NFT – Was steckt hinter der Krypto-Kunst?

Die sogenannten NFTs sorgen seit einiger Zeit für ordentlich Wirbel im gesamten Netz. Auch du hast dich schon häufiger gefragt, was sich hinter dieser merkwürdigen Abkürzung verbirgt? Wir zeigen dir in diesem Artikel was hinter dem Mysterium der NFTs steckt.

NFT, Was steckt hinter der Krypto-Kunst?, StudySmarter Magazin

NFT: Erklärung

Die Abkürzung NFT bedeutet „non-fungible Tokens“ und steht für digitale Objekte wie z.B. Videos, Bilder, Animationen, Gifs oder Musik. Ein NFT kann aber auch alles sein, was digital gespeichert werden kann. NFTs übersetzt man wörtlich mit „Nichtaustauschbare Wertmarke“. Das heißt NFTs sind immer individuell und machen Digitales einzigartig. Das prägen von NFTs wird übrigens „minten“ genannt.

Wenn du Eigentümer*in eines NFTs werden möchtest, musst du (Stand 2022) Kryptowährung besitzen und kannst dann auf NFT Websites wie „Open Sea“ oder „Fundations“ NFTs erwerben. Nach dem Kauf wird dein NFT durch sogenannte Blockchains (wie eine öffentliche Kartei oder Datenbank) individuell verschlüsselt und du erhältst eine Art Echtheitszertifikat. Durch diese Verschlüsselung gibt es am Ende nur ein einziges Original. Die meisten NFTs existieren auf der Ethereum Blockchain, dort hat jeder NFT eine eigene ID.

 

NFT, Die CryptoPunks von Larva Labs, StudySmarter Magazin

Die CryptoPunks von Larva Labs sind eine der bekanntesten NFTs (Bild: Larva Labs)

 

NFT: Bedeutung

Bislang wurden digitale Kunstwerke eher belächelt. Doch durch NFTs haben Künstler*innen nun die Möglichkeit, ihre digitale Kunst auf den digitalen Markt zu bringen. Für die Kunstwelt ist das revolutionär, denn bislang konnten Digital-Artists nur mit der Abtretung des Urheberrechts Geld verdienen.

Doch nun entsteht durch NFTs eine nicht reproduzierbare Knappheit der digitalen Güter. Diese können nicht mehr einfach kopiert oder gespeichert werden. So können digitale Animationen oder Bilder ähnlich wie die physischen Kunstwerke verkauft werden.

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NFT: Beispiel

Warum haben NFTs überhaupt einen Wert bzw. warum bezahlen bestimmte Personen für einen NFT? Eigentlich kann doch Jeder die Datei beliebig oft kopieren oder von einem Bild einen Screenshot machen.

Angenommen Vincent van Gogh würde heute noch leben und sein berühmtes Gemälde „Sternennacht“ mit Adobe Illustrator digital malen. Van Gogh erkennt den Wert des Bildes, möchte es verkaufen und wandelt sein digitales Bild in einen NFT um. Dieses wird dann z.B. durch die Ethereum Blockchain Technologie abgesichert und beweist, dass er im Besitz der originalen „Sternennacht“ ist. Der „Sternennacht“-NFT kann dann versteigert werden. Obwohl es viele Kopien bzw. Screenshots gibt, ist die Illustratordatei der wahre Ursprung aller „Sternennächte“, die im Internet kursieren. Den Käufer*innen wird durch den NFT bzw. die Ethereum Blockchain bestätigt, dass nur dieser die originale Datei besitzt. Somit gibt die 100% Gewissheit das einzige Original zu besitzen, dem NFT einen Wert.

Wie bereits erwähnt, finden NFTs sowohl in der Musik-, Kunst-, Finanz-oder Gamingwelt ihren Einsatz. Im Folgenden möchte ich dir beispielhaft zwei NFT-Branchen vorstellen:

  1. Kunst
  2. Gaming

 

Kunst

In der Vergangenheit war digitale Kunst kaum gefragt, weil sich die Kunstwerke einfach kopieren und teilen ließen. Doch NFTs haben in letzter Zeit dazu beigetragen, Kryptokunst einen Wert zu geben. Dieser entsteht zum größten Teil durch die digitale Überprüfung ihrer Echtheit und ihres Eigentums.

