In diesem Artikel

    Motivationsschreiben vs Anschreiben – zwei Begriffe, die bei jeder Bewerbung regelmäßig für Verwirrung sorgen. Vielleicht hast du dich auch schon gefragt, was sie voneinander unterscheidet, wofür sie wirklich gebraucht werden und wie du sie überzeugend verfasst. In diesem Beitrag lernst du Schritt für Schritt, was hinter einem Motivationsschreiben und einem Anschreiben steckt, wann welches Dokument gebraucht wird und worauf du als Bewerber:in achten solltest.

    Was ist ein Anschreiben? Die Grundlagen verständlich erklärt

    Wenn von einer klassischen Bewerbung die Rede ist, meint der Begriff ‚Anschreiben‘ meist das zentrale Dokument, das du direkt an die Firma oder Institution richtest, bei der du dich bewirbst. Das Anschreiben ist sozusagen dein persönlicher Brief an das Unternehmen. Darin stellst du dich vor, erklärst, warum du dich auf genau diese Stelle bewirbst, und fasst zusammen, was dich zu einer passenden Kandidat:in macht.

    Das Anschreiben hat im Bewerbungsprozess eine besondere Funktion: Es dient dazu, den ersten persönlichen Eindruck zu vermitteln. Es geht darum, Interesse zu wecken und zu zeigen, wo deine Stärken und Kompetenzen im Zusammenhang mit der ausgeschriebenen Position liegen. Besonders wichtig: Das Anschreiben sollte immer auf die individuelle Stelle bzw. das Unternehmen zugeschnitten sein. Allgemeine Formulierungen wirken schnell austauschbar oder wenig überzeugend.

    Im Gegensatz zum tabellarischen Lebenslauf, der faktisch und strukturiert den bisherigen Bildungs- und Berufsweg dokumentiert, soll das Anschreiben deine Persönlichkeit vermitteln. Typische Inhalte sind eine kurze Einleitung, eine gezielte Bezugnahme auf die Stelle, ein Argumentationsteil über deine Eignung und Motivation sowie ein höflicher Abschluss. Kurz gesagt: Das Anschreiben ist die Türöffnerin zur nächsten Runde deiner Bewerbung.

    Ein überzeugendes Anschreiben gibt deinem Lebenslauf einen Kontext und hilft dem Unternehmen, dich nicht nur als Qualifikations-Liste, sondern als ganze Persönlichkeit wahrzunehmen. Genau deshalb ist es oft entscheidend für den Erfolg der Bewerbung.

    Was unterscheidet das Motivationsschreiben vom Anschreiben?

    Gerade bei Bewerbungen an Hochschulen, für Stipendien oder manche spezialisierte Jobs taucht neben dem klassischen Anschreiben häufig noch ein weiteres Dokument auf: das Motivationsschreiben. Aber worin liegt eigentlich der Unterschied Motivationsschreiben Anschreiben? Auf den ersten Blick ähneln sich beide, denn beide beziehen sich direkt auf die Person und deren Beweggründe. Wer genauer hinschaut, erkennt aber entscheidende Unterschiede im Inhalt, Stil und Zweck.

    Das Motivationsschreiben geht tiefer als das Anschreiben. Es ist viel persönlicher und gibt Raum, innere Beweggründe zu schildern: Warum interessiert dich das Studium, die Stelle oder das Programm wirklich? Was begeistert dich am Thema, wie passen deine Erfahrungen und Werte dazu? Während das Anschreiben eher sachlich den Bezug zur Stelle herstellt, beantwortet das Motivationsschreiben die Frage: ‚Warum möchtest du ausgerechnet diesen Weg gehen?‘ und ‚Welche persönlichen Ziele und Hoffnungen verbindest du damit?‘.

    Oft wird das Motivationsschreiben als ‚Zusatz‘ verlangt – bei Studienplatzbewerbungen zum Beispiel als ‚Letter of Motivation‘. Hier kannst du intensiver auf persönliche Qualitäten, Werte, und langfristige Perspektiven eingehen. Es darf emotionaler und reflektierender sein als das Anschreiben. Wiederum gilt aber auch hier: Das Motivationsschreiben muss konkret und ehrlich sein, es reicht nicht, allgemeine Floskeln zu wiederholen.

    Das Motivationsschreiben hat also eher Erklärungs- und Überzeugungscharakter, während das Anschreiben den Einstieg und die Direktansprache bietet. Beide Dokumente ergänzen sich und können – je nach Kontext – unterschiedlich gewichtet werden.

