In diesem Artikel

    Du stehst vor dem nächsten großen Schritt in deinem Studium: Der Master. Gleichzeitig fragst du dich, wie du diesen finanzieren kannst, damit du dich voll und ganz auf deine akademischen Ziele konzentrieren kannst – und vielleicht spielt das Wort ‚bafög master‘ schon länger in deinen Überlegungen eine Rolle. In diesem Artikel erfährst du von Grund auf, was hinter dem Begriff steht, wer Anspruch auf Bafög im Masterstudium hat, wie die Beantragung abläuft und welche Besonderheiten es beim Bafög im Zweitstudium oder mit Minijob gibt. Lass uns den Dschungel der Studienfinanzierung gemeinsam lichten!

    Was ist Bafög? Die Grundlagen einfach erklärt

    Bevor wir ins Detail gehen, lohnt sich ein Blick auf das Fundament: Bafög steht für ‚Bundesausbildungsförderungsgesetz‘, ein deutsches Gesetz, das Studierende finanziell unterstützt. Das Ziel von Bafög ist es, dir ein Studium zu ermöglichen, unabhängig vom Einkommen deiner Eltern oder deinem eigenen Vermögen. Stell dir Bafög als eine staatliche Brücke vor: Sie hilft dir, die finanzielle Lücke zwischen deinen Lebenskosten und deinen Einnahmen während des Studiums zu überqueren.

    Konkret handelt es sich bei der Förderung meist um einen Mix aus Zuschuss (du musst ihn nicht zurückzahlen) und einem zinsfreien Darlehen (musst du nach dem Studium teilweise zurückzahlen). Die Höhe des Bafög hängt von verschiedenen Faktoren ab, besonders von deinen eigenen Einkommensverhältnissen, dem Einkommen deiner Eltern, deinem Vermögen und davon, ob du bereits Kinder hast oder eine eigene Wohnung finanzierst.

    Am Ende der Förderzeit musst du den Darlehensanteil zurückzahlen, aber maximal 10.010 Euro (Stand: 2024). Das macht Bafög zu einer vergleichsweise günstigen und sozial gerechten Möglichkeit, möglichst viele junge Menschen zu einem Hochschulabschluss zu führen.

    Speziell für den Master: Was unterscheidet das Bafög Master von anderen Bafög-Formen?

    Mit dem Wechsel in ein Masterstudium ändert sich für viele Studierende auch das Thema Finanzierung. Das ‚bafög master‘ ist speziell auf die Bedürfnisse von Masterstudierenden zugeschnitten, bringt aber auch einige Hürden mit sich. Die größte Besonderheit: Nicht jeder Masterstudiengang ist automatisch förderfähig.

    Um Bafög im Master zu erhalten, muss dein Masterstudium direkt an dein Bachelorstudium anschließen. Das bedeutet, dass du nach dem Bachelorabschluss möglichst nahtlos in den Master wechselst und keine längere Pause einlegst (Ausnahmen sind möglich, z.B. wenn du aus einem wichtigen Grund verzögerst, wie Pflege von Angehörigen). Zudem muss dein Master offiziell als erster berufsqualifizierender Abschluss gelten – ein Fernstudium oder ein duales Masterstudium kann aber ebenso förderfähig sein.

    Ein weiterer wichtiger Punkt ist das Alter: Grundsätzlich darfst du bei Beginn des Masters nicht älter als 35 Jahre sein. Für bestimmte Personengruppen, etwa Eltern oder Menschen mit Behinderungen, gelten jedoch Ausnahmen. Diese Regeln sind manchmal schwer durchschaubar, aber keine Sorge: Sie dienen dazu, Chancengleichheit zu sichern, während sie eine Balance zwischen Förderung und Eigenverantwortung schaffen.

    Voraussetzungen und Anspruch: Wann bekommst du Master Bafög?

    Ob du ‚master bafög‘ bekommst, hängt von mehreren Voraussetzungen ab. Neben dem angesprochenen Alter, dem direkten Anschluss an das Bachelorstudium und der Staatsangehörigkeit spielt auch dein bisheriger Studienverlauf eine Rolle.

