Lernen mit Mnemotechniken

Wenn du Sprachen, Vokabeln, Formeln oder sonstiges für Klausuren oder im Alltag lernen möchtest, können Mnemotechniken ein gutes Gedächtnistraining für dich sein. Mnemotechniken sind Lernmethoden, mit denen du leichter, nachhaltig und dauerhaft Informationen in deinem Gehirn abspeichern kannst. In diesem Artikel zeigen wir dir, wie du Inhalte mit Mnemotechniken lernen und dir merken kannst.

Mnemotechnik, StudySmarter Magazine

Mnemotechniken Definition

Mnemotechniken sind Methoden, die dazu dienen, sich anhand von Merkhilfen Informationen im Gedächtnis einzuprägen. Es kann sich bei Mnemotechniken um Sprüche für kleinere Informationen handeln, zum Beispiel für Dinge, Namen, Bilder, Routen, Wörter, Planeten, eine Zahl oder eine Fähigkeit.

Auch weitere komplexere Systeme und Methoden, durch die du dir große Inhalte merken kannst, sind möglich. Mit ihnen kannst du außerdem nachhaltiges Gedächtnistraining für dein Gehirn betreiben. Durch Visualisierung, Fantasie, und Merktechniken kann sich deine Gedächtnisleistung verbessern.

 

Mnemotechniken Psychologie einfach erklärt

Die Psychologie hinter Mnemotechniken sieht folgendermaßen aus: Informationen bleiben länger im Gehirn, wenn sie bedeutungshaltige Interpretationen haben, also sinnvoll miteinander verbunden werden. Diese Techniken des Gedächtnistrainings nutzen das Potenzial des Verbindens von Informationen aus und verbessern deine Merkfähigkeit.

Die beste Lernmethode ist eine App, die alles verbindet:

Dank Karteikarten, Notizen, Lernsets von Experten und smarten Lernplänen geht dein Notendurchschnitt durch die Decke!

App kostenlos nutzen

Mnemotechniken Liste

Es gibt eine ganze Reihe an Methoden, die als Mnemotechniken definiert werden. In dieser Liste zeigen wir dir fünf wichtige Techniken und Gedächtnistrainings:

  • Loci-Methode
  • Gedächtnishilfen und Merksätze
  • Geschichtentechnik
  • Körperliste
  • Zahl-Reim-System

 

Mnemotechniken lernen – Beispiele

Da du jetzt weißt, was Mnemotechniken sind, erklären wir dir die Techniken des Gedächtnistrainings zum Merken von Inhalten anhand von Beispielen. Hast du die folgenden Techniken mal ausprobiert, kannst du sie vielleicht sogar in deinen Alltag integrieren.

 

Loci-Methode: Mnemotechnik Gedächtnispalast

Die Loci-Methode ist eine Mnemotechnik, mit der Informationen in einer fiktiven Struktur eingeordnet und verknüpft werden. Genauer soll im Gedächtnistraining ein fiktiver Ort der Konzentration für dich in deinem Gedächtnispalast geschaffen werden, zum Beispiel ein öffentlicher Weg oder eine Wohnung, wo du Ankerpunkte für deine Lerninhalte findest.

Zuerst wählst du einen Raum, den sich dein Gehirn gut merken kann, dann deine Ankerpunkte. Jeden Ankerpunkt verknüpfst du mit einer Information. Gehe deine geplante Route und wiederhole sie, bis du dir alles im Gedächtnistraining merken kannst. Willst du noch mehr über die Methode erfahren, dann lies dich doch mal in unseren Artikel ein.

 

Loci-Methode – Beispiel

Für ein genaueres Verständnis gibt es hier ein Schritt-für-Schritt Beispiel für diese Methode des Gedächtnistrainings. Sagen wir, du möchtest dir drei Eigenschaften von Mephisto aus Goethes Faust merken (böse, charmant, magisch):

  1. Du wählst dein Klassenzimmer als Raum aus.
  2. Die Eingangstür, die Tafel und den Schrank legst du als Ankerpunkte fest, die du auch in dieser Reihenfolge abläufst.
  3. Du verknüpfst die Punkte nun: Du betrittst das Klassenzimmer und merkst, dass die Eingangstür auf magische Weise beginnt, zu schweben. Nun gehst du zur Tafel und siehst, dass Mephisto vorne steht und auf charmante Weise zur Klasse redet. Dann öffnest du den Schrank, aus dem plötzlich ganz viele böse Hunde rausspringen.
  4. Jetzt wiederholst du die Route.

 

Mnemotechniken: Gedächtnishilfen und Merksprüche für Vokabeln

Zu den bekanntesten Gedächtnistrainings gehören Gedächtnishilfen (oder Eselsbrücken) und Merksprüche. Um dir Informationen zu merken, kannst du dir passende Geschichten, Sprüche oder Zusammenhänge ausdenken und mit deinen Lerninhalten in Beziehung setzen.

Tipp: Manchmal können absurde Beispiele besonders helfen. Sehr sinnvoll sind diese Mnemotechniken für Vokabeln.

