In diesem Artikel

    Einleitung: Nebenberuflich selbstständig – Der flexible Weg in dein eigenes Business

    Stell dir vor, du könntest dich ohne großes Risiko selbst verwirklichen, ein eigenes Projekt umsetzen und dabei sogar deine finanzielle Freiheit stärken – und das alles neben deinem Hauptjob. Genau darum geht es, wenn du nebenberuflich selbstständig bist. Immer mehr Menschen entdecken diese Möglichkeit für sich: Ob als Ausgangspunkt für eine Gründer:innenkarriere oder einfach als zusätzliche Einnahmequelle. Doch was bedeutet eine nebenberufliche Selbstständigkeit eigentlich? Wer kann sich das zutrauen – und wie fängt man an? Genau diese Fragen beantwortet dieser Artikel, gibt dir Einblicke, Beispiele und praktische Tipps und nimmt dich Schritt für Schritt mit auf den Weg zu deinem eigenen Side Hustle.

    Was bedeutet nebenberuflich selbstständig? Grundlagen verständlich erklärt

    Der Begriff „nebenberuflich selbstständig“ beschreibt, dass du neben deiner Haupttätigkeit – häufig einem klassischen Angestelltenjob, einem Studium oder einer Ausbildung – einer selbstständigen Erwerbstätigkeit nachgehst. Es bedeutet also nicht, dass Selbstständigkeit dein Hauptberuf wird, sondern dass du sie ergänzend und zeitlich flexibel ausübst. Viele nutzen diese Form, um eine Geschäftsidee in kleinem Rahmen zu testen oder Wissen außerhalb ihrer täglichen Arbeit einzusetzen.

    Im Gegensatz zur klassischen Nebentätigkeit, bei der du einen Nebenjob als Arbeitnehmer:in annimmst (z.B. Kellner:in oder Fahrdienst), bist du bei der nebenberuflichen Selbstständigkeit dein:e eigene:r Chef:in. Du kannst frei entscheiden, wie und wann du arbeitest, bist allerdings auch für deine eigene Buchführung und Steuern verantwortlich.

    Ein Beispiel: Lisa arbeitet tagsüber als Grafikdesignerin in einer Agentur. Abends gestaltet sie für Freund:innen und Bekannte Logos und Flyer auf selbstständiger Basis. Damit ist sie nebenberuflich selbstständig – ihr Haupteinkommen kommt aber weiter aus der Agenturarbeit.

    Das Schöne daran: Die Hürden für den Start sind meist niedriger als bei einer hauptberuflichen Selbstständigkeit. Du kannst erste Erfahrungen sammeln, mit überschaubarem Risiko starten und Schritt für Schritt wachsen.

    Vorteile und Herausforderungen der nebenberuflichen Selbstständigkeit

    Viele Interessierte fragt sich zu Beginn, welche Vorteile eine nebenberufliche Selbstständigkeit tatsächlich bietet – und wo mögliche Stolpersteine liegen. So individuell wie die Wege sind auch die Chancen und Herausforderungen.

    Vorteile:

    • Geringeres Risiko: Du behältst die Sicherheit deines Hauptjobs und damit meist ein stabiles Einkommen und die Sozialversicherung.
    • Testumgebung: Du kannst Geschäftsideen in der Praxis ausprobieren, Erfahrungen sammeln und dein Angebot anpassen, bevor du komplett umsattelst.
    • Finanzielle Zusatzsicherheit: Viele nutzen einen Side Hustle zur Erfüllung besonderer Wünsche oder um einen finanziellen Puffer aufzubauen.
    • Stärkung der eigenen Fähigkeiten: Selbstständigkeit fordert Kreativität, Organisation und Verantwortungsbewusstsein. Diese Skills helfen auch im Hauptberuf weiter.

    Herausforderungen:

    • Zeitmanagement: Schon ein kleines Business nimmt schnell viel Zeit in Anspruch. Wer sich übernimmt, riskiert Stress oder Konflikte im Hauptjob.
    • Rechtliche Vorgaben: Es gibt klare Spielregeln – egal ob Mini-Gewerbe oder freiberuflich. Diese solltest du kennen (mehr dazu im nächsten Abschnitt), damit es später keine bösen Überraschungen gibt.
    • Transparenz und Kommunikation: Oft ist es sinnvoll, den Arbeitgeber über die nebenberufliche Tätigkeit zu informieren, insbesondere wenn tarifliche Regelungen, Wettbewerbsverbote oder ähnliche Themen im Arbeitsvertrag eine Rolle spielen.

