StudySmarter - Die all-in-one Lernapp.
4.8 • +11k Ratings
Mehr als 5 Millionen Downloads
Free
Americas
Europe
Wenn Du die Rückseite von Reinigungsmitteln anschaust, siehst Du darauf Symbole in roten Rauten oder orangen Kästchen. Meistens sind diese Gefahrensymbole beschriftet mit "Gefahr" oder "Achtung". Doch was genau bedeuten diese sogenannten GHS Symbole und wer legt fest, wie diese auszusehen haben? GHS ist ein Akronym für Global harmonisiertes System zur Einstufung und Kennzeichnung von Chemikalien. Es beschreibt das durch die…
Entdecke über 200 Millionen kostenlose Materialien in unserer App
Lerne mit deinen Freunden und bleibe auf dem richtigen Kurs mit deinen persönlichen Lernstatistiken
Jetzt kostenlos anmeldenWenn Du die Rückseite von Reinigungsmitteln anschaust, siehst Du darauf Symbole in roten Rauten oder orangen Kästchen. Meistens sind diese Gefahrensymbole beschriftet mit "Gefahr" oder "Achtung". Doch was genau bedeuten diese sogenannten GHS Symbole und wer legt fest, wie diese auszusehen haben?
GHS ist ein Akronym für Global harmonisiertes System zur Einstufung und Kennzeichnung von Chemikalien. Es beschreibt das durch die UN verordnete, weltweit einheitliche System zur Klassifizierung von Stoffen und Gemischen in Betracht auf ihr Gefahrenpotential.
In der EU ist die GHS als die sogenannte CLP Verordnung (Classification, Labelling and Packaging) 2009 in Kraft getreten. Schritt für Schritt wurden dann die Gefahrensymbole (in orangen Quadraten) durch die Gefahrenpiktogramme (Symbol auf weißem Hintergrund in roter Raute), die R-Sätze durch die H-Sätze (Gefahrenhinweise) und die S-Sätze durch die P-Sätze (Sicherheitshinweise) ersetzt.
Nach der GHS-Verordnung werden Chemikalien in Gefahrenklassen eingeteilt, welche weiter in Gefahrenkategorien unterteilt sind. Diese Gefahren werden mit den Gefahrenpiktogrammen gekennzeichnet. Unter den Piktogrammen ist ein Signalwort verzeichnet. Zusätzlich findet man auf dem Kennzeichnungsetikett die H-Sätze (engl. hazard statements) und die P-Sätze (engl. precautionary statements).
Mit den Gefahrenklassen wird die Art der Gefahr, die von einem Stoff ausgeht, angegeben. Hierbei unterscheidet die GHS zwischen 28 Gefahrenklassen, die drei Gefahrengruppen zugeordnet sind:
Die jeweiligen Gefahrenklassen sind zusätzlich in Kategorien untergliedert, um den Schweregrad der Gefahr zu klassifizieren.
Gefahrenklasse 2.1 | Explosive Stoffe/Gemische und Erzeugnisse mit Explosivstoff | |
Einstufung Kategorien | Gefahrenhinweis | Empfindlichkeit und Explosionsfähigkeit nimmt von oben nach unten ab |
instabil, explosiv | instabile explosive Stoffe – dürfen nicht transportiert werden | |
Unterklasse 1.1 | explosiv; Gefahr der Massenexplosion | |
Unterklasse 1.2 | explosiv; große Gefahr durch Splitter, Spreng- und Wurfstücke | |
Unterklasse 1.3 | explosiv; Gefahr durch Feuer, Luftdruck oder Splitter, Spreng- und Wurfstücke | |
Unterklasse 1.4 | Gefahr durch Feuer oder Splitter, Spreng- und Wurfstücke | |
Unterklasse 1.5 | Gefahr der Massenexplosion bei Feuer | |
Unterklasse 1.6 | Kein Gefahrenhinweis |
Fast jeder Gefahrenklasse und Kategorie waren bis 2012 Gefahrensymbole zugeordnet. Mit der GHS-Verordnung wurden diese Gefahrensymbole durch Gefahrenpiktogramme ersetzt.
