Käufer für sein Maschinenbauunternehmen gefunden. Er hat seine Hausaufgaben gemacht und weiß, welcher Preis für sein Unternehmen angemessen ist. Er hat sich informiert und geht mit realistischen Erwartungen in die Verhandlungen. Schließlich findet er den perfekten Käufer: Eine größere Firma aus derselben Branche, die sein Unternehmen integrieren kann und bereit ist, dafür einen fairen Preis zu bezahlen. Weil Tom die grundlegenden Prinzipien befolgt hat, konnte er sein Unternehmen erfolgreich verkaufen.
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