In diesem Artikel

    Steuersparen als Student: Klingt erstmal nach Bürokratie, oder? Tatsächlich fragen sich viele, was kann man als Student von der Steuer absetzen und ob eine Steuererklärung überhaupt Sinn macht. Das Gute: Auch Studierende können durch clevere Steuertricks und das richtige Wissen bares Geld sparen – oft mehr, als man denkt. In diesem Beitrag erfährst du von Grund auf und Schritt für Schritt, wie Steuererklärungen für Studierende funktionieren, welche Ausgaben du absetzen kannst, und für wen sich der Aufwand wirklich lohnt.

    Warum sollten sich Studierende mit Steuern beschäftigen?

    Steuern betreffen nicht nur Berufstätige, sondern grundsätzlich jede:n, der Einnahmen hat oder Ausgaben für seine Ausbildung tätigt. Gerade Studierende haben oft Jobs, zahlen Lohnsteuer oder geben Geld für das Studium aus. Doch komplizierte Begriffe wie Werbungskosten, Sonderausgaben oder Steuererklärung schrecken viele ab. Dennoch lohnt es sich – in vielen Fällen bekommst du bereits gezahlte Steuern zurück oder kannst Verluste für die Zukunft festhalten (Stichwort: Verlustvortrag).

    Eine Steuererklärung mag auf den ersten Blick komplex erscheinen, sie ist aber das Werkzeug, um gezahlte Steuern zurückzuholen oder Vorteile für dein späteres Berufsleben zu sichern. Vielen ist nicht bewusst, dass gerade Studierende oft Steuern zahlen – etwa als studentische Hilfskraft, Werkstudent:in, Praktikant:in, oder bei Ferienjobs.

    Es ist also ratsam, sich frühzeitig Grundwissen anzueignen und herauszufinden, welche Ausgaben bei der Steuer geltend gemacht werden können. Denn: Eine vorausschauende Steuererklärung lohnt sich, um am Ende mehr Geld im Portemonnaie zu haben.

    Steuererklärung für Studierende: Lohnt sich das wirklich?

    Viele Studierende fragen sich: Wann lohnt sich eine Steuererklärung? Oder ab wann lohnt sich eine Steuererklärung als Student:in überhaupt? Die Antwort hängt davon ab, ob du während des Studiums bereits Steuern gezahlt hast oder künftig mit höheren Steuern rechnest.

    Hast du als Werkstudent:in, studentische Hilfskraft oder durch einen Minijob Lohnsteuer abgeführt (siehst du auf deiner Lohnabrechnung), kannst du dir diese oft komplett zurückholen, falls dein Jahreseinkommen unter dem sogenannten Grundfreibetrag liegt. Auch wenn du ein Pflichtpraktikum absolvierst und Steuern zahlst, lohnt sich eine Steuererklärung meist.

    Selbst wenn das während des Studiums nicht der Fall war, kannst du Ausgaben für das Studium festhalten. Wer im Master oder Zweitstudium ist, kann durch den sogenannten Verlustvortrag studienbedingte Kosten angeben und sich später – wenn Einkünfte da sind – eine Steuererstattung sichern. Auch für das Erststudium gibt es Möglichkeiten, Studienkosten als Sonderausgaben geltend zu machen. Das heißt: Für viele Studierende lohnt sich eine Steuererklärung, entweder sofort oder perspektivisch.

    Wichtige Begriffe: Werbungskosten, Sonderausgaben & Verlustvortrag erklärt

    Damit du gezielt nach „was kann man als Student von der Steuer absetzen“ suchen kannst, macht es Sinn, die wichtigsten Begriffe rund um die Steuererklärung zu kennen:

    Werbungskosten sind Aufwendungen, die direkt mit deiner (Ausbildungs-)Tätigkeit in Verbindung stehen – zum Beispiel Fachliteratur, ein Laptop, Arbeitsmaterialien oder Fahrten zur Uni.

    Sonderausgaben sind private Ausgaben wie Krankenversicherungsbeiträge oder Studiengebühren, die als Erststudium angegeben werden können.