    Ein wichtiger Aspekt ist die individuelle Bedürftigkeit: Das bedeutet, dass deine und (bei jungen Studierenden) die Einkünfte deiner Eltern berücksichtigt werden. Je geringer das Einkommen, desto höher kann der Bafög-Satz ausfallen. Bei eigenen Kindern, Ehepartner:innen oder eigener Wohnung gibt es Zuschläge. Du musst zudem nachweisen, dass du das Bachelorstudium erfolgreich abgeschlossen hast und der Masterabschluss notwendig für das Berufsziel ist.

    Schließlich musst du in der Regel in Deutschland leben – auch wenn Auslandssemester möglich sind, sind hier besondere Regeln zu beachten. Die Förderhöchstdauer entspricht meist der Regelstudienzeit des Masters. Wird das Studium aus triftigem Grund verlängert (z.B. Krankheit), kann die Förderung verlängert werden.

    Bafög beantragen für den Master: Schritt-für-Schritt-Anleitung

    Die Bafög-Beantragung gilt als bürokratisch – mit System fühlt sie sich aber schnell wie eine Routine an. Um deine Erfolgschancen zu erhöhen, solltest du möglichst früh starten und alle Unterlagen gewissenhaft zusammentragen.

    Der Ablauf sieht im Großen und Ganzen so aus:

    • Sammle alle notwendigen Unterlagen: Dazu zählen das Bachelorzeugnis, die Immatrikulationsbescheinigung für den Master, Nachweise über eigenes Einkommen und Vermögen sowie das Einkommen der Eltern.
    • Füll die Bafög-Formulare aus – inzwischen geht das meist auch digital.
    • Reiche gegebenenfalls Zusatzanträge ein, etwa für Auslandsförderung oder bei besonderen Lebensumständen (z.B. Kind, Behinderung).

    Nach der Einreichung prüft das Bafög-Amt deine Unterlagen und gibt dir bei Rückfragen Bescheid. Sobald der Bescheid vorliegt, fließt das Geld – punkt- oder manchmal rückwirkend ab dem Monat der Antragstellung.

    Wichtig: Ein Bafög-Antrag kann mehrere Wochen Bearbeitungszeit brauchen. Wer klug plant, beantragt frühzeitig oder notfalls mit vorläufigen Unterlagen, denn Nachreichen ist oft möglich.

    Besondere Herausforderungen: Bafög im Zweitstudium und paralleler Minijob

    Viele fragen sich: Gilt ‚bafög zweitstudium‘ auch für einen Master, wenn das Erste schon eine andere Fachrichtung war, oder darf ich neben dem Master Bafög einen Minijob ausüben? Hier liegen häufige Stolpersteine, die mit ein paar Tipps gut zu bewältigen sind.

    Unter ‚bafög zweitstudium‘ versteht man einen weiteren Studiengang nach bereits abgeschlossenem Hochschulstudium. Grundsätzlich wird Bafög nur für das erste Studium gewährt; der Master gilt jedoch als direkt konsekutives Studium und ist damit förderfähig, auch wenn er fachlich etwas abweicht, solange er auf dein erstes Studium logisch aufbaut. Ein „echtes Zweitstudium“ – zum Beispiel Bachelor nach Bachelor oder Master nach Master in einer völlig anderen Fachrichtung – ist in der Regel nicht bafögberechtigt. Ausnahmen bestätigen aber die Regel: Bei zwingenden beruflichen Gründen kann zum Beispiel auch ein Zweitstudium gefördert werden, aber das muss genau begründet werden.

    Ein weiteres Thema: Der Nebenjob während des Masters, oft als ‚bafög minijob‘ gesucht. Grundsätzlich darfst du arbeiten, aber es gibt Freibeträge: Verdienst du aktuell (2024) mehr als 520 Euro monatlich brutto (bei einem Minijob) im Schnitt, mindert das dein Bafög. Der Freibetrag wird jährlich angepasst. Ein Nebenjob kann also Geld in die eigene Kasse spülen, sollte aber clever in Stunden und Einkommen gesteuert werden, damit du deinen Anspruch nicht verlierst.

    Ganz praktisch: Wie läuft es mit Rückzahlung und Förderhöchstdauer beim Bafög Master?

    Nach dem Master fragt sich fast jede:r: Wie funktioniert die Rückzahlung? Bei der Bafög-Rückzahlung spielt es keine Rolle, ob du im Bachelor, Master oder beidem gefördert wurdest. Relevant ist die Gesamtsumme des Darlehens. Fällig werden maximal 10.010 Euro an Rückzahlung – das gibt finanzielle Planungssicherheit.