 

Gedächtnishilfen und Merksprüche – Beispiel

Du möchtest dir als Gedächtnistraining zum Beispiel die häufigsten Elemente der Erdkruste merken. Der Spruch „Oh, Sie altes Ferkel!“ beschreibt die Elemente O (Sauerstoff), Si (Sicilium), Al (Aluminium), Fe (Eisen). Durch diesen Satz kann sich dein Gehirn die Elemente leichter merken.

 

Mnemotechniken: Geschichtentechnik

Bei der Geschichtentechnik geht es darum, deine unverbundenen Inhalte und Begriffe in einer Geschichte zusammenhängend zu verknüpfen. Durch Wiederholungen der Geschichte kannst du dir den Lernstoff besser einprägen. Auch hier können absurdere Geschichten einfacher verfestigt werden.

 

Geschichtentechnik – Beispiel

Du möchtest dir beim Gedächtnistraining eine kurze Definition der Sozialpsychologie merken: „Die Sozialpsychologie beschäftigt sich mit dem menschlichen Denken, Erleben und Verhalten im sozialen Kontext und stellt ein Teilgebiet der Psychologie dar.“ Dafür denkst du dir eine Geschichte aus:

„Es war einmal ein sehr trauriger Mensch, der sehr viel nachdenken musste, denn er erlebte den peinlichsten Tag seines ganzen Lebens, als er auf einer Banane ausrutschte. Er schämte sich für sein Verhalten, obwohl er nichts dafür konnte.“

 

Mnemotechniken: Körperliste

Die Körperliste ist eine Mnemotechnik, bei denen verschiedene Körperteile mit Lernbegriffen assoziiert werden. Du verbindest beispielsweise einen Begriff mit deinen Füßen, einen anderen mit deinen Knien, dann deinem Bauch, und so weiter. Dann wiederholst du die Begriffe, um sie dir zu merken.

Nie wieder Überforderung in Schule und Uni!

StudySmarter unterstützt dich mit individuellen Lernplänen, Lerninhalten und Tipps rund um Schule, Uni & Co!

App kostenlos nutzen

Körperliste – Beispiel

Du möchtest dir im Gedächtnistraining fünf Personen aus Shakespeares Romeo und Julia merken: Romeo, Julia, Bruder Lorenzo, Benvolio, Mercutio. Dafür finden wir die passenden Teile an deinem Körper:

  1. Dein linker Fuß ist Romeo, dein rechter Julia. Sie sind immer nahe beieinander, was ihre Liebe widerspiegelt.
  2. Dein Kopf ist Bruder Lorenzo, ein gebildeter Mönch, der sehr viel über Pflanzen weiß. Da er schlau ist, assoziierst du Lorenzo natürlich mit deinem Kopf.
  3. Dein Herz ist Benvolio. Er ist ein guter Mensch, wohlwollend und loyal gegenüber Romeo, weshalb dein Herz ihn repräsentiert.
  4. Dein Mund ist Mercutio, denn er hat ein loses Mundwerk und ist sehr sarkastisch.

 

Mnemotechniken: Zahl-Reim-System

Gedächtnistraining mit dem Zahl-Reim-System ist möglich, indem du zu den Zahlen von 0 bis 9 jeweils ein Wort zum Merken hinzufügst. Die Wörter reimen sich auf die Bezugszahlen, was bei dem Lernen und Merken von Informationen beim Gedächtnistraining helfen kann.

 

Zahl-Reim-System – Beispiel

Du möchtest dir beim Gedächtnistraining die ersten Zahlen von Pi (3,1415) merken. Du beginnst damit, deine Wörter zum Merken (passend zu den Zahlen) festzulegen:

0: Nacktmull

1: Keins

2: Frei

3: Hai

4: Bier

5: Strümpf(e)

6: Hex(e)

7: Lieben

8: Nacht

9: Scheun(e)

Nun merkst du dir die Zahlen und Wörter durch das Verknüpfen durch die Reime. Jetzt denkst du dir zum Beispiel eine Geschichte mit den Wörtern aus:

„Es war einmal ein Hai (3), der keine (1) Flosse hatte. Er schwamm gerne im Wasser, aber noch lieber in Bier (4). Außerdem hatte er keine (1) Füße, weshalb er leider nie seine Strümpfe (5) tragen konnte.“

Mnemotechniken: Häufige Fragen und Antworten

Welche Mnemotechniken gibt es?

Einige Mnemotechniken sind zum Beispiel: Zahl-Reim-System Geschichtentechnik Gedächtnishilfen und Merksprüche Loci-Methode Körperliste

Wie funktioniert die Mnemotechnik?

Die Mnemotechnik erschafft Merk- und Lernhilfen durch Verknüpfungen von Informationen mit Merkmalen, Bildern und Sprüchen. Sie dienen als sinnvolles Gedächtnistraining für dein Gehirn, durch das du dir leichter und nachhaltiger Inhalte merken kannst.

Was ist eine Mnemotechnische Ordnung?

Die Mnemotechnische Einheit beschreibt die hergestellten Beziehungen von Lerninhalten und Merkmalen. Ordnungssysteme können Abkürzungen, Zeichen, Symbole und andere Merkhilfen sein.