Gefahrensymbol | Gefahrenpiktogramm |
Abbildung 1: Gefahrensymbol "Brandfördernd" |
|
Dabei verwendet das GHS neun GHS-Gefahrenpiktogramme. Diese sind in der nachstehenden Tabelle gelistet.
Piktogramm und GHS-Nummer | Bedeutung | Erläuterung |
![]() Abbildung 3: Explosiv | explosiv | Stoffe mit diesem GHS Piktogramm können durch Schlag, Reibung, Erwärmung oder Feuer explodieren. |
![]() Abbildung 4: Entzündlich | entzündlich | Ist dieses Piktogramm zu sehen, handelt es sich um (selbst-)entzündbare Stoffe. Daher sollte man diese Chemikalien vor Flammen und Wärmequellen fernhalten und brandsicher verwahren. |
| brandfördernd | Chemikalien mit diesem GHS Piktogramm wirken oxidierend/entzündend. Sie sind also brandfördernd. |
![]() Abbildung 6: Gas unter Druck | Gas unter Druck | Dieses GHS Piktogramm steht für komprimierte Gase. Da sich Gase beim Erhitzen ausdehnen, kann es zu einer Explosion durch Wärmeeinwirkung kommen. Auch Druck von außen kann eine Explosion verursachen. |
![]() Abbildung 7: Ätzend/korrosiv | ätzend/korrosiv | Stoffe mit dieser GHS Kennzeichnung verätzen Körpergewebe und zerstören Metalle. Daher sollte man im Umgang mit diesen Chemikalien eine Schutzbrille und Handschuhe tragen. |
![]() Abbildung 8: Akute Toxizität | akute Toxizität | Chemikalien mit diesem Piktogramm sind extrem gesundheitsgefährdend. Schon kleine Mengen können durch Verschlucken, Einatmen oder Hautkontakt zu schweren gesundheitlichen Schäden bis hin zum Tod führen. |
| reizend | Auch Chemikalien mit diesem GHS Piktogramm führen zu gesundheitlichen Schäden. Es kann zu Reizung von Augen, Haut oder Atemwegen kommen. |
| gesundheitsgefährdend | Chemikalien mit dieser GHS Kennzeichnung wirken krebserregend und/oder allergieauslösend. Organschäden können entstehen, Fruchtbarkeit kann beeinträchtigt werden. |
| umweltgefährdend | Chemikalien mit dieser GHS Kennzeichnung sind im Sondermüll zu entsorgen und dürfen nicht in die Umwelt gelangen, da sie schädlich für Wasserorganismen sind. Sie sind je nach Kategorie giftig oder sehr giftig und wirken entweder akut oder haben Langzeitwirkungen. |
In der GHS-Verordnung ist vorgegeben, dass Gefahrenpiktogramme immer mit einem Signalwort beschriftet werden. Dabei unterscheidet man nach der GHS zwischen zwei Signalwörtern, welche die Schwere der Gefahr kennzeichnen:
Das heißt, je nachdem, ob eine Chemikalie gefährlich oder weniger gefährlich ist, wird entweder "Gefahr" oder "Achtung" auf dem Kennzeichnungsetikett zu lesen sein.
Auch wenn mehrere Piktogramme gelistet sind, ist stets nur eines dieser Signalwörter angegeben.
Die H-Sätze sind Gefahrenhinweise, die durch die GHS-Verordnung definiert sind. Sie enthalten die Information zur Art und zum Schweregrad der Gefahr, die von einem Stoff ausgeht.
Bei diesen Hinweisen handelt es sich um einen dreistelligen Zahlencode, der auf ein H folgt. Jeder H-Satz hat nach der GHS eine eindeutig definierte Erläuterung.
Die erste Ziffer kennzeichnet dabei die Gefahrengruppe:
H222: Extrem entzündbares Aerosol
H311: Giftig bei Hautkontakt
H410: Sehr giftig für Wasserorganismen mit langfristiger Wirkung
H-Sätze werden auch kombiniert. Hierzu steht ein + zwischen den jeweils zutreffenden Gefahrenhinweisen:
H300+H310+H330: Lebensgefahr beim Verschlucken, Hautkontakt oder Einatmen.