Bei NFTs liegt der Wert also nicht unbedingt in dem beigefügten Kunstwerk. Es ist wichtiger den Eigentum an der Kunst nachzuweisen. Falls du mal in die digitale Kunstwelt eintauchen möchtest, dann schau dir gerne die Werke von Refik Anadol an – ich persönlich finde seine Kunstwerke echt beeindruckend!

Die größten Marktplätze für NFTs sind derzeit:

Damit du einen NFT auf einer der oben genannten Plattformen kaufen kannst, benötigst du die Kryptowähurng Ether. Denn der Kauf erfolgt über die Ethereum-Blockchain. Gerade für Anfänger*innen ist der Handel auf diesen Plattformen meist etwas kompliziert und setzt eine gewisse Vorkenntnis voraus!

 

Gaming

Gegenstände oder Figuren im Online-Gaming zu kaufen ist nichts Neues. Wenn Spieler*innen Gegenstände im Spiel kaufen, betrachten sie diese als ihr Eigentum. In Wirklichkeit aber gehören sie den Herausgeber*innen der Games. Wenn du also z.B. eine große Anzahl von Ingame-Gegenständen in „League of Legends“ besitzt und das Spiel eingestellt wird, verlierst du alle deine Gegenstände im Spiel. Bisher war es also nicht möglich, digitale Güter wirklich zu besitzen.

Doch durch NFTs entwickelt sich nun auch bei Spielen eine große Nachfrage nach einzigartigen Gegenständen die gehandelt und gekauft werden können. Ihre Seltenheit wirkt sich direkt auf den Preis aus und die Spieler*innen sind bereits mit der Idee wertvoller digitaler Gegenstände vertraut. Die Spielentwickler*innen haben keine zentrale Kontrolle über NFT-Sammelgegenstände. Selbst wenn das Spiel morgen eingestellt wird, kannst du deinen NFT-Gegenstand problemlos übertragen oder verkaufen.

 

NFT: Besteuerung

NFTs haben einen spezifischen Vermögenswert, da sie nicht beliebig untereinander austauschbar (non-fungible) sind. Da das Thema noch recht neu ist, fehlen aktuell verbindliche, steuerrechtliche Vorgaben des Bundesfinanzministeriums (BMF).

Für Hersteller*innen der Kunstwerke lassen sich jedoch zwei Besteuerungsmöglichkeiten ausmachen:

  • Einkünfte aus einer künstlerischen Tätigkeit (das Kunstwerk muss eigenschöpferische Tätigkeit mit einer gewissen Gestaltungshöhe erbringen)
  • Gewerbliche Einordnung (Finanzamt geht beim Eigenvertrieb von Kunst im Onlinehandel von einer gewerblichen Tätigkeit aus)

Ob gewerbliche Einkünfte oder Einkünfte aufgrund einer künstlerischen Tätigkeit vorliegen, ist eine Frage des konkreten Einzelfalls. Falls du Hersteller*in eines NFTs bist, dann empfiehlt es sich deinen konkreten Sachverhalt durch erfahrene Rechtsanwälte oder Steuerberater*innen prüfen zu lassen.

Für private Händler*innen der NFT-Kunstwerke sind ebenfalls zwei Besteuerungsarten möglich:

  • Privates Veräußerungsgeschäft (die erzielten Gewinne unterliegen dann dem persönlichen Einkommensteuersatz, wenn der Wiederverkauf innerhalb eines Jahres erfolgt, nach diesem Jahr sind Gewinne steuerfrei)
  • Gewerbliches Geschäft (bei wiederholtem An- und Verkauf von NFTs kann man vom Finanzamt als gewerbliche*r Händler*in eingestuft werden)

NFT-Händler sollten deshalb vorerst alle ihre Gewinne aus dem Handel in ihrer Steuererklärung auflisten. Nur so lässt sich die Gefahr eines Vorwurfs der Steuerhinterziehung vermeiden.

