Vorweg einen kurzen Rückblick in die Geschichte des Internets: Der Vorläufer des heutigen Internets hieß Arpanet und wurde 1964 in den USA entwickelt. Die erste Datenübertragung gelang erst am 29. Oktober 1969. Das World Wide Web wurde viel später erfunden: Die Idee dazu kam dem Computer-Experten Tim Berners-Lee um das Jahr 1990 herum. Seit dem 30. April 1993 ist es für Menschen aller Welt nutzbar.
Internetnutzung in Deutschland: Statistik
Seit 1997 sieht man einen raschen Anstieg der Internetnutzung in Deutschland. Heutzutage nutzen über 66 Millionen Menschen das Internet. Die Erfindung des Internets hat uns einiges ermöglicht und uns weitergebracht, jedoch birgt es auch einige Gefahren. Die richtige Nutzung ist hier das Stichwort. Was die Möglichkeiten des Internets sind und wobei man aufpassen sollte, möchte ich dir im Folgenden erläutern.
Möglichkeiten der Internetnutzung
Das Internet ist heutzutage nicht mehr wegzudenken. Ob du nun lustige Clips auf YouTube schaust, Nachrichten liest oder für die Schule recherchierst: Die scheinbar unendlichen Möglichkeiten des Internets erstrecken sich über unseren gesamten Alltag und bieten mehr als nur bunte Clips und Spiele zum Zeitvertreib. Zu den Hauptanwendungen gehören die Nutzung von Kommunikationsdiensten, die Informationssuche sowie die Mediennutzung.
Das World wide web ermöglicht uns den Zugang zu allem Wissen in Sekundenschnelle. Dieser super schnelle Zugriff zu allen möglichen Informationen erleichtert uns die ewige Suche in Büchereien. Auch der internationale Austausch durch online Meetings und vor allem Social Media hat uns einige Hindernisse genommen. Daten können mit einem Klick ausgetauscht werden. Du kannst das Internet für Sport, Kreativität oder zum Lernen beispielsweise super nutzen.
- Sportliche Nutzung: Einfach von zu Hause aus mit online-Sportstunden und Videoanleitungen ein abwechslungsreiches Training machen. Von Hip-Hop über Yoga bis zu Bewegungsübungen zum Auspowern ist für jeden Geschmack etwas dabei.
- Kreative Nutzung: Möchtest du ein altes Hobby wiederaufleben lassen oder doch eher etwas Neues entdecken? Mit Video-Tutorials und Blog-Vorlagen kannst du vom Zeichnen bis zum Häkeln alles Mögliche lernen. Coole Choreographien nachtanzen, mal Karaoke mit den Freund*innen singen oder dir einen angesagten Song beibringen: All das ist mit ein paar einfachen YouTube-Videos möglich. Willst du ein neues Instrument von Grund auf lernen, kannst du dich z. B. bei einer Online-Musikschule anmelden.
- Lehrreiche Nutzung: Wenn du deine Fremdsprachenkenntnisse aufpolieren willst oder zusätzlich zum Schulunterricht noch eine andere Sprache lernen möchtest, hast du auch dazu online eine Möglichkeit. Die Grundlagen zahlreicher Sprachen vermitteln dir z. B. Apps wie Babbel, Duolingo, Podcasts oder YouTube-Videos zum Sprachenlernen. Möchtest du nicht nur Sprachen lernen, dann schau dich mal bei StudySmarter um – dort hast du Zugriff auf alle möglichen Lernfächer von über all aus.
Probleme und Gefahren der Internetnutzung
Neben den ganzen Möglichkeiten und Vorteilen des Internets, birgt das Internet auch Gefahren und Probleme.
- Suchtgefahr
- Negativer Einfluss auf die Psyche
- Datenmissbrauch
- Darkweb
- Cybermobbing
Suchtgefahr: Die sogennaten „Computerspielabhängigkeit“, „pathologischer Internetgebrauch“ oder „Internetsucht“ weisen ein Sucht- und Abhängigkeitsverhalten auf. Laut dem Beauftragten der Bundesregierung für Sucht- und Drogenfragen werden die neu erforschten Störungsbilder im Bereich der Computerspiel- und Internetnutzung den Verhaltenssüchten (stoffungebundenen Suchterkrankungen) zugerechnet. „Die Betroffenen haben zum Beispiel ihren Umgang mit Internet und Computerspielen nicht mehr unter Kontrolle, sie beschäftigen sich gedanklich übermäßig stark damit, fühlen sich unruhig oder gereizt, wenn sie diese Angebote nicht nutzen können, oder sie vernachlässigen andere wichtige Lebensaufgaben wegen des Computerspielens oder der Internetnutzung.“ Die Gaming Disorder ist inzwischen als anerkannte psychische Erkrankung mit eigener Diagnose in den Krankheitskatalog der WHO, die International Statistical Classification of Diseases and Related Health Problems (ICD-11), aufgenommen worden und sollte behandelt werden.
Negativer Einfluss auf die Psyche: Vor allem Social Media kann einen negativen Einfluss auf uns Menschen haben. Vor allem junge Menschen vergleichen sich mit anderen und werden unzufrieden mit sich selbst. Es scheint bei anderen alles perfekt zu sein, was einem an sich selbst zweifeln lässt. Ständiges Vergleichen sorgt für immer mehr Unzufriedenheit, was zu Essstörungen und Depressionen führen kann.