Auf den Zahlencode der H3**-Sätze können Groß- oder Kleinbuchstaben, wie F/f und D/d, folgen. Dabei bedeuten die Großbuchstaben "kann" und die Kleinbuchstaben "kann vermutlich".
H360F: kann die Fruchtbarkeit beeinträchtigen ⇿ H361f: kann vermutlich die Fruchtbarkeit beeinträchtigen
H360D: kann das Kind im Mutterleib schädigen ⇿ H361d: kann vermutlich das Kind im Mutterleib schädigen
P-Sätze sind Sicherheitshinweise, die uns über den Umgang mit Chemikalien aufklären. Auch die P-Sätze sind durch das global harmonisierte System eindeutig definiert. Zum Beispiel, wie diese aufbewahrt oder entsorgt werden sollen.
Genau wie die H-Sätze sind auch die P-Sätze dreistellige Zahlencodes, die hier auf ein P folgen. Die erste Ziffer steht für die Gruppe des Hinweises:
P102: Darf nicht in die Hände von Kindern gelangen
P271: Nur im Freien oder in gut belüfteten Räumen verwenden
P362: kontaminierte Kleidung ausziehen
P-Sätze werden ebenfalls mit einem + kombiniert.
P301+P310: BEI VERSCHLUCKEN: Sofort GIFTINFORMATIONSZENTRUM/Arzt anrufen.
P303+P361+P353: BEI BERÜHRUNG MIT DER HAUT (oder dem Haar): Alle kontaminierten Kleidungsstücke sofort ausziehen. Haut mit Wasser abwaschen/duschen.
Die GHS Verordnung erlaubt es, dass weltweit Chemikalien identisch eingestuft und gekennzeichnet werden. Das erleichtert zum Beispiel den internationalen Handel und sorgt für die Sicherheit von Mensch und Umwelt.
Auf den Verpackungen muss hierzu ein Kennzeichnungsetikett angebracht werden. Dieses enthält ein oder mehrere Gefahrenpiktogramme und ein Signalwort. Darauf folgen aneinandergereiht die H-Sätze, gefolgt von den P-Sätzen.
Hier siehst Du ein Muster eines Kennzeichnungsetiketts, welches die GHS Richtlinien erfüllt:
Abbildung 12: Kennzeichnungetikett für Diethylzink
Auf der linken Seite sind die Gefahrenpiktogramme GHS02, GHS05 und GHS09 mit dem Signalwort "Gefahr" verzeichnet. Auf der rechten Seite findet man die H- gefolgt von den P-Sätzen.
GHS steht für global harmonisiertes System (GHS) zur Einstufung und Kennzeichnung von Chemikalien
Es gibt 28 Gefahrenklassen die in 3 Gefahrengruppen aufgeteilt sind
Wie möchtest du den Inhalt lernen?
94% der StudySmarter Nutzer erzielen bessere Noten.
Jetzt anmelden94% der StudySmarter Nutzer erzielen bessere Noten.
Jetzt anmeldenWie möchtest du den Inhalt lernen?
Kostenloser chemie Spickzettel
Alles was du zu . wissen musst. Perfekt zusammengefasst, sodass du es dir leicht merken kannst!
Sei rechtzeitig vorbereitet für deine Prüfungen.
Teste dein Wissen mit spielerischen Quizzes.
Erstelle und finde Karteikarten in Rekordzeit.
Erstelle die schönsten Notizen schneller als je zuvor.
Hab all deine Lermaterialien an einem Ort.
Lade unzählige Dokumente hoch und habe sie immer dabei.
Kenne deine Schwächen und Stärken.
Ziele Setze dir individuelle Ziele und sammle Punkte.
Nie wieder prokrastinieren mit unseren Lernerinnerungen.
Sammle Punkte und erreiche neue Levels beim Lernen.
Lass dir Karteikarten automatisch erstellen.
Erstelle die schönsten Lernmaterialien mit unseren Vorlagen.
Melde dich an für Notizen & Bearbeitung. 100% for free.