    Praxisvergleich: Beispiele, Einsatzmöglichkeiten und typische Fehler

    Vielleicht fragst du dich jetzt: Wo genau braucht man ein Motivationsschreiben und wo nur ein Anschreiben? Und wie könnte das im echten Bewerbungsprozess aussehen? Der Unterschied Motivationsschreiben Anschreiben wird besonders deutlich, wenn du unterschiedliche Situationen betrachtest.

    Typischerweise reicht für viele Ausbildungs- oder Arbeitsplatzbewerbungen das klassische Anschreiben. Speicher dir für solche Bewerbungen folgende Faustregel: Das Anschreiben ist Standard und unverzichtbar. Dagegen verlangen Universitäten (z.B. für Masterstudiengänge), Stipendiengeber:innen und häufig auch Programme, die besonderen persönlichen Einsatz erfordern, zusätzlich ein Motivationsschreiben. In diesen Fällen ist das Motivationsschreiben kein Ersatz für das Anschreiben, sondern eine Ergänzung.

    Ein praktisches Beispiel: Wenn du dich für einen BWL-Studienplatz an einer Hochschule bewirbst, wird meist ein tabellarischer Lebenslauf, ein formales Anschreiben sowie ein ausführliches Motivationsschreiben verlangt. Das Anschreiben erläutert deine formale Eignung für das Studium (z.B. Abitur, Praktika, Noten), während das Motivationsschreiben deine persönliche Motivation, Leidenschaften und Ziele für das Fach und die Hochschule in den Fokus stellt.

    Ein häufiger Fehler: Das Motivationsschreiben wird oft wie ein zweites Anschreiben formuliert, indem Bewerber:innen dieselben Fähigkeiten und Fakten wiederholen, ohne deren persönliche Bedeutung herauszustellen. Versuch stattdessen, im Motivationsschreiben einen eigenen, individuellen Ton zu finden – zeige, wer du wirklich bist und warum dieser Weg zu dir passt.

    Der Aufbau: So unterscheiden sich Anschreiben und Motivationsschreiben im Detail

    Nachdem du nun weißt, was beide Arten von Bewerbungsdokumenten sind und welche Rolle sie spielen, lohnt sich ein Blick auf den Aufbau. Hier gibt es klare Unterschiede, die du kennen solltest. Beide Dokumente folgen zwar einer gewissen Struktur, doch der inhaltliche Fokus verschiebt sich deutlich.

    Das Anschreiben beginnt meistens mit einer professionellen Anrede, einem prägnanten Einleitungssatz, gefolgt von einer Begründung deiner Bewerbung auf die konkrete Stelle. Der Hauptteil argumentiert mit Bezug zu den Anforderungen der ausgeschriebenen Position – du zeigst also: Diese Fähigkeiten bringe ich mit, und so passen sie exakt zur Stelle. Der Schluss fasst zusammen und leitet zum nächsten Schritt über (z.B. Einladung zum Vorstellungsgespräch).

    Das Motivationsschreiben dagegen ist weniger förmlich aufgebaut. Häufig gibt es mehr Fließtext und einen persönlichen Stil. Du erzählst von deinem bisherigen Werdegang aus eigener Perspektive, schilderst Einflussfaktoren, Erlebnisse und Beweggründe, die zu deinem Wunsch geführt haben. Dabei ist Offenheit gefragt: Was motiviert dich? Welche Vision hast du für deine Zukunft, und wie passt das Angebot dazu? Das Motivationsschreiben kann mehr als eine Seite lang sein (z.B. 1,5-2 Seiten), während das klassische Anschreiben kompakt bleibt.

    Merke dir: Das Anschreiben ist wie dein formeller erster Händedruck – das Motivationsschreiben ist das persönliche Gespräch, in dem du deine Motivation und Leidenschaften offenlegst.

    Motivationsschreiben vs Anschreiben: Wann brauchst du was?

    Wenn du vor einer Bewerbung stehst, stellt sich manchmal die Frage: Muss ich ein Motivationsschreiben zusätzlich zum klassischen Anschreiben schreiben? Oder reicht eines von beiden? Die Antwort hängt vom Bewerbungsumfeld ab: In der Wirtschaft und bei den meisten Jobs gehört das Anschreiben zum absoluten Standard – viele Unternehmen wünschen kein Motivationsschreiben. Es sei denn, es wird explizit verlangt.