    Die Rückzahlung beginnt mit einer Karenzzeit von fünf Jahren nach Ende der Förderung, meist nach Abschluss des Masters. Die Raten sind einkommensabhängig; verdienst du wenig, kannst du die Rückzahlung stunden oder sogar Teilerlasse beanspruchen, etwa nach besonders schnellem oder guten Studienabschluss. Bei sozialen Härten (z. B. längere Arbeitslosigkeit) ist ein vollständiger Erlass möglich.

    Die Förderhöchstdauer im Master beträgt typischerweise die dortige Regelstudienzeit. Mit Verlängerungsantrag wegen Krankheit, Behinderung oder Schwangerschaft kann sie verlängert werden. Wichtig: Sobald du überziehst (und keinen anerkannten Grund hast), enden Zahlungen – dann musst du andere Finanzierungsmöglichkeiten suchen.

    Tipps für den Alltag: Bafög und Lebenspraxis im Master

    Wer Bafög bezieht, steht oft vor Alltagshürden: Mieterhöhungen, unerwartete Ausgaben für Skripte oder Mobilität, oder auch der Job nebenbei. Wichtig ist, dass du immer den „echten“ Bedarf meldest; werden Einkünfte oder Vermögen verschwiegen, drohen Rückforderungen.

    Viele Hochschulen haben Bafög-Beauftragte oder Vertrauensdozent:innen, die bei Fragen helfen. Auch studentische Beratungsstellen bieten Unterstützung, falls die Bürokratie zu viel wird oder du Widerspruch einlegen musst. Nutze diese Hilfen – es ist üblich, sich nicht allein durch den Dschungel zu schlagen.

    Und noch ein Tipp: Deine Lebensumstände ändern sich? Heirat, Kind, Umzug oder Studiengangswechsel – informiere das Bafög-Amt immer direkt, damit du keine Fristen versäumst. Auch Auslandssemester sind förderfähig, erfordern aber eine gesonderte Beantragung, oft bei einem anderen Amt. So bist du sicher und kannst dich auf das konzentrieren, was zählt: dein Studium!

    Zusammengefasst

    Bafög im Master bietet dir ganz neue Chancen und Gestaltungsspielräume für deine akademische Zukunft. Die wichtigsten Botschaften: Informiere dich frühzeitig über deine individuelle Förderfähigkeit, scheue dich nicht vor dem Antrag – auch wenn er aufwendig wirkt – und nutze die Unterstützung, die dir gesetzlich zusteht. Lass dich nicht durch Mythen oder Bürokratie abschrecken: Viele stehen vor denselben Fragen und Herausforderungen, und für fast jede Lebenslage gibt es eine Lösung. Mit klugen Entscheidungen zu Einkommen, Nebenjob oder auch zum Zweitstudium stellst du sicher, dass du deine Möglichkeiten voll ausschöpfst. Nutze Bafög als Werkzeug für Chancengerechtigkeit im Studium – das Ziel ist, dass du dich auf deine Entwicklung konzentrieren kannst, statt auf die Angst vor finanziellen Engpässen. Viel Erfolg im Master – und denk daran: Fragen kostet nichts, versäumen aber schon!

    Häufig gestellte Fragen (F.A.Qs)

    Grundsätzlich können Studierende BAföG im Master beantragen, wenn sie ein anerkanntes Masterstudium in Vollzeit aufnehmen und das Studium nachweislich als erste berufsqualifizierende Ausbildung oder direkt im Anschluss an ein Bachelorstudium absolvieren. Ein wichtiges Kriterium ist das Alter: BAföG im Master erhält man in der Regel nur, wenn das Studium unter 35 Jahren aufgenommen wird. Es gibt jedoch Ausnahmen bei Verzögerungen durch Pflege, Erkrankung oder Kinderbetreuung. Ein abgeschlossenes Erststudium kann relevant sein, wenn es sich beim Master um ein konsekutives Studium handelt.