    Das Wichtigste: Ehrlich mit dir selbst zu sein. Nebenberuflich selbstständig zu sein macht Spaß, bringt neue Perspektiven, verlangt aber auch Disziplin und Ausdauer. Lass dich davon nicht abschrecken – mit dem richtigen Fahrplan lassen sich die meisten Stolpersteine gut umschiffen.

    So startest du: Schritt für Schritt in die nebenberufliche Selbstständigkeit

    Du möchtest deinen eigenen Side Hustle starten? Der Weg in die nebenberufliche Selbstständigkeit lässt sich in einige gut planbare Schritte unterteilen. Auch, wenn sich die Details je nach Geschäftsidee unterscheiden können, gelten einige Grundprinzipien immer.

    Ideenfindung: Geschäftsideen für nebenbei

    Oft beginnt alles mit einer zündenden Idee. Was kannst du besonders gut? Was macht dir Spaß? Welche Probleme könntest du anderen lösen? Geschickt ist es, von deinen eigenen Kenntnissen, Netzwerken oder Hobbys auszugehen. Klassische Geschäftsideen für nebenbei sind zum Beispiel:

    • Texten, Lektorat oder Übersetzungen
    • Grafik- und Webdesign
    • Nachhilfe oder Coaching
    • Handwerkliche Dienste (Reparaturen, Möbelbau)
    • Digitale Produkte (E-Books, Kurse)
    • Online-Shops für selbst gemachte Produkte

    Wichtig: Starte klein – prüfe, wie sich dein Angebot entwickelt. Mehr Inspiration findest du unter Gründungszuschuss.de – Nebenberufliche Selbstständigkeit oder existenzgruender.de.

    Kleingewerbe nebenberuflich anmelden: So funktioniert’s

    Je nachdem, was du machst, musst du dich beim Gewerbeamt als Kleingewerbe anmelden – oder, falls du freiberuflich tätig bist (z.B. als Grafikdesigner:in), direkt beim Finanzamt unter deiner Steuer-ID. Das Kleingewerbe ist besonders attraktiv für Einsteiger:innen, weil du hier von Erleichterungen wie der Kleinunternehmerregelung (vereinfachte Buchhaltung, keine Umsatzsteuer) profitierst.

    Die Anmeldung ist meist unkompliziert: Du füllst ein Formular aus, gibst Art und Umfang deiner Tätigkeit an und bekommst eine Gewerbeanmeldung zugeschickt. Beachte aber, dass auch viele Nebentätigkeiten meldepflichtig sind. Eine gute Übersicht dazu gibt’s unter IHK – Nebenberuflich gründen.

    Abgrenzung: Hauptberufliche oder nebenberufliche Selbstständigkeit?

    Maßgeblich ist, dass dein Haupteinkommen und die Arbeitszeit weiterhin durch deinen Hauptjob bestimmt werden. Sobald dein Nebenbusiness mehr Zeit beansprucht oder mehr verdient als dein Hauptjob, droht die selbstständige Tätigkeit schnell in den Mittelpunkt zu rücken – mit Folgen für Steuern und Sozialversicherung. Daher solltest du laufend kontrollieren, wie sich Umfang und Einnahmen entwickeln und ggf. die Weichen frühzeitig stellen.

    Der Schritt in die nebenberufliche Selbstständigkeit lässt sich also strukturiert und mit klarem Fahrplan angehen. Beachte rechtliche Vorgaben, prüfe Geschäftsideen und halte bei Unsicherheit immer Rücksprache mit Expert:innen oder der zuständigen IHK bzw. dem Gewerbeamt.

    Praktische Tipps für einen erfolgreichen Nebenjob als Selbstständige:r

    Nebenberuflich selbstständig zu werden klingt vielversprechend – damit es auch gelingt, braucht es nicht nur eine gute Planung, sondern vor allem die richtige Haltung und praktische Strategien. Hier findest du Tipps, die dich vom ersten Tag an begleiten und dir helfen, dein Side Hustle nachhaltig aufzubauen.

