Zusatzmodul zu Ambulantes Management I 1 - Cheatsheet
Entwicklung und Struktur des ambulanten Sektors
Definition:
Historische Entwicklung und organisatorische Struktur des ambulanten Gesundheitssystems sowie deren Einfluss auf das heutige Management und die Patientenversorgung.
Details:
- Historische Meilensteine: Einführung des Kassenarztsystems, Liberalisierung der Leistungserbringer, Digitalisierung.
- Struktur: Hausärzte, Fachärzte, MVZ (Medizinische Versorgungszentren), Gemeinschaftspraxen.
- Gesetzliche Rahmenbedingungen: SGB V (Sozialgesetzbuch V), G-BA (Gemeinsamer Bundesausschuss), GOÄ (Gebührenordnung für Ärzte).
- Finanzierung: EBM (Einheitlicher Bewertungsmaßstab), Selektivverträge, Privatabrechnung.
- Herausforderungen: Demographischer Wandel, Fachkräftemangel, Überlastung der Praxen.
Vergütungssysteme und Abrechnungsmethoden
Definition:
Vergütungssysteme und Abrechnungsmethoden im ambulanten Bereich - wichtige Konzepte und Prozesse zur finanziellen Abwicklung medizinischer Leistungen
Details:
- Honorierung: Einzelleistungsvergütung, Pauschalen, Mischformen
- Abrechnung nach EBM (Einheitlicher Bewertungsmaßstab) und GOÄ (Gebührenordnung für Ärzte)
- Vertragsarten: Kassenärztliche Versorgung, Privatpatienten
- Vergütungsmodelle: Kapitationsmodelle, Pay-for-Performance
- Rolle der KV (Kassenärztlichen Vereinigungen): Sicherstellung der ärztlichen Versorgung, Honorarverteilung
Telemedizin und Fernüberwachung von Patienten
Definition:
Telemedizin: Nutzung von Telekommunikationstechnologien zur Diagnose und Behandlung aus der Ferne. Fernüberwachung: Kontinuierliche Überwachung von Patientendaten über digitale Systeme.
Details:
- Verbessert Zugang zur medizinischen Versorgung.
- Reduziert Krankenhausaufenthalte.
- Unterstützt chronisch Kranke: kontinuierliche Datenüberwachung.
- Datensicherheit und Datenschutz sind zentrale Themen (DSGVO beachten).
- Kosteneffizient: geringer Reiseaufwand und weniger notwendige Vor-Ort-Besuche.
- Integration mit elektronischen Patientenakten (EPA).
- Erforderlich: Technische Infrastruktur und Schulung.
Einsatz von elektronischen Patientenakten
Definition:
Elektronische Patientenakten (EPAs) sind digitale Versionen herkömmlicher Patientenakten, die alle medizinisch relevanten Informationen eines Patienten enthalten.
Details:
- Zugriff durch autorisierte medizinische Fachkräfte
- Enthalten Informationen wie Diagnosen, Medikation, Anamnesen und Befunde
- Fördern die Interoperabilität zwischen verschiedenen Gesundheitseinrichtungen
- Können Patientensicherheit und Effizienz verbessern
- Müssen Datenschutz- und Sicherheitsstandards einhalten (DSGVO konform)
Qualitätsmanagement und Patientensicherheit
Definition:
Systematische Planung, Sicherstellung und Verbesserung der Qualität in Gesundheitsversorgung zur Gewährleistung der Patientensicherheit und Effizienz.
Details:
- Qualitätssicherung: Kontinuierliche Überwachung und Bewertung der Gesundheitsservices.
- Qualitätsverbesserung: Anwendung von Methoden wie PDCA (Plan-Do-Check-Act) zur kontinuierlichen Verbesserung.
- Patientensicherheit: Maßnahmen zur Vermeidung von Fehlern und unerwünschten Ereignissen.
- Risikomanagement: Identifikation und Analyse von Risiken, Entwicklung von Präventionsstrategien.
- Standards und Leitlinien: Anwendung nationaler und internationaler Qualitätsstandards (z.B. ISO 9001, KTQ).
- Schulungen und Fortbildung: Regelmäßige Weiterbildungen für das medizinische Personal.
- Patientenzufriedenheit: Erhebung und Analyse von Patientenfeedback zur Qualitätsverbesserung.
Analyse und Design von Geschäftsprozessen
Definition:
Analyse und Gestaltung von Geschäftsprozessen zur Verbesserung der Effizienz und Effektivität in medizinischen Einrichtungen.
Details:
- Ziel: Optimierung von Abläufen und Ressourcennutzung.
- Methoden: IST-Analyse, SOLL-Konzept, GAP-Analyse.
- Werkzeuge: Flussdiagramme, BPMN (Business Process Model and Notation).
- Schritte: Prozessidentifikation, Modellierung, Analyse, Design, Implementierung, Überwachung.
- Qualitätskriterien: Zeit, Kosten, Flexibilität, Zufriedenheit der Beteiligten.
- Beachte rechtliche Vorgaben und Datenschutz (DSGVO).
Kosten-Nutzen-Analyse und die Bewertung von Investitionen
Definition:
Bewertung von Kosten und Nutzen einer Investition zur Entscheidungsfindung
Details:
- nutzwertanalyse: qualitative Bewertung
- kosten-wirksamkeit-analyse: Verhältnis Kosten zu messbaren Effekten
- kosten-nutzen-analyse: monetäre Bewertung von Kosten und Nutzen
- formeln:
- Gesamtkosten: \(K = K_{initial} + K_{laufend}\)
- Netto-Nutzen: \(N = Nutzen - Kosten\)
- Investitionsrendite: \(ROI = \frac{Netto-Nutzen}{Kosten} \times 100\)
Implementierung von Veränderungsmanagement
Definition:
Prozess der Planung, Umsetzung und Überwachung von Änderungen in einer Organisation, um die Ziele effektiv zu erreichen.
Details:
- Phasen: Vorbereitung, Planung, Implementierung, Überprüfung
- Schlüsselrollen: Change Agent, Management, Mitarbeiter
- Methoden: ADKAR-Modell, Change-Curve
- Werkzeuge: Kommunikationsplan, Trainingsplan, Feedbacksysteme
- Herausforderungen: Widerstand gegen Veränderungen, mangelnde Kommunikation, fehlende Ressourcen
- Erfolgsfaktoren: Klare Vision, kontinuierliche Kommunikation, Mitarbeiterbeteiligung