In diesem Artikel

    Referenzen in deiner Bewerbung können entscheidend sein, wenn es darum geht, dich im Bewerbungsprozess von anderen abzuheben. Viele Menschen fragen sich: Was sind Referenzen eigentlich – und wie setzt du sie richtig ein, um deinem Lebenslauf mehr Gewicht zu verleihen? In diesem Artikel erhältst du einen umfassenden Leitfaden rund um das Thema „Referenzen in einer Bewerbung“ – von den grundlegenden Begrifflichkeiten bis zur praktischen Anwendung.

    Was sind Referenzen? Die Grundlagen verständlich erklärt

    Referenzen sind schriftliche oder mündliche Aussagen anderer Personen über deine Arbeit, Fähigkeiten und deinen Charakter. Einfach gesagt: Wenn jemand bestätigt, dass du deine Aufgaben gut gemeistert hast oder zuverlässig bist, nennt man das eine Referenz. Besonders im deutschsprachigen Raum kommen Referenzen oft als Unterstützung bei Bewerbungen zum Einsatz.

    Wichtig ist, Referenzen nicht mit Zeugnissen zu verwechseln. Ein Zeugnis – etwa das Arbeitszeugnis – dokumentiert objektiv dein Arbeitsverhältnis und deine Tätigkeiten. Referenzen hingegen sind eher persönliche Empfehlungen, oft von ehemaligen Vorgesetzten, Lehrer:innen, Praktikumsbetreuer:innen oder Professor:innen. Sie unterstreichen, dass jemand anderes deine Kompetenzen aus eigenem Erleben bestätigen kann.

    In einem Bild gesprochen: Stell dir vor, du möchtest bei einer WG einziehen und die Mitbewohnenden fragen nach einer Referenz von jemandem, der dich kennt. Eine gute Empfehlung einer vertrauenswürdigen Person kann mehr überzeugen als eine reine Selbstdarstellung. Genau dieses Prinzip nutzen Referenzen in der Bewerbung. Sie vermitteln Glaubwürdigkeit und Vertrauen und können ausschlaggebend dafür sein, ob du zum Gespräch eingeladen wirst.

    Referenzen im Lebenslauf: Wie und wo sollten sie auftauchen?

    Viele stellen sich die Frage: Sollten Referenzen in den Lebenslauf aufgenommen werden? Und wenn ja, an welcher Stelle? Tatsächlich ist es in Ländern wie Deutschland, Österreich und der Schweiz nicht immer üblich, Referenzen direkt aufzulisten. Oft reicht der Hinweis ‚Referenzen gerne auf Anfrage‘, denn Personalverantwortliche bitten gezielt danach, wenn sie mehr über dich erfahren wollen.

    Möchtest du dennoch Referenzen im Lebenslauf angeben, solltest du dies am besten am Ende deiner Vita unter einer eigenen Überschrift (‚Referenzen‘ oder ‚Referenzgeber:innen‘) tun. Dort kannst du den Namen, die Position, das Unternehmen und die Kontaktdaten der Person nennen, sofern deren Einverständnis vorliegt. Beispiel:

    • Dr. Anna Schmidt, Leitung Marketing, Beispiel GmbH, anna.schmidt@beispiel.de, 01234/56789

    Bedenke, dass du immer das Einverständnis deiner Referenzgeber:innen einholen musst, bevor du deren Daten weitergibst. Dieser Schritt ist wichtig, um Datenschutz und Vertrauensverhältnis zu wahren. Ein gut platzierte Referenz im Lebenslauf bekräftigt deine Aussagen im Bewerbungsanschreiben und macht deine Bewerbung authentischer.

    Empfehlungsschreiben: Aufbau, Inhalt und Unterschiede zu Referenzen

    Ein Empfehlungsschreiben ist eine schriftliche Form der Referenz. Darin haben ehemalige Arbeitgeber:innen, Lehrende oder andere Vorgesetzte die Möglichkeit, deine fachlichen sowie persönlichen Qualitäten ausführlich und individuell zu schildern. Im Unterschied zur kurzen Referenz, die oft nur Kontaktdaten einer Person angibt, bildet ein Empfehlungsschreiben ein eigenständiges Dokument.

