Als angehende/r Gleisbauer/-in arbeitest du an einem zentralen Baustein moderner Mobilität: dem Schienennetz. Du sorgst dafür, dass Züge sicher, pünktlich und zuverlässig fahren können – ob im Regionalverkehr, Gütertransport oder Hochgeschwindigkeitsbereich. Die Aufgaben reichen von der Neuverlegung bis zur Instandhaltung bestehender Anlagen. Dabei arbeitest du mit Maschinen, Vermessungstechnik und viel Verantwortung direkt an der Basis der Infrastruktur Deutschlands.
Als Gleisbauer/-in montierst und wartest du Schienen, Weichen und Bahnübergänge. Du überprüfst regelmäßig Gleise auf Schäden oder Abnutzung, tauschst Schwellen und Schotter aus, führst Schweißarbeiten durch oder nivellierst Gleisverläufe. Du arbeitest sowohl mit klassischem Handwerk als auch mit modernster Technik – etwa computergestützten Messsystemen oder Gleisbauzügen. Außerdem sorgst du für sichere Baustellenabsicherung und dokumentierst die Arbeiten für technische Abnahmen und Qualitätssicherung.
Du arbeitest im Team mit weiteren Fachkräften des Bauwesens, Signaltechnikern oder Ingenieur:innen. Typisch sind Einsätze an verschiedenen Orten, auch nachts oder am Wochenende – denn oft kann nur gearbeitet werden, wenn der Zugverkehr ruht.
Ausbildungsdauer und Inhalte
Die duale Ausbildung dauert in der Regel 3 Jahre, bei guten Leistungen oder entsprechender Vorbildung ist eine Verkürzung möglich. Du lernst im Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule. Zu den zentralen Ausbildungsinhalten zählen:
Technische Grundlagen der Gleis- und Weichenmontage
Baugeräteführung (z. B. Bagger, Stopfmaschinen, Kräne)
Grundlagen des Tiefbaus, Drainage, Unterbau und Gleisbetten
Während der Ausbildung absolvierst du eine Zwischenprüfung und am Ende eine Abschlussprüfung, bestehend aus praktischen, schriftlichen und mündlichen Teilen.
Voraussetzungen und persönliche Eignung
Für die Ausbildung ist kein bestimmter Schulabschluss vorgeschrieben. In der Praxis stellen Betriebe bevorzugt Bewerber/-innen mit Haupt- oder Realschulabschluss ein. Du solltest ein solides technisches Verständnis, handwerkliches Geschick und körperliche Belastbarkeit mitbringen. Teamarbeit, Zuverlässigkeit und Sorgfalt sind wichtige Voraussetzungen, ebenso die Bereitschaft zu unregelmäßigen Arbeitszeiten und Außeneinsätzen bei jedem Wetter.
Vergütung in der Ausbildung
Ausbildungsjahr
Durchschnittliches Bruttogehalt pro Monat
1. Jahr
ca. 920 – 1.080 €
2. Jahr
ca. 1.076 – 1.300 €
3. Jahr
ca. 1.270 – 1.550 €
Je nach Unternehmen, Region und Tarifbindung kann die Vergütung leicht variieren. Große Unternehmen wie die Deutsche Bahn oder STRABAG zahlen überdurchschnittlich.
Gehalt nach der Ausbildung
Nach erfolgreich abgeschlossener Ausbildung liegt das Einstiegsgehalt meist zwischen 2.800 € und 3.500 € brutto monatlich, mit Aufschlägen für Schicht-, Nacht- und Wochenendarbeit. Mit Erfahrung und Verantwortung (z. B. als Vorarbeiter/-in) kannst du Gehälter von 4.000 € oder mehr erreichen. Auch ein Wechsel in die Bauleitung oder Projektkoordination ist mit entsprechender Weiterbildung möglich.
Weiterbildung und Karrierechancen
Nach deiner Ausbildung stehen dir viele Wege offen:
Polier/-in im Tiefbau oder Gleisbau
Meister/-in im Gleisbau
Staatlich geprüfte/r Techniker/-in der Bautechnik (Tiefbau)
Studium im Bauingenieurwesen oder Verkehrswegebau
Innerbetrieblicher Aufstieg z. B. bei der Deutschen Bahn – vom Gleisbauer/-in zur Führungskraft im Bereich Infrastruktur
Auch Tätigkeiten im Ausland oder bei internationalen Infrastrukturprojekten sind möglich – insbesondere für erfahrene Fachkräfte mit Sprachkenntnissen.
Arbeitsbedingungen
Du arbeitest meist im Freien, teilweise auf wechselnden Baustellen im ganzen Bundesgebiet. Unregelmäßige Arbeitszeiten, Schicht- und Nachtarbeit sowie Wochenenddienste sind in diesem Beruf normal. Dafür gibt es oft attraktive Zuschläge. Schutzkleidung und Sicherheitsvorgaben sind im Gleisbau besonders wichtig. In der Regel arbeitest du in Teams, die aus 5–15 Personen bestehen. Trotz harter körperlicher Arbeit bietet der Beruf viel Abwechslung, moderne Maschinenunterstützung und ein hohes Maß an Selbstständigkeit.
Zukunftsperspektiven
Der Schienenverkehr in Deutschland soll in den kommenden Jahren stark ausgebaut und modernisiert werden – sowohl im Nahverkehr als auch für den klimafreundlichen Gütertransport. Entsprechend steigt der Bedarf an qualifizierten Gleisbau-Fachkräften. Wer sich technisch fit hält und bereit ist, Verantwortung zu übernehmen, hat langfristig beste Aussichten auf eine sichere, gut bezahlte Beschäftigung in einer krisenfesten Branche.
Das Wichtigste auf einen Blick
Dauer: 3 Jahre dual (Verkürzung möglich)
Voraussetzungen: meist Haupt- oder Realschulabschluss, körperliche Fitness, technisches Interesse
Ausbildungsvergütung: ca. 920 – 1.550 € brutto/Monat
Einstiegsgehalt: ca. 2.800 – 3.500 €, mit Zuschlägen oft deutlich mehr
Weiterbildung: Polier, Meister, Techniker, Studium
Arbeitsbedingungen: viel im Freien, flexible Arbeitszeiten, modernste Technik
Zukunft: sehr gute Perspektiven durch Bahn- und Infrastrukturprojekte
Häufig gestellte Fragen (FAQs)
Brauche ich einen bestimmten Schulabschluss?Nein, aber Haupt- oder Realschulabschluss ist üblich.
Ist die Arbeit körperlich anstrengend?Ja, körperliche Fitness ist wichtig, aber moderne Maschinen erleichtern viele Tätigkeiten.
Kann ich mich nach der Ausbildung weiterbilden?Ja – zum Beispiel zum Polier, Meister, Techniker oder durch ein Studium.
Wie sind die Arbeitszeiten?Je nach Projekt: häufig nachts, am Wochenende oder im Schichtsystem.
Wie sind die Karrierechancen?Sehr gut – insbesondere durch den zunehmenden Ausbau des Schienennetzes.
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