    In anderen Kontexten, etwa bei Bewerbungen für ein Studium, für ein Stipendium oder für einen Freiwilligendienst, kann das Motivationsschreiben gefordert werden – manchmal sogar anstelle des klassischen Anschreibens. Lies dir immer genau die Anforderungen des jeweiligen Programms durch: Oft steht dort klar, welche Dokumente verlangt werden. Wenn du unsicher bist, lohnt sich Nachfragen – Unklarheiten können schnell geklärt werden und vermeiden peinliche Fehler.

    Zur Orientierung: Das Anschreiben ist Pflicht bei der klassischen Bewerbung in Unternehmen. Das Motivationsschreiben kommt ergänzend hinzu, wenn die persönliche Motivation, Werte und Zukunftsperspektiven für die Auswahl entscheidend sind – zum Beispiel bei Hochschulbewerbungen, Stipendien und Freiwilligenprojekten.

    Prüfe immer, was im Bewerbungsprozess gefragt ist, und bereite beide Schreiben individuell und situationsbezogen vor. So vermeidest du Fehler und zeigst, dass du die Anforderungen ernst nimmst.

    Tipps für ein erfolgreiches Motivationsschreiben und Anschreiben

    Du hast verstanden, worin der Unterschied Motivationsschreiben Anschreiben liegt – aber wie gelingt dir nun ein überzeugendes Dokument? Hier einige praktische Hinweise, wie du beide Schreiben sinnvoll und effektiv gestaltest:

    Formuliere individuell und ehrlich: Standardtexte wirken auswechselbar. Überlege dir, was dich wirklich ausmacht und wie du das in Worte fassen kannst. Im Motivationsschreiben darfst du deine Begeisterung ruhig zeigen, das Anschreiben bleibt sachlich und zielgerichtet.

    Zeige Zusammenhänge auf: Verknüpfe Fähigkeiten und Erfahrungen aus dem Lebenslauf gezielt mit den Anforderungen der Stelle oder des Programms. Im Anschreiben argumentierst du für deine Eignung, im Motivationsschreiben für dein ‚Warum‘.

    Vermeide Wiederholungen: Lass das Motivationsschreiben nicht zu einem zweiten Anschreiben werden – gehe tiefer auf Werte, Interessen, Ziele ein.

    Strukturiere klar: Baue beide Schreiben übersichtlich auf, achte auf gute Übergänge und formuliere kurze, prägnante Sätze.

    Wenn du diese Tipps berücksichtigst, wird deine Bewerbung deutlich überzeugender – und du hast eine deutlich höhere Chance, zum Gespräch eingeladen zu werden.

    Zusammengefasst

    Ob Studium, Stipendium oder klassischer Job – die Begriffe Motivationsschreiben vs Anschreiben sorgen immer wieder für Unsicherheit. Jetzt kennst du nicht nur den Unterschied Motivationsschreiben Anschreiben, sondern weißt auch, wie beide Schreiben aufgebaut sind, welche Funktion sie im Bewerbungsprozess einnehmen und wann welches Dokument für dich relevant ist. Erinnere dich: Das Anschreiben ist dein professionelles Türöffner-Schreiben, während das Motivationsschreiben deine persönlichen Beweggründe ins Zentrum rückt. Indem du die Besonderheiten und Anforderungen beider Formate kennst, zielgerichtet formulierst und auf Authentizität achtest, hinterlässt du einen starken Eindruck. Lass dich weder von Unsicherheiten noch von Standardmustern leiten: Eine individuell gestaltete Bewerbung spiegelt wider, wie wichtig dir dein nächster Lebensschritt ist – und genau das möchten Entscheidende spüren.

    Häufig gestellte Fragen (F.A.Qs)

    Der Hauptunterschied zwischen Motivationsschreiben und Anschreiben liegt in ihrem Zweck und Inhalt. Das Anschreiben gehört zu jeder klassischen Bewerbung und stellt dich als passende Person für eine ausgeschriebene Stelle vor – es betont deine Qualifikationen, Kenntnisse und warum du auf die Stelle passt. Das Motivationsschreiben dagegen wird oft zusätzlich verlangt, besonders bei Unis, Stipendien oder Auslandsaufenthalten. Hier legst du deinen Antrieb, deine Motivation und deine persönlichen Beweggründe für die Bewerbung ausführlich dar. Kurz gesagt: Das Anschreiben ist der Türöffner, das Motivationsschreiben zeigt deinen inneren Antrieb.