    Ein Verlustvortrag bedeutet, dass Studienkosten, die du während des Master- oder Zweitstudiums nicht sofort gegenrechnen kannst, sich in die Zukunft schieben lassen. Erst wenn du ein Einkommen erzielst, kannst du diese Verluste dann steuerlich geltend machen und eine (größere) Rückzahlung erhalten. Das Prinzip lässt sich mit einem Guthaben vergleichen, das du für später anlegst.

    Was können Studierende konkret absetzen? Die wichtigsten Beispiele

    Hier wird es praktisch: Jetzt geht es um das Herzstück jeder Steuererklärung für Studierende – nämlich die Frage: Was kannst du als Student:in von der Steuer absetzen? Grundsätzlich lässt sich unterscheiden zwischen Studienkosten, Arbeitsmitteln, Fahrten, Versicherungen und bestimmten Pauschalen.

    Zu den gängigen abzugsfähigen Kosten zählen:

    • Fachliteratur, Studienbücher, Gesetzeskommentare
    • Laptop, Computer, Tablet (student laptop absetzen)
    • Schreibtisch, Bürostuhl und anderes Arbeitsmaterial
    • Drucker, Papier, Softwarelizenzen
    • Studiengebühren, Semesterbeiträge
    • Fahrtkosten (zum Beispiel für die Anreise zur Uni, bei dualem Studium oder zu Seminaren)
    • Exkursionen, Workshops, steuerseminar studenten
    • Prüfungsgebühren, Sprachkurse, Auslandssemester
    • Bewerbungskosten und Kosten für Praktika (reisen zu Bewerbungsgesprächen, Praktikumskosten)
    • Kosten für das W-LAN oder einen Internetanschluss, wenn für das Studium erforderlich.

    Wichtig: Bewahre Quittungen und Verträge gut auf und ordne sie thematisch – so kannst du belegbare Ausgaben eindeutig nachweisen. Nutze für deine eigene Übersicht eine einfache Tabelle oder einen Ordner.

    Studentenjob, Werkstudent:in & Praktikum: Steuern verstehen und absetzen

    Du bist als Werkstudent:in, studentische Hilfskraft, Praktikant:in oder in einem Ferienjob tätig? Dann bist du wahrscheinlich schon mit Lohnsteuer und Sozialabgaben konfrontiert worden. Bei einer klassischen Anstellung wird die Lohnsteuer direkt vom Gehalt abgezogen. Mit einer Steuererklärung kannst du dir diese zurückholen, sofern du unter dem steuerlichen Grundfreibetrag bleibst.

    Auch studentische Aushilfen können in vielen Fällen Steuern zurückfordern – wichtig zu wissen für das Stichwort: studentische aushilfe steuer. Praktikant:innen, die ein vergütetes Praktikum absolvieren, haben dieselben Rechte und Pflichten. Bei Minijobs werden in der Regel Pauschalen gezahlt; ob und wie du diese bei der Steuer geltend machen kannst, hängt von deinem Jobmodell und deinem Einkommen ab.

    Ein Beispiel Steuererklärung Student: Stell dir vor, du hast 6 Monate als Werkstudent:in gearbeitet und insgesamt 8.000 € verdient. Dabei wurden jeden Monat rund 60 € Lohnsteuer einbehalten. Liegt dein Jahreseinkommen unter dem Grundfreibetrag (für 2025 rund 11.604 €), kannst du dir diese gesamten Einbehalte durch eine Steuererklärung erstatten lassen.

    Praktische Tipps für deine Steuererklärung als Student:in

    Viele Studierende scheitern an der Angst vor Formularen oder komplizierten Anträgen. Aber: Es gibt niederschwellige Hilfe und Tipps! Wichtig: Bewahre alle Quittungen, Verträge und Belege auf. Erstelle eine Übersicht deiner Einkünfte und Ausgaben für das ganze Jahr – das hilft dir und vereinfacht die Steuererklärung ungemein.

    Kennst du schon die wichtigsten Steuertricks für Studenten?