    Zeitmanagement meistern

    Ein klarer Kalender ist dein bester Freund. Blockiere feste Zeiten pro Woche für dein Business – so gerät weder dein Hauptjob noch dein Privatleben aus dem Gleichgewicht. Es hilft, To-do-Listen und Wochenziele festzulegen, die auch realistisch erreichbar bleiben. Das verhindert Stress und Überforderung.

    Klare Kommunikation mit allen Beteiligten

    Informiere deinen/deine Arbeitgeber:in, falls dies im Vertrag gefordert wird oder Überschneidungen mit der Haupttätigkeit denkbar sind. Sprich offen mit Familie oder Mitbewohner:innen über deine Pläne und Zeiten – Unterstützung aus dem persönlichen Umfeld macht vieles leichter.

    Die Finanzen im Blick behalten

    Auch kleine Einnahmen aus einer nebenberuflichen Selbstständigkeit müssen versteuert werden! Lege frühzeitig ein eigenes Geschäftskonto an, führe penibel Buch über Einnahmen und Ausgaben, und behalte wichtige Fristen im Auge. Informiere dich über die Kleinunternehmerregelung und eventuelle steuerliche Freibeträge auf existenzgruender.de.

    Vernetzung und Weiterbildung

    Ob beim Austausch mit anderen Gründer:innen oder durch Onlinekurse – im Netzwerk zu lernen bringt oft neue Ideen und hält die eigene Motivation hoch. Zahlreiche IHK-Angebote, Webinare und lokale Gründer:innen-Stammtische helfen dir, Wissen und Kontakte aufzubauen.

    Jede:r startet auf dem eigenen Weg, manchmal mit Unsicherheiten und Fehlversuchen. Lass dich nicht entmutigen: Die Lernkurve ist steil, aber genau das macht die nebenberufliche Selbstständigkeit so spannend und wertvoll.

    Zusammengefasst

    Nebenberuflich selbstständig zu sein heißt, Verantwortung für die eigenen Ideen zu übernehmen, sich weiterzuentwickeln – und dabei die Sicherheit des Hauptjobs zu behalten. Der Weg eröffnet dir außergewöhnliche Chancen: Du kannst Neues ausprobieren, deine Leidenschaften zum Beruf machen und gleichzeitig Schritt für Schritt unternehmerisch wachsen. Klar, es gibt Herausforderungen: Zeitmanagement, rechtliche Vorgaben und Steuerthemen wollen gemeistert werden. Doch all das lässt sich mit Planung, Offenheit und Geduld gut bewältigen.

    Bleib neugierig und mutig. Starte klein, lerne dazu und vernetze dich – so wird dein Side Hustle zur wertvollen Ergänzung deines Lebens. Egal, ob für das Extra-Gehalt, neue Erfahrungen oder als Start in die große Selbstständigkeit: Nebenberuflich selbständig zu arbeiten lohnt sich. Du hast alle Fäden in der Hand – jetzt ist der beste Zeitpunkt anzufangen.

    Häufig gestellte Fragen (F.A.Qs)

    Nebenberuflich selbstständig zu sein bedeutet, dass du neben deinem Hauptberuf, dem Studium oder einer anderen Haupttätigkeit ein eigenes kleines Unternehmen gründest oder einer selbstständigen Tätigkeit nachgehst. Du arbeitest also selbstständig, aber nicht in Vollzeit. Das Ziel ist oft, praktische Erfahrungen zu sammeln, zusätzliches Einkommen zu erzielen oder eine Geschäftsidee auszuprobieren, ohne die Haupterwerbsquelle zu riskieren.

    Um ein Kleingewerbe nebenberuflich anzumelden, gehst du in folgenden Schritten vor: 1. Fülle das Gewerbeanmeldeformular bei deinem örtlichen Gewerbeamt aus. 2. Gib an, dass die Tätigkeit nebenberuflich ausgeübt wird. 3. Nach der Anmeldung informiert das Gewerbeamt automatisch das Finanzamt, welches dir dann den steuerlichen Erfassungsbogen zusendet. 4. Gib im Fragebogen an, dass es sich um ein Kleingewerbe handelt. Wichtig: Erkundige dich, ob eine Anmeldung bei der IHK/HWK erforderlich ist und ob besondere Vorschriften gelten (z.B. für Studenten in Bezug auf BAföG oder Krankenversicherung).