    Ein Anschreiben ist fester Bestandteil jeder Bewerbung auf einen Job oder Praktikumsplatz. Es ist quasi ein Muss. Ein Motivationsschreiben hingegen wird nur in bestimmten Fällen verlangt, zum Beispiel bei Bewerbungen für ein Studium, Stipendien, Auslandssemester oder spezielle Trainee-Programme. Lies immer genau die Anforderungen in der Ausschreibung, um zu wissen, welches Dokument benötigt wird. Bei vielen Bewerbungen im Hochschulkontext ist das Motivationsschreiben wichtiger als das klassische Anschreiben.

    Ein Motivationsschreiben ist meist etwas länger als ein Anschreiben (ca. 1 bis 2 DIN-A4-Seiten) und besteht aus Einleitung, Hauptteil und Schluss. In der Einleitung stellst du einen Bezug zur Stelle oder dem Studiengang her. Im Hauptteil gehst du auf deine persönlichen Beweggründe, Ziele und Qualitäten ein – warum will ich genau dorthin? Warum bin ich besonders motiviert? Am Schluss kannst du einen Ausblick geben und deine Bereitschaft unterstreichen. Wichtig: Bleibe authentisch, vermeide Standardfloskeln und belege Motivation mit Beispielen aus deinem Lebenslauf.

    Im Anschreiben beschränkst du dich auf deinen beruflichen Werdegang, relevante Soft Skills und Fähigkeiten, die zum Anforderungsprofil der Stelle passen. Es ist kurz und prägnant (max. 1 DIN-A4-Seite). Private Informationen und ausführliche Erklärungen deiner Lebensziele oder persönlichen Motivation gehören nicht hinein – dafür ist das Motivationsschreiben da. Achte auf eine klare Struktur: Einleitung mit Bezug auf die Stelle, Hauptteil mit deinen Qualifikationen, Schluss mit Blick auf ein mögliches Kennenlernen.

    Häufige Fehler sind: Floskeln ohne konkrete Beispiele („Ich bin sehr motiviert und teamfähig“), ein Abschreiben von Vorlagen, fehlender Bezug zur Stelle/Einrichtung, zu lange oder unstrukturierte Texte, sowie sprachliche und formale Fehler. Im Motivationsschreiben wird oft vergessen, die persönliche Motivation individuell auf die Stelle oder das Programm zu zuschneiden. Im Anschreiben passiert es häufig, dass die eigenen Fähigkeiten nicht konkret mit Jobanforderungen verknüpft werden. Lese Korrektur, hole Feedback ein und passe beide Texte immer individuell an die jeweilige Bewerbung an.

    Auch wenn es verlockend erscheint, solltest du jedes Motivationsschreiben und Anschreiben individuell auf die jeweilige Bewerbung anpassen. Personalverantwortliche und Auswahlgremien erkennen Standardtexte sofort. Nur ein individuell angepasstes Schreiben zeigt echtes Interesse und erhöht die Chancen auf eine Einladung. Nutze deine Grundstruktur, aber passe Formulierungen, Bezugspunkte und Beispiele immer an das jeweilige Unternehmen, die Universität oder das Stipendium an.

    Im internationalen Kontext wird meist ein Motivationsschreiben (oft als 'Letter of Motivation' oder 'Statement of Purpose') verlangt – vor allem für Studiengänge, Austauschprogramme oder Praktika. Dort geht es darum, zu zeigen, warum du dich gerade für dieses Programm und Land interessierst. Manchmal fordern Arbeitgeber oder Hochschulen zusätzlich ein klassisches Anschreiben (Cover Letter) für den formalen Teil. Informiere dich genau über die Bewerbungsanforderungen der Zielorganisation.

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    Gabriel Freitas

    AI Engineer

    Gabriel Freitas ist AI Engineer mit solider Erfahrung in Softwareentwicklung, maschinellen Lernalgorithmen und generativer KI, einschließlich Anwendungen großer Sprachmodelle (LLMs). Er hat Elektrotechnik an der Universität von São Paulo studiert und macht aktuell seinen MSc in Computertechnik an der Universität von Campinas mit Schwerpunkt auf maschinellem Lernen. Gabriel hat einen starken Hintergrund in Software-Engineering und hat an Projekten zu Computer Vision, Embedded AI und LLM-Anwendungen gearbeitet.

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