    Für den BAföG-Antrag im Master benötigst du die üblichen Nachweise (Personalausweis, Immatrikulationsbescheinigung, Mietvertrag, Nachweise zum Einkommen/Vermögen aller relevanten Personen). Zusätzlich musst du das Bachelorzeugnis oder einen Nachweis über den erfolgreichen Bachelorabschluss einreichen. Tipp: Der Antrag sollte möglichst früh, idealerweise direkt nach der Zulassung, gestellt werden, denn BAföG wird meist erst ab Antragseingang gezahlt. Online-Anträge sind inzwischen in vielen Bundesländern möglich und erleichtern die Antragstellung.

    Ja, ein Minijob ist auch beim Bezug von BAföG im Master möglich. Es gilt jedoch eine Freibetragsgrenze: Der monatliche Verdienst darf (Stand 2024) maximal etwa 520 Euro betragen, ohne dass das BAföG gekürzt wird. Wird diese Grenze überschritten, wird das zusätzliche Einkommen anteilig angerechnet und der BAföG-Satz sinkt. Dabei zählt nicht nur der Minijob, sondern alle Einkünfte im Bewilligungszeitraum. Ein Minijob kann dennoch sinnvoll sein, um kleine zusätzliche Einnahmen zu haben, solange die Freibeträge beachtet werden.

    Der maximale BAföG-Satz im Master liegt aktuell bei 934 Euro im Monat für Studierende, die nicht bei den Eltern wohnen (Stand 2024). Im BAföG-Online-Rechner kannst du deinen individuellen Anspruch schätzen. Wichtig: Die Rückzahlungspflicht gilt immer nur für den Darlehens-Anteil, meist 50% der erhaltenen Summe, maximal 10.010 Euro, unabhängig davon, ob BAföG für Bachelor oder Master gezahlt wurde. Der Rest ist ein Zuschuss. Die Rückzahlung startet in der Regel fünf Jahre nach Ende der Förderungshöchstdauer.

    Grundsätzlich wird BAföG für ein Zweitstudium sehr restriktiv gewährt. Wer bereits einen Master oder ein zweites berufsqualifizierendes Hochschulstudium abgeschlossen hat, erhält normalerweise kein BAföG mehr. Ausnahmen gelten nur in Sonderfällen, zum Beispiel bei zwingender beruflicher Umorientierung aus gesundheitlichen Gründen. Ein konsekutiver Master (direkt im Anschluss an einen Bachelor) zählt nicht als Zweitstudium. Wer jedoch nach längerer Zeit erst wieder studiert (Quereinstieg), sollte sich individuell beraten lassen, da die Regelungen komplex sind.

    Ja, auch für ein Auslandssemester im Master kann BAföG beantragt werden. Voraussetzung ist, dass das Auslandsstudium fachlich anerkannt wird und im Rahmen des deutschen Masterstudiums stattfindet. Die Förderung kann je nach Zielland Reisekosten und Zuschüsse zu Studiengebühren mit einschließen. Wichtig: Der Antrag auf Auslands-BAföG sollte mindestens sechs Monate vor Beginn des Auslandsaufenthalts gestellt werden. Weitere Infos finden sich meist bei den zuständigen BAföG-Ämtern und Auslandsämtern der Hochschule.

    Wenn du im Master kein BAföG mehr erhältst (z.B. wegen Altersgrenze, Vorstudium oder zu hohem Einkommen/Vermögen), gibt es alternative Finanzierungswege: Studienkredite (z.B. KfW-Studienkredit), Stipendien von Begabtenförderungswerken, Bildungsfonds oder Unterstützung durch die Eltern. Auch ein Minijob bleibt eine Option. Es lohnt sich, gezielt nach Master- und Fachstipendien zu suchen, da diese nicht selten weniger bekannt, aber lohnenswert sind.

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    Gabriel Freitas

    AI Engineer

    Gabriel Freitas ist AI Engineer mit solider Erfahrung in Softwareentwicklung, maschinellen Lernalgorithmen und generativer KI, einschließlich Anwendungen großer Sprachmodelle (LLMs). Er hat Elektrotechnik an der Universität von São Paulo studiert und macht aktuell seinen MSc in Computertechnik an der Universität von Campinas mit Schwerpunkt auf maschinellem Lernen. Gabriel hat einen starken Hintergrund in Software-Engineering und hat an Projekten zu Computer Vision, Embedded AI und LLM-Anwendungen gearbeitet.

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