 

NFT: Risiko

NFTs sind ebenso wie Kryptowährungen sehr energieintensiv, da riesige Rechenleistungen aufgebracht werden müssen. Die Generierung eines NFTs stößt etwa fast so viel Co2 aus wie eine 700km weite Autofahrt. Unglaublich und schlecht für die Umwelt. Darüber hinaus fehlt die physische Präsenz des Kunstwerks, wodurch die Möglichkeit von Cyberangriffen und Online-Betrug erheblich steigt. Es besteht also ein hohes Risiko, dass die digitalen Vermögenswerte und die Anleger*innen, die auf dem Markt NFTs kaufen und verkaufen, durch solche Angriffe Schaden nehmen.

Sobald die Nachfrage und der Hype eines Objekts zurückgeht, kann der NFT stark an Wert verlieren. Du solltest dich als Käufer*in also vorab gut über das Objekt und dessen potenziellen Wert informieren. Denn NFTs kann im Prinzip jeder erstellen und verkaufen – es liegt ein noch vollkommen neuer und daher unregulierter Markt vor!

 

NFT: Potential

Mittlerweile werden täglich zahlreiche, digitale Kunstwerke geschaffen und online verkauft. NFTs sind transparent, denn der Handel und die Preise sind in der Blockchain jederzeit einsehbar und können nicht gefälscht werden.

Auch außerhalb der Kunst- und Gamingwelt eröffnen sich durch NFTs viele neue Möglichkeiten. Theoretisch lassen sich auch physische Werte (z.B. Immobilien) „tokenisieren“, also als „token“ auf einer Blockchain darstellen. Dies könnte für Investor*innen sehr interessant sein, denn vorher waren physische Vermögenswerte nur schwer teilbar.

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NFT: Fazit

Durch NFTs haben Künstler*innen also die revolutionäre Möglichkeit, ihre Kunst auf den digitalen Markt zu bringen und diese dort zu verkaufen. Der / die Käufer*in erhält eine Art „Echtheitszertifikat“ und ist damit der / die einzige offizielle Besitzer*innen des Kunstwerks – dies war zuvor so nicht möglich. Die steuerrechtlichen Vorgaben des Bundesfinanzministeriums (BMF) sind noch recht unverbindlich, da das Thema relativ neu ist. Darüber hinaus ist die Kryptokunst, sowie auch die Kryptowährung, durch die hohe Rechenleistung sehr schlecht für die Umwelt. Neben einigen Risiken birgt das Thema NFTs dennoch viele Potenziale, wie z.B. die hohe Transparenz des Marktes. Nichtsdestotrotz wird die digitale Kunst, die Malerei nicht ablösen, aber der Kunstmarkt wird sich diverser gestalten und durch NFTs neue Möglichkeiten hervorbringen.

NFT: Häufige Fragen und Antworten

Was genau ist ein NFT?

Die Abkürzung NFT steht für "non-fungible Tokens" und sind digitale Objekte wie z.B. Videos, Bilder, Animationen, Gifs oder Musik. Ein NFT kann aber auch alles sein, was digital gespeichert werden kann. NFTs übersetzt man wörtlich mit "Nichtaustauschbare Wertmarke". Das heißt NFTs sind immer individuell und machen Digitales einzigartig.

Wie funktioniert ein NFT?

Künstler*innen malen beispielsweise mit Adobe Illustrator digital ein Kunstwerk. Wenn du dieses Kunstwerk erwerben möchtest, dann wird dein NFT-Kunstwerk durch sogenannte Blockchains (wie eine öffentliche Kartei oder Datenbank) individuell verschlüsselt und du erhältst eine Art Echtheitszertifikat. Durch diese Verschlüsselung gibt es am Ende nur ein einziges Original das du besitzt.

Was kann ein NFT sein?

Die Abkürzung NFT bedeutet "non-fungible Tokens" und steht für digitale Objekte wie z.B. Videos, Bilder, Animationen, Gifs oder Musik. Theoretisch lassen sich aber auch physische Werte (z.B. Immobilien) "tokenisieren", also als "token" auf einer Blockchain darstellen.