Datenmissbrauch: Datenmissbrauch ist eine Straftat und kann verfolgt werden. Hacker und sonstige Kriminelle nutzen gestohlene Daten im Netz für allerlei Einkäufe und Verträge auf Kosten ihrer Opfer. Damit es erst gar nicht dazu kommt, sind sichere Passwörter und das Erkennen von Phishing-Versuchen wichtig – heißt gib nur das Nötigste über dich im Internet preis. Wer betroffen ist, sollte schnell handeln, Strafanzeige stellen und seine Bank informieren.
Cybermobbing: Unter Cyberbullying oder Cybermobbing versteht man die Beleidigung, Bedrohung, Bloßstellung oder Belästigung von Personen mithilfe von Kommunikationsmedien, beispielsweise über Smartphones, E-Mails, Websites, Foren, Chats und Communities. In Fällen von Cybermobbing ist eine aktive Strafverfolgung möglich. Dabei ist das Publikum unüberschaubar groß und Inhalte verbreiten sich extrem schnell. Betroffene können Inhalte melden, löschen und blockieren, jedoch heißt das nicht, dass das Mobbing aufhört. In Notfällen sollte man externe Fachkräfte aufsuchen, die Sachverhalte dokumentieren und im schlimmsten Fall (vor allem bei Drohungen oder Selbst-bzw. Fremdgefährung) zur Polizei gehen!
Darkweb: Das Dark Web ist ein Teil des World Wide Web, der mit herkömmlichen Suchmaschinen wie Google, Bing oder Yahoo nicht auffindbar ist und spezielle Technologien für den Zugang erfordert. Im Gegensatz zum Visible Web oder Surface Web, ist das Dark Web nur mit speziellen Browsern wie dem Tor-Netzwerk und sogenannten .onion-Links erreichbar. Der Zugang zum Dark Web erfolgt durch diese Technologien verschlüsselt und anonymisiert. Sobald Inhalte angesehen werden, die unter kritische Rechtsbereiche fallen, ist Vorsicht angeraten. Auf Marktplätzen und in Foren wird mit vielen illegalen Produkten und Dienstleistungen (wie Drogen, Waffen, kinderpornografischem Material usw.) gehandelt. Wenn eine Geschäftsbeziehung zu einem Anbieter im Dark Web aufgebaut wird, macht man sich strafbar. Also bloß Finger davon lassen!
Internetnutzung: Kinder
Bei Kindern zwischen 6-12 Jahren muss man besonders aufpassen und für ausreichend Schutz sorgen. Denn das Internet hat einen enormen Einfluss auf die Psyche und Entwicklung des Kindes. Als Eltern sollte man auf kindergerechte Seiten und einen begrenzten Zugang achten. Denn ein falscher Klick und das Kind sieht Dinge, die es nicht sehen sollte. Auch kann es schon im jungen Alter kann es zur Sucht führen, also gib deinem Kind nicht zur Beruhigung ständig dein Smartphone. Das kann zu einer verminderten Entwicklung und gestörten Verhaltensweise führen. Mach klare Regeln, am Ende sollte das Kind nämlich im realen Leben leben und Spaß haben können.
Quelle: Statista
Internetnutzung: Jugendliche
Wie schon in der obigen Statistik abzulesen war, verbringen Jugendliche rund 241 Minuten am Tag im Internet – umgerechnet vier Stunden. Heißt wenn wir 8 Stunden schlafen, sind Jugendliche rund 1/4 des Tages damit beschäftigt durchs Internet zu scrollen. Das hat einen enormen Einfluss auf die Entwicklung der Jugendlichen. Vor allem die Social Media Welt kann ziemlich toxisch sein und nach hinten los gehen. Die sogenannten „Influencer“, welche dem Namen nach „influencen“/beeinflussen, können eine positive oder negative Auswirkung haben. Beispielsweise werden Marken gefördert, die nicht gefördert werden sollte oder Dinge gesagt, die einen triggern können. Vor allem in der Entwicklungs- und Findungsphase der Jugendlichen kann das maßgeblich mitwirken. Die Suchtgefahr ist vor allem in diesem Alter extrem hoch.
In der folgenden Statistik wird gezeigt, welche Geräte und Medien Jugendliche zwischen 12-19 Jahren täglich oder mehrmals pro Woche nutzen.
Fazit zur richtigen Internetnutzung
Zum Schluss möchte ich dir gerne zusammenfassend nochmal die wichtigsten Punkte zur richtigen Internetnutzung mitgeben.
- Tägliche/wöchentliche Nutzungszeit festlegen.
- Unnötige Apps und Websites vom Gerät löschen.
- Emotionale Distanz zu Social Media Plattformen bewahren – nicht alles, was du im Netz siehst, ist real. Vergleichen macht keinen Sinn.
- Mehr Hobbys im echten Leben nachgehen, als im Internet.
- Auf kindergerechte Seiten achten.
- Nutze die Vorteile vom Internet durch die vielen lehrreichen, sportlichen und kreativen Angebote.
Wenn du bemerkst, dass bestimmte Teile deines Lebens für das Internet auf der Strecke bleiben, ist diese Erkenntnis ein wichtiger erster Schritt. Hat sich eine Verhaltensweise erstmal verfestigt, kann eine Veränderung allein aus eigener Kraft auch schwierig sein. Wenn du Unterstützung brauchst, findest du eine erste Anlaufstelle bei Caritas. Es ist absolut in Ordnung, sich Hilfe zu holen. Das beweist Stärke und Reife deinerseits.