    Typischerweise besteht das Empfehlungsschreiben aus einer kurzen Einleitung, in der die Beziehung zwischen dir und der empfehlenden Person beschrieben wird. Anschließend folgen Angaben zu deinen Aufgabenbereichen sowie eine Bewertung deiner Leistung, Fähigkeiten und deines Sozialverhaltens. Zum Abschluss sollte das Empfehlungsschreiben eine Empfehlung für dich enthalten, etwa: ‚Ich kann Herrn Mustermann uneingeschränkt weiterempfehlen.‘

    Empfehlungsschreiben sind besonders dann hilfreich, wenn du dich auf eine sehr begehrte Stelle bewirbst oder wenn deine bisherigen Zeugnisse zu formell gehalten sind. Durch individuelle Formulierungen heben sie sich von typischen Arbeitszeugnissen ab und können Personalverantwortliche direkt ansprechen. Wenn möglich, solltest du sowohl eine kurze Referenz (z.B. im Lebenslauf) als auch ein konkretes Empfehlungsschreiben in den Anhang deiner Bewerbung aufnehmen.

    Empfehlungen von Arbeitgeber:innen: Wer empfiehlt – und worauf solltest du achten?

    Viele Bewerbende fragen sich, wer überhaupt als Referenzgeber:in infrage kommt. Allgemein eignen sich direkte Vorgesetzte, Ausbilder:innen, Praktikumsbetreuer:innen oder Kolleg:innen, die deine Arbeit aus erster Hand kennen. Wichtig ist, dass die Person glaubhaft und aufrichtig über dich berichten kann – und bereit ist, dich weiterzuempfehlen.

    Für die Glaubwürdigkeit deiner Bewerbung spielt die Auswahl der Referenzgeber:innen eine große Rolle. Es bietet sich an, jene Personen zu wählen, die deine wichtigsten Stationen begleiten oder deine besonderen Leistungen bezeugen konnten. Idealerweise ergänzt eine Mischung aus fachlichen und persönlichen Empfehlungen dein Profil: Eine Vorgesetzte kann deine Fachkompetenz unterstreichen, während ein Teammitglied eher etwas über deine Teamfähigkeit berichten kann.

    Du solltest deine potenziellen Referenzgeber:innen immer aktiv ansprechen, um Erlaubnis bitten und sie über die Art der Stelle informieren. Teile ihnen am besten mit, auf was du dich bewirbst und welche Aspekte besonders hervorgehoben werden könnten. Damit ermöglichst du individuelle und für die jeweilige Position relevante Aussagen – ein klarer Pluspunkt bei jeder Bewerbung.

    So bereitest du Referenzen und Empfehlungsschreiben optimal vor

    Um gute Referenzen oder Empfehlungsschreiben zu erhalten, reicht es nicht, einfach jemanden zu fragen. Überlege dir genau, welche Eigenschaften du betonen möchtest und welche Erfahrungen besonders wertvoll für die angestrebte Stelle sind. Hilfreich kann es sein, der Person, die dich empfiehlt, einen Überblick über deine wichtigsten Tätigkeiten, Projekte oder Erfolge bereitzustellen.

    Manchmal kennen Vorgesetzte oder Lehrende deine genaue Rolle im Unternehmen oder Team nicht im Detail. Hier kannst du mit konkreten Beispielen aushelfen, etwa indem du eine Liste deiner Projekte, dein Aufgabenprofil oder besondere Herausforderungen und deren Lösungen zusammenstellst. Diese Vorarbeit erleichtert der Person das Verfassen eines individuellen und glaubwürdigen Empfehlungsschreibens erheblich.

    Eine klare, strukturierte Referenz oder ein Empfehlungsschreiben macht es den Personalverantwortlichen leichter, deine Stärken und Potenziale einzuschätzen. Mit guter Vorbereitung kannst du gezielt Einfluss darauf nehmen, wie du im Auswahlverfahren wahrgenommen wirst – und so die Wahrscheinlichkeit auf eine Einladung zum Gespräch erhöhen.