    • Fristen einhalten: Du hast bis zum 31. Juli des Folgejahres Zeit (oder auch länger, wenn du keinen Steuerberater für Studenten nutzt).
    • Fahrten zur Uni lassen sich absetzen, wenn du außerhalb wohnst. Hier gilt die Entfernungspauschale pro Kilometer.
    • Arbeitszimmerpauschale: Für dein WG-Zimmer gibt es nur dann einen steuerlichen Vorteil, wenn es ausschließlich zum Lernen und Arbeiten genutzt wird (also kein typisches Wohn-Schlaf-Zimmer).
    • Auch die studentische Krankenversicherung kannst du in der Steuererklärung als Sonderausgabe angeben (studentische krankenversicherung steuererklärung).

    Verschaffe dir einen Überblick der Steuererklärung Tipps für Studenten. Im Netz findest du leicht Beispiel Steuererklärungen für Studierende, die jedes Jahr aktualisiert werden. Fest steht: Je besser die Ordnung deiner Unterlagen, desto mehr kannst du am Ende absetzen.

    Start, Erststudium, Master und Nebenjob: Worauf solltest du achten?

    Nicht jede:r Student:in hat die gleichen Möglichkeiten zum Steuerabsetzen. Wichtig ist die Unterscheidung zwischen Erststudium und Zweitstudium (Master, berufsbegleitendes Studium, Umschulung). Beim Erststudium (direkt nach dem Abitur) akzeptiert das Finanzamt Aufwendungen meist nur als Sonderausgaben bis zum jährlichen Höchstbetrag. Im Master- oder Zweitstudium gelten die Ausgaben als Werbungskosten – das bringt Vorteile, weil der Verlustvortrag genutzt werden kann.

    Wenn du während des Studiums einen Nebenjob ausübst, als studentische Hilfskraft arbeitest oder ein Praktikum machst, solltest du alle Einkünfte, Abzüge und Ausgaben dokumentieren. So nutzt du alle Möglichkeiten, um Steuern zu sparen. Besonders der Werbungskostenabzug und Verlustvortrag wirken sich langfristig aus.

    Wenn du unsicher bist, ob und wie deine Studienkosten abgesetzt werden können, helfen Steuerseminare für Studenten und Beratungsstellen an Hochschulen oft weiter. Je nach Lebenssituation (Wohnsitz, Studienform, Nebenjob) fallen manche Ausgaben und Einnahmen unterschiedlich ins Gewicht. Nutze die verfügbare Unterstützung frühzeitig, um keine Frist zu verpassen!

    Zusammengefasst

    Steuererklärung? Für viele Studierende klingt das wie ein Buch mit sieben Siegeln. Aber sobald du weißt, was man als Student:in von der Steuer absetzen kann, öffnet sich das Tor zu echtem Sparpotenzial. Ob du im Erststudium, Master oder als studentische Hilfskraft unterwegs bist – jeder Euro, den du heute richtig dokumentierst, kann dir morgen bares Geld bringen. Von Arbeitsmitteln über Fahrten bis hin zu Versicherungen: Die Liste der absetzbaren Kosten ist lang. Wichtig ist, dass du rechtzeitig startest, Unterlagen sammelst und die für dich beste Strategie (Sonderausgaben oder Werbungskosten/Verlustvortrag) wählst.

    Bleib dran, informiere dich regelmäßig über Neuerungen, und nutze Steuertricks clever. So kannst du sicherstellen, dass du kein Geld verschenkst. Und denk immer daran: Steuererklärung lohnt sich für Studierende – sei es durch eine direkte Rückzahlung oder durch klug geplante Vorteile für deinen Berufseinstieg.

    Häufig gestellte Fragen (F.A.Qs)

    Studierende können verschiedene Kosten von der Steuer absetzen, wenn sie eine Steuererklärung abgeben. Typische absetzbare Ausgaben sind: Semesterbeiträge, Studiengebühren, Fachliteratur, Arbeitsmaterialien (wie Laptop, Drucker, Software), Fahrtkosten zur Uni, Umzugskosten bei einem studienbedingten Ortswechsel, Kosten für Praktika, und Beiträge zur studentischen Kranken- und Pflegeversicherung. Voraussetzung ist, dass diese Ausgaben nachweisbar sind und für das Studium notwendig waren. Dies kann die Steuerlast senken und zu einer Rückerstattung führen.