    Viele Studierende nutzen die nebenberufliche Selbstständigkeit, um flexibel Geld zu verdienen oder ihr Wissen praktisch anzuwenden. Beliebte Geschäftsideen für nebenbei sind: - Nachhilfe geben oder Tutorien anbieten - Grafikdesign, Webdesign oder Programmierungsdienstleistungen - Social Media Management für kleine Unternehmen - Fotografie oder Videoproduktion - Übersetzungs- und Texterjobs - Vertrieb selbsthergestellter Produkte auf Online-Plattformen Wichtig: Wähle eine Geschäftsidee, die sich flexibel mit deinem Stundenplan vereinbaren lässt und zu deinen Fähigkeiten passt.

    Als nebenberuflich Selbstständiger bist du verpflichtet, deine Einnahmen dem Finanzamt zu melden und – je nach Umsatz – ggf. Umsatzsteuer abzuführen. Wenn du geringfügig verdienst (2024: bis 22.000 € Umsatz pro Jahr), kannst du von der Kleinunternehmerregelung profitieren und musst keine Umsatzsteuer ausweisen. Du musst ab dem Zeitpunkt der Anmeldung eine einfache Einnahmen-Überschuss-Rechnung führen. Denke daran: Selbst wenige Einnahmen sind steuerpflichtig und müssen in der Steuererklärung angegeben werden. Für Studierende kann eine gute Buchführung helfen, den Überblick zu behalten und Steuervorteile zu nutzen.

    Ja, du kannst BAföG beziehen und dich nebenberuflich selbstständig machen. Allerdings gibt es Einkommensgrenzen zu beachten: Verdienst du zu viel, kann dies deinen BAföG-Anspruch mindern. 2024 liegt der monatliche Freibetrag bei etwa 522,50 € aus nicht selbstständiger oder selbstständiger Tätigkeit. Überschreitest du diesen Betrag, wird das BAföG anteilig gekürzt. Wichtig: Informiere das BAföG-Amt zeitnah über deine selbstständige Tätigkeit und halte alle Unterlagen bereit.

    Grundsätzlich gilt eine Tätigkeit als nebenberuflich, wenn sie weniger als 20 Stunden pro Woche in Anspruch nimmt. Überschreitest du diese Zeit regelmäßig, kann die Tätigkeit als hauptberuflich eingestuft werden – mit Konsequenzen für Sozialversicherung und Steuern. Für Studierende ist auch die maximale Wochenarbeitszeit des Hauptstudiums zu beachten, damit der Studierendenstatus und damit verbundene Vorteile (z. B. günstigere Krankenversicherung) erhalten bleiben.

    Vorteile: - Praktische Erfahrung und Netzwerkaufbau - Flexibilität in Arbeitszeit und Projektwahl - Zusätzliches Einkommen zur Finanzierung des Studiums - Testen von Geschäftsideen mit geringem Risiko Herausforderungen: - Zeitmanagement zwischen Studium und Selbstständigkeit - Zurechtfinden bei Steuerfragen, BAföG und Sozialversicherung - Rechtliche Vorgaben (Gewerbeanmeldung, Steuer-ID etc.) Du lernst viele praktische Fähigkeiten wie Selbstorganisation, Zeitmanagement und Unternehmergeist, die auch nach dem Studium von großem Nutzen sind.

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    Gabriel Freitas

    AI Engineer

    Gabriel Freitas ist AI Engineer mit solider Erfahrung in Softwareentwicklung, maschinellen Lernalgorithmen und generativer KI, einschließlich Anwendungen großer Sprachmodelle (LLMs). Er hat Elektrotechnik an der Universität von São Paulo studiert und macht aktuell seinen MSc in Computertechnik an der Universität von Campinas mit Schwerpunkt auf maschinellem Lernen. Gabriel hat einen starken Hintergrund in Software-Engineering und hat an Projekten zu Computer Vision, Embedded AI und LLM-Anwendungen gearbeitet.

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