    Typische Stolperfallen und wie du sie vermeidest

    So hilfreich wie Referenzen sein können, so wichtig ist es, typische Fehler zu vermeiden. Häufig versäumen Bewerbende, ihre Referenzgeber:innen vorab um Erlaubnis zu bitten, was für alle Beteiligten unangenehm werden kann. Auch unübersichtliche oder zu allgemein gehaltene Referenzen wirken weniger überzeugend.

    Eine weitere Stolperfalle ist das Überfrachten des Lebenslaufs: Mehr ist nicht immer besser. Wähle gezielt 1-2 passende Referenzen aus und liste keinesfalls ohne deren Wissen Kontaktdaten auf. Verstöße gegen Datenschutzvorgaben können schwerwiegende Folgen haben, insbesondere in Deutschland und der EU.

    Häufig unterschätzt wird zudem der Unterschied zwischen Zeugnis und Referenz. Ein Zeugnis ist meist Pflicht, eine Referenz ist freiwillig – kann aber, richtig eingesetzt, ein Türöffner sein. Der Schlüssel zum Erfolg liegt in Qualität, Relevanz und Transparenz deiner Referenzen.

    Praktische Beispiele und Formulierungen für Referenzen

    Zur Orientierung findest du hier einige typische Formulierungen und Beispiele, wie Referenzen oder Empfehlungsschreiben aussehen können. Diese Vorschläge helfen dabei, das passende Maß an Professionalität und Individualität zu finden:

    „Frau Muster war während ihres Praktikums in unserer Marketingabteilung stets engagiert und zeigte eine hohe Eigeninitiative. Ihre kreativen Ideen und ihre zuverlässige Arbeitsweise schätzten Team und Vorgesetzte gleichermaßen. Ich empfehle sie gerne weiter.“

    Oder für die Angabe im Lebenslauf:

    • Prof. Dr. Sabine Weber, Professorin für BWL, Hochschule Beispielstadt, E-Mail: s.weber@uni-beispiel.de, Tel.: 02345/67890 (mit Einverständnis!)

    Mit solchen prägnanten und individuellen Aussagen kannst du das Bild abrunden, das du in deiner Bewerbung zeichnest. Echte Beispiele und persönliche Eindrücke hinterlassen gerade bei Entscheidungsträger:innen einen bleibenden Eindruck – nutze diese Chance, um dich von anderen Bewerber:innen positiv abzuheben.

    Zusammengefasst

    Referenzen Bewerbung – dieses Thema ist für viele zunächst ein Buch mit sieben Siegeln. Doch mit dem richtigen Verständnis und einer durchdachten Vorbereitung können Referenzen, Empfehlungsschreiben oder Arbeitgeber:innen-Empfehlungen zu deinem wichtigsten Trumpf im Bewerbungsprozess werden. Denke stets daran: Qualität vor Quantität, Einverständnis aller beteiligten Personen und eine klare, auf die jeweilige Stelle zugeschnittene Darstellung deiner Kompetenzen sind der Schlüssel zu überzeugenden Empfehlungen. Vielleicht helfen dir die Beispiele und Tipps in diesem Beitrag, den Mut zu fassen, aktiv nach Referenzen zu fragen und diese gezielt einzusetzen. Mit authentischen und individuellen Empfehlungen hast du die besten Chancen, Personaler:innen von dir zu überzeugen und zum nächsten Karriereschritt eingeladen zu werden.

    Häufig gestellte Fragen (F.A.Qs)

    Referenzen in der Bewerbung sind Personen, die über Ihre Fähigkeiten, Arbeitsweise und Ihren Charakter Auskunft geben können – zum Beispiel ehemalige Arbeitgeber, Praktikumsbetreuer oder auch Dozenten. Sie dienen potenziellen Arbeitgebern als zusätzliche, unabhängige Informationsquelle, um sich von Ihren beruflichen Qualitäten zu überzeugen. Besonders bei Berufseinsteigern oder Studierenden, die wenig Berufserfahrung mitbringen, können glaubwürdige Referenzen entscheidend für den Erfolg der Bewerbung sein.