    Eine Steuererklärung lohnt sich für Studenten, wenn sie Einkünfte über dem Grundfreibetrag hatten, z.B. durch einen Studentenjob, ein Praktikum oder eine Tätigkeit als studentische Hilfskraft. Auch lohnt es sich, wenn viele absetzbare Kosten angefallen sind – beispielsweise durch teure Anschaffungen wie einen Laptop oder hohe Fahrtkosten. Selbst wenn kein zu versteuerndes Einkommen vorliegt, kann es sinnvoll sein, Kosten als Werbungskosten oder Sonderausgaben anzugeben, da diese in Folgejahren über einen Verlustvortrag Steuervorteile bringen können.

    Ja, als Student kannst du Arbeitsmittel wie einen Laptop, Drucker oder Fachbücher von der Steuer absetzen, sofern du sie für dein Studium benötigst. Beträgt der Anschaffungspreis maximal 952 € (inkl. Mehrwertsteuer), kannst du die Kosten im Kaufjahr vollständig absetzen. Höhere Beträge werden über die Nutzungsdauer (meist drei Jahre) verteilt. Wichtig: Bewahre die Rechnungen als Nachweis auf und gib die Ausgaben in deiner Steuererklärung korrekt an.

    Als Student oder studentische Hilfskraft musst du erst Steuern zahlen, wenn dein Einkommen den Grundfreibetrag (2024: 11.604 €) übersteigt. Bei Minijobs (bis 538 € monatlich) erfolgen meist Pauschalabgaben, bei Werkstudenten oder anderen Studentenjobs gilt das reguläre Einkommensteuerrecht. Wenn du Einkommensteuer gezahlt hast, kannst du durch eine Steuererklärung oft zu viel gezahlte Steuern zurückholen – insbesondere, wenn zusätzlich hohe Studienkosten angefallen sind.

    Fahrtkosten zur Universität, zu Bibliotheken oder zu Praktikumsstellen kannst du als Werbungskosten oder Sonderausgaben absetzen. Pro Entfernungskilometer zur Hochschule gelten pauschal 0,30 € (Pendlerpauschale). Auch Fahrten im Rahmen von Praktika oder studienbedingten Umzügen lassen sich steuerlich berücksichtigen. Es empfiehlt sich, ein Fahrtenbuch zu führen und Tickets als Nachweis aufzubewahren.

    Kosten für ein verpflichtendes Praktikum (z.B. Fahrtkosten, doppelte Haushaltsführung, Bewerbungskosten) oder ein Auslandssemester (z.B. Studiengebühren, Flüge, Unterkunft) können meist als Werbungskosten oder Sonderausgaben abgesetzt werden. Voraussetzung ist, dass ein klarer Bezug zum Studium besteht. Gerade bei hohen Auslandsaufenthaltskosten kann sich die Steuererklärung lohnen.

    Ein Verlustvortrag bedeutet, dass Ausgaben, die deine Einkünfte im Jahr übersteigen (z.B. Studienkosten bei keinem oder geringem Einkommen), ins nächste Jahr übernommen werden. Das ist besonders für Studenten im Erststudium relevant: Selbst wenn du aktuell keine Steuern zahlst, kannst du durch den Verlustvortrag deine Studienkosten in späteren Jahren, wenn du als Berufseinsteiger verdienst, steuerlich geltend machen. Daher kann sich eine Steuererklärung auch ohne Einkommen lohnen.

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    Gabriel Freitas

    AI Engineer

    Gabriel Freitas ist AI Engineer mit solider Erfahrung in Softwareentwicklung, maschinellen Lernalgorithmen und generativer KI, einschließlich Anwendungen großer Sprachmodelle (LLMs). Er hat Elektrotechnik an der Universität von São Paulo studiert und macht aktuell seinen MSc in Computertechnik an der Universität von Campinas mit Schwerpunkt auf maschinellem Lernen. Gabriel hat einen starken Hintergrund in Software-Engineering und hat an Projekten zu Computer Vision, Embedded AI und LLM-Anwendungen gearbeitet.

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