Privatschule – Kosten, Vorteile, Nachteile & Voraussetzungen

Bei der Suche nach der besten Schulform trifft man häufig auf die Aussage, dass Privatschulen besser seien als öffentliche Einrichtungen. Doch stimmt das? In diesem Artikel erfährst du alles über die Kosten, Vor- und Nachteile einer Privatschule und den Unterschied zu öffentlichen Schulen.

Privatschule StudySmarter Magazine

Privatschule – Definition

Privatschulen sind Schulen in der Verantwortung eines freien (nicht-öffentlichen) Schulträgers.

Während öffentliche Schulen von Steuermitteln finanziert werden, übernehmen dies bei Privatschulen die freien Träger wie z. B. Privatpersonen, Kirchen oder Vereine.

Privatschulen sind trotz der Trägerschaft unter staatlicher Aufsicht und haben einen öffentlich-rechtlichen Status. Es wird hier zwischen zwei Arten unterschieden:

  • Ersatzschulen: Das sind Schulen, die die gleichen Inhalte und Abschlüsse (z. B. Abitur) wie öffentliche Schulen anbieten und den Schulbesuch an öffentlichen Schulen ‚ersetzen‘. Diese Schulen haben jedoch oft spezielle Inhalte und Lernmethoden und werden teilweise durch den Staat gefördert. Da nicht alle Kosten gedeckt werden könne, muss deshalb trotzdem ein Schulgeld erhoben werden. Eine bekannte Ersatzschule ist z. B. die Montessori Schule oder die Waldorfschule.
  • Ergänzungsschulen: Es handelt sich hierbei um Schulen, die Inhalte und Abschlüsse anbieten, die es an normalen Schulen nicht gibt und das Angebot daher ‚ergänzen‘. Meistens müssen Abschlüsse, wie das Abitur, dann an externen Schulen abgelegt werden. Ergänzungsschulen bekommen keine finanzielle Unterstützung, weshalb sie komplett auf das Schulgeld angewiesen sind.

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Unterschied Privatschule und Öffentliche Schule

Wie groß ist der Unterschied zwischen Privatschulen und öffentlichen Schulen?

Privatschulen sind in der Verantwortung von privaten Trägern und haben deshalb Schulgeld. Außerdem gibt es kleinere Klassen, oft eigene Inhalte und Lernmethoden, Auswahlverfahren und eigenes Lehrpersonal.

Öffentliche Schulen werden hingegen öffentlich finanziert und haben kein Schuldgeld. Sie halten sich an den vorgeschriebene Lehrplan, haben meist größere Klassen und keine Auswahlverfahren.

Privatschule Öffentliche Schule
  • Private Träger
  • Schulgeld
  • Kleinere Klassen
  • Oft eigene Inhalte & Lernmethoden
  • Auswahlverfahren
  • Staatliche Abschlüsse müssen teilweise extern gemacht werden
  • Lehrpersonal wird passend gewählt
  • Durch Steuermittel finanziert
  • Kein Schulgeld
  • Größere Klassen
  • Vorgeschriebener Lehrplan
  • Meist kein Auswahlverfahren
  • Bieten alle öffentlichen Abschlüsse an (z.B. Abitur)
  • Lehrpersonal wird Schule zugeteilt

Viele der oben genannten Punkte sind zwar oft wahr, müssen aber nicht für alle öffentlichen bzw. Privatschulen stimmen. Der einzige Unterschied, der immer zutrifft, ist, dass öffentliche Schulen komplett durch Steuermittel finanziert werden und private teilweise oder gar nicht (und deshalb Schulgeld erheben).

 

Privatschule – Kosten

Je nachdem, um welche Art von Privatschule es sich handelt, fällt das Schulgeld unterschiedlich hoch aus. Da Ersatzschulen finanzielle Unterstützung bekommen, ist das Schulgeld dort meist niedriger. Auch gibt es Unterschiede je nach Bundesland und der Höhe des Einkommens der Eltern. Es kann jedoch von Kosten zwischen 100 und 600 € pro Monat ausgegangen werden.

In vielen Privatschulen gibt es Systeme für Einkommensschwache oder Stipendien, um die Kosten zu reduzieren.

 

Abitur – Privatschule Kosten

Die Oberstufen kosten meistens mehr als die Grundschulklassen. Von den oben angegebenen 100 und 600 € werden sich die Kosten dann eher auf der höheren Seite befinden. Doch auch hier sind die Kosten je nach Schule und Bundesland unterschiedlich.

 

Zuschuss Schulgeld Privatschule

Wie oben angesprochen, gibt es oft ein System für Einkommensschwache, bei dem teilweise Kosten übernommen werden können.

Wenn die Kinder jedoch auf den Besuch der Privatschule angewiesen sind und alle Voraussetzungen erfüllt werden, gibt es eine Chance zur kompletten Kostenübernahme. Der Antrag wird an das Jugendamt gesendet, was die Voraussetzungen prüft.

 

BAföG für Privatschule

Privatschüler oder Schülerinnen, die nicht mehr bei den Eltern wohnen, können ab der zehnten Klasse Schüler/Schülerinnen-BAföG beantragen. Dieses muss auch, im Gegensatz zum Studierenden Bafög, nicht zurückgezahlt werden. Hier kannst du mehr Infos zum Schüler/Schülerinnen-BAföG finden.

Jedoch werden nicht alle Schulen mit Bafög gefördert. Informiere dich hier bei der Schule oder dem Bafög-Amt.

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Privatschule für geistig Behinderte

Auch für verschiedene Arten von Behinderungen, psychischen Krankheiten (wie ADHS) oder Lernschwächen (wie Dyslexie / Dyskalkulie) gibt es Privatschulen. Meistens sind sie spezialisiert und können so für die bestmögliche Unterstützung sorgen.

Oft haben diese auch integrierte Internate, um den Kindern die beste Förderung zu geben. Generell sind Privatschulen exzellent für Kinder oder Jugendliche mit verschiedenen Behinderungen geeignet, da sie eine intensivere Betreuung haben.

 

Privatschule Vor- und Nachteile

Ist eine Privatschule besser als eine öffentliche? Pauschal kann man das nicht beantworten, da es auf viele Faktoren ankommt.

Allgemein haben Privatschulen viele Vorteile, wie z. B. eine intensivere Betreuung, was jedoch nicht unbedingt heißt, dass Kinder bessere Noten schreiben. Dazu kommt das hohe Schulgeld, was für viele Eltern schlichtweg zu teuer ist.

Ob eine Privatschule was für dein Kind ist, solltest du daher an euren persönlichen Faktoren messen. Das pädagogische Konzept sollte außerdem zu deinem Kind passen und du musst bereit sein, eng mit der Schule zusammenzuarbeiten.

 

Privatschule Vor- und Nachteile – Tabelle

Vorteile Nachteile
  • Kleine Klassen
  • Individuelle Betreuung
  • Eigene Lernmethoden & Konzepte
  • Weniger Stundenausfall
  • Größeres Fächerangebot
  • Schule hat eigenes Lehrpersonal
  • Hohe Strukturierung
  • Aktuelle Lehrmittel
  • Oft schnellere Umsetzung von Änderungen
  • Hohe Eingebundenheit der Eltern
  • Schulgeld
  • Teilweise strengere Regeln, wie z. B. Schulkleidung
  • Eltern sind oft verpflichtet ‚Elternarbeit‘ zu leisten(z. B. Gestaltung von Schulräumen)
  • Kind kommt eventuell nicht mit dem pädagogischen Konzept der Schule klar
  • Bietet eventuell nicht alle Schulabschlüsse an

Privatschule: Häufige Fragen und Antworten

Sind Privatschulen wirklich besser?

Ob Privatschulen wirklich besser sind, kann man pauschal nicht beantworten, da es auf viele Faktoren ankommt. Allgemein haben Privatschulen viele Vorteile, wie z. B. eine intensivere Betreuung, was jedoch nicht unbedingt heißt, dass Kinder bessere Noten schreiben. Dazu kommt das hohe Schulgeld, was vielen Eltern schlichtweg zu teuer ist. Ob eine Privatschule was für dein Kind ist, solltest du daher an euren persönlichen Faktoren messen. Das pädagogische Konzept sollte außerdem zu deinem Kind passen und du musst bereit sein, eng mit der Schule zusammenzuarbeiten.

Wie viel kostet eine Privatschule?

Je nachdem, um welche Art von Privatschule es sich handelt, fällt das Schulgeld unterschiedlich hoch aus. Da Ersatzschulen finanzielle Unterstützung bekommen, ist das Schulgeld dort meist niedriger. Auch gibt es Unterschiede je nach Bundesland und der Höhe des Einkommens der Eltern. Es kann jedoch von Kosten zwischen 100 und 600 € pro Monat ausgegangen werden.

Sind Kosten für Privatschulen steuerlich absetzbar?

Ja, Kosten für Privatschulen sind steuerlich absetzbar. Du kannst 30 Prozent des Schulgelds, höchstens aber 5.000 € pro Kind im Jahr als Sonderausgaben absetzen.

Was ist der Unterschied zwischen einer Privatschule und einer normalen Schule?

Privatschulen sind in der Verantwortung von privaten Trägern und verlangen deshalb Schulgeld. Außerdem gibt es kleinere Klassen, oft eigene Inhalte und Lernmethoden, Auswahlverfahren und eigenes Lehrpersonal. Öffentliche Schulen werden hingegen öffentlich finanziert und haben kein Schuldgeld. Sie halten sich an den vorgeschriebene Lehrplan, haben meist größere Klassen und keine Auswahlverfahren.