    Ein Arbeitszeugnis ist ein offizielles Dokument, das Ihre Leistung und Ihr Verhalten während eines Beschäftigungsverhältnisses zusammenfasst. Ein Empfehlungsschreiben ist meist persönlicher formuliert und enthält eine individuelle Einschätzung Ihrer Fähigkeiten durch eine bestimmte Person. Referenzen sind hingegen die Kontaktdaten von Personen, die bereit sind, auf Anfrage des neuen Arbeitgebers telefonisch oder schriftlich Auskunft über Sie zu geben. Während Arbeitszeugnisse und Empfehlungsschreiben zur Bewerbung hinzugefügt werden, werden Referenzen meistens nur angeboten und auf Wunsch bereitgestellt.

    In Deutschland ist es üblich, Referenzen im Lebenslauf erst auf Nachfrage zu nennen. Es reicht meistens aus, am Ende Ihres Lebenslaufs zu vermerken: 'Referenzen sind auf Anfrage verfügbar.' Geben Sie Namen und Kontaktdaten nur dann an, wenn sie explizit verlangt werden. Das schützt die Privatsphäre der Referenzgeber und signalisiert potenziellen Arbeitgebern, dass Sie gerne passende Kontakte vermitteln können.

    Falls Sie noch keine oder nur wenig Berufserfahrung haben, können Sie auch andere Personen als Referenz angeben: beispielsweise einen Dozenten, Betreuer aus einem Praktikum, eine Projektleitung in einem Studentenjob oder ehrenamtliches Engagement. Wichtig ist, dass die Person Ihre Qualifikationen aus eigener Erfahrung beurteilen kann und idealerweise in einer Position mit Verantwortung war.

    Sprechen Sie die gewünschte Person direkt und persönlich an, am besten per E-Mail oder im Gespräch. Erklären Sie kurz, warum Sie sie als Referenz auswählen und für welche Position Sie sich bewerben möchten. Fragen Sie freundlich, ob sie bereit wäre, potenziellen Arbeitgebern Auskunft über Ihre Arbeit zu geben. Beispiel: 'Ich bewerbe mich derzeit auf eine neue Stelle und würde mich freuen, wenn ich Sie als Referenz angeben dürfte. Wären Sie damit einverstanden?'

    Es gibt keine festen formalen Anforderungen. Wichtig ist, dass die Referenzgeber vertrauenswürdig und erreichbar sind. Geben Sie im Fall einer expliziten Aufforderung Name, Position, Unternehmen und Kontaktdaten (meist E-Mail und Telefon) an. Die Referenzen sollten möglichst aktuell sein und zu Ihrer angestrebten Position passen. Bitten Sie Referenzgeber immer um ihr Einverständnis, bevor Sie ihre Daten weitergeben.

    Falls Sie keine passenden Referenzen vorweisen können, fokussieren Sie sich in Ihrer Bewerbung auf andere Nachweise Ihrer Qualifikationen, wie Praktikumszeugnisse, Empfehlungsschreiben oder Bescheinigungen über ehrenamtliches Engagement. Alternativ können Sie in Ihrem Anschreiben proaktiv erklären, dass Sie bereit sind, auf Wunsch weitere Nachweise oder Kontakte nachzureichen. Ziel ist es, Arbeitgeber davon zu überzeugen, dass Sie zuverlässig und engagiert sind.

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    Gabriel Freitas

    AI Engineer

    Gabriel Freitas ist AI Engineer mit solider Erfahrung in Softwareentwicklung, maschinellen Lernalgorithmen und generativer KI, einschließlich Anwendungen großer Sprachmodelle (LLMs). Er hat Elektrotechnik an der Universität von São Paulo studiert und macht aktuell seinen MSc in Computertechnik an der Universität von Campinas mit Schwerpunkt auf maschinellem Lernen. Gabriel hat einen starken Hintergrund in Software-Engineering und hat an Projekten zu Computer Vision, Embedded AI und LLM-Anwendungen